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Infos + Meinungsaustausch (Forum) => Personal: Pflege- & Assistenzkräfte => Thema gestartet von: admin am 15. Januar 2015, 02:51



Titel: Wenn Pflegekräfte töten (1) - Die Taten des Niels H.
Beitrag von: admin am 15. Januar 2015, 02:51
Zitat
Frühe Hinweise auf Klinik-Morde

Oldenburg (ab). Es gab anscheinend deutliche Hinweise auf die Taten des Ex-Krankenpflegers Niels H., bevor er im Juni 2005 auf der Intensivstation des Klinikums Delmenhorst auf frischer Tat erwischt wurde. Das jedenfalls sagte eine Zeugin am Donnerstag vor dem Landgericht Oldenburg aus. Die ehemalige stellvertretende Stationsleiterin erklärte, dass es sich um einen Vorfall einen Monat vor der Überführung des Angeklagten gehandelt habe.

Ein Kollege, der mit H. zusammen im Nachtdienst arbeitete, fand in einem Patientenzimmer vier leere Ampullen des Herzmedikaments Gilurytmal. Das ist das Medikament, das H. den Patienten gespritzt haben soll, um sie in eine lebensbedrohliche Krise zu bringen und um sie anschließend zu reanimieren. Dabei sind zahlreiche Patienten wohl auch gestorben. Derzeit muss sich H. wegen drei Morden und zwei versuchten Morden verantworten, gegenüber einem Psychiater sprach er von bis zu 30 weiteren Toten, die er zu verantworten habe. Die Zeugin führte weiter aus, dass sie dem Stationsleiter über den Ampullen-Fund informiert habe, doch der habe ihr geraten, sich rauszuhalten. Ob er den Fall an seine Vorgesetzten weitergab, wusste die Zeugin nicht. Mittlerweile wird auch gegen den Stationsleiter ermittelt. Der Verdacht: Totschlag durch Unterlassen.
Quelle: www.weser-kurier.de, 30.01.2015



Zitat von: Weser-Kurier, 09.01.2015
Wende im Oldenburger Prozess

Pfleger gibt 30 Morde zu


Bis zu 30 Patienten soll er getötet, bei 60 weiteren es versucht haben: Ein unter Mordverdacht stehender Krankenpfleger hat seine Taten erstmals zugegeben – im Gespräch mit einem Gutachter. Dieser verlas gestern im Prozess vor dem Landgericht in Oldenburg eine entsprechende Stellungnahme. Demnach hat der Angeklagte 90 Patienten am Klinikum Delmenhorst eigenmächtig ein Herzmedikament gespritzt, das schwere Komplikationen verursachte. An anderen Arbeitsstätten will er den Angaben zufolge jedoch keinem Patienten Schaden zugefügt haben.

Damit nahm der Prozess gegen den ehemaligen Pfleger eine überraschende Wende. Der 38-Jährige ist wegen dreifachen Mordes und zweifachen Mordversuchs an Patienten auf der Delmenhorster Intensivstation angeklagt. Die Vorwürfe habe der Mann in den Gesprächen weitgehend eingeräumt, sagte der Psychiater vor Gericht aus. Er hatte sich im Dezember und Januar viermal mit dem Angeklagten getroffen. Dabei habe sich dieser zutiefst beschämt über seine Taten geäußert, an die er sich nicht vollständig erinnern könne.

Bis zu 30 Patienten starben laut Stellungnahme des Angeklagten von 2003 bis 2005 in Delmenhorst, nachdem er ihnen das Medikament gespritzt hatte. Zu den Motiven äußerte er sich nicht. ...
Quelle: http://www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-Pfleger-gibt-30-Morde-zu-_arid,1028869.html


Titel: Re: Wenn Pflegekräfte töten ...
Beitrag von: admin am 15. Januar 2015, 03:06
Das Erste - Bayerischer Rundfunk

Täter sprechen über ihre Motive:
Wenn Krankenpfleger Patienten töten



Krankenpfleger sollen aus purer Langeweile getötet haben. Über Jahre hinweg. Das Erschreckende: Bei fast allen Fällen gab es Warnzeichen. Doch wieso ist niemand eingeschritten? Einer der Todespfleger spricht nun im Interview.

