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Infos + Meinungsaustausch (Forum) => Gewalt / Mißstände in Pflege & Betreuung => Thema gestartet von: admin am 08. Januar 2009, 14:58



Titel: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim (Hansa-Gruppe) in der Kritik
Beitrag von: admin am 08. Januar 2009, 14:58
NORDSEE-ZEITUNG berichtete bereits am 17.12.2008:

Nach drastischen Lohnkürzungen drohen Hansa-Seniorenheime mit weiteren Einsparungen - Gewerkschaft: Vertragsbruch

250 Kollegen bangen um ihre Arbeit


Bremerhaven (rad). Bei den 250 Beschäftigten der Seniorenheime Marie von Seggern und am Bürgerpark geht die Angst um. Nachdrastischen Lohnkürzungen, Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld und Arbeitszeiterhöhung bangen sie jetzt komplett um ihre Arbeitsplätze. Dem Betreiber Hansa werfen sie Vertragsbruch vor. Nun soll die Stadt helfen. Die hatte die ehemals städtischen Heime 2002 an die Hansa Gemeinnützige Altenheim-, Verwaltungs- und Service GmbH mit Sitz in Oldenburg verkauft. Indem Kaufvertrag hatte sich die neue Eigentümerin verpflichtet, für mindestens zehn Jahre sämtliche erworbenen Rechte der Beschäftigten fortbestehen zu lassen und keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen.

Diese Verpflichtung sei von der Hansa nicht eingehalten worden, kritisiert Hilde Sacharow, Sekretärin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Im Gegenteil: Von den Beschäftigten sei immer mehr Leistung für immer weniger Geld verlangt worden. Und das, obwohl sich die Mitarbeiter wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten des Unternehmens in einem sogenannten Restrukturierungstarifvertrag bereit erklärt hatten, in den Jahren 2005 bis 2007 auf Weihnachts- und Urlaubsgeld zu verzichten, um eine Insolvenz abzuwenden und die Arbeitsplätze zu sichern.

„Hoffnung bitter enttäuscht“

Die Hoffnung, dass es danach wieder bergauf gehe, sei bitter enttäuscht worden, sagt Sacharow. Einige der Beschäftigten müssten nach weiteren drastischen Lohnkürzungen inzwischen sogar zusätzlich Hartz-IV-Gelder beziehen, um überhaupt über die Runden zu kommen.

Kompliziert werde die Lage dadurch, dass die Mitarbeiter des Marie-von-Seggern-Heims, des Seniorenheims am Bürgerpark und des dort angegliederten Pflegezentrums bislang bei zwei unterschiedlichen Gesellschaften beschäftigt waren. Die einen bei der Betreuungs- und Pflegedienstleistungsgesellschaft, denen das Gehalt seit Oktober um weitere zehn Prozent gekürzt worden sei. Die anderen bei der Seniorenheime Seestadt Bremerhaven GmbH, denen die von Verdi ausgehandelten Tariferhöhungen für 2008 (3,1 Prozent) und 2009 (2,8 Prozent) verweigert werden.

Inzwischen würden Mitarbeiter noch von einer dritten, von der Hansa gegründeten Leiharbeitsfirma eingestellt. „Das hat die Arbeitssituation zusätzlich verschärft“, bedauert Sacharow. „Die Leute sind wirklich am Ende ihrer Kräfte, zumal es keine verlässlichen Dienstzeiten gibt.“ Die Lohneinbußen hätten sich in den vergangenen Jahren auf nahezu 20 Prozent summiert, hat die Gewerkschaft ausgerechnet: „Und es wird bereits mit weiteren Kürzungen gedroht.“


Ob der 2002 geschlossene Kaufvertrag es hergibt, dass die Stadt das Unternehmen zur Einhaltung der damals eingegangenen Verpflichtungen zwingen kann, ist juristisch nicht so eindeutig, wie die Beschäftigten glauben. Oberbürgermeister Jörg Schulz: „Es handelt sich dabei um ein Versprechen.“ Die Beschäftigten könnten daraus vermutlich keinen direkten Rechtsanspruch ableiten. Die Vereinbarung sei „auf Treu und Glauben“ getroffen worden, erläutert Schulz: „Auf eine Vertragsstrafenregelung wurde verzichtet.“ Der Hansa könne er „nur dringend raten“, die Verpflichtungen gegenüber ihren
Beschäftigten einzuhalten. Von dem Unternehmen selbst war keine Stellungnahme zu erhalten.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG vom 17.12.2008 (http://bremen.verdi.de/aktuelles/archiv/archiv_2009_01.quartal/pm-2009-01-12/data/nz_171208_250_kollegen_bangen_ihre_arbeit.pdf)



Haarsträubende Zustände im Altenheim?

BREMERHAVEN. Berichte über haarsträubende Zustände in einem Altenpflegeheim beschäftigen die Bremerhavener Öffentlichkeit. Der Oldenburger Hansa-Gruppe werden vernachlässigte Patienten, ungereinigte Räume und mangelhafte Beaufsichtigung vorgeworfen. Die Kritik kommt vom Betreuungsverein, der in der Seestadt rund 550 Menschen unter seiner Obhut hat. Die Hansa-Gruppe weist die Vorwürfe zurück.

Ins Visier des Betreuungsvereins Bremerhaven geriet das Pflegezentrum am Bürgerpark. "Wir haben in Einzelfällen erhebliche Bedenken hinsichtlich der pflegerischen Professionalität und Qualität in Ihrem Haus", heißt es in einem Schreiben des Vereinsgeschäftsführers Hans J. Göers, das dem WESER-KURIER vorliegt. In diesem Brief an die Hansa-Gruppe werden Beispiele wie verdorbene Lebensmittel in Patientenzimmern, nicht gewechselte Leibwäsche und schlechte medizinische Versorgung aufgeführt.

Göers spricht von "haarsträubenden Einzelheiten" und berichtet, dass der Betreuungsverein seit längerer Zeit Informationen über das Pflegezentrum sammelt. "Weiteres Abwarten ist jetzt nicht mehr verantwortbar", sagt er. Daher habe er der Hansa mitgeteilt, dass der Verein das Pflegezentrum am Bürgerpark bei künftigen Belegungen nicht mehr berücksichtigen werde.

Auch im Verwaltungsbereich des Heims sieht Göers "erhebliche Defizite". So sei die Buchführung "eine Katastrophe", weil Zahlungen nicht ordnungsgemäß verbucht und daher fälschlicherweise angemahnt würden. Außerdem wirft Göers der Hansa vor, bei der Reinigung der Bekleidung doppelt zu kassieren. Nach seinen Angaben werden Leistungen, die mit dem Pflegesatz bereits abgegolten sind, als Zusatzleistung ein weiteres Mal in Rechnung gestellt. Der Verein werde zu viel gezahltes Geld zurückfordern, so Göers. Als Hauptursache der Probleme sieht Göers das demotivierte Personal, das wegen des unerträglichen Drucks durch die Geschäftsführung zum größten Teil "innerlich gekündigt" habe.

Der Geschäftsführer der Hansa-Gruppe, Matthias Winiarski, weist die Kritik zurück: "Wir konnten die genannten Qualitätsmängel nicht feststellen", betont er und weist auch die Vorwürfe gegenüber der Verwaltung klipp und klar zurück. Laut Winiarski gibt es keinerlei Doppelabrechnungen, weil sie technisch überhaupt nicht möglich seien. Bei den Prozessen gehe es nicht um Entlassungen, sondern um Auseinandersetzungen mit dem Betriebsrat. Um Vorwürfe in puncto Pflegequalität aufzuklären, richtete die Hansa-Gruppe eine Gruppe aus 16 Fachleuten ein, die jeden einzelnen Bewohner des Pflegezentrums begutachten sollen.

Für den heutigen Tag kündigte Winiarski ein Gespräch mit dem Betreuungsverein an. "Wir arbeiten mit dem Verein seit Jahren zusammen", sagt er, "und bisher ist von dort kein Wort der Kritik gekommen." Bundesweit betreibt die Hansa-Gruppe 17 Einrichtungen der Pflege. In Bremerhaven sind es drei Heime sowie eine Altenpflegeschule.

Quelle: www.weser-kurier.de, 08.01.2009



Radio Bremen berichtete bereits am 5. Januar 2009:

Defizite bei Pflege und in der Verwaltung benannt
Angebliche Missstände in Altenheim werden geprüft

Dem Bericht zufolge sollen das Bremer Sozialressort und der Medizinische Dienst der Krankenversicherungen (MDK) den Informationen über schwere Missstände in einem Bremerhavener Altenpflegeheim der Hansa-Gruppe nachgehen. Der Leiter des Betreuungsvereins, Hans-Josef Göers, hatte die vor allem eine Überlastung des Pflegepersonals für die Missstände verantwortlich gemacht und kritisiert, es würden schlecht bezahlte und unzureichend ausgebildete Leiharbeiter eingesetzt. ... [lesen >>] (http://beatclub.de/nachrichten/regional/beitrag.php?id=58031)


Titel: Re: Bremerhavener Betreuungsverein erhebt schwere Vorwürfe
Beitrag von: admin am 08. Januar 2009, 19:04
Geborgenheit mit Ausnahmen

Ein Pflegeheim der Oldenburger Hansa-Gruppe in Bremerhaven ist in Verruf geraten, weil die Qualität der Pflege miserabel sei. Die Heimaufsicht des Sozialressorts überprüft das Haus


Von FELIX ZIMMERMANN

Die Oldenburger Hansa-Gruppe wirbt mit wohligen Worten für ihre Pflege- und Seniorenheime. Ältere Menschen fänden dort "immer eine erstklassige Adresse", seien in den Hansa-Häusern "geborgen und sicher aufgehoben", allen Heimen sei trotz individueller Architektur eines gemeinsam: Sie böten "die besondere Atmosphäre eines einzigartigen Zuhauses".

Eines der 17 Häuser in Niedersachsen, Bremen, und Nordrhein-Westfalen sticht offenbar besonders heraus - besonders negativ allerdings: Das Pflegeheim am Bürgerpark in Bremerhaven ist in die Kritik geraten, die Hansa-Gruppe sieht sich schweren Vorwürfen hinsichtlich der Qualität der Pflege und der dort herrschenden Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Artikuliert wurden die Vorwürfe vor Weihnachten vom Betreuungsverein Bremerhaven. Der Verein betreut dort rund 550 Menschen, von denen sich ein Großteil in stationärer Pflege befindet; 20 Personen sind Bewohner des Pflegeheims am Bürgerpark.

In einem Schreiben an die Hansa-Verwaltung kündigte der Geschäftsführer des Betreuungsvereins, Hans-Josef Göers, an, das Pflegeheim wegen "durchweg schlechter Erfahrungen" bei Belegungen mit Pflegebedürftigen nicht mehr zu berücksichtigen. Göers führt "erhebliche Bedenken hinsichtlich der pflegerischen Professionalität und Qualität in Ihrem Haus" an. So berichtet er von einer Bewohnerin, die sich in einem Rollstuhl über eine Stunde vor einem unangerührten Teller mit Mittagessen vor Schmerzen gekrümmt habe, ohne dass ihr jemand zur Hilfe gekommen sei. Auf die Frage, warum kein Arzt gerufen worden sei, sei entgegnet worden, es sei Mittwochnachmittag und kein Arzt mehr erreichbar. Göers führt in dem Schreiben weitere Fälle an und hat viele Anrufe von Angehörigen jetziger und ehemaliger Heimbewohner sowie von früheren Mitarbeitern erhalten, die ihrerseits Missstände schildern.

Göers verweist auch auf "erhebliche Defizite" im Verwaltungsbereich: die Buchführung sei "eine Katastrophe", Zahlungen würden nicht gebucht und Forderungen angemahnt, über die keine Rechnungen ausgestellt worden seien. Nach der Übernahme des Heims von der Stadt Bremerhaven 2002 habe die Hansa vielen langjährigen Mitarbeiterinnen gekündigt, außerdem sei etwa ein Drittel der Belegschaft als Leiharbeiter beschäftigt. Da stelle sich die Frage nach Kontinuität, Fachlichkeit und Vertrauen.

Ein Vorwurf wiegt besonders schwer: Bei der Reinigung der Bekleidung der Heimbewohner kassiere Hansa doppelt: Neben der Abrechnung für die Reinigung als Regelleistung im Rahmen des Pflegesatzes stelle die Heimleitung "ohne Einverständnis der Betroffenen monatlich chemische Reinigungen zusätzlich in Rechnung". Der Betreuungsverein werde erfolgte Zahlungen von weiteren Forderungen abziehen und eventuell auch strafrechtlich gegen diese Praxis vorgehen. Wegen der Vorwürfe ist das Pflegeheim auch ins Visier der Heimaufsicht des Sozialressorts geraten und wird überprüft.

Der Geschäftsführer der Hansa-Gruppe, Matthias Winiarski, sagte gestern, derartige Missstände könne es in ihren Häusern eigentlich nicht geben. Um den Vorwürfen nachzugehen, habe man eine "Task Force" gebildet, die aus 16 Pflegekräften und Pflegedienstleitern bestehe. Sie soll die 130 Bewohner begutachten. Die hohe Zahl von Leiharbeitern begründet er mit dem "sehr, sehr hohen Krankenstand". Das Haus habe auch mit einer Spaltung der Belegschaft in tariflich gebundene und ungebundene Beschäftigte zu kämpfen.

Quelle: taz.de (http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=ra&dig=2009%2F01%2F07%2Fa0158&cHash=c17e89d392) vom 07.01.2009


Titel: Bremer Heimaufsicht geht Vorwürfen nach
Beitrag von: admin am 14. Januar 2009, 14:53
Qualität und Personal im Blick

BREMEN (KEG). Nicht der Träger insgesamt stehe in der Kritik, sondern nur ein Altenheim, das von der Oldenburger Hansa-Gruppe in Bremerhaven betrieben wird. Das betonte die Sprecherin des Sozialressorts, Petra Kodré. Wie berichtet, hatte der Betreuungsverein Bremerhaven die pflegerische Qualität im Pflegezentrum am Bürgerpark scharf gerügt und erklärt, der Verein werde das Heim bei künftigen Belegungen nicht mehr berücksichtigen. Die Geschäftsführung der Hansa-Gruppe wies die Vorwürfe zurück.

Heimaufsicht und Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK) sind den Vorwürfen laut Petra Kodré nachgegangen. Unter anderem habe die Heimaufsicht die Bremerhavener Einrichtung besucht und Gespräche mit Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern und der Heim-Leitung geführt. Vereinbart worden sei unter anderem, dass der Träger seine Qualitätssicherung verbessert. Außerdem soll geprüft werden, ob die personelle Ausstattung angemessen ist. Und schließlich werde die Heimaufsicht die Einrichtung enger begleiten. Ob der Vorwurf zutrifft, es habe Doppelabrechnungen gegeben, müsse noch geklärt werden. Sollte sich das bewahrheiten, werde der zu viel abgerechnete Betrag zurückgefordert.

"Der Träger ist konstruktiv dabei und nimmt die Unterstützung an", sagte Petra Kodré. Gefährdungen für die Bewohner seien nicht festgestellt worden. Deshalb seien nach dem bisherigen Stand keine "harten Maßnahmen" nötig. Der MDK arbeite an einem Bericht über das Heim, der demnächst vorliegen soll.

Quelle: weser-kurier.de, 13.01.209


Titel: Strafantrag gegen Heimbetreiber gestellt
Beitrag von: admin am 15. Januar 2009, 01:12
Während die Sprecherin des Sozialressorts in den Bremer Tageszeitungen vom 14. Januar noch zitiert wird: "Gefährdungen für die Bewohner seien nicht festgestellt worden. Deshalb seien nach dem bisherigen Stand keine "harten Maßnahmen" nötig." berichtet Radio Bremen am gleichen Tage in seiner TV-Sendung "buten un binnen" ...

Zitat von: radio-bremen.de, buten un binnen, 14.01.2009
Strafantrag gegen Hansa Pflegezentrum

Seit einigen Jahren kritisieren Angehörige das seit 2002 privatisierte Hansa Pflegezentrum in Bremerhaven. Jetzt spitzen sich die Vorwürfe zu: gestern hat der Betreuungsverein Bremerhaven, der sich um alte Menschen ohne Angehörige kümmert, eine Frau aus dem Heim nehmen müssen. Er will sogar einen Strafantrag gegen die Heimleitung stellen. Der Vorwurf: die Frau sei unzureichend versorgt worden. Jetzt äußert sich die Hansa-Gruppe erstmals zu den Vorwürfen.

