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ALLGEMEINES => Ideen & Anregungen (Heimmitwirkung) => Thema gestartet von: Grünitz am 01. Februar 2006, 21:10



Titel: Gottesdienst in Pflegeeinrichtungen
Beitrag von: Grünitz am 01. Februar 2006, 21:10
In Gesprächen mit Bewohnern und auch durch eigene Beobachtung, haben wir festgestellt, wie wichtig der Gottesdienst für die meisten Bewohner ist.
Es ist schon sehr beeindruckend, wenn man demente Bewohner sieht, die sonst keinerlei Kontakt zu ihrer Umgebung aufnehmen und dann alle Gebete und Lieder auswendig mitsprechen oder mitsingen. Auch Bewohner, die sonst ruhelos umherlaufen, sitzen ganz still und folgen den Worten der Pastorin.
Bewohner, die sonst ihr Bett nicht verlassen wollen, weil das Sitzen im Rollstuhl mit heftigen Schmerzen verbunden ist, nehmen es in Kauf, nur um am Gottesdienst teilnehmen zu können.
Hier finden die Menschen scheinbar etwas Vertrautes und Verlässliches, daß ihnen Kraft und Halt gibt.
Wie uns Bewohner sagten, ist es ihre wichtigste und nachhaltigste Stunde im Monat.

Wir sind deshalb der Meinung, alle Pflegeeinrichtungen sollten einen Gottesdienst anbieten.

Wie sieht die Realität aus?
Wo werden Gottesdienste angeboten und wo nicht?

Gespannt erwarten wir Ihre Antworten
B. Grünitz und G. Vit




Titel: Re: Gottesdienst in Pflegeeinrichtungen
Beitrag von: magda am 04. Februar 2006, 20:10
In den Einrichtungen, die ich kenne, werden Gottesdienste angeboten, auch im Heim Am Mühlenfeld, kommerzielles Haus, einmal im Monat katholischer, einmal evangelischer. Man hat es sogar schon mit einem ökumenischen Gottesdienst versucht. War meiner Beobachtung nach erfolgreich, d.h. wurde genauso gut angenommen.. Teilweise nehmen auch Angehörige teil, wenn sie gerade im Hause sind. Im übrigen habe ich die gleiche Beobachtung gemacht, wie Sie, Frau Grünitz und Herr Vieth. Auch in den mit bekannten Einrichtungen der Bremer Heimstiftung werden Gottesdienste angeboten
Maibaum


Titel: Re: Gottesdienst in Pflegeeinrichtungen
Beitrag von: Leo am 04. Februar 2006, 20:50
Auch ich kenne das aus mehreren Heimen. In dem Heim, in dem mein Vater bisher lebte, kommt - trotz seiner Pensionierung - noch immer der Pastor vorbei. Ansonsten gehen die mobilen Bewohner zu den jeweiligen Gottesdiensten außerhalb des Heimes.

Eine interessante Variante eines Heims der Caritas habe ich gerade zur Kenntnis bekommen (Zitat: http://www.caritas-bremen.de):

"Das Altenpflegeheim St. Laurentius wurde im Sommer 2000 eingeweiht und befindet sich im Bremer Osten im Stadtteil Gartenstadt Vahr.

Das Haus ist von viel Grün umgeben. Die Kapelle ist gleichzeitig die Pfarrkirche der Gemeinde St. Laurentius. Durch diese Anbindung an die Gemeinde besteht reger Kontakt zwischen den Gemeindemitgliedern und den Bewohnern von St. Laurentius."


Besonders interessant ist der Umstand, das das Heim an der Stelle erbaut wurde, an der sich früher die Kirchengemeinde befand. Diese ist abgerissen worden und dem Heim gewichen. So soll es zu dem damaligen Zeitpunkt einige Gegenwehr gegeben haben. Aber laut dem Heimleiter sei die Integration der Gemeinde in dieses Heim (oder umgekehrt ;-) ) nunmehr gut gelungen. Nun gibt es einen richtigen kleineren Gemeindesaal in dem Heim.

Bemerkenswert gut finde ich, daß dieses Heim trotz der katholischen Grundausrichtung auch z.B. evangelische pflegebedürftige Menschen aufnimmt.

Entsprechend finden, so weit ich gehört habe, katholische, evangelische und ökumenische Gottesdienste dort statt.

Mir scheint das eine gelungene Sache zu sein.