Autoren: Jeanne Turczynski, Lisa Wreschniok

Quelle: http://www.report.de, 30.09.2014 + https://www.youtube.com/watch?v=jZqCCsDRYYo


Titel: Staatsanwaltschaft scheint mit verantwortlich
Beitrag von: admin am 16. Februar 2015, 16:05
Das Erste - NDR Panorama 3 | 10.02.2015 | 21:15 Uhr

Die unentdeckte Mordserie eines Pflegers

Er hat wohl mehr als 100 Mal getötet, in 174 Fällen wird ermittelt. Wie aber konnte der Pfleger Niels H. so viele Patienten töten, ohne entdeckt zu werden? Eine Spurensuche. ...

[zum TV-Beitrag >>] (http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Die-unentdeckte-Mordserie-eines-Pflegers,krankenpfleger344.html)

Quelle: http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/ (http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Die-unentdeckte-Mordserie-eines-Pflegers,krankenpfleger344.html) + https://www.youtube.com/watch?v=VnJW_8_kCdM



Erleichterung nach Urteilsspruch
Kathrin Lohmann stieß Ermittlungen an – „Bin sehr zufrieden“

Die Mutter der 37-Jährigen wurde von im Klinikum Delmenhorst getötet. Jetzt will die Elsfletherin mit dem Fall abschließen.


von Friederike Liebscher

... Die 37-Jährige war nach dem Tod ihrer Mutter wie gelähmt. Erst als sie 2008 in der Zeitung von einem Prozess gegen einen Krankenpfleger liest, der auf genau der gleichen Station in Delmenhorst einen Patienten umbringen wollte, auf der ihre Mutter lag, wird sie hellhörig. Sie erstattet Anzeige – und bringt damit einen Fall ins Rollen, der sich als eine der größten Mordserien Deutschlands erweisen könnte. ...

Quelle: http://www.nwzonline.de/wesermarsch/blaulicht/erleichterung-nach-urteilsspruch_a_24,0,1778335042.html


Titel: Lebenslänglich für Oldenburger Todespfleger
Beitrag von: admin am 02. März 2015, 17:21
Der Prozess ist vorbei - der Skandal geht weiter

Das Landgericht Oldenburg hat Niels H. zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch mit dem Urteil ist der Skandal nicht ausgestanden. Muss der Krankenpfleger erneut vor Gericht? ...

Quelle: http://www.stern.de/panorama/2-krankenpfleger-prozess-niels-h-muss-lebenslang-in-haft-2176370.html, 26. Februar 2015, 14:33 Uhr



Nach Urteil: Muss Niels H. nochmals vor Gericht?

Das Urteil gegen Niels H. ist gesprochen: Der ehemalige Krankenpfleger muss wegen Mordes und versuchten Mordes an Patienten im Klinikum Delmenhorst lebenslang in Haft. Doch der Fall ist damit möglicherweise noch nicht abgeschlossen. Denn es ist offen, wie viele Menschen Niels H. tatsächlich getötet hat.
Vieles spricht dafür, dass der verurteilte Mörder noch einmal vor Gericht muss. Dazu im Studio: buten und binnen-Reporter Uwe Wichert. Ein Beitrag von Uwe Wichert / Steffen Hudemann.

Quelle: buten un binnen, Radio Bremen TV, 26.02.2015



Lebenslange Haft für Pfleger Niels H.

Der frühere Krankenpfleger Niels H. ist am Donnerstag vom Landgericht Oldenburg zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 38-Jährige sich des zweifachen Mordes, des zweifachen Mordversuchs in Tateinheit mit Körperverletzung sowie gefährlicher Körperverletzung in einem weiteren Fall schuldig gemacht hat. Neun Monate der Haft gelten durch die Untersuchungshaft als verbüßt. Die Kammer stellte eine besondere Schwere der Schuld fest, womit eine Entlassung nach 15 Jahren Haft ausgeschlossen ist. Außerdem verhängte sie ein Berufsverbot gegen Niels H. ...