[Video ansehen >>] (http://www.radiobremen.de/_video/play.php?id=009293)

Quelle: www.radiobremen.de Logo mit freundlicher Genehmigung von Radio Bremen buten un binnen, 14.01.2009



Alte Heimbewohnerin offenbar massiv vernachlässigt

Die Hörfunk-Kollegen von Radio Bremen berichten unter "Nachrichten aktuell" am gleichen Tage über weitere Details des Falles. Die Bewohnerin des Heims, bei der aktuell die Pflegemängel festgestellt wurden,  sei wegen einer Lungenentzündung und einer Magen-Darm-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dabei hätten die Ärzte großflächige Verletzungen durch Wundliegen an ihrer Haut festgestellt. Das sei nicht der erste Fall. So soll bereits im Dezember eine Bewohnerin desselben Heims wegen schlechter Pflege ins Krankenhaus gekommen sein.

Weiter berichtet der Sender, dass Vertreter des Bremerhavener Magistrats mit der Gewerkschaft Verdi über die Personalsituation im Altenpflegeheim am Bürgerpark sprechen wollen, was Verdi seit längerem gefordert hatte. Verdi führe die Mängel in der Pflege auf die drastisch verschlechterten Arbeitsbedingungen in dem Heim seit 2002 zurück. ... [lesen >>] (http://www.radiobremen.de/nachrichten/regional/00005648.php)

Quelle: http://www.radiobremen.de/nachrichten/regional/00005648.php


Titel: Pflegeheimbetreiber dreht den Spieß um
Beitrag von: admin am 17. Januar 2009, 13:48
Pflegeheimbetreiber dreht den Spieß um:
Strafanzeige gegen Geschäftsführer des Betreuungsvereins


In einem Artikel der Nordsee-Zeitung vom Samstag (17.01.2009) wird darüber berichtet, dass die Hansa-Gruppe am Donnerstag bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen Hans-Josef Göers gestellt hat. Als Begründung dafür wird die Behauptung des Geschäftsführers des Betreuungsvereins, eine Bewohnerin des Pflegezentrums am Bürgerpark sei durch Pflegefehler schwer geschädigt worden, genannt.

Quelle: www.nordseezeitung.de


Titel: Neues Heimgesetz soll Besserungen bringen
Beitrag von: admin am 21. Januar 2009, 02:13
Im nachfolgenden Beitrag berichtet Radio Bremen in seiner TV-Sendung "buten un binnen" vom 19.01.2009 über die Pressekonferenz des Sozialressorts zum aktuellen Fall von Pflegemängeln in einem Pflegeheim der Hansa-Gruppe in Bremerhaven sowie über einen weiteren Fall in einer Einrichtung von Friedehorst ...

Zitat von: radio-bremen.de, buten un binnen, 19.01.2009
Mehr Transparenz bei Bremer Pflegeheimen

Sie haben was in Bewegung gebracht: die vielen Beschwerden von Angehörigen über Bremer Pflege- und Altersheime. Denn jetzt will der Bremer Senat mehr als nur jährliche Kontrollen zur Qualitätsverbesserung einführen. Bis Ende des Jahres sollen Angehörige öffentlich-nachvollziehbare Bewertungen über Heime einsehen können.

[Video ansehen >>] (http://www.radiobremen.de/_video/play.php?id=009418)

Zukünftig sollen dem Bericht zufolge Qualitätsberichte über die Zustände der einzelnen Heime veröffentlicht werden. Dazu sagte Gesundheitssenatorin Rosenkötter:

"Wir wollen in das neue Heimrecht auch diese Möglichkeit mit aufnehmen, dass zukünftig in"geeigneter Weise", also lesbar und verbraucherfreundlich, auch für die Menschen verstehbar, hier diese Berichte veröffentlichen, über das Internet. Damit jeder auch einsehen kann, wie die Prüfungen in den einzelnen Einrichtungen ausgefallen sind." Bis Ende des Jahres solle das neue Bremer Länder-Heimgesetz (http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=504.0)in Kraft treten.

Quelle: www.radiobremen.de Logo mit freundlicher Genehmigung von Radio Bremen buten un binnen, 19.01.2009


Titel: Pflegeheimbetreiber: Pflegesätze reichen nicht
Beitrag von: admin am 21. Januar 2009, 03:02
Pflegesätze reichen nicht

In Reaktion auf die erhobenen Vorwürfe geht der Hansa-Geschäftsführer Matthias Winiarski in einem Artikel in den Bremer Tageszeitungen vom 20.01.2009 an die Öffentlichkeit. Seiner Meinung nach sind in allen Einrichtungen des Pflegebereichs die gezahlten Pflegesätze für eine optimale Betreuung nicht ausreichend.

In dem Artikel wird er zitiert: "Wir haben Probleme mit der Refinanzierung der Tariflöhne über die Pflegesätze." Dass sei ein allgemeines Problem, das dringend diskutiert werden müsse.

Alle Vorwürfe des Betreuungsvereins wären "Nachweislich falsch und völlig unbegründet."

Laut Winiarski würde aktuell ein Fachteam im Hause arbeiten, um die Situation unter die Lupe zu nehmen. "Es gibt Dinge, die wir besser machen müssen und besser machen wollen", so sein Zitat.

Quelle: www.weser-kurier.de


Titel: Die NORDSEE-ZEITUNG berichtet (I)
Beitrag von: admin am 22. Januar 2009, 23:55
Die NORDSEE-ZEITUNG (http://www.nordsee-zeitung.de) begleitet mit einer umfangreichen Berichterstattung und der Veröffentlichung vieler Leserbriefe den Fall des Bremerhavener Problem-Pflegeheims. Eine kleine Auswahl und Auszüge davon können wir hier wiedergeben (PDF als Download) und danken an dieser Stelle dem Redakteur Rainer Donsbach für die freundliche Genehmigung.



Pflegezentrum weist Vorwürf zurück (NZ, 15.01.2009)

Hansa: Keine Fehler festgestellt - "Wir zahlen keine Hungerlöhne" - Krisentreffen mit Angehörigen

"Der Pflegeheimbetreiber Hansa hat gestern den Vorwurf der Körperverletzung Schutzbefohlener zurückgewiesen. Dass die Staatsanwaltschaft gegen das Pflegezentrum am Bürgerpark ermittele, habe man erst durch die NORDSEE-ZEITUNG erfahren, sagt Hansa-Geschäftsführer Matthias Winiarski. Er habe den Fall prüfen lassen und man habe sich nichts vorzuwerfen. ..."



Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft (NZ, 14.01.2009)

Strafanzeige gegen das Pflegezentrum am Bürgerpark wegen Körperverletzung Schutzbefohlener

"Gegen das Pflegezentrum am Bürgerpark ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Der Betreuungsverein Bremerhaven hat Strafanzeige wegen Körperverletzung Schutzbefohlener gestellt. Bei einer Heimbewohnerin hatten Krankenhausärzte schwere Verletzungen durch Dekubitus (Wundliegen) festgestellt. ..."

Einige Überschriften von Leserbriefen:

  • Vorwürfe sind berechtigt
  • Nur die Spitze des Eisbergs
  • Gedemütigt und beschimpft
  • Wenig schwarze Schafe
  • Prüfstellen hüllen sich in Schweige
  • Heimelige Umgebung
  • Versorgung nicht fachgercht
  • Es geht nur um Gewinne



MDK: Noten für Pflegeheime ab Mitte 2009
Bremerhaven. 2009 sollen Pflegeheime vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung Zensuren wie in der Schule erhalten. Wie funktioniert das? Mit Wolfgang Hauschild, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung im Land Bremen, sprach die Redakteurin der NORDSEE-ZEITUNG Denise von der Ahé. [lesen >>] (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/Noten-fuer-Pflegeheime-ab-Mitte-2009-_arid,83360_print,1_pageid,16.html)

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG, Bremerhaven, 14.01.2009 (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/Noten-fuer-Pflegeheime-ab-Mitte-2009-_arid,83360_print,1_pageid,16.html)



Die Schattenseiten der Altenpflege (NZ, 13.01.2009)

Leserforum der NORDSEE-ZEITUNG eröffnet die Diskussion über die mitunter unhaltbaren Zustände in den Seniorenheimen

"... Mit der intensiven Berichterstattung soll eine Diskussion über die Qualität der Pflege eröffnet werden und was passierne muss, um sie zu verbessern. Es geht nicht darum, ein bestimmtes Heim oder dessen Mitarbeiter zu brandmarken. Licht und Schatten gibt es überall, ..."

Einige Überschriften von Leserbriefen:

  • Nicht verallgemeinern
  • Privatisierung mit negativen Folgen
  • Menschen sind die Leidtragenden
  • Regelmäßige Kontrollen nötig
  • Entsetzliche Zustände
  • Der Fisch stinkt vom Kopf her
  • Eingeholt von der Vergangenheit
  • Abstellkammer für Senioren

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG, Bremerhaven (http://www.nordsee-zeitung.de)


Titel: Die NORDSEE-ZEITUNG berichtet (II)
Beitrag von: admin am 23. Januar 2009, 01:20
In den Ausgaben vom 20. und 21. Januar berichtet die NORDSEE-ZEITUNG (http://www.nordsee-zeitung.de) unter anderem auch über die Stellungnahme des zuständigen Bremer Gesundheitsressorts, die wir hier zum Teil wiedergeben. Die jeweilige Seite mit weiteren Informationen kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden. Wir bedanken uns nochmals bei dem Redakteur Rainer Donsbach für die freundliche Genehmigung.



„Vorwürfe sind ein Hammerschlag“ (NZ, 21.01.2009)

Experten diskutieren über Pflegemängel: Mehr für Mitarbeiter tun, Stammpersonal ausbauen – Mehr Qualität durch Noten

Bremerhaven. Über den Pflegenotstand hat es in den vergangenen Wochen eine rege Diskussion gegeben. Die NORDSEE-ZEITUNG bat gestern sechs Experten an einen Runden Tisch. Das sind die Ergebnisse.

NZ: Herr Winiarski, das Pflegezentrum am Bürgerpark gilt bei der Heimaufsicht schon seit längerer Zeit als Sorgenkind. Jetzt diese zum Teil massiven Vorwürfe. Wie wollen Sie aus der Schusslinie wieder herauskommen?
Matthias Winiarski: Im Momentsind wir in einer unglücklichen Situation. Es gibt viele kritikwürdige Dinge, die allgemein auf die Branche zutreffen. Da kann es schon etwas länger dauern, bis wir zu einer Reaktion auf die Vorwürfe kommen. Die drastischen Vorwürfe sind jedenfalls schlichtweg falsch.

NZ: Wie viele Vorwürfe gibt es, wo Sie sagen, stimmt, da gibt es Versäumnisse von unserer Seite?
Winiarski: Wir haben eine hohe Personalfluktuation und einen sehr hohen Krankenstand. Dafür gibt es viele Gründe. Aber wenn solche massiven Vorwürfe kommen, dann ist das ein Hammerschlag für uns. Mit denen setzen wir uns dann viel mehr auseinander. Da kommen wir gar nicht dazu, in Ruhe auf Einzelvorwürfe einzugehen.

NZ: Ein Paukenschlag war sicherlich der Vorwurf der Körperverletzung Schutzbefohlener. Da gibt es zwei völlig unterschiedliche Darstellungen.  Sie sagen, stimmt nicht, Herr Göers behauptet das Gegenteil und zeigt Fotos, die das belegen.
Winiarski: Ich kenne die Fotos nicht. Der begleitende Arzt hat diese Verletzungen nicht festgestellt, solange sich die Betroffene in unserer Obhut befand. Die entscheidende Frage ist: Wann sind diese Fotos entstanden?
Hans-Josef Göers: Wir sind am Tag der Einlieferung vom Klinikum Bremerhaven über erhebliche Pflegedefizite informiert worden. Verbunden mit der Anfrage, ob lebensverlängernde Maßnahmen erwünscht sind. Das sagt doch wohl alles. Auch das Krankenhaus hat Fotos gemacht. Sie zeigen eindeutig, dass diese massiven Verletzungen am Tag der Aufnahme vorhanden waren. Bis zu zehn Zentimeter große Wundmale, zum Teil bis auf die Knochen. Da müssen wir reagieren.

NZ: Wie reagiert die Heimaufsicht darauf, Herr Wollni?
Ulrich Wollni: Die Strafverfolgungsbehörde prüft jetzt den Fall, und auch der Medizinische Dienst hat unverzüglich die Pflegedokumentation sichergestellt. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass das nicht gleich presseöffentlich gemacht worden wäre.

NZ: Dass Sie das gerne unter sich geklärt hätten, kann ich verstehen. Nun ist es aber so, und Sie müssen sich fragen lassen, ob es reicht,  sich vom Pflegezentrum die Dokumentation geben zu lassen.
Wollni: Also ich selbst bin Sozialarbeiter und habe nicht die Pflegefachlichkeit, um das zu beurteilen. Die  anderen  Kollegen  in  der Heimaufsicht übrigens auch nicht.

NZ: Habe ich das richtig verstanden? Bei der Heimaufsicht hat niemand die Qualifikation, um solche schwerwiegenden Vorwürfe fachlich zu beurteilen?
Wollni: Dafür haben wir ja die Aufgabenteilung mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Der prüft seit Mitte Dezember. Wir werden auf Maßnahmen drängen, die in Richtung Mitarbeiterfürsorge, Ausbau des Stammpersonals und weniger Leiharbeiter geht. Außerdem bieten wir dort wöchentlich Sprechstunden an.

NZ: Aber doch erst, seit die NORDSEE-ZEITUNG die Vorwürfe öffentlich gemacht hat.
Wollni: Wir haben den Eindruck, genauer hinschauen zu müssen. Das wird aber auch nur zeitlich begrenzt möglich sein.

NZ: Wenn Angehörige das Gefühl haben, da läuft grundsätzlich etwas schief in der Pflege, können die sich dann mit Ihnen direkt in Verbindung setzen?
Wollni: Wir sind viel unterwegs, aber sie können uns anrufen unter der Nummer 0421 36 15 92 34. Jeder kann sich aber auch an seine Pflegekasse wenden, wenn  es Beschwerden gibt.

NZ: Herr Schneider, Sie sind Abteilungsleiter für Qualitätsprüfung bei der AOK. Wie reagieren Sie auf die Debatte um Pflegeheime?
Uwe  Schneider: Unser  Medizinischer Dienst führt Qualitätsprüfungen durch. Bislang alle zwei Jahre, ab 2011 jedes Jahr. Das Pflegezentrum  ist seit 2007 zum dritten Mal geprüft worden. Der Bericht liegt jetzt vor, er ist 61 Seiten stark.

NZ: Ist das normal, oder kann man aus dem Umfang allein schon Schlüsse ziehen?
Schneider: Ein normaler Bericht hat 40 bis 50 Seiten. Schlüsse kann man daraus also noch nicht ziehen. Fest steht, dass das Pflegezentrum am Schluss einen Bescheid darüber bekommt, was zu ändern ist und bis wann. Es kann auch sein, dass die Einrichtung einigen Betroffenen rückwirkend Geld zurückerstatten muss.

NZ: Wie beurteilen Sie den Vorwurf des Betreuungsvereins, eine Heimbewohnerin habe aufgrund von Pflegemängeln schwere Verletzungen erlitten?
Schneider: Wir haben die Pflegedokumentation im Heim sichergestellt und bilden uns danach eine Meinung.

NZ: Ist das alles, fragen Sie nicht im Krankenhaus nach, sprechen Sie nicht mit dem Betreuungsverein?
Schneider: Nein, wir wollen uns ein möglichst neutrales Bild machen.

NZ: Was ist daran neutral, wenn Sie nur einen der Beteiligten fragen. Kann man Pflegedokumente nicht auch fälschen?
Schneider: Nein, es ist absolut nachvollziehbar, wenn eine Pflegedokumentation nachträglich manipuliert wird. Hundertprozentig. Das funktioniert nicht.

NZ: Unbestritten ist wohl die schlechte Stimmung, das schlechte Arbeitsklima im Heim. Woran liegt das aus Sicht der Gewerkschaft Verdi, Frau Sacharow?
Hilde Sacharow: Es gibt mehrere Gründe, warum die Mitarbeiter mit der Arbeitssituation dort nicht klarkommen. Die vielen Überstunden, die vielen Krankheitsausfälle und die hohe Fluktuation. Die Mitarbeiter haben drei Jahre lang auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichtet, weil das Haus vor der Insolvenz stand. Jetzt soll ihnen noch mehr Gehalt gekürzt werden. Davon kann keiner leben.

