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Infos + Meinungsaustausch (Forum) => Billiglohn, Ein-Euro-Job, Leiharbeit, Mindestlohn, Stellenabbau, Ehrenamtliche => Thema gestartet von: admin am 25. März 2010, 01:09



Titel: AWO Neumünster in Erklärungsnot wegen Abzocke-Vorwurf
Beitrag von: admin am 25. März 2010, 01:09
AWO Neumünster rechtfertigt Ein-Euro-Praxis

Sogenannte Ein-Euro-Jobs sind eigentlich dazu gedacht, Arbeitslose langsam wieder in reguläre Arbeit zu bringen. Ob das gelingt, ist umstritten. Nun zeigt ein Fall im schleswig-holsteinischen Neumünster fast exemplarisch das Problem: Die gemeinnützige Arbeiterwohlfahrt dort schickt Hartz-IV-Empfänger als Ein-Euro-Jobber zu hilfsbedürftigen Senioren - und kassiert von den Senioren dann acht Euro die Stunde. Nach der Berichterstattung von NDR Info hat sich die AWO am Montagnachmittag verteidigt.

[NDR Info - 22.03.2010 18:38 >>] (http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/awo130.html)



Abzocke-Vorwurf gegen AWO Neumünster

Die aktuelle Diskussion um Hartz IV erregt die Gemüter. Viele Arbeitslose wollen arbeiten, anstatt nur in den Tag hineinzuleben. Daher sind Ein-Euro-Jobs für viele attraktiv. Sie können arbeiten und vor allem haben sie die Hoffnung, in einen regulären Job hineinzurutschen. Eine Frau aus Neumünster bekam einen Ein-Euro-Job - doch dann stellte sich heraus, dass die Arbeiterwohlfahrt, die sie beschäftigte, Geld mit ihr verdient hat.

[NDR Info aktuell - 22.03.2010 16:12 >>] (http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/awo134.html)


Titel: Re: AWO Neumünster in Erklärungsnot wegen Abzocke-Vorwurf
Beitrag von: admin am 25. März 2010, 01:22
Zitat von: fr-online.de
Für den Bremer Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel ist es schlicht ein Fall von "Abzocke". Der Sozialverband agiere wie eine Zeit- und Leiharbeitsfirma.

Auch Joachim Wolff vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) hat große Bedenken. Für acht Euro die Stunde könne die Leistung "eigentlich auch auf dem Markt eingekauft werden", sagte Wolff der Frankfurter Rundschau. In der Konsequenz hieße das: Die AWO könnte mit ihrer Putzkolonne reguläre Jobs verdrängen.


Quelle: fr-online.de - Stand: 22.03.2010, 17:34:08 Uhr



Zitat von: Weser-Kurier
AWO soll an Ein-Euro-Jobbern verdient haben

Kiel. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im schlewig-holsteinischen Neumünster ist im Zusammenhang mit ihren «Ein-Euro Jobbern» in Kritik geraten. Nach einem Bericht von «NDR Info» soll der gemeinnützige Verband an Hartz-IV-Empfängern verdienen, die er etwa in der Haushaltshilfe für Senioren einsetzt.

Während diese 1,25 Euro in der Stunde bekämen, kassiere die AWO einen Stundensatz von 8 Euro von den Senioren. Zudem erhalte der Verband von der Bundesagentur für Arbeit ein monatliches «Regiegeld» von 200 Euro für den Einsatz der Hartz-VI-Empfänger.

Die AWO wies die Vorwürfe zurück. Die Vermittlung und Betreuung der Helfer sei sehr aufwendig, daher sei der Stundenlohn von 8 Euro zusätzlich zum Regiegeld angemessen und üblich.

Der Fall beschäftigt auch die Bundesregierung. «Wir prüfen den Sachverhalt», sagte eine Sprecherin des Arbeitsministeriums am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ob es in anderen AWO- Landesverbänden ähnliche Vorfälle gebe, sei unklar.

Die Arbeitsagentur Neumünster (ARGE) reagierte überrascht: Mit dem «Regiegeld» seien die Tätigkeiten der Ein-Euro-Jobber eigentlich abgedeckt. Dass die AWO zusätzlich Geld bekomme, sei bislang unbekannt gewesen, sagte Geschäftsführer Rolf-Dieter Brüggen dem NDR.


Quelle: www.weser-kurier.de (http://www.weser-kurier.de/Artikel/News/Politik/Inland/135163/AWO+soll+an+Ein-Euro-Jobbern+verdient+haben.html), 22.03.2010