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Lebenslange-Haft-fuer-Pfleger-Niels-H,krankenpfleger404.html



Die Ermittler gehen mehr als 200 Verdachtsfällen nach
Ex-Krankenpfleger Niels H. muss lebenslänglich ins Gefängnis


Oldenburg  - Der ehemalige Krankenpfleger Niels H. muss wegen Mordes an Patienten lebenslang in Haft. Das Landgericht im niedersächsischen Oldenburg verurteilte den Mann am Donnerstag wegen zweifachen Mordes, zweifachen Mordversuchs und gefährlicher Körperverletzung an Patienten des Klinikums Delmenhorst. ...

http://www.kreiszeitung.de/lokales/oldenburg/oldenburg-ort29216/lebenslange-haft-patientenmorde-krankenhaus-4768276.html


Titel: Hinschauen. nicht wegsehen! Auszeichnung für Zivilcourage
Beitrag von: admin am 14. März 2015, 15:15
Zitat
Zivilcourage-Preis am Ende eines Kampfes

VON MARCO JULIUS

Delmenhorst. Zum 14. Mal hat die Stadt Delmenhorst am Freitag mit dem Kriminalpräventiven Rat den Preis für Zivilcourage verliehen, der das Motto „Hinschauen und nicht wegsehen!“ trägt. Die Aufmerksamkeit für diesen Preis, der jährlich für vorbildliches Verhalten vergeben wird, war noch nie so hoch wie diesmal. Denn mit Kathrin Lohmann war eine Frau unter den vier Geehrten, deren Geschichte weit über die Grenzen der Stadt Betroffenheit ausgelöst hat. Ohne sie hätte es den zweiten Prozess gegen den ehemaligen Krankenpfleger Niels Högel nicht gegeben. Der Prozess, bei dem der Delmenhorster Ende Februar wegen mehrfachen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden war, hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.

Kathrin Lohmanns Mutter starb im März 2003 im Klinikum Delmenhorst. Wie man heute weiß, starb sie nicht eines natürlichen Todes, sondern sie war eines der Opfer des Pflegers Niels Högel. Über Jahre hat Kathrin Lohmann für die Wahrheit gekämpft, seit 2008, als ihr durch einen anderen Prozess gegen Högel der Verdacht kam, er könnte auch ihre Mutter auf dem Gewissen haben. Högel ist verurteilt, doch wie viele Menschen er getötet hat, ist noch nicht abschließend geklärt. Er selbst hat 30 Fälle eingeräumt, es gibt aber bis zu 200 Verdachtsfälle.

Kathrin Lohmanns Anwältin Gaby Lübben sagte, sie sei froh, dass die Stadt die Auszeichnung an ihre Klientin vergeben habe. „Sie allein hat den Fall Högel wieder ins Rollen gebracht, gegen alle Widerstände. Sie hat sich von der Staatsanwaltschaft nicht abwimmeln lassen, auch nicht in Zeiten, in denen sie in ein schwarzes Loch gefallen war“, sagte Gaby Lübben. Auch Oberbürgermeister Axel Jahnz betonte den Kraftakt Kathrin Lohmanns, die „auf einem Weg voller Leiden niemals aufgegeben hat“. Sie habe Gerechtigkeit und Klarheit gesucht und trotz psychischer und physischer Schmerzen durchgehalten, bis die Wahrheit ans Tageslicht gekommen sei.