NZ: Muss mehr Geld her? Brauchen wir mehr Ehrenamtliche in Heimen?
Alice Fröhlich: Eine Grundvoraussetzung ist, dass Geschäftsführer und Verantwortliche in Trägerorganisationen eine wertschätzende und solidarische Grundhaltung zu den Betroffenen haben. Dazu gehört auch, dass gesetzlich festgelegt wird, wie viel Prozent Pflegeeinrichtungen selber entnehmen dürfen. Offiziell wird gesagt, durchschnittlich sechs Prozent, inoffiziell wird viel mehr Geld genommen. Ein Betreiber kann sagen, ich brauche diesen Monat 10.000 Euro, und zwei Monate später, ich bin etwas knapp, ich nehme 12.000 Euro. Da kann keiner was sagen. Das sollte sich ändern.

NZ: Ab Mitte 2009 gibt es vom Medizinischen Dienst Noten für Pflegeheime. Glauben Sie, dass dieser Wettbewerb hilft, Pflegemängel zu vermeiden?
Schneider: Der Wettbewerb wird mit den Noten noch eine andere Dimension bekommen. Stellen Sie sich vor, da hat eine Pflegeeinrichtung einen einigermaßen adäquaten Preis, hat aber hier die Note ausreichend stehen. Dann wird die Einrichtung absolut bestrebt sein, nicht nur den Preis, sondern auch die Note so hinzubekommen, dass sie für den Interessenten attraktiv bleibt. Das wird aus meiner Sicht auf jeden Fall eine Chance. Die Einrichtung wird ein Interesse haben, die Note zu verbessern. Die Einrichtungen haben die Möglichkeit, eine Wiederholungs-Prüfung zu beantragen. Diese Prüfung muss dann die Einrichtung bezahlen.

NZ: Herr Göers, Sie möchten etwas ergänzen?
Göers: Ich will das gar nicht an einer Einrichtung festmachen. Es klappt in einigen besser als in anderen. Dann fragt man sich natürlich, was  dahintersteckt. Ich sehe als Indikator für so eine Entwicklung zum Beispiel den Grad der Ehrenamtlichen. Ich kenne Einrichtungen, in denen der Grad sehr hoch ist. Da kriegt man eine Atmosphäre mit, wo Zufriedenheit und Gleichberechtigung zwischen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen herrschen. Die arbeiten dort zusammen. Das sind Indikatoren von Einrichtungen, wo es gut klappt.

NZ: Wie ist das bei Ihnen, Herr Winiarski?
Winiarski: In Bremerhaven fast null.
Göers: Ich habe den Eindruck, Herr Winiarski, in Ihrer Einrichtung stimmt vieles nicht, was die Mitarbeiterführung anbelangt. Ich habe den Eindruck, dass die Mitarbeiter unheimlich unter Druck stehen. Und dass die Mitarbeiter Angst haben, sich zu artikulieren. Wenn Sie das nicht  in den Griff kriegen, indem sie von außen Manager reinholen, die lenken können, dann haben Sie keine Chance.



Staatsanwalt als „Schiedsrichter“ (NZ, 20.01.2009)

Pflegeheimbetreiber weisen heftige Kritik zurück – Gegenseitige Schuldvorwürfe beschäftigen nun die Justiz

"Die staatliche Heimaufsicht hat die Mängel im Pflegezentrum am Bürgerpark schon länger im Visier. Dennoch empfindet Hauptgesellschafter
Hansa die immer lauter werdende Kritik als überzogen und ungerecht. Vieles  ist  überhaupt  nicht nachzuvollziehen“, meint Geschäftsführer Mathias Winiarski. Nun muss der Staatsanwalt Schiedsrichter spielen. ..."

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Verdrängungswettbewerb zu Lasten der Qualität

Überangebot an Pflegeheimplätzen sorgt für wirtschaftlichen Druck – Gesundheitsressort will Prüfberichte veröffentlichen

Bremerhaven (mue). Sind die Pflegeheimbewohner die Leidtragenden in einem gnadenlose Konkurrenzkamp? Das Gesundheitsressort schließt das nicht aus. „Ja, es gibt Überkapazitäten, es gibt zu viele Heimplätze“, sagt Klaus Krancke, zuständiger Referatsleiter im Ressort. Derzeit gibt es elf Heime mit 935 Plätzen in Bremerhaven. Ein Überangebot über Jahre hinaus. „Wenn der Ertrag dann nicht stimmt, kann sich das indirekt bei den Bewohnern auswirken – aber auch in Mängeln, die die Heimaufsicht dann feststellt“, sagt Krancke. Das Ressort kann die Ansiedlung weiterer Heime nicht verhindern.

Die Folge  ist  ein Verdrängungswettbewerb. Häuser mit geringerer Auslastung und wirtschaftlichen Problemen hätten auch mit einem „rasanten  Qualitätsabfall“ zu kämpfen, sagt Martin Stöver, Leiter der Heimaufsicht des Landes Bremen. „Wir sehen das mit Sorge, können es aber nicht steuern“, sagt er. Steuern kann er nicht einmal eine angemessene Personalausstattung pro Heimbewohner. Es gebe keinen verbindlichen Schlüssel,  sagt Stöver. Vorgeschrieben sei lediglich ein Fachkräfte-Anteil von 50 Prozent beim Betreuungspersonal.

Die Schließung eines Heims wegen schwerwiegender Mängel ist für Stöver das „letzte Mittel“, weil ein Umzug die Bewohner stark belaste. „Wir konzentrieren uns auf Beratung“, sagt er. Diesbezüglich sei das Pflegezentrum am Bürgerpark schon länger im Visier. Es habe im vergangenen Jahr etliche Kontrollen gegeben, „weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus“, sagt Stöver. Als Mangel nannte er die Unerreichbarkeit der Heimleitung für die Bewohner. Über Versorgungsmängel habe es weniger Klagen gegeben.

Für mehr Transparenz will Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD) sorgen. Die bisher nur Fachkreisen zugänglichen Prüfberichte der Heimaufsicht über die Pflegeheime sollen veröffentlicht und dafür allgemein verständlich formuliert werden. „Ich weiß allerdings nicht, ob eine Note das Richtige ist“, sagt sie. Hebel zu der Reform ist das neue Heimgesetz des Landes Bremen. Es soll noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht  werden. Die Ländergesetze lösen das Heimgesetz des Bundes ab.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG, Bremerhaven (http://www.nordsee-zeitung.de)


Titel: FINANZEN: Bremerhavener Pflegeheim Am Bürgerpark
Beitrag von: admin am 24. Januar 2009, 17:38
Lüneburg: Bei Hansa nicht das Sagen (Sj der NZ, 25.01.2009)

BEAN-Chef streitet Tätigkeit beim Verkauf der Pflegeheime ab

Bremerhaven (ws). Das Thema Altenpflege beschäftigt mittlerweile nicht nur Politik und Sozialdienste in Bremerhaven. Auch auf Landesebene wird das Thema intensiv diskutiert (siehe nebenstehenden Bericht). Die Berichterstattung des Sonntagsjournals über die Rolle von
BEAN- Geschäftsführer Dr. Alfred Lüneburg beim Verkauf der Seestadt-Pflegeheime an die Oldenburger Hansa und die Rolle von Oberbürgermeister Jörg Schulz beim Wechsel von Lüneburg in die BEAN stieß bei den Betroffenen auf Widerspruch.


BEAN-Geschäftsführer Dr. Alfred Lüneburg betonte gegenüber dem SJ, dass er bei der Hansa nicht das Sagen habe. Lüneburg: „Ich habe keine Entscheidungen für die Firma Hansa Gemeinnützige Altenheim-Verwaltungs und Service GmbH getroffen. Die Gesellschaft wird ausschließlich durch die Geschäftsführung vertreten.“ Auch seine Tätigkeit als Verwaltungsrat dieser Firma gebe ihm nicht die Möglichkeit, Entscheidungen für die Gesellschaft zu treffen. Außerdem betonte der BEAN-Geschäftsführer, dass er beim Verkauf der städtischen Pflegeeinrichtungen an die Hansa nicht engagiert war. Lüneburg weiter: „Beim Verkauf der städtischen Pflegeeinrichtungen war ich nicht tätig, und zwar weder im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens noch bei den Verkaufsverhandlungen.“

Schulz: Nicht involviert
Bremerhavens Oberbürgermeister Jörg Schulz betonte gegenüber dem SJ, dass Lüneburg 1999 nicht auf sein Betreiben Chef der Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter–Neuer Hafen (BEAN) wurde. Der Oberbürgermeister: „Dr. Lüneburg war bei meinem Amtsantritt im Dezember 1999 bereits seit 1996 Geschäftsführer der OPEG und dann der Nachfolge-Gesellschaft BEAN. Beide Gesellschaften hatten nichts mit der Veräußerung der städtischen Seniorenheime zu tun.“

Dr. Kröncke nicht dabei
Unglücklicherweise ist der Bremerhavener Augenarzt Dr. Wilhelm Kröncke in unserem Bericht über die Oldenburger Hansa und ihre Pflegeheime als Vorstandsmitglied der beteiligten „Oldenburger Wohnstift e.V.“ bezeichnet worden. Es handelte sich jedoch nur um eine Namensgleichheit. Der Bremerhavener Arzt ist bei der Hansa-Gruppe in keiner Weise engagiert, wie er dem SJ bestätigte.

Quelle: http://www.sonntagsjournal.de (Archiv) SJ der NORDSEE-ZEITUNG (http://www.sonntagsjournal.de/pdf-ges.php)



Bei der Hansa-Pflege das Sagen (Sj der NZ, 18.01.2009)

BEAN-Chef Lüneburg im Vorstand des Oldenburg Wohnstift
– Hansa mit dickem Minus in Bremerhaven


Bremerhaven/Oldenburg (ws/hp/sj). Die Oldenburger Hansa kommt als Betreiberin des Pflegezentrums am Bürgerpark nicht aus den negativen Schlagzeilen. Jetzt kommt nach Recherchen des Sonntagsjournals heraus: Der Geschäftsführer einer Gesellschaft der Stadt Bremerhaven spielt eine wesentliche Rolle auf Seiten der Hansa. Auch beim Verkauf der ehemals städtischen Heime an die Oldenburger Firma trat er nach SJ-Informationen auf.

Der Geschäftsführer der Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter / Neuer Hafen (BEAN), Dr. Alfred Lüneburg, ist im Vorstand des Vereins „Oldenburger Wohnstift e.V.“, der die Hansa faktisch beherrscht. Die in Oldenburg ansässige „Hansa Gemeinnützige Altenheim Verwaltungs- und Service GmbH“ hat ein Stammkapital von 950 000 Mark. Die Gesellschaft ist vor der Einführung des Euro gegründet worden. Bis heute werden die Geschäftsanteile in Mark geführt. 800 000 Mark des Stammkapitals der Hansa liegen bei diesem Verein, dessen Vorsitzender, Matthias Winiarski, auch Geschäftsführer der Hansa ist. Die restlichen 150 000 Mark des Stammkapitals hält eine Gesellschaft namens „Forum Ellener Hof Einrichtung der Altenhilfe und Rehabilitation gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH“. Eine Bilanz der Hansa vom 25. Mai 2007 weist Lüneburg als Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Gesellschaft aus.

Die Hansa steht derzeit unter heftigem Beschuss. Es geht um angeblich katastrophale Zustände in deren Pflegezentrum am Bürgerpark. Eine ehemalige Mitarbeiterin sagte in der „Nordsee-Zeitung“, dass Teile der Belegschaft befürchteten, im Knast zu landen, wenn die Vorgänge im Heim ans Licht kämen.

Die Hansa, die drei Objekte in Bremerhaven betreibt, erwirtschaftet in der Seestadt ein dickes Minus. Die Bilanz vom Mai 2007 weist 843 000 Euro Verlust der „Seniorenheime Seestadt Bremerhaven GmbH“ aus. Kein anderer Standort der Hansa ist so tief in den roten Zahlen. Ein radikaler Sparkurs der Oldenburger Führung soll der Grund für die Zustände im Heim am Bürgerpark sein.

So sei die Belegschaft stark geschrumpft worden, nachdem die Hansa das Ruder übernahm. Wie die Bilanz ausweist, sind die Personalkosten der Seniorenheime Seestadt Bremerhaven GmbH im Jahr 2006 von fast drei Millionen auf knapp 1,9 Millionen Euro runtergefahren worden. Für Lebensmittel wurden statt 506 000 nur noch rund 358 000 Euro aufgewendet. Selbst die Kosten für Wasser und Energie gingen von nahezu 500 000 auf rund 438 000 Euro runter.

Bis 2002 gehörte die Einrichtung der Stadt Bremerhaven. Schon im Vorfeld des Verkaufs trat nach Recherchen des Sonntagsjournals Alfred Lüneburg auf. Ein Insider, der an den Verhandlungen der Stadt mit der Hansa beteiligt war, erinnert sich, dass Lüneburg den Kontakt herstellte. Lüneburg war bis 1999 in der „Wirtschaftpolitischen Leitstelle“ der Stadt Bremerhaven tätig, also in der Verwaltung beschäftigt, bis er 1999 auf Betreiben von Oberbürgermeister Jörg Schulz (SPD) Chef der BEAN wurde.

Im Vorstand des Vereins „Oldenburger Wohnstift e.V.“, der bei der Hansa das Sagen hat, sitzen neben Lüneburg auch der in Bremerhaven praktizierende Augenarzt Wilhelm Kröncke sowie Wilfried Turk, Bremer Architekt und ehemaliger langjähriger Präsident der Bremer Architektenkammer.

Der Verkauf der Einrichtungen hat mehrere Geschädigte zurückgelassen. Oberbürgermeister Jörg Schulz, als Aufsichtsratschef der BEAN auch Kontrolleur Lüneburgs in dessen Funktion als städtischer Geschäftsführer, sieht keine Handhabe der Stadt gegen die Hansa. So ließ er sich im Dezember zitieren, dass die in den Verträgen zwischen Hansa und Stadt getroffenen Regelungen, etwa zum Umgang mit dem Personal, auf „Treu und Glauben“ getroffen worden seien. Die Beschäftigten könnten daraus vermutlich keinen direkten Rechtsanspruch ableiten, heißt es. „Es handelt sich um ein Versprechen.“ Gleichwohl wollen Schulz und Sozialdezernent Melf Grantz juristisch prüfen lassen, welche Möglichkeiten der Einflussnahme die Stadt hat.

Alfred Lüneburg, nach eigenen Angaben seit rund 20 Jahren Mitglied des Oldenburger Wohnstift e.V., bedauerte gestern auf Anfrage des Sonntagsjournals die entstandene Situation. Er habe zwar mit dem operativen Geschäft nichts zu tun, aber der Vorstand sei derzeit in intensiven Gesprächen mit der Geschäftsführung der Hansa: „Die Qualitätsstandards müssen gewährleistet und die Probleme abgestellt werden.“ Laut Lüneburg gibt es in den anderen Pflegeheimen der Hansa in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen keine derartigen Probleme. Das Vorstandsmitglied: „Die Hansa hat einen guten Ruf. Nur die Heime in Bremerhaven stehen in der Kritik.“

Quelle: http://www.sonntagsjournal.de (Archiv) SJ der NORDSEE-ZEITUNG (http://www.sonntagsjournal.de/pdf-ges.php)


Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: admin am 24. Januar 2009, 17:57
Mehr Transparenz in der Pflege
Heimaufsicht will Prüfergebnisse noch in diesem Jahr veröffentlichen / Aushang in jedem einzelnen Heim

Von Bernd Schneider

BREMEN. Schwere Versäumnisse in der Pflege, fehlende persönliche Eignung zum Betrieb eines Pflegeheims - die Heimaufsicht hat darüber zu wachen, dass es menschenwürdig und korrekt zugeht in den Einrichtungen der Alten- und Behindertenpflege. Nach den Vorwürfen gegen ein Pflegezentrum in Bremerhaven rücken die Prüfer nun selbst in den Blick der Öffentlichkeit. Um so mehr, als die zentralen Prüfergebnisse bald öffentlich aushängen sollen.

