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Infos + Meinungsaustausch (Forum) => Pflegende Angehörige => Thema gestartet von: admin am 28. Oktober 2008, 13:34



Titel: PERSONAL: "Pflegebegleiter" sorgen für Einsparungen in Millionenhöhe
Beitrag von: admin am 28. Oktober 2008, 13:34
Untersuchung: Modellprojekt "Pflegebegleiter" stärkt die Angehörigen und spart Kosten

Mehr als 2.000 freiwillige Pflegebegleiter sind mittlerweile im bundesweiten Modellprojekt "Pflegebegleiter" qualifiziert. Rund 100 Träger und Organisationen sind aktiv beteiligt. Die jetzt vorgelegten Daten der wissenschaftlichen Begleitung unterstreichen eine bessere Versorgung in der Häuslichen Pflege und eine Kostendämpfung. Die Regelfinanzierung steht jedoch in Frage. Über das bundesweite Modellprojekt Pflegebegleiter wurde jetzt - nach einer Laufzeit von fünf Jahren - im Rahmen einer Fachtagung in Berlin Fazit gezogen. Die Katholische Fachhochschule Freiburg (KFH) zeichnete verantwortlich für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts, das Forschungsinstitut Geragogik/Witten war Projektträger.

Ziel des Projekts war es, pflegende Angehörige zu stärken. Die "Empowerment-Perspektive" sollte die "herkömmliche Fürsorge-Perspektive" ablösen. Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, Prorektorin der KFH Freiburg und Leiterin der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts: "Durch eine Stärkung pflegender Familien, die Förderung ihrer Kompetenz und ihre Vernetzung mit der sozialen und pflegerischen Infrastruktur vor Ort wird die häusliche Pflegesituation stabilisiert, das Gesundheitsgefühl pflegender Angehöriger verbessert." Die psychosoziale Begleitung durch freiwillige Pflegebegleiter könne nicht nur zu einer verbesserten häuslichen Betreuung für pflegebedürftige Menschen führen, sondern auch die Kosten der Kranken- und Pflegeversicherung deutlich dämpfen. "Die gesundheitlichen Risiken durch Dauerbelastung in der familiären Pflege werden reduziert, Heimeinweisungen vermieden oder zumindest zeitlich hinausgezögert", so Kricheldorff.

Der Mehrwert der bisher durch Pflegebegleiter geleisteten freiwilligen Stunden entspreche einer Größenordnung von rund 2,8 Millionen Euro, wie das IAF - Institut für Angewandte Forschung, Entwicklung und Forschung der KFH in einer Modellrechnung nachgewiesen habe. Dabei seien viele Pflegebegleiterinitiativen gerade erst so richtig in der Praxis angekommen und könnten nun spürbar wirksam werden - wenn man sie lassen würde. Mit dem Ende der Modellförderung ist die Weiterfinanzierung jedoch unklar. Kricheldorff fordert, dass die bisherigen Standorte im Pflegebegleiterprojekt erhalten bleiben und neue dazukommen. (Auszug aus CAREkonkret Nr. 43/2008 vom 24.10.2008)

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, Tel.: (07 61) 20 07 36, E-Mail: iaf@kfh-freiburg.de, Internet: www.pflegebegleiter.de
http://www.vincentz.net/carekonkret/

Quelle: VINCENTZ.NET NEWSLETTER - 28.10.2008