Kathrin Lohmann sagte nach der Preisverleihung, sie freue sich über die Auszeichnung, die zeige, dass man endlich wahrgenommen habe, was geschehen ist. Sie werde ihr Leben jetzt fortsetzen, nach Jahren des Kampfes, nach Jahren der Niedergeschlagenheit, nach Jahren, in denen sich sogar Freunde von ihr abwandten. Das Urteil, das Klarheit gebracht habe, habe sie erleichtert, sagte Lohmann. Ganz nach dem Motto des Zivilcourage-Preises „Hinschauen und nicht wegsehen!“ werde sie den Fall Högel aber weiter verfolgen.

Ebenfalls ausgezeichnet wurden Katrin Stubbe, Christian Kiel und Steven Amarteifio. Sie halfen im Mai 2014 bei einem schweren Verkehrsunfall und retteten einer 26-jährigen Radfahrerin, die unter einem Auto eingeklemmt war, vermutlich das Leben. Während Katrin Stubbe der Radfahrerin die Hand hielt, ihr Mut machte, sie so bei Bewusstsein hielt und zudem die Rettungskräfte alarmierte, gehörten Christian Kiel und Steven Amarteifio zu einer Gruppe von Leuten, die gemeinsam über zehn Minuten lang den vorderen Teil des Wagens hochhoben, um das Gewicht von der Radfahrerin zu nehmen, die unter der Last zu ersticken drohte.
Quelle: www.weser-kurier.de, 14.03.2015


Titel: SKANDAL: Ex-Staatsanwalt entgeht Prozess
Beitrag von: admin am 21. April 2015, 14:33
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Ex-Staatsanwalt entgeht Prozess
Kein Nebenverfahren im Fall Niels H.


Oldenburg (ab). Strafvereitelung im Amt, Rechtsbeugung in zwei Fällen: So lautete der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Osnabrück gegen einen ehemaligen Oberstaatsanwalt aus Oldenburg. Er war von August 2011 bis November 2013 Chef-Ermittler gegen den Ex-Krankenpfleger Niels H., der nach eigenen Angaben mindestens 30 Patienten im Klinikum Delmenhorst getötet hat. Dem Ex-Staatsanwalt wird aber kein Prozess gemacht. Das teilte Jörg Sprenger für das Landgericht Oldenburg mit – das Gericht übrigens, an dem der Beschuldigte mittlerweile selbst Richter ist.

Die erste Strafkammer sah keinen hinreichenden Tatverdacht, zudem ging sie davon aus, dass ein Prozess ohne Urteil enden würde. „Vor allem der Vorwurf, er habe vorsätzlich gehandelt, lässt sich nach Ansicht der Kammer nicht halten“, erklärte Sprenger. Der frühere Staatsanwalt habe die Akten „fortlaufend gefördert“, wie es im Amtsdeutsch heißt, er habe Ermittlungen ausgeweitet und selbst eine Überlastungsanzeige geschrieben. Die Kammer habe sich ihre Entscheidung nicht leicht gemacht, sagte Sprenger, weil allen bewusst gewesen sei, wie die Öffentlichkeit auf eine Nicht-Eröffnung des Verfahrens reagieren könnte. Deswegen wurden sogar Zeugen befragt: der den Mordprozess gegen Niels H. leitende Richter Sebastian Bührmann und der Leiter der Staatsanwaltschaft Oldenburg, Roland Herrmann.

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat nun die Möglichkeit einer Beschwerde. Dort war am Montag für eine Stellungnahme niemand zu erreichen. Gaby Lübben, Opferanwältin im Mordprozess gegen Niels H., sagte: „Ich gehe davon aus, dass das Landgericht alles gut geprüft hat und kann mit der Entscheidung leben.“
Quelle: www.weser-kurier.de, 01.09.2015



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Anklage gegen Ex-Staatsanwalt