Rund 180 stationäre Heime für Alte und Behinderte sind das Arbeitsfeld der Heimaufsicht im Land Bremen. Zuständig ist sie damit für gut 9000 Bewohner, etwa zwei Drittel davon pflegebedürftige Alte. "Ein typischer Mangel im Heim ist etwa die fehlende Erreichbarkeit des Personals", bilanziert Heimaufsicht-Mitarbeiterin Ulla Döring. "Ich drücke den Notruf, und keiner kommt." Oder: Die Klingel ist zwar angebracht - aber ohne Rücksicht darauf, ob der Patient sie erreichen kann. Unangemeldete Besuche könnten so etwas zutage fördern. Wie viele Heime durchfallen oder erst nach Mahnungen geforderte Standards erfüllen, darüber kann die Heimaufsicht derzeit aber keinen Überblick geben. Grund: "Wir hatten in den vergangenen ein bis zwei Jahren zu wenig Personal", sagt Martin Stöver, Leiter der Heimaufsicht im Sozialressort.

Beispiele aus der Vergangenheit zeigen aber, dass die Prüfer durchaus keine zahnlosen Tiger sind. So gab es Fälle, in denen sie Heime dichtgemacht haben, weil die Qualität der Pflege trotz Mahnung und Hilfestellung schlecht blieb, berichtet Ulla Döring. Und in einem Fall sei die Erlaubnis entzogen worden, weil ein Betreiber partout nicht einsehen wollte, dass er sich "nicht am Vermögen von Pflegebedürftigen bereichern darf" - auch wenn sie ihm Sparbücher mit viel Geld "geschenkt" hätten. Urteil der Aufsicht nach langem Hin und Her: "persönlich ungeeignet zum Führen des Heimes".

Neben unangekündigten Prüfungen mit Befragungen von Heimbewohnern gibt es auch angekündigte. Existiert der vorgeschriebene Heimbeirat, gibt es zu jeder Zeit genügend ausgebildete Pflegekräfte, werden Medikamente, vielleicht um Patienten ruhigzustellen, unzulässig vorgehalten, entsprechen "freiheitsentziehende Maßnahmen" den strengen Bestimmungen? Döring: "Wir lassen uns die Dokumentationen zeigen, prüfen die Patientendaten und den Dienstplan."

Qualitätsmängel häufen sich meist, "wenn die Häuser nicht ausgelastet sind", sagt Stöver. Die Einnahmen reichen nicht mehr, die Häuser fahren Defizite ein, das Sparen geht los. In Bremerhaven sei derzeit praktisch kein Heim voll ausgelastet, heißt es dazu in der Behörde, und auch in Bremen gebe es längst Überkapazitäten. Die Sorge vor Qualitätsmängeln wächst.

Und so werden auch die Instrumente zur Abhilfe ausgebaut: Was die Heimaufsicht zu bemängeln hat, das soll künftig jeder nachlesen können - direkt im Eingangsbereich der jeweiligen Einrichtung und in "für Laien lesbarer Form" . Ein entsprechendes Landesgesetz soll im Herbst in Kraft treten, hofft Klaus Krancke, zuständiger Referatsleiter im Sozialressort. Das Ressort will die Daten in einer Broschüre zusammenfassen.

Zusätzlich wird auch der medizinische Dienst der Pflegekassen seine Prüfergebnisse veröffentlichen - in Schulnoten von sehr gut bis mangelhaft, also 1 bis 5, zusammenfassend und in einzelnen "Fächern" wie "Pflege-" und "Wohnqualität".

Quellle: www.weser-kurier.de, 24.01.2009



Im nachfolgenden Beitrag berichtet Radio Bremen in seiner TV-Sendung "buten un binnen" vom 23.01.2009 über die Pressekonferenz der Bremer Heimaufsicht zu Vorwürfen gegen Pflegeheime...

Zitat von: radio-bremen.de, buten un binnen, 23.01.2009
       Heimaufsicht stellt Arbeit vor

Nach den Vorwürfen gegen Altenheimbetreiber, geht die Bremer Heimaufsicht jetzt in die Offensive. Auf einer Pressekonferenz hat sie ihre Arbeit im Detail vorgestellt. Dabei erklärte Leiter Martin Stöver, dass eine Heimprüfung normalerweise nicht länger als sechs Stunden dauert und sich nur sechs Mitarbeiter um 180 Heime kümmern müssen.

[Video ansehen >>] (http://www.radiobremen.de/_video/play.php?id=009512)

Quelle: www.radiobremen.de Logo mit freundlicher Genehmigung von Radio Bremen buten un binnen, 23.01.2009



Im nachfolgenden Beitrag berichtet Radio Bremen in seiner TV-Sendung "buten un binnen" vom 21.01.2009 über die Bürgerschaftsdebatte im Bremer Parlament zum aktuellen Fall von Pflegemängeln in einem Pflegeheim der Hansa-Gruppe in Bremerhaven ...

Zitat von: radio-bremen.de, buten un binnen, 21.01.2009
    Bürgerschaft debattiert über Pflegeheim

In einer Aktuellen Stunde hat sich heute die Bürgerschaft mit den angeblichen Missständen in einem Bremerhavener Pflegeheim beschäftigt. Dort soll eine Bewohnerin vernachlässigt worden sein. Kaum ein Abgeordneter glaubt allerdings, dass alte Menschen im Land Bremen generell schlecht aufgehoben sind.

[Video ansehen >>] (http://www.radiobremen.de/_video/play.php?id=009468)

Quelle: www.radiobremen.de Logo mit freundlicher Genehmigung von Radio Bremen buten un binnen, 21.01.2009


Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: Kommentar am 25. Januar 2009, 04:14
KOMMENTAR

Warum konnte das nur passieren? Das fragen sich immer wieder Menschen, wenn sie von Mängeln in der Pflege erfahren. Oft liegt es an zu wenig und an nicht ausreichend qualifiziertem, demotiviertem oder gar gemobbtem Personal. Wenn Pflegekräfte nicht mehr fest eingestellt, sondern in Leiharbeitsfirmen ausgegliedert werden, wenn sie nur noch zu Hungerlöhnen und nur noch befristet arbeiten dürfen, kann kein Mensch wirklich erwarten, dass dabei "Pflege-Qualität" herauskommt. 

Sozialsenatorin und Heimaufsicht argumentieren, es gebe zu viele Heime. Der damit verbundene Verdrängungswettbewerb wäre schuld, führe zu geringer Auslastung und so zu wirtschaftlichen Problemen.

Qualität hat sich aber noch nie ohne Druck entwickelt. Gute Heime, in denen sich Heimbewohner und Personal wohlfühlen, haben keine Auslastungs- oder Qualitätsprobleme. Hier gibt es noch Wartelisten für künftige Bewohner sowie Pflegekräfte, die gerne und langjähig dort arbeiten und Angehörige und Ehrenamtliche, die sich aktiv einbringen.

Die Heimaufsicht kann im Rahmen der Gesetze beraten, kontrollieren, Druck machen und notfalls ein Heim schließen. Die personellen und fachlichen Voraussetzungen für erfolgreiche Arbeit gelten dort natürlich genauso, wie für Heime. 2007 hatte Senatorin Rosenkötter zwei zusätzliche Mitarbeiter für die Heimaufsicht auf unser Drängen hin zugesagt. Zwei neue kamen auch - allerdings fielen auch zwei Personen wegen Krankheit bzw. Tod aus. Die personelle Ausstattung der Behörde muss dringend dem Ist-Bedarf angepaßt werden.  

Gesetze, Verordnungen und Qualitätsvorgaben nützen nichts, wenn sie nicht beachtet und regelmäßig unangemeldet kontrolliert werden. Dazu gehören auch ausreichende Personalressourcen in den Kontrollorganen.

Die Schaffung des neuen Bremer Länder-Heimgesetzes bietet gute Gelegenheiten, die bisherige Situation positiv zu verändern. Als Grundlage dafür sollte die "Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen" (http://www.pflege-charta.de/nn_376/DE/Die__Charta/Acht__Artikel/achtartikel__node.html?__nnn=true) dienen. Zu den wichtigsten Punkten im neuen Länder-Heimgesetz gehört auch ein umfassendes Mitbestimmungsrecht für Heimbewohner und deren Interessenvertreter - nicht nur eine "Mitwirkung" wie bisher! Die öffentlich einsehbare und vollständige Offenlegung der Prüfergebnisse der Heimaufsicht und des MDK könnten weiter helfen die Spreu vom Weizen zu trennen.

Informationen über Empfehlungen und Forderungen für die neuen Heimgesetze sowie die aktuellen Entwicklungen in den verschiedenen Bundesländern findet man unter http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?board=97.0.




CDA: Neues Heimgesetz muss Heimaufsicht stärken

Skandale in Pflegeheime: CDU-Sozialausschüsse stellen sich schützend vor Mehrheit der Pflegeheime/CDA: Neues Heimgesetz muss Heimaufsicht stärken

Zu den jüngsten Pflege-Skandalen in Bremerhaven und Bremen-Nord sowie zur aktuellen Stunde in der Bremischen Bürgerschaft nehmen der Bremer Landesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA) Rainer Bensch sowie der stellvertretende CDA-Landesvorsitzende Thorsten Raschen  wie folgt Stellung:

„Die Beschäftigten in den bremischen Pflegeheimen leisten einen unverzichtbaren und guten Dienst am Menschen, der höchste Anerkennung verdient. Das Ansehen der Altenpflege darf durch wenige skandalträchtige Fälle nicht in Verruf gebracht werden.

Sozialsenatorin Rosenkötter muss sich nun beeilen und ein wirksames neues Heimgesetz auf den Weg bringen. Dabei muss die Heimaufsicht personell und qualitativ gestärkt werden, um effektiv arbeiten zu können. Agieren statt reagieren muss dabei das Motto lauten. Dazu gehören verstärkte unangekündigte Kontrollen in den Heimen- auch mitten in der Nacht!

Die bürokratischen Auflagen müssen auf ein Mindestmaß zurückgeführt werden und es muss eher die Ergebnis- als die Strukturqualität bewertet werden.

Senatorin Rosenkötter muss bei der Gesetzesentwicklung unbedingt die Wohlfahrtsverbände sowie die Heimbeiräte und Heimmitwirkenden einbeziehen.

So kann ein wirksames und von breiter Unterstützung getragenes Heimgesetz entstehen, das die Pflegebedürftigen noch mehr schützt und den Beschäftigten mehr Zeit für die direkte Pflege gibt!“

Quelle: CDA-Pressemitteilung vom 22.01.2009


Titel: Nordsee-Zeitung: Eine Altenpflegerin packt aus
Beitrag von: admin am 08. Februar 2009, 00:39
Geschäftsführer scheint uneinsichtig, berichtet das "SONNTAGSJOURNAL" am 08.02.2009:

Die Pflege stets unter der Lupe
Hansa-Chef Winiarski sieht Pflegezentrum am Bürgerpark gut aufgestellt


Bremerhaven (ws). Hansa-Geschäftsführer Matthias Winiarski zeigte sich auf Anfrage des Sonntagsjournal sicher, dass die Vorwürfe, eine Bewohnerin des Pflegezentrums am Bürgerpark sei aufgrund schlechter Pflege ins Klinikum Bremerhaven eingeliefert worden, sich als falsch erweisen werden. Winiarski betonte, dass sich der Zustand der Bewohnerin während des Aufenthaltes in der eigenen Häuslichkeit dramatisch verschlechtert habe. Auf Anweisung des Betreuungsvereins habe das Pflegezentrum die Patientin mit nachweisbar schweren Verletzungen wieder aufgenommen. In Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und einem speziell für solche Verletzungen ausgebildeten Wundexperten wurde die Bewohnerin laut Hansa-Chef dann erfolgreich gesund gepflegt. Der eigentliche Grund für die Einlieferung ins Klinikum sei dann eine Lungenentzündung gewesen. Wegen der unwahren Behauptungen habe man Strafanzeige gegen den Geschäftsführer des Betreuungsvereins gestellt. Winiarski rechnet jetzt in Kürze mit einer Klärung durch die Staatsanwaltschaft.

Zudem betonte Winiarski, dass die Hansa in ihrem Pflegezentrum im Bürgerpark mehr Fachkräfte einsetzte als von der Heimaufsicht gefordert. Der Geschäftsführer bekennt dabei ohne Umschweife, dass diese vorgeschriebene Mitarbeiterzahl für Pflegeheime oftmals nicht ausreicht: „Aber da muss der Gesetzgeber etwas ändern.“ Auch die Kritik an angeblich nicht qualifizierten Leiharbeitern weist Winiarski zurück: „Wenn sich in Zeiten hoher Belastungen, beispielweise durch krankheitsbedingten Ausfall von Stammkräften, ein Personalmangel aufbaut, setzen wir nur fachlich qualifizierte Leih-Mitarbeiter ein.“ Winiarksi: „Unsere Mitarbeiter sind alle bestens ausgebildet. Schließlich sind wir selber Träger einer Altenpflegeschule.“ Zudem sei die Hansa-Gruppe ständig dabei, ihr Qualitätsmanagement zu verbessern: „Eine interne Expertengruppe nimmt regelmäßig die Situation der Bewohner und der Einrichtung unter die Lupe und erarbeitet Verbesserungsvorschläge.“

Quelle: Sonntagsjournal.de, 08.02.2009

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HINWEIS: vgl. Artikel in NORDSEE-ZEITUNG vom 17.12.2009 [>>] (http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php/topic,1056.msg1988.html#msg1930)



„So viel Personal wie nirgendwo sonst“

Bremen (shs). So viel Personal wie im Pflegezentrum am Bürgerpark gibt es derzeit in keiner anderen Einrichtung dieser Art. Das hat gestern Ulrich Wollni in der Sozialdeputation versichert. Der Mitarbeiter der Heimaufsicht erstattete Bericht nach der Kritik, die es an den Zuständen im Pflegezentrum gegeben hatte. Sein Fazit: „Der Träger ist jetzt sehr kooperativ.“

Das ist nach den Worten von Wollnis Chef Martin Stöver aber nicht der Grund für die einzigartige Personalversorgung: „Die Zahl der Bewohner hat abgenommen“, berichtete er. Dennoch: Es sei versprochen worden, dass die gute Ausstattung beibehalten werden soll, so die Heimaufsicht. „Wir werden genauer hinschauen, sofern es in unseren zeitlichen Möglichkeiten liegt“, versprach Wollni, der „Bremerhaven-Beauftragte“ der Heimaufsicht. Er habe eine Sprechstunde am Pflegezentrum eingerichtet und wolle auch mit Angehörigen in Kontakt bleiben.

Zudem sei mit dem Träger verabredet, dass er jeden Fall von Dekubitus – Wundliegen – meldet. „Im Dialog“ steht die Heimaufsicht mit der Betreibergesellschaft noch darüber, ob es für jede der drei Einrichtungen eine eigene, klar definierte Leitung geben muss. Bislang, so Stöver, hätten drei Personen diese Aufgaben gemeinsam, ohne direkte Zuordnung erledigt.

Dass die Heimaufsicht ausreichend ausgestattet ist, daran zweifelte die FDP-Politikerin Margret Großer: „Sieben Menschen für 90 Heime und 5000 Bewohner“, hielt sie vor, „da müssen doch auch noch Berichte geschrieben werden. Sagen Sie mir, wie die das hinbekommen sollen.“ Stöver versicherte dagegen: „In diesem Jahr werden wir es erstmalig schaffen, unseren gesamten Auftrag zu erfüllen.“ Der ausreichende Schutz der Bewohner könne gewährleistet werden.

Nach dem Bericht des Gesundheitsamts Bremen über Heimbegehungen fällt da eine Menge Arbeit an. 68 Mal waren Mitarbeiter 2008 in Alteneinrichtungen unterwegs. In 11 fanden sie keine, in 56 geringfügige und in einem gravierende Mängel. Häufigste Punkte: Hygiene. Aber auch Fehler beim Stellen der Medikamente und der Arzneimittelvergabe sind keine Seltenheit: 26,7 Prozent. Nicht alles ist erfasst. „Quantitativ nicht dargestellt“ sind „Defizite in der Tagesstruktur der Bewohner“.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG, Bremerhaven (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/So-viel-Personal-wie-nirgendwo-sonst-_arid,96642_puid,1_pageid,16.html), 05.02.2009



Pflegezentrum muss bis Juni nachbessern

Bremerhaven (vda). Bis zum 30. Juni muss das Pflegezentrum am Bürgerpark Auflagen der Pflegekassen erfüllen. Dann wird der Medizinische Dienst der Krankenversicherungen das Heim erneut prüfen. Gestern hörten die Kassen die Hansa-Gruppe mündlich an. Mitte Februar erhält das Heim einen rechtsfähigen Bescheid.

„Auflagen gibt es zum Beispiel bei der Dekubitus-(Wundmal-) Versorgung, bei der sozialen Betreuung und der Ernährung“, sagt Uwe Schneider, Abteilungsleiter für Qualitätsprüfungen in Heimen bei der AOK Bremen/Bremerhaven. „Die Einrichtung muss dafür sorgen, dass die Bewohner vernünftig ernährt und beschäftigt werden. Mitarbeiter könnten mit Bewohnern zum Beispiel singen.“ Das Heim müsse darauf achten, dass möglichst kein Dekubitus entstehe. Falls ein solcher existiere, müssten die Bewohner gut versorgt werden.

In den folgenden Bereichen muss das Pflegezentrum nach Angaben von Schneider bis zum 30. Juni monatlich eine Zwischenmeldung an die Pflegekassen geben:

Wie viele Bewohner gibt es in welchen Pflegestufen im Heim?

Das Pflegezentrum muss Dienstpläne zur Verfügung stellen. Wie viele Menschen weisen ein Dekubitus-Risiko auf?

Der Medizinische Dienst hat in seinem Gutachten über das Pflegezentrum 13 Bewohner befragt. Das Heim muss monatlich angeben, wie sich deren Situation entwickelt. Bei Bewohnern, die nicht mehr mobil sind, muss das Heim nachweisen, inwieweit diese so weit wie möglich bewegt werden.

Darüber hinaus haben sich die Kassen mit dem Pflegezentrum einvernehmlich geeinigt, dass das Heim bis zum 30. Juni nicht mehr als 120 Bewohner versorgt. Beim Personal gebe es keinen Mangel, die Fachkraftquote werde erfüllt, sagt Schneider. Das Personal müsse allerdings angemessen verteilt werden, so dass alle Bewohner gut versorgt würden. „Die Einrichtung hat sich wirklich auf den Weg gemacht“, sagt Schneider. Sie habe zum Beispiel eine Expertengruppe eingesetzt, auch gebe es Wundmanager. Die Hansa-Gruppe war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG, Bremerhaven (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/Pflegezentrum-muss-bis-Juni-nachbessern-_arid,94652_puid,1_pageid,16.html), 02.02.2009



Eine Altenpflegerin packt aus

Bremerhaven (vda). Eine Altenpflegerin hat schwere Vorwürfe gegen ein Heim der Hansa-Gruppe erhoben. Die Frau berichtete in einem Gespräch mit der NORDSEE-ZEITUNG von starken Pflegemängeln in einer Einrichtung, deren Gesellschafter Hansa ist. 

„Trinklisten wurden gefälscht“, sagt die Frau, die heute berufsunfähig ist und nicht mehr in der Pflege arbeiten kann. „Die Bewohner bekamen nicht genug Flüssigkeit. Wenn ich morgens um zehn Uhr gegangen bin, wusste ich, dass die Menschen auf meiner Station nichts mehr zu trinken bekamen.“

Sie habe 2005 über eine Selbstanzeige nachgedacht, dann jedoch zunächst einen Anwalt eingeschaltet. Heimaufsicht, Medizinischer Dienst und Hansa-Gruppe hätten nicht reagiert, als sie diese auf die Missstände aufmerksam gemacht habe.

Angst vor Hansa
Die Bewohner habe sie morgens quasi „abgefüllt“, weil sie Angst gehabt habe, dass sie austrocknen. „Im Hinterkopf hatte ich die Sorge, schuld sein zu können, wenn den Menschen etwas passiert. Manche waren richtig abgemagert. Wäre jemand von denen in die Klinik gekommen, wären wir da schon angezeigt worden“, erzählt die Altenpflegerin. Sie möchte unerkannt bleiben, weil sie noch heute Angst vor Hansa habe.

Mindestens ein Patient sei mit einem Medikament ruhig gestellt worden. Lagerungspläne, die angeben, wie oft Bewohner im Bett umgelagert werden, seien gefälscht worden. „Medikamente wurden manchmal unregelmäßig gegeben, Wäsche nicht gewechselt.“ Bei Dienstplänen seien Mitarbeiter dazu geschrieben worden.

Ursache für die Pflegefehler sei mangelndes Personal gewesen. Die Zahl der Mitarbeiter sei extrem geschrumpft, als das ehemals städtische Heim privatisiert worden sei. „Mit 3,5 Pflegekräften mussten wir morgens 42 Bewohner pflegen, 16 davon haben wir Essen gereicht. Das war nicht zu schaffen.“ Sie habe versucht, Kollegen dafür zu gewinnen, gegen diese „fahrlässige Pflege“ zu protestieren.

„Wir haben zueinander gesagt: Wir kommen in den Knast, wenn rauskommt, was da passiert ist.“ Doch die anderen Kollegen hätten offenbar Angst um ihren Arbeitsplatz gehabt. „Die Zustände in dem Heim haben mich und auch andere Kolleginnen psychisch kaputt gemacht. Ich kann keinen Film mehr über Altenpflege sehen, dann kommen mir die Tränen.“

Hansa-Geschäftsführer Mathias Winiarski kann sich nicht vorstellen, dass so etwas in einem Heim der Gruppe vorgekommen sei: „Das gibt es bei uns nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas passieren kann, da der Medizinische Dienst unangemeldet kommt.“ Sollten die Vorwürfe berechtigt sein, werde Hansa als Gesellschafter noch am selben Tag Konsequenzen ziehen.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG, Bremerhaven (http://www.nordsee-zeitung.de/index.php?Eine-Altenpflegerin-packt-aus-&arid=84037&puid=1&pageid=16), 15.01.2009


Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: admin am 08. Februar 2009, 02:26
Kontrolleure im Altenheim
Aufsicht ist für ein halbes Jahr im Bremerhavener "Pflegezentrum am Bürgerpark"


Von Elke Gundel

BREMERHAVEN. Das Bremerhavener "Pflegezentrum am Bürgerpark" steht nach der Kritik des Betreuungsvereins in der Seestadt unter verschärfter Beobachtung. Einmal im Monat gibt es eine Sprechstunde der Heimaufsicht, die Kontrolleure sind im ständigen Kontakt mit dem Heimbeirat und überprüfen auf den Stationen, wie viele Mitarbeiter im Einsatz sind. Martin Stöver und Ulrich Wollni von der Heimaufsicht informierten jetzt in der Sozialdeputation.

Schon bevor der Betreuungsverein seine Vorwürfe - die Rede war von vernachlässigten Patienten, ungereinigten Räumen und mangelhafter Beaufsichtigung - im Dezember erhob, habe es vereinzelt Beschwerden gegeben, sagte Stöver. So habe die Heimaufsicht die Leitungsstruktur bemängelt. Die Trägerin, die Oldenburger Hansa-Gruppe betreibe in Bremerhaven drei Altenheime, die nah beieinander lägen und insgesamt 350 Plätze böten, erläuterte er. In der Vergangenheit habe es keine klar abgegrenzte eigene Leitung für jede einzelne Einrichtung gegeben.

Weil die Gesetzeslage in diesem Punkt unklar gewesen sei, habe die Heimaufsicht ihre Vorstellungen nicht durchsetzen können. Stattdessen habe ein Kompromiss akzeptiert werden müssen, sagte Stöver. Dieser Kompromiss sei jetzt aufgekündigt worden; inzwischen gebe es drei Heimleiter. Auch der Personalschlüssel habe sich verbessert. "Die Personalausstattung liegt derzeit weit über dem Durchschnitt", sagte Wollni. Laut Stöver allerdings nicht deshalb, weil mehr Leute eingestellt wurden. Vielmehr sei die Zahl der Bewohner gesunken.

Zudem muss das "Pflegezentrum am Bürgerpark" nun jeden Bewohner melden, der durch lange Liegezeiten an einer offenen Stelle leidet. Auch über den Heilungsprozess müsse fortlaufend berichtet werden. Stöver: "Dem Träger ist klar, dass er da unter ständiger Beobachtung steht. Das wirkt sich aus."

Dienst- und Pflegepläne würden regelmäßig kontrolliert, Ulrich Wollni sei ständig auf den Stationen präsent. Der Träger habe zugesichert, er werde verstärkt auf fest angestellte Beschäftigte zurückgreifen und seltener ausgeliehene Mitarbeiter einsetzen. Ziel sei eine möglichst große Kontinuität bei den Pflegekräften. Die Hansa-Gruppe habe ein eigenes Experten-Team eingesetzt, das die Mitarbeiter in der Einrichtung schule.

Insgesamt, betonte Wollni, sei der Träger "sehr kooperativ". Für ein halbes Jahr, so die derzeitige Vereinbarung, sei die Heimaufsicht nun massiv in der Einrichtung präsent. Vorgeschrieben sei normalerweise nur eine Kontrolle pro Jahr.

"Jeder von uns ist für etwa 35 Einrichtungen zuständig", erklärte Wollni. Und Stöver fügte hinzu: Im vergangenen Jahr sei die Heimaufsicht personell verstärkt worden. Dadurch sei es im laufenden Jahr erstmals möglich, tatsächlich jeder Einrichtung einen Besuch abzustatten. Stöver bestätigte, dass zu den Mitarbeitern der Heimaufsicht keine Pflegefachkräfte gehören. Die Kontrolleure seien aber dennoch in der Lage, in Kooperation mit dem Gesundheitsamt oder dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) auch die Qualität der Pflege vor Ort einzuschätzen.

Nicht nur die Heimaufsicht hat die Bremerhavener Einrichtung überprüft, auch der MDK hat sich einen Überblick über die Situation in dem Bremerhavener Heim verschafft. Der Bericht des MDK liege inzwischen vor, sagte Stöver. "Es wurden Mängel festgestellt." Was genau beanstandet wurde, dazu könne er keine Auskunft geben. Stöver versicherte jedoch, es gebe keinen Hinweis darauf, dass Bewohner durch mangelnde Pflege gefährdet seien.

Quelle: www.weser-kurier.de, 07.02.2009


Titel: 80 Prozent der Bremer Heime mit Mängeln
Beitrag von: admin am 13. Februar 2009, 18:04
Im nachfolgenden Beitrag berichtet Radio Bremen in seiner TV-Sendung "buten un binnen" vom 12.02.2009:

Zitat von: radio-bremen.de, buten un binnen, 12.02.2009
Bremer Heime mangelhaft
In über 80 Prozent der Heime in Bremen gibt es etwas zu bemängeln. Das Gesundheitsamt hat bei Heimbegehungen festgestellt, dass sowohl bei der Hygiene als auch bei Vergabe von Medikamenten Missstände beseitigt werden müssen.

[Video ansehen >>] (http://www.radiobremen.de/mediathek/index.html?id=010063)

Quelle: www.radiobremen.de Logo mit freundlicher Genehmigung von Radio Bremen buten un binnen, 12.02.2009



radiobremen.de, Nachrichten aktuell am 8. Februar 2009, 11.03 Uhr

Gesundheitsamt erstellt Statistik
Mängel in jedem zweiten Bremer Pflegeheim

Ende der Woche will die Gesundheitsdeputation sich mit der Situation in den Bremer Pflegeheimen befassen. Das Gesundheitsamt hat bei über der Hälfte der Heime Mängel bei den Hygieneplänen festgestellt. Darin ist unter Anderem festgelegt, wann und wie oft Toiletten oder Patientenzimmer gesäubert werden müssen. Jedes zweite der untersuchten Bremer Pflegeheime sei nicht korrekt ausgestattet, wenn es um Handdesinfektionsmittel, Flüssigseifenspender oder Einmalhandtücher geht. Das haben die Kontrolleure bei ihren Heimbesuchen im vergangenen Jahr festgestellt.

Bei mehr als einem Drittel der Einrichtungen hapert es außerdem an Sauberkeit und Lüftung, zeigt die Statistik. Die Mängel seien aber selten so schwerwiegend, dass die Bewohner gefährdet seien, lautet das Fazit der Gesundheitswächter. Sie tauchen häufig unangemeldet auf.

Im vergangenen Jahr haben die Kontrolleure 118 Mal Bremer Pflegeeinrichtungen genauer inspiziert. Es gibt aber über 170 Heime mit weit über 6.000 Plätzen für Senioren und Behinderte.

Quelle: radiobremen.de, Nachrichten aktuell am 8. Februar 2009, 11.03 Uhr (http://www.radiobremen.de/nachrichten/regional/beitrag.php?id=58904)


Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: admin am 11. April 2009, 23:16
Neue Geschäftsführer für Hansa-Heime

Bremerhaven (vda). Personalwechsel bei der Oldenburger Hansa-Gruppe: Zwei neue Geschäftsführer sind für die drei Hansa-Heime in der Seestadt zuständig. Oliver Mathes und Martin Schenk leiten seit dem 1. April die Betreuungs- und Pflegedienstleistungsgesellschaft, die Träger des Pflegezentrums am Bürgerpark ist. Das bestätigte Hansa-Geschäftsführer Matthias Winiarski.

Zugleich seien sie als Geschäftsführer für die Gesellschaft „Seniorenheime Seestadt Bremerhaven“ verantwortlich, die wiederum das Seniorenheim am Bürgerpark und das Marie-von-Seggern-Heim betreibt. Laut Winiarski werde es trotz Belegungsmangels keinen Personalabbau in den Heimen geben. „Wir haben betriebsbedingte Kündigungen für Bremerhaven ausgeschlossen.“

Winiarskis Nichte, Nadja Winiarski, leitet seit Anfang des Jahres den Pflegedienst im Pflegezentrum am Bürgerpark. Die alte Pflegedienstleiterin arbeite auf eigenen Wunsch nicht mehr im Pflegezentrum, so Winiarski.

Der ehemalige Heimleiter, Jens Kroll, hatte zum 31. März gekündigt. Bis ein neuer Heimleiter gefunden ist, betreut Dorothee Herting, Regionalleiterin der Hansa-Gruppe, das Pflegezentrum. Die NORDSEE-ZEITUNG hatte wiederholt über Pflegemissstände im Pflegezentrum berichtet. Viele Leser hatten sich mit Briefen an der Diskussion beteiligt.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG, Bremerhaven (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/Neue-Geschaeftsfuehrer-fuer-Hansa-Heime-_arid,136394_puid,1_pageid,16.html), 08.04.2009


Titel: Hansa-Pflegezentrum Am Bürgerpark entläßt Pflegerinnen
Beitrag von: admin am 16. Juli 2009, 11:08
Pflegerinnen vom Dienst suspendiert

Bremerhaven. Drei Mitarbeiterinnen des Pflegezentrums am Bürgerpark sind am Dienstagnachmittag mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert worden. Sie haben Hausverbot für die Einrichtungen der Oldenburger Hansa-Gruppe.

Von Denise von der Ahé


Hansa ist Hauptgesellschafter des Pflegezentrums am Bürgerpark, des Seniorenheims und des Marie-von-Seggern-Heims. Die Mitarbeiterinnen gehören dem Vernehmen nach zu 35 Mitarbeitern der drei Bremerhavener Hansa-Heime, die offenbar gegen Abfindung ihren Arbeitsplatz räumen sollen.

Bei den Mitarbeiterinnen soll es sich um Pflegerinnen handeln. Sie sollen langjährige Angestellte sein und schon in der Einrichtung gearbeitet haben, als diese noch in städtischem Besitz war. Angeblich soll eine Pflegeleistung nicht ordnungsgemäß dokumentiert worden sein.

Hansa-Geschäftsführer Oliver Mathes wollte zu den Suspendierungen keine Stellung nehmen. „Die Mitarbeiter werden im Rahmen des Mitbestimmungsrechts voll vom Betriebsrat unterstützt. Mehr können wir nicht sagen“, betonte Lutz Grube. Er ist Betriebsratsvorsitzender der beiden Betreibergesellschaften der Hansa-Heime. Diese sind die Seniorenheime Seestadt Bremerhaven GmbH und die Betreuungs- und Pflegedienstleistungsgesellschaft mbH.

Bis zum 30. Juni musste das Pflegezentrum Auflagen der Pflegekassen erfüllen. Solche gab es zum Beispiel bei der Dekubitus-(Wundmal-)Versorgung, bei der sozialen Betreuung und der Ernährung. Seit Februar musste das Pflegezentrum am Bürgerpark monatlich an die Pflegekassen berichten.

Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung wird erneut prüfen, ob das Heim die Auflagen erfüllt hat. „Wir sind der Meinung, dass das so ist und wir in der kurzen Zeit alles getan haben, was in unserer Kraft stand“, hatte Hansa-Geschäftsführer Matthias Winiarski vor kurzem gesagt.

Quelle: www.nordsee-zeitung.de, Artikel vom 09.07.09 - 14:00 Uhr  (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/Pflegerinnen-vom-Dienst-suspendiert-_arid,188358_puid,1_pageid,16.html)



Sollen 35 Mitarbeiter gehen?