VON SILKE LOODEN

Osnabrück·Delmenhorst. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück erhebt im Fall des Delmenhorster Ex-Krankenpflegers Niels Högel Anklage gegen einen ehemaligen Oldenburger Oberstaatsanwalt wegen verschleppter Ermittlungen. Der Jurist soll keine weiteren Exhumierungen zur Überprüfung von Todesfällen veranlasst und die Aussagen von Mitgefangenen des inzwischen zu lebenslanger Haft verurteilten Ex-Krankenpflegers nicht ernst genommen haben. Der Strafjurist war von August 2011 bis November 2013 für den Fall Niels Högel zuständig. Die Anklageschrift wirft ihm Strafvereitelung im Amt sowie Rechtsbeugung in zwei Fällen vor. „Das ist das Schlimmste, was einem Staatsanwalt passieren kann“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, Alexander Retemeyer, selbst Oberstaatsanwalt. Ermittlungen gegen einen weiteren Juristen der Staatsanwaltschaft Oldenburg hätten dagegen nichts ergeben.

Während des Prozesses gegen den Krankenpfleger hatte sich die Staatsanwaltschaft Oldenburg bereits bei den Angehörigen der Opfer entschuldigt, dass jahrelang nicht mit Nachdruck ermittelt wurde. Die Überprüfung durch die Staatsanwaltschaft Osnabrück bestätigt nun den Verdacht von Opferanwältin Gaby Lübben. Sie war nach eigenen Angaben wegen ihrer Verschleppungsvorwürfe gegen die Staatsanwaltschaft Oldenburg sogar bedroht worden. Lübben: „Die Anklageerhebung bestätigt unsere Vermutung. Wir gehen fest von einer Verurteilung aus.“

Niels Högel war am 26. Februar wegen Mordes an zwei Patienten des Klinikums Delmenhorst sowie zwei Mordversuchen mit gefährlicher Körperverletzung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Vor Gericht hatte er gestanden, für insgesamt 30 Morde verantwortlich zu sein. Er soll Patienten auf der Intensivstation ein starkes Herzmittel gegeben haben, um sich später bei der Reanimation hervorzutun.
Der Dezernatsvorgänger des nun angeklagten Ex-Staatsanwalts hatte bereits neun Exhumierungen veranlasst. In fünf Fällen war das Medikament Gilurytmal nachgewiesen worden. Derzeit erfolgen weitere Exhumierungen. Insgesamt werden 174 Todesfälle von der Sonderkommission „Kadio“ überprüft.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Osnabrück hat der Anklagte auch nicht auf die Aussagen von Mitgefangenen des Krankenpflegers reagiert. Diese hatten berichtet, dass Niels Högel in der Haft von den Morden gesprochen hatte. „Damit war eine ausreichende Beweislast gegeben“, meint die Staatsanwaltschaft. Dennoch habe der Jurist nichts unternommen. Im Falle einer Verurteilung drohe ihm eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr.

Der Fall Niels Högel ist also noch lange nicht zu den Akten gelegt. Auch wenn das Strafmaß durch die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld bereits ausgeschöpft ist, geht es weiter um die Wahrheitsfindung. Sollte der Krankenpfleger tatsächlich 30 Morde begangen haben, handelt es sich wohl um die größte Mordserie an deutschen Kliniken überhaupt.

Die Angehörigen der Opfer warten unterdessen weiter auf eine Entschädigung durch die Klinik in Delmenhorst. Mit Nachdruck hatte vor allem Kathrin Lohmann darum gekämpft, dass der Tod ihrer Mutter aufgeklärt wurde und so den Prozess ins Rollen gebracht. Die Angehörigen hatten dem Ex-Staatsanwalt schon länger Versäumnisse vorgeworfen.
Quelle: www.weser-kurier.de, 21.04.2015


Titel: Re: SKANDAL: Wenn Pflegekräfte töten ...
Beitrag von: admin am 12. Mai 2015, 20:06
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Schmerzensgeld für Klinik-Morde

Delmenhorst (ab). Das Klinikum Delmenhorst übernimmt für die Morde seines ehemaligen Intensivpflegers Niels H. die Verantwortung und bezahlt den Angehörigen Schmerzensgeld und Schadensersatz. Das hat der Kommunale Schadensausgleich (KSA) – die Versicherung des städtischen Krankenhauses – der Anwältin der Opfer, Gaby Lübben, mitgeteilt. „Das ist ein schöner Tag“, sagte sie mit Blick auf die Reaktionen der Familien, die sie in dem umfangreichen Mordprozess vor dem Landgericht Oldenburg in der Nebenklage vertreten hat.