Bremerhaven. 35 Mitarbeiter der drei Hansa-Heime in der Seestadt sollen offenbar gegen Abfindung ihren Arbeitsplatz räumen. Der NORDSEE-ZEITUNG liegen Informationen vor, nach denen es am Donnerstag im Viertelstundentakt Gespräche zwischen Mitarbeitern und der Heimleitung gegeben haben soll.


Von Denise von der Ahé

Dabei handelt es sich dem Vernehmen nach überwiegend um Mitarbeiter, die schon in den Einrichtungen gearbeitet haben, als diese noch in städtischem Besitz waren. Die Oldenburger Hansa-Gruppe ist seit 2002 Hauptgesellschafter des Pflegezentrums am Bürgerpark, des Seniorenheims und des Marie-von-Seggern-Heims. Die Heime, in denen rund 250 Mitarbeiter arbeiten, werden von der Seniorenheime Seestadt Bremerhaven GmbH und der Betreuungs- und Pflegedienstleistungsgesellschaft mbH betrieben. 2002 hatte die Hansa-Gruppe die Gesellschaften übernommen.

In einem Vertrag wurde beim Verkauf der Heime festgeschrieben, dass sämtliche bisher erworbenen Rechte der Arbeitnehmer beider bis dahin städtischen Gesellschaften unverändert fortbestehen. Außerdem dürften gegenüber den am Stichtag Beschäftigten keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden.

Bei den betroffenen Mitarbeitern soll es sich um Pflegefachkräfte und -helfer, aber auch um Angestellte aus den Bereichen Reinigung, Küche und Verwaltung handeln. Die Aufhebungsverträge sehen als Abfindung ein halbes Monatsgehalt pro Beschäftigungsjahr vor. Verdient eine Pflegekraft zum Beispiel ein Bruttogehalt von 2000 Euro, wären dies bei 30 Jahren Beschäftigungszeit 30 000 Euro. Angeblich hat es schon vor etwa zwei Wochen erste Gespräche mit Mitarbeitern gegeben, die zur Vertragsauflösung gebracht werden sollen. Keiner soll das „freiwillige Angebot“ jedoch angenommen haben. Danach ist offenbar die Abfindungssumme erhöht worden.

Mit den Aufhebungsverträgen soll offenbar auf anderem Wege versucht werden, teurere Mitarbeiter aus dem Job zu drängen. Zu einer Betriebsversammlung vor etwa zwei Wochen soll die Hansa-Geschäftsführung eingeladen worden sein, um zur wirtschaftlichen Lage des Unternehmens zu sprechen. Doch wie aus Pflegekreisen zu hören war, ist sie angeblich nicht erschienen. Hansa-Geschäftsführer Matthias Winiarski bestreitet dies: „Wir haben keine Betriebsversammlung, zu der wir eingeladen waren, versäumt. Wären wir eingeladen gewesen, wären wir hingegangen. Ist das nicht der Fall, dürfen wir gar nicht teilnehmen.“

Zu den Aufhebungsverträgen wollte Winiarski keine Stellung beziehen: „Solange wir denjenigen nicht kennen, der diese Dinge behauptet, nehmen wir keine Stellung. Wir werden dagegen sofort Stellung nehmen, wenn wir denjenigen kennen.“ Informanten zu nennen, ist jedoch aufgrund des rechtlich garantierten Informantenschutzes, zu dem Journalisten verpflichtet sind, nicht möglich. Die NORDSEE-ZEITUNG hatte wiederholt über Missstände im Pflegezentrum am Bürgerpark berichtet. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung wird das Heim zeitnah erneut prüfen.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG, Bremerhaven, 08.07.2009 (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/cosearch,hansa%20heim_costart,1_period,26_puid,1_pageid,58.html)


Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: admin am 16. Juli 2009, 13:02
Fortwährender Vertragsbruch der Hansa Gruppe:
Bremerhavener Magistrat sieht nur zu


Mit dem Verkauf des kommunalen Pflegeheims Bürgerpark an die Hansa-Gruppe ist die Pflegewelt Bremerhavens in Unordnung geraten. „Spätestens seit April 2008 ist auch der Magistrat Bremerhavens informiert, dass hier eine mehr als fragwürdige Vertragstreue der Hansa Gruppe vorliegt. Passiert ist  aber bisher nichts!“  erklärt Walter Müller, Abgeordneter der Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft und Stadtverordneter in Bremerhaven. Zusätzlich verweist er auf das Schreiben des Ver.di Bezirkes Bremen-Nordniedersachsen vom 18. Februar, das bis heute unbeantwortet sei. Darin sei der Magistrat umfassend über die unhaltbaren Zustände in diesem  privatisieren Pflegeheim informiert worden. Die Hansa Geschäftsführung schaffe dagegen Tatsachen, indem sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Aufhebungsverträge und Abfindungen aufzwinge und gegen diese sogar schon Hausverbote ausgesprochen hat.  

Walter Müller: „Es wird höchste Zeit, dass der Magistrat seiner Verpflichtungen als Vertragspartner konsequent nachkommt und den vertraglich zugesicherten Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichert. Eine enge Kooperation mit dem zuständigen Betriebsrat als Vertreter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setze ich dabei voraus.“  

DIE LINKE in der Stadtverordnetenversammlung hat schon im April einen Antrag zum Verhalten der Hansa–Gruppe eingebracht. Darin wird der Magistrat dazu aufgefordert umgehend tätig zu werden und das Pflegeheim zu rekommunalisieren. Die Behandlung des Antrages wurde jedoch mehrfach verschoben. Walter Müller: „Ich bin schon sehr gespannt, ob er nun im August behandelt werden wird. Eines ist jedenfalls sicher, sollte die Bremerhavener Regierungskoalition weiterhin die Situation beschönigen, wird dieses weitere negative Folgen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegeheimes haben.“

Quelle: www.dielinke-bremen.de, Pressemitteilung vom 14.07.2009


Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: admin am 02. August 2009, 21:27
Keine Heimat für Alte

PFLEGE Das Pflegeheim am Bürgerpark in Bremerhaven stand wegen Mängeln in der Pflege in der Kritik. Nun wird geprüft, ob sie beseitigt wurden. Zweifel an der Qualität des Heims bestehen aber weiterhin.


Das Pflegeheim am Bürgerpark in Bremerhaven steht unter besonderer Beobachtung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen (MDK).

Das zur Oldenburger Hansa-Gruppe gehörende Heim war Anfang des Jahres massiv kritisiert worden. Vor allem der Bremerhavener Betreuungsverein hatte erhebliche Zweifel an der pflegerischen Qualität geäußert, von faulendem Obst auf den Zimmern war die Rede und Bewohnern, die trotz starker Schmerzen unversorgt blieben (die taz berichtete).

Eine Prüfung durch den MDK hatte diesen Eindruck bestätigt. MDK-Geschäftsführer Wolfgang Hauschild sagte: "Es gab erhebliche Mängel." Bei mehreren Bewohnern waren etwa Druckgeschwüre in einer Intensität festgestellt worden, die Folge mangelnder Pflege seien. Druckgeschwüre entstehen bei bettlägerigen Menschen, die lange nicht umgebettet werden.

Nach der MDK-Prüfung hatte das Pflegeheim am Bürgerpark bis Ende Juni Zeit, die Mängel abzustellen. Der dazu verfasste Bericht des Heims sei, so Hauschild, "ziemlich dünn und nicht so aussagekräftig, dass man sagen kann, jetzt ist alles klar". Der MDK werde das Heim unangemeldet erneut aufsuchen, um zu überprüfen, ob die Mängel tatsächlich abgestellt wurden. Sollte das nicht der Fall sein, kann das Heim geschlossen werden.

Der Geschäftsführer der Hansa-Gruppe, Matthias Winiarski, sagte, dem Anspruch "alles klar, alles gut, perfekt" könne ein Pflegeheim nie gerecht werden, es sei immer etwas zu tun. Der Prüfung des MDK aber sieht er gelassen entgegen, alle Mängel seien abgestellt.

Angesichts heftiger Einsparbemühungen bestehen aber Zweifel, ob das Pflegeheim am Bürgerpark dauerhaft ein guter Ort für alte Menschen ist. Der Bremerhavener Bürgerschaftsabgeordnete Walter Müller (Die Linke) beobachtet sinkende Qualität, seitdem das kommunale Heim auf Betreiben der Bremerhavener Großen Koalition 2005 privatisiert wurde. Zwar sei den Mitarbeitern garantiert worden, dass sie zu den gleichen Bedingungen weiterbeschäftigt würden, daran habe sich Hansa aber nicht gehalten, außerdem sei die Belegschaft stark reduziert worden.

Hilde Sacharow von der Gewerkschaft Verdi bestätigt, was Müller sagt: "Es gab von Anfang an Probleme mit Hansa." Gehälter wurden gekürzt, tarifvertragliche Lohnerhöhungen verweigert. Zur Zeit sollen 35 Mitarbeiter der Hansa in Bremerhaven Aufhebungsverträge unterschreiben, dabei gibt es laut Sacharow schon jetzt Engpässe.

An Winiarski prallen diese Vorwürfe ab. Das Heim könne man uneingeschränkt empfehlen, sagt er. Die Linkspartei ist sich da nicht so sicher und würde der Hansa das Heim am liebsten wieder nehmen. Im April hat die Fraktion deshalb einen Antrag auf Rekommunalisierung gestellt, sagt Müller. Er hofft, dass das Thema im August auf die Tagesordnung kommt. FEZ

"Es gab erhebliche Mängel, eine Reihe von Dingen war nicht in Ordnung."
Wolfgang Hauschild, Medizinischer Dienst

© taz Entwicklungs GmbH & Co. Medien KG, Vervielfältigung nur mit Genehmigung des taz Verlags

Quelle: www.taz.de - Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der taz - die tageszeitung und dem Autor Felix Zimmermann


Titel: Bremerhavener Pflegeher im weiterhin in der Kritik
Beitrag von: admin am 28. August 2009, 00:05
Hansa-Heim erfüllt Auflagen der Kassen nur teilweise

Bremerhaven (vda). Das Pflegezentrum am Bürgerpark muss weiter nachbessern: Der Bericht des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) hat ergeben, dass von 21 Auflagen der Pflegekassen nur ein Drittel erfüllt wurde.

Zwei Drittel wurden hingegen nur teilweise erfüllt. Nach Informationen der NORDSEE-ZEITUNG gehört die Versorgung bei Dekubitus, also wenn sich ein Bewohner wund gelegen hat, zu den Punkten, die nicht zufriedenstellend waren. Besser versorgt wurden hingegen Bewohner, die sturzgefährdet sind.

Das Pflegezentrum, deren Hauptgesellschafter die Hansa-Gruppe ist, hat bis Mitte September Gelegenheit, schriftlich Stellung zu nehmen. Dann folgt eventuell eine mündliche Anhörung, nach der die Pflegekassen entscheiden, welche Auflagen das Heim bekommt. Dass es erneut Vorgaben geben wird, gilt nach dem Prüfungsergebnis als sicher. Bis Ende Juni musste das Pflegezentrum bereits Auflagen der Pflegekassen erfüllen. Der MDK hatte das Heim daher Mitte Juli erneut geprüft – auch weil es erneute Beschwerden gegeben hatte.

„Wir sehen uns bestätigt, dass wir uns auf einem guten Weg befinden“, kommentierte Hansa-Regionalleiterin Dorothee Herting den Bericht. „Wenn ich die Probleme betrachte, mit denen wir tagtäglich zu kämpfen haben, haben wir ganz viel erreicht.“ Aufgrund der hohen Krankenstände gebe es allerdings noch strukturelle Probleme. Die Betreuung der Bewohner müsse noch besser organisiert werden, so Herting weiter. Auch müsse noch deutlicher dokumentiert werden, was der einzelne Mitarbeiter für die Bewohner tue. Herting: „Es gibt noch Verbesserungspotenzial, aber ich bin sicher, dass wir das mit der neuen Führungsmannschaft in absehbarer Zeit meistern können.“ Seit August leitet Claudia Sauer das Heim. Bereits seit Juni gibt es eine neue Pflegedienstleitung.

Quelle: http://www.nordsee-zeitung.de, 26.08.2009 (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/Hansa-Heim-erfuellt-A%20uflagen-der-Kassen-nur-teilweise-_arid,215981_puid,1_pageid,16.html)



MDK-Note 2,6 für das Pflegezentrum am Bürgerpark

Die MDK-Prüfung erfolgte nach Recherchen im "AOK Pflegenavigator" (http://www.aok-pflegeheimnavigator.de/index.php?module=nursinghome&id=105&#pflegekarte) am 14. und 15. Juli 2009. Wie fragwürdig das Benotungssystem des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) ist, zeigt sich an der vergebenen Gesamtnote 2,6 "befriedigend" für das Pflegezentrum am Bürgerpark in Bremerhaven.

Nachfolgend ein Auszug der Details der Benotungen
(bestmögliche Note = 1, schlechtestmögliche Note = 5)
Zitat
- Werden die Nachweise zur Behandlung chronischer Wunden oder des Dekubitus (z. B. Wunddokumentation) ausgewertet und die Maßnahmen ggf. angepasst?  Note:  5

- Werden erforderliche Maßnahmen bei Einschränkungen der selbständigen Nahrungsversorgung durchgeführt?  Note:  5

- Werden erforderliche Maßnahmen bei Einschränkungen der selbständigen Flüssigkeitsversorgung durchgeführt?  Note:  5

- Kooperiert das Pflegeheim bei Schmerzpatienten eng mit dem behandelnden Arzt?  Note:  5

- Wird die Notwendigkeit der freiheitseinschränkenden Maßnahmen regelmäßig überprüft?  Note:  5

- Wird bei Bewohnern mit Demenz die Biographie des Heimbewohners beachtet und bei der Tagesgestaltung berücksichtigt?  Note:  5

- Wird das Wohlbefinden von Bewohnern mit Demenz im Pflegealltag ermittelt und dokumentiert und werden daraus Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet?  Note:  5

- Ist die Darbietung von Speisen und Getränken an den individuellen Fähigkeiten der Bewohner orientiert  Note:  5

Weitere Informationen zu dem Benotungssystem und den MDK-Qualitätsprüfungen der Pflegeeinrichtungen finden Sie hier:
http://www.mdk.de/1328.htm

Zur Kritik an diesem Benotungssystem finden Sie mehr u.a. unter:
- http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=1061.0
- http://www.wernerschell.de/forum/ (http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?t=12946&highlight=schulnoten)


Titel: Betriebsrat stellt Strafanzeige gegen Hansa-Chefs
Beitrag von: admin am 30. August 2009, 23:16
Strafanzeige gegen Hansa-Chefs
Bremerhaven (vda). Der Betriebsrat der drei Hansa-Heime hat Strafanzeige und Strafantrag gegen Geschäftsführer, Regional- und Heimleitung erstattet.


Der Arbeitgeber habe die Tätigkeit des Betriebsrates in strafbarer Weise behindert und gestört, teilte die Gewerkschaft Verdi in einem Schreiben an die Mitarbeiter mit. Laut Staatsanwaltschaft laufen die Ermittlungen noch. Hansa-Regionalleiterin Dorothee Herting wollte zu dem Vorwurf keine Stellung nehmen. Die Oldenburger Hansa-Gruppe ist Hauptgesellschafterin des Pflegezentrums und Seniorenheims am Bürgerpark sowie des Marie-von-Seggern-Heims.

„Seit dem Verkauf der ehemals städtischen Seniorenheime an die Hansa-Gruppe haben sich die Arbeits- und Einkommensbedingungen dramatisch verschlechtert“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Hilde Sacharow. „Der Arbeitgeber droht mit Insolvenz. 35 Mitarbeiter sollten dazu gebracht werden, ihren Arbeitsplatz gegen Abfindung aufzugeben.“ Die Beschäftigten hätten dies aber abgelehnt.

„Hansa hält die Verträge nicht ein. Dabei wurde den Beschäftigten beim Verkauf vertraglich zugesichert, dass sie ihre Besitz- und Rechtsstände behalten“, so Sacharow weiter. In der Folge häuften sich die Arbeitsgerichtsprozesse zwischen Mitarbeitern und Arbeitgeber. Verdi ruft die Beschäftigten nun zu einer Protestkundgebung vor der Stadtverordnetenversammlung am 2. September auf. Dort soll über einen Antrag der Linken beraten werden. Sie fordern, dass die Stadt die Heime zurückkauft. Um 14.15 Uhr soll die Kundgebung vor dem Friedrich-Schiller-Haus in der Lloydstraße stattfinden. „Wir wollen zeigen, dass die Beschäftigten unter Existenzangst leiden“, sagte Sacharow.

Verdi fordert die Stadt auf, sich für die Rechte der Beschäftigten einzusetzen. Es habe sowohl Gespräche mit Verdi und Betriebsrat als auch mit den neuen Gesellschaftern gegeben, sagte Oberbürgermeister Jörg Schulz (SPD).

Der Magistrat habe einen Schiedsrichter vorgeschlagen. Verdi und Betriebsrat hätten jedoch den Gerichtsweg gewählt. „Aktuell sehe ich keinen Handlungsbedarf“, so Schulz. Nach der Gerichtsentscheidung zum Bestandsschutz der Mitarbeiter werde sich klären, ob die Stadt noch etwas tun könne.

Quelle: http://www.nordsee-zeitung.de (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachrichten/Startseite/Strafanzeige-gegen-Hansa-Chefs-_arid,218108_puid,1_pageid,52.html), 30.08.2009


Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: admin am 09. September 2009, 11:00
„Jetzt lasst uns nicht hängen“
Hansa-Mitarbeiter demonstrieren vor der Stadtverordnetenversammlung – Rückkauf der Seniorenheime abgelehnt


Bremerhaven (vda/guh). Rund 35 Mitarbeiter der drei Hansa-Heime haben gestern vor der Stadtverordnetenversammlung demonstriert. Sie fordern mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen im Pflegezentrum und Seniorenheim am Bürgerpark sowie im Marie-von-Seggern-Heim. Die Stadt
wird die ehemals kommunalen Heime nicht zurückkaufen. ...


Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: admin am 04. März 2010, 02:04
Wächteramt ernst genommen: Betreuer handeln im Heim
Zum Beispiel: der Betreuungsverein Bremerhaven


Zitat
...
Im  Januar 2009 zeigt der Geschäftsführer des Betreuungsvereins das Heim wegen Körperverletzung Schutzbefohlener an:

Ärzte eines Krankenhauses hatten unmittelbar nach Aufnahme einer Bewohnerin schwerste Dekubitusstellen entdeckt, die weder dem Betreuer noch den Angehörigen trotz konkreter Nachfragen mitgeteilt worden waren.

Das Heim verklagt daraufhin Hans-Josef Göers wegen Verleumdung, denn man bestreitet, dass es überhaupt einen Dekubitus bei der inzwischen verstorbenen Bewohnerin gab.

In einer großen Expertenrunde am Runden Tisch in den Räumen der Nordsee-Zeitung versucht Ende Januar 2009 die Redaktion Wahrheitsfindung im Diskurs. Der Geschäftsführer des Heimes gibt Mängel zwar zu, bezeichnet jedoch die „drastischen Vorwürfe“ als „schlichtweg falsch“.

Heimaufsicht und Medizinischer Dienst geben kein gutes Bild ab – die Redakteure zeigen sich erstaunt über die Art der Recherchen des MdK und das späte Handeln der Heimaufsicht.

...

Das Strafverfahren gegen das Heim jedoch wurde kürzlich eingestellt, da ein von der Staatsanwaltschaft beauftragter Gutachter die Betroffene einer Risikogruppe zuordnete und Pflegefehler nicht eindeutig feststellbar waren.

Das Verfahren gegen den Geschäftsführer dagegen wurde noch nicht eingestellt.
Dennoch ist Hans-Josef Göers bis heute überzeugt, dass „uns nach dem damaligen Stand der Dinge keine andere Wahl blieb, als eine strafrechtliche Würdigung des Vorfalls zu initiieren“.

Quelle: www.vgt-ev.de - Leuchtturm Nr. 6 · Februar 2010 · Herausgegeben vom Vormundschaftsgerichtstag e.V.

[Den vollständigen Artikel können Sie hier herunterladen >>] (http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?action=dlattach;topic=1056.0;attach=951)


Zitat
NEUES DEUTSCHLAND 03.02.2009

Eklat im Pflegeheim
Bremer Senat will Prüfberichte der Heimaufsicht künftig veröffentlichen


Von Detlef Kolze

Ein bundesweit bekanntes Problem sorgt in diesen Tagen in Bremerhaven für eine Welle der Empörung – die Vernachlässigung alter Menschen in einem Pflegeheim. Ausgelöst wurde die lebhafte Diskussion durch den Betreuungsverein, der Missstände in einem Pflegezentrum der Oldenburger Hansa-Gruppe anprangerte. ...
Quelle: http://www.neues-deutschland.de/artikel/143182.eklat-im-pflegeheim.html


Titel: MEDIEN: Hansa-Gruppe insolvent
Beitrag von: admin am 23. März 2010, 16:11
1600 Mitarbeiter in 20 Pflegeheimen bangen um ihre Jobs
Hansa-Gruppe meldet Insolvenz an

Quelle: www.weser-kurier.de (http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Wirtschaft/136998/Hansa-Gruppe+meldet+Insolvenz+an.html) -25.03.2010




Oldenburger Hansa-Gruppe ist insolvent

Bereits im vergangenen Jahr geriet die Hansa-Gruppe aus Oldenburg, die im Nordwesten und auch in Nordrhein-Westfalen mehrere Seniorenheime und Pflegeeinrichtungen betreibt, in die Schlagzeilen. Die gemeinnützige Gesellschaft hatte Seniorenpflege- und Wohneinrichtungen in Bremerhaven übernommen - Vorwürfe über mangelnde Pflege waren laut geworden. Jetzt steht das Unternehmen kurz vor dem Aus. Vor dem Amtsgericht Oldenburg wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.

1.200 Pflegeplätze in der Schwebe
Wie groß das Schuldenloch der Hansa-Gruppe ist, wollte Insolvenzverwalter Edgar Grönda auf Anfrage des Norddeutschen Rundfunks nicht verraten. Er müsse jetzt erst detaillierte Informationen sammeln. Unklar bleibt damit vorerst auch, ob die rund 19 Senioreneinrichtungen des Unternehmens geschlossen werden müssen. Würde in diesem Fall kein neuer Investor einspringen, fielen rund 1.200 Pflegeplätze weg. Es werde aber daran gearbeitet, dass der Betrieb normal weiterlaufen könne, so der Insolvenzverwalter. Die Voraussetzungen dafür schätzt er als durchaus positiv ein.

1.600 Beschäftigte betroffen
Bei der Hansa-Gruppe arbeiten nach seinen Angaben rund 1.600 Frauen und Männer. Das Unternehmen betreibt Altenheime, Seniorenwohnparks und Pflegezentren unter anderem in Oldenburg, Wilhelmshaven und Papenburg, in Bremen und in Nordrhein-Westfalen. Dazu kommen zwei Altenpflegeschulen in Oldenburg und Bremerhaven. Dort war 2009 ein Pflegezentrum der Hansa-Gruppe in die Schlagzeilen geraten. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen hatte berichtet, dass von mehreren Auflagen nur ein Drittel erfüllt wurden.

[buten un binnen Magazin | RB TV - 23.03.2010 >>] (http://www.radiobremen.de/mediathek/index.html?id=026646)

Quelle: http://www.radiobremen.de (http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/wirtschaftaltenpflegehansaoldenburg100.html) - 23. März 2010, 11:47 Uhr



NORDSEE-ZEITUNG 24.03.2010
„Mitarbeiter haben Angst um Existenz“
Hansa: Insolvenzverwalter prüfen Sanierung




Hansa steckt wohl in Schwierigkeiten
Die Gruppe hat nach Gewerkschaftsangaben Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt


BREMERHAVEN/OLDENBURG. Die Oldenburger Hansa-Gruppe soll nach Gewerkschaftsangaben am Freitag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt haben. Die Gruppe ist Hauptgesellschafter der drei Bremerhavener Pflege-Einrichtungen Pflegezentrum am Bürgerpark, Seniorenheim am Bürgerpark sowie Marie-von-Seggern-Heim. In Nordwestdeutschland unterhält Hansa insgesamt 21 Heime und Altenpflegeschulen.

Gestern sollen die rund 250 Mitarbeiter der drei Einrichtungen informiert worden sein. Hilde Sacharow, Verdi-Gewerkschaftssekretärin, bestätigt, dies von Beschäftigten erfahren zu haben. „Ich habe gehört, dass die Mitarbeiter verunsichert sind“, sagte Sacharow. „Denn auf der Versammlung ist nichts weiter gesagt worden – außer, dass Insolvenzantrag gestellt wurde und sichergestellt sei, dass die Gehälter die nächsten drei Monate gezahlt werden können.“

„Nicht nur in Bremerhaven, sondern auch in Oldenburg sind die Beschäftigten der Hansa-Gruppe über den Insolvenzantrag und dessen Folgen informiert worden“, sagte gestern Ute Gottschaar, Tarifsekretärin im Verdi-Landesbezirk Niedersachsen/Bremen. Offenbar haben sich gestern am Verwaltungssitz der Gruppe in Oldenburg der mögliche Insolvenzverwalter mit der Geschäftsführung getroffen. Von der Hansa-Geschäftsführung war gestern keine offizielle Stellungnahme zu bekommen.

„Ich gehe davon aus, dass ein geordneter Betrieb weiterlaufen wird und alle Bewohner ordentlich weitergepflegt werden“, sagte Sozialdezernent Melf Grantz (SPD). Die NZ hatte über Missstände im Pflegezentrum berichtet. Der letzte Bericht des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung hatte ergeben, dass von 21 Auflagen der Kassen nur ein Drittel erfüllt wurde. (vda)

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG, 23.03.2010, S. 9


Titel: Welcher Investor übernimmt Hansa-Gruppe?
Beitrag von: admin am 04. Juni 2010, 14:19
Zitat von: radiobremenTV
Jobs in Bremerhaven gefährdet
Offenbar Investor für insolvente Hansa-Gruppe

Die Hansa-Gruppe aus Oldenburg, die im Nordwesten und auch in Nordrhein-Westfalen mehrere Seniorenheime und Pflegeeinrichtungen betreibt, hat mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. 2009 hatte die gemeinnützige Gesellschaft Seniorenpflege- und Wohneinrichtungen in Bremerhaven übernommen. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen hatte berichtet, dass von mehreren Auflagen nur ein Drittel erfüllt wurden. Mitte März 2010 stand die Hansa-Gruppe vor dem finanziellen Aus. Dienstag wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Rund 1.600 Beschäftigte bangen weiter um ihre Jobs.

Ein auf die Sozialwirtschaft spezialisierter Investor aus Norddeutschland, dessen Namen die Insolvenzverwalter noch geheim halten, soll bei der Hansa-Gruppe einsteigen. Zusammen mit einem von der Geschäftsführung erarbeiteten Sanierungskonzept könnte das die Rettung für die gemeinnützige Gesellschaft bedeuten. Der neue Partner soll Immobilien kaufen und langfristig an die Hansa-Gruppe vermieten, und das zu günstigeren Konditionen.

160 Jobs auf der Kippe
Inwieweit der Sparkurs auch die Mitarbeiter betrifft, steht noch nicht endgültig fest. Zwar soll kein wesentlicher Personalabbau betrieben werden, so Insolvenzverwalter Detlef Stürmann. Treffen könnte es nach seinen Worten am ehesten die Mitarbeiter in den ehemaligen kommunalen Bremerhavener Einrichtungen. Bis zu 160 der insgesamt 1.600 Beschäftigten müssen demnach um ihre Jobs bangen. Ob die Hansa-Gruppe tatsächlich gerettet werden kann, wird sich Mitte August 2010 zeigen. Dann entscheiden die Gläubiger der 19 Unternehmen der Hansa-Gruppe über die Pläne. Bis dahin soll der Betrieb in allen Alten- und Pflegeeinrichtungen mit rund 1.200 Pflegeplätzen wie bisher weiterlaufen.
Quelle: http://www.radiobremen.de (http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/politikbremerhavenhansa100.html) - 01.06.2010, 16:08 Uhr

Der reisende Insolvenzverwalter
Am Morgen war er in Oldenburg, am Nachmittag in Bremerhaven: Insolvenzverwalter Detlef Stürmann hat viel zu tun derzeit mit der Hansa-Gruppe, sie ist nicht mehr liquide. Mehr als 20 Seniorenheime gehören zum Konzern. In Bremerhaven gibt es zwei Heime und eine Altenpflegeschule, der Insolvenzverwalter gab sich dort optimistisch.

[TV-Beitrag ansehen >>] (http://www.radiobremen.de/fernsehen/buten_un_binnen/video15908-popup.html)


Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: Multihilde am 12. August 2010, 14:04
Erst Pflegeheim-Boom, jetzt Insolvenzgefahr

Zu großes Angebot sorgt für sinkende Belegungsquoten - Experten rechnen erst mittelfristig mit Marktbelebung
von Richard Haimann


Zitat
Trotz des härteren Konkurrenzkampfs setzen einige Investoren weiter auf Sozialimmobilien: Die Anlagegesellschaft Catella Real Estate hat für ihren neuen Immobilienfonds "Focus Health Care" in diesem Jahr als erstes Objekt ein neues Pflegeheim in Bremen erworben. TMW Pramerica hat gerade einen Spezialfonds über 49 Mio. Euro aufgelegt, der in fünf Pflegeresidenzen investiert.


Quelle:  http://www.welt.de/die-welt/wirtschaft  (http://www.welt.de/die-welt/wirtschaft/article8956873/Erst-Pflegeheim-Boom-jetzt-Insolvenzgefahr.html)

In dem Artikel wird auch auf Hansa und Caritas eingegangen





Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: Multihilde am 19. August 2010, 08:41
Pflege-Konzerne erholen sich

Bei Hansa-Gruppe und der Diakonie herrscht wieder Zuversicht

Ein Investor übernimmt alle Einrichtungen der Oldenburger Hansa-Gruppe. Auch bei der Diakonie sei der Neubeginn gelungen, heißt es.

Quelle:  http://www.nwzonline.de/Region  (http://www.nwzonline.de/Region/Artikel/2410219/Pflege-Konzerne+erholen+sich.html)


Der Bericht der NWZ ist unter dem o. a. Link nachlesbar


Titel: Re: Gravierende Mängel: Bremerhavener Pflegeheim in der Kritik
Beitrag von: admin am 03. September 2010, 18:02
Gläubiger der HANSA-Gruppe akzeptieren Sanierungsplan
Übernahme durch IMMAC Unternehmensgruppe bereits zum 01.10.2010 vorgesehen


Oldenburg. „Der Verlauf der ersten Gläubigerversammlungen im Insolvenzverfahren über die Unternehmen der HANSA-Gruppe lässt bereits erkennen, dass alle Gläubigergruppen den vorgestellten Sanierungsplan für die gesamte Hansa-Gruppe mittragen“, so die Insolvenzverwalter Edgar Grönda und Detlef Stürmann von Schultze & Braun nach den Terminen heute Morgen beim Amtsgericht Oldenburg. Dort hatten sie der anwesenden Gläubigergemeinschaft das Konzept eines Erwerbes des Immobilienbestandes und der vollständigen Betriebsübernahme durch die IMMAC Unternehmensgruppe vorgestellt. Die Gläubiger stimmten der Umsetzung dieses Sanierungskonzeptes ebenso zu wie der Betriebsfortführung bis zum Abschluss der Verhandlungen. „Ich sehe dies als wichtiges Signal auch für die nachfolgenden Gläubigerversammlungen in den weiteren 14 schwebenden Insolvenzverfahren der anderen Gruppenunternehmen in den kommenden Tagen“, so Insolvenzverwalter Grönda.

Der Übernahmeprozess (due diligence) ist in den letzten Wochen schon weit vorangekommen. Die zur Vorbereitung des Vertragsschlusses notwendigen Analysen zum technischen Zustand der Eigentumsimmobilien sind bereits ebenso abgeschlossen wie die betrieblichen Prüfungen vor Ort sowohl zur Pflegequalität und Betriebsorganisation als auch zur Markt- und Wettbewerbssituation der betroffenen 18 Einrichtungen der Gruppe in Nordwestdeutschland. Erste Vertragsentwürfe liegen ebenfalls vor. Zum Abschluss gebracht werden müssen allerdings noch die bereits aufgenommenen direkten Verhandlungen mit den Verpächtern der Pachtimmobilien. Realistisch erscheint nun ein Betriebsübergang zum Stichtag 01.10.2010.