Ende Februar wurde H. wegen zwei Morden, zwei Mordversuchen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und einer gefährlichen Körperverletzung zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Erleichterung ihrer Mandaten sei auch deswegen groß, weil nun ein zivilrechtlicher Prozess vermieden werden kann. „Vor Gericht besteht immer ein gewisses Risiko, zudem wäre ein Prozess eine enorme psychische Belastung gewesen.“ Sie muss nun mit dem KSA die genauen Summen aushandeln, rund vier Wochen werde das wohl dauern.

Derzeit laufen noch Ermittlungen in über 170 Fällen gegen H., in denen er ebenfalls Patienten getötet haben könnte. Dazu werden zahlreiche Leichen exhumiert. Ergebnisse dieser Untersuchungen wollen die Ermittler nach derzeitigem Stand im Spätsommer veröffentlichen.
Quelle: www.weser-kurier.de, 12.05.2015


Titel: Weitere Exhumierungen
Beitrag von: admin am 14. Juli 2015, 12:18
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FALL DES KRANKENPFLEGERS NIELS HÖGEL
Noch mehr Klinik-Morde?

Die Polizei exhumiert Leiche um Leiche. Für einen neuen Prozess gibt es bereits zwölf potenzielle Nebenkläger. Eine Ausschuss-Anhörung wurde abgesagt.


Von Marco Seng

OLDENBURG/DELMENHORST/HANNOVER Neue Verdachtsfälle im Fall Niels Högel: Nach NWZ-Informationen hat die Polizei bei den laufenden Exhumierungen auf Friedhöfen im Nordwesten bisher bis zu fünf mögliche weitere Opfer des Klinikmörders gefunden. Neben dem Friedhof in Ganderkesee, wo die Untersuchungen bereits abgeschlossen sind, exhumiert die Polizei derzeit Leichen auf Friedhöfen in Delmenhorst. ...


[weitere Artikel zu den Klinik-Morden in der NWZ-online >>] (http://www.nwzonline.de/krankenpfleger-prozess)

Quelle: http://www.nwzonline.de/gericht/noch-mehr-klinik-morde-noch-mehr-klinik-morde_a_29,0,2346736833.html, 24.06.2015


Titel: Sieben weitere Mordopfer gefunden
Beitrag von: admin am 14. Januar 2016, 23:46
Zitat
Exhumierungen in Stuhr und Ganderkesee
Klinikum-Morde Delmenhorst: Sieben neue Opfer gefunden


Andreas D. Becker 14.01.2016

Sieben neue vermeintliche Opfer von Ex-Krankenpfleger Niels H. sind nun gefunden worden. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilen, gab es auf fünf Friedhöfen in den Gemeinden Stuhr und Ganderkesee 16 weitere Exhumierungen.

Damit wurden seit Beginn der Graböffnungen im Frühsommer des Vorjahres 63 Verstorbene auf den im Herzmedikament Gilurytmal enthaltenen Wirkstoff Ajmalin hin untersucht, 21 Mal konnte er nachgewiesen werden.

H. hatte Patienten auf der Intensivstation des Klinikums Delmenhorst das Medikament gespritzt, um sie zuerst in eine lebensbedrohliche Situation zu bringen und sie dann wiederzubeleben.

Ende 2015 wurden laut Mitteilung der Ermittler Gräber auf den Friedhöfen Heiligenrode, Brinkum, Alt-Stuhr und Moordeich in der Gemeinde Stuhr und auf dem Friedhof Bookholzberg geöffnet. Und die Ermittlungen dauern an, „Polizeidirektion Oldenburg und Staatsanwaltschaft werden die Exhumierungen auf weiteren Friedhöfen fortsetzen“. Es wird sicherlich noch einige Monate dauern, bis der Abschlussbericht vorliegen wird, wobei Martin Rüppell, Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg nicht abschätzen konnte, wann die Akte H. genau geschlossen werden kann.