Trotz der Insolvenzsituation sind gravierende Personalschnitte nach wie vor nicht Gegenstand des Reorganisationskonzeptes. „Wir werden nur in den ehemals kommunalen Bremerhavener Einrichtungen nicht alle Arbeitsplätze halten können, weil die aktuelle Auslastung das nicht hergibt. Mit dem Betriebsrat werden wir aber einen Weg zur sozialverträglichen Gestaltung des dort notwendigen Abbaus von voraussichtlich rd. 25 Vollzeitstellen finden. Die übrigen Arbeitsplätze sind nicht betroffen“, ist Insolvenzverwalter Stürmann überzeugt. Die Gruppe beschäftigt insgesamt etwa 1.600 Mitarbeiter in 18 Gesellschaften.

Quelle: http://www.schubra.de/de/presseservice/ (http://www.schubra.de/de/presseservice/pressemitteilungen/Hansa-Gruppe_pm20100816.php), 16.08.2010


Titel: Hansa-Gruppe scheint gerettet
Beitrag von: admin am 22. August 2011, 15:28
Pflegeheime Mitarbeiter verzichten auf Weihnachtsgeld – 1600 Stellen sind sicher

Die Oldenburger Hansa-Gruppe ist seit März im Insolvenzverfahren. Die neuen Eigentümer streichen den Beschäftigten das Weihnachtsgeld. ...

Quelle: http://www.nwzonline.de/Region/Artikel/2493383/70-Millionen-fuer-Hansa-Gruppe.html, 07.12.2010


Titel: Verkauft: 62 Mio. Euro für 9 Hansa-Heime
Beitrag von: admin am 23. August 2011, 14:40
Die Bremerhavener Hansa-Heime sind verkauft

Unternehmensgruppe aus Rendsburg gibt rund 62 Millionen Euro für neun Häuser des insolventen Altenheimbetreibers aus


VON MARKUS KATER

BREMERHAVEN. Die Unternehmensgruppe Immac Holding AG (http://www.immac.de) aus Rendsburg, deren Tochterfirma Antaris health care und die Azurit-Gruppe (http://www.azurit-gruppe.de/) aus Rheinland-Pfalz haben die Hansa-Heime in Bremerhaven und weitere Einrichtungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gekauft.

Das hat das Unternehmen am Freitag bekannt gegeben. Der Kaufpreis beträgt nach Angabender Immac Holding rund 62 Millionen Euro. Sie hat die Immoblien erworben. Die beiden anderen Unternehmen sollen die Einrichtungen betreiben. ...

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG.de (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/Die-Bremerhavener-Hansa-Heime-sind-verkauft-_arid,617712_puid,1_pageid,16.html), 20.08.2011



Thomas Roths Immac kauft neun Hansa-Immobilien (http://www.immobilien-zeitung.de/1000004979/thomas-roths-immac-kauft-neun-hansa-immobilien)
Quelle: http://www.immobilien-zeitung.de



Zitat von: IMMAC-Pressemitteilung
Immac erwirbt für 62 Millionen Euro Hansa-Immobilien. "Wir sind für den wachsenden Bedarf vorbereitet"
Hamburg, den 19. August 2011 * Die Rendsburger IMMAC Holding AG, die auf Sozialmmobilien spezialisiert ist, hat jetzt neun Pflegezentren und Wohnanlagen der Oldenburger HANSA-Gruppe erworben. Die Objekte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachen, Bremen und Bremerhaven wurden für einen Kaufpreis von rund 62 Millionen Euro erworben. In den Häusern bestehen 790 Pflegeplätze und 309 betreute Wohnungen. IMMAC wird für Umbauten und die technische Optimierung der Immobilen weitere 7,5 Millionen Euro investieren.

Mit dem Kauf der Immobilien ist IMMAC Hauptfinanzier eines Konsortiums, bestehend aus der Hamburger Antaris health care group und Gesellschaftern der Eisenberger Azurit-Gruppe, das die Betriebe der HANSA-Gruppe übernimmt. „Das ist ein erstklassiges Immobilieninvestment“, sagt Thomas F. Roth, Vorstandsvorsitzender der IMMAC Holding. 35 bis 40 Millionen Euro Eigenkapital investiert IMMAC. „Das ist Eigenkapital, das in der Folge über verschiedene Fonds der IMMAC refinanziert wird“, sagt Roth. Der Übergang der Immobilien wird zum 1. November 2011 erfolgen. IMMAC hat mit dem neuen HANSA-Konzern Pachtverträge über 25 Jahre abgeschlossen.

Die vor 15 Jahren gegründete IMMAC hat sich in den letzten Jahren als Emissionshaus zum Marktführer im Segment Sozialimmobilien entwickelt. IMMAC kauft und verpachtet langfristig stationäre Pflegeheime, Kliniken und betreute Wohnanlagen und hat mit über 50 Fondsemissionen rund eine Milliarde Euro in ihre Einrichtungen investiert.

"Mit dem Erwerb der Immobilien der HANSA-Gruppe sind wir für den wachsenden Bedarf an Plätzen in Seniorenheimen vorbereitet", erläutert Thomas F. Roth den Deal. "Studien belegen, dass aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland jährlich 10.000 bis 12.000 zusätzliche Betten benötigt werden."
Quelle: http://www.immac.de/index.php?seite=presse&useite=mitteilungen&mitteilung=0&fsize=1


Titel: AUFGABE: Qualitätsmanagement verbessern + strengeres Controlling einführen
Beitrag von: admin am 23. August 2011, 15:17
„Arbeitsplätze sind sicher“

Bremerhaven. Die Unternehmensgruppe der Immac Holding AG aus Rendsburg sowie eine Kooperation der Hamburger Antaris health care group und der Azurit-Gruppe aus Rheinland-Pfalz werden die drei insolventen Hansa-Heime in der Seestadt zum 1. November übernehmen. Was wird sich damit für das Pflegezentrum und Seniorenheim am Bürgerpark sowie das Marie-von-Seggern-Heim ändern? Darüber sprach mit Immac-Finanzvorstand Jan Lucht und dem Geschäftsführer aller neuen Hansa-Firmen, Steffen Krakhardt, Redakteurin Denise von der Ahé.

Werden die Hansa-Heime ihre Namen behalten?

Lucht: Immac erwirbt über eine Objektgesellschaft lediglich die Immobilien, stellt Investitionsbudgets zur Verfügung und verpachtet die Immobilien langfristig an den Betreiber. Dieser bleibt die Hansa. Der Sitz der neuen Betreibergesellschaften ist weiterhin die Zentrale in Oldenburg. Am Außenauftritt der Gesellschaften wird sich nichts ändern. Die neu gegründete Trägergesellschaft „Hansa Seniorenzentren Bremerhaven GmbH“ wird die drei Einrichtungen in der Seestadt betreiben. Steffen Krakhardt übernimmt die Geschäftsführung dieser Trägergesellschaft.

Wie viel werden Sie in die drei Heime investieren?

Lucht: Geplant sind fast vier Millionen Euro. Mit 3,5 Millionen Euro werden wir den Löwenanteil für eine Generalsanierung des Marie-von-Seggern-Heims nutzen. Dort gibt es erhebliche Investitionsrückstände. Langfristig hätte das Haus mit der jetzigen baulichen Qualität nicht gehalten werden können. Vom Abriss bis zum Neubau haben wir alles diskutiert und sind zum jetzt optimalen Ergebnis gekommen. Alle Nasszellen, Bäder und Gemeinschaftsräume werden nach den planerischen Vorgaben der neuen Hansa-Führung saniert. Das bringt eine deutliche Qualitätsverbesserung für die Bewohner und eine langfristige Sicherung des Standortes.

Krakhardt: Das Seniorenheim am Bürgerpark soll dann in einem zweiten Schritt saniert werden. Die finanziellen Mittel dafür sind bereits sichergestellt.


23 Mitarbeitern ist während des Insolvenzverfahrens in einem Interessensausgleich gekündigt worden. Müssen weitere Beschäftigte um ihre Jobs bangen?

Krakhardt: Nein, alle Arbeitsplätze in Bremerhaven sind gesichert. Kein Mitarbeiter muss sich Sorgen um seinen Job machen.

Müssen die Mitarbeiter auf Gehalt verzichten?

Lucht: Nur soweit das schon mit den Beschäftigten vereinbart wurde. Ende des vergangenen Jahres hatte die weit überwiegende Zahl aller Hansa-Mitarbeiter erklärt, künftig auf das Weihnachtsgeld zu verzichten. Dieses war schon vor der Hansa-Insolvenz seit Jahren wirtschaftlich nicht mehr gesichert.

Die Hansa-Heime standen in der Vergangenheit wegen mangelnder Pflegequalität in der Kritik. Wie wollen Sie das Image verbessern?

Krakhardt: Wir werden das Qualitätsmanagement verbessern und ein strengeres Controlling einführen. Auch mit Hilfe der ein oder anderen Veränderung in den Abläufen werden wir dafür Sorge tragen, dass die Qualität in allen Einrichtungen gut bis sehr gut ist.

Welche neuen Ideen bringen Sie mit?

Krakhardt: Im Marie-von-Seggern-Heim wird es ein Spezialangebot im Bereich Demenz geben. Mehr möchte ich derzeit noch nicht verraten. Wir wollen die neuen Konzepte erst gemeinsam mit den Mitarbeitern entwickeln.

Hansa-Pflegeheime
Der neue Hansa-Konzern betreibt in Bremerhaven das Pflegezentrum (162 Pflegeplätze) sowie das angeschlossene Seniorenheim am Bürgerpark (32 Plätze). Auch das Marie-von-Seggern-Heim gehört dazu. Dort gibt es aktuell 118 Bewohnerplätze, nach der Sanierung sollen es voraussichtlich noch rund 90 sein.

Quelle: NORDSEE-ZEITUNG.de (http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/Arbeitsplaetze-sind-sicher-_arid,619161_puid,1_pageid,16.html), 23.08.2011


Titel: Immobilienfondgesellschaft übernimmt Hansa-Gruppe
Beitrag von: admin am 29. August 2011, 16:20
Die neuen Chefs der Hansa-Gruppe

Marcus Schiermann und Steffen Krakhardt wollen Seniorenheime modernisieren und neu strukturieren


In einem am 27.08.2011 im Bremer Weser-Kurier erschienenen Artikel werden "Ross und Reiter" sowie weitere Hintergründe zur Übernahme der Hansa-Gruppe beschrieben.

Nicht erwähnt wird allerdings, dass IMMAC seine Immobilienfonds mit "6,5 % p.a. monatliche Auszahlung auf 8 % steigend!" (http://www.pflegeimmobilien.de/) bewirbt. [Quelle: http://www.pflegeimmobilien.de/]

Der Gründer der IMMAC Firmengruppe, Marcus Schiermann, mit seiner Schiermann Stiftung:
„Unser Ziel ist es, Pflegebedürftigen ein besseres Zuhause im Alter zu geben. Eine würdige und liebevolle Betreuung der Pflegeheimbewohner wird nur durch den hohen Einsatz der Pflegerinnen und Pfleger ermöglicht. Doch der Spielraum für Betreuung und qualitativ hochwertige Pflegeleistungen wird immer kleiner. Wir leisten mit den Mitteln der Stiftung und des Fördervereines einen Beitrag dazu, diese Situation zu verbessern sowie die Kreativität und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege zu finanzieren.“
[Quelle: http://www.schiermann-stiftung.de]



KOMMENTAR:
Da kann sich Jede(r) seine Gedanken machen, was man davon halten kann!  Erst werden hohe Gewinne aus den Heimen rausgezogen (womit werden die wohl erwirtschaftet?!) und dann sollen über die Stiftung SPENDEN (!) und Zustiftungen eingeworben werden, die helfen sollen die "Situation zu verbessern sowie die Kreativität und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege zu finanzieren" ...


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Ausschüttungen in % der Kommanditeinlage ohne Agio
(Prognose) Jahre Zeitraum
6,50%       4,17    2011-2015
7,00%       3,00    2016-2018
7,50%       4,00    2019-2022
8,00%       2,00    2023-2024
8,50%       1,83    2025-2026
109,67% 15,00 Gesamt
Quelle: IMMAC_Renditefonds_Pflegezentren54_111020
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ERGÄNZUNG / Sitzverlegung innerhalb weniger Monate ... :

12.07.2011: von Oldenburg nach Hamburg
ANTARIS health care Holding GmbH, Gesellschafterversammlung beschließt Änderungen bzgl. des Gesellschaftsvertrages in § 1 (Sitz) und Sitzverlegung von Oldenburg (bisher: Amtsgericht Oldenburg, HRB 205370) nach Hamburg beschlossen.
Quelle: https://www.unternehmensregister.de/ureg/result.html;jsessionid=5AD8C89E04C87CE460EBAA0C75EED2A3.www02-1?submitaction=showDocument&id=7371324

16.02.2011: von Hamburg nach Oldenburg
ANTARIS health care Holding GmbH, Gesellschafterversammlung beschließt Änderungen bzgl. Gegenstand des Unternehmens und Änderung der Firma, des Unternehmensgegenstandes sowie die Sitzverlegung von Hamburg (bisher Amtsgericht Hamburg HRB 115808) nach Oldenburg ...
Quelle: https://www.unternehmensregister.de/ureg/result.html;jsessionid=5AD8C89E04C87CE460EBAA0C75EED2A3.www02-1?submitaction=showDocument&id=6820042
und: https://www.unternehmensregister.de/ureg/result.html;jsessionid=5AD8C89E04C87CE460EBAA0C75EED2A3.www02-1


Titel: Hansa-Gruppe übernimmt insolvente "Pension Horn"
Beitrag von: admin am 09. September 2012, 00:34
„Pension Horn“ geht an Hansa-Gruppe

Bremen. Aufatmen bei den rund 200 Mitarbeitern: Die Zukunft des insolventen Bremer Pflegeheimbetreibers „Pension Horn“ ist gesichert. Die drei Pflegeheime in der Bremer Neustadt und in Bremen-Blumenthal würden von der Hansa-Gruppe mit Hauptsitz in Oldenburg übernommen, sagte Insolvenzverwalter Malte Köster von der Kanzlei Willmer & Partner dieser Zeitung. „Ein entsprechender Vertrag ist bereits unterzeichnet“, so der Fachanwalt für Insolvenzrecht. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben und die etwa 200 Mitarbeiter übernommen werden. Über die finanziellen Details vereinbarten beide Parteien Stillschweigen. Die Hansa-Gruppe betreibt 16 Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen und beschäftigt rund 1600 Mitarbeiter.

Quelle: www.weser-kurier.de, 08.09.2012


Titel: Hansa-Gruppe wächst ...
Beitrag von: admin am 12. Oktober 2012, 22:48
Neues Pflegeheim in Brinkum

VON MARKUS TÖNNISHOFF

Stuhr-Brinkum. Bauarbeiter sollen am 19. Oktober in der Weyher Straße in Brinkum anrücken. Der Grund: Dort soll zwischen dem Pegasusweg und der Syker Straße ein neues Seniorenpflegeheim entstehen, das später mal die Hausnummer 162 tragen wird.

„118 Plätze werden wir in dem Haus anbieten können“, teilte gestern Michaela Schapdick mit. Sie ist Mitarbeiterin in der Marketingabteilung der Hansa-Gruppe aus Oldenburg, die die Einrichtung betreiben wird. Insgesamt sollen dort rund 80 neue Arbeitsplätze entstehen, in erster Linie im Pflegebereich, wie Schapdick weiter mitteilte. Die Hansa-Gruppe betreibe in Norddeutschland 16 Pflegereinrichtungen, in Kürze sollen drei weitere in Bremen dazukommen. Rund 1600 Mitarbeiter beschäftige das Unternehmen, so Schapdick.

„Es wird im Wesentlichen Einzelzimmer geben, aber auch ein paar Doppelzimmer“, erklärt Roberto Klann, Geschäftsführer von Immac Sozialbau, der Firma, die das Pflegeheim in die Höhe ziehen will. Rund zehn Millionen Euro werde der Bau kosten. Ende des kommenden Jahres soll das Haus fertig sein. Sein Unternehmen habe sich auf den Bau von sozialen Einrichtungen spezialisiert. „Aber wir kaufen auch fertige Einrichtungen“, so Klann. Warum soll die Einrichtung in Brinkum bebaut werden? „Weil es dort einen Bedarf gibt“, sagte Klann. Das habe man zuvor ermittelt.

Quelle: Weser Kurier / Delmenhorster Kurier, S. 6, 12.10.2012


Titel: Nach Gewalt im Pflegeheim der Hansa-Gruppe: Viel geredet, nichts passiert!
Beitrag von: admin am 02. Januar 2013, 15:52
siehe dazu auch Bremen: [Gewalt im Pflegeheim der Hansa-Gruppe >>] (http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=1838.0)



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