Patientenakten werden immer noch begutachtet
Zumal noch nicht einmal alle in Frage kommenden Fälle untersucht sind. Immer noch ist ein von der Staatsanwaltschaft beauftragter Gutachter dabei, Patientenakten zu betrachten. 174 Verdachtsfälle gab es allein in Delmenhorst, Patienten, die während der Dienstzeiten von Niels H. starben oder kurz nach seinem Schichtende.

Es sind ausschließlich Patienten, die nicht feuerbestattet wurden, denn dann lässt sich der Wirkstoff Ajmalin nicht mehr nachweisen. In allen Fällen, die sich laut Gutachter nicht plausibel durch die Erkrankung und den Krankheitsverlauf erklären lassen, wird genauer geschaut, ob die Patienten ermordet wurden. Wann alle Gutachten vorliegen, konnte Rüppell nicht sagen.

Insgesamt ermittelt die Polizei in über 200 Verdachtsfällen. Unter anderem gab es auch welche in Wilhelmshaven, wo H. aufgewachsen ist und im St.-Willehad-Hospital gelernt hat. Später, 2008, als das Urteil aus seinem ersten Prozess noch nicht rechtskräftig war, arbeitete er an der Jade noch in einem Seniorenheim und fuhr Rettungsdienst. Doch offenbar hat er dort niemanden getötet, zumindest ergaben die Ermittlungen „keine konkreten Hinweise“.

In über 20 Verdachtsfällen sind auch Ermittlungen wegen des Anfangsverdachtes des Mordes gegen H. während seiner Zeit am Klinikum Oldenburg eingeleitet worden. An diesem Punkt laufen die Ermittlungen noch, wie Rüppell sagte.

Ermittlungen gegen acht Mitarbeiter
Auch die Ermittlungen gegen acht Mitarbeiter der Kliniken Oldenburg und Delmenhorst wegen des Anfangsverdachts des Totschlags durch Unterlassen laufen noch. „Aber erst müssen wir die Taten des Vordermanns, wie man juristisch sagt, also von Niels H., aufklären“, erklärte Rüppell, warum dort noch keine Fortschritte zu vermelden sind. Die letzte Baustelle, die die Ermittler bearbeiten, ist H.s Zeit beim Rettungsdienst in Ganderkesee. Auch dort heißt es: Die Ermittlungen laufen noch.

Im jüngsten Prozess gegen Niels H. – in dem er Ende Februar 2015 für zwei Morde, zwei versuchte Morde in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung sowie einer schweren Körperverletzung zu lebenslanger Haft verurteilt wurde – hatte er eingeräumt, auf der Intensivstation in Delmenhorst 90 Patienten Gilurytmal gegeben zu haben. 30 – inklusive der damals verhandelten fünf Fälle – seien daraufhin gestorben. Die bisherigen Ermittlungen und Funde scheinen diese Aussage zu stützen.

H. arbeitete von Dezember 2002 bis Juni 2005. Damals wurde er auf frischer Tat von Kollegen ertappt, anschließend wurde er wegen des versuchten Mordes an einem Patienten 2008 rechtskräftig zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Im Rahmen der damaligen Ermittlungen pickte sich der Staatsanwalt acht weitere Fälle heraus, wobei bei fünf Patienten Ajmalin nachgewiesen wurde.

Der Prozess wegen dieser fünf Fälle begann im September 2014 und erregte bundesweites Medieninteresse, auch weil sich schnell abzeichnete, dass H. der wohl größte Serienmörder der bundesrepublikanischen Geschichte sein würde. Obwohl die Fakten, die in dem Prozess auf den Tisch kamen, schon deutlich früher bekannt waren, starteten Staatsanwaltschaft und Polizei erst im November 2014 mit den allumfassenden Ermittlungen, die bis heute andauern.
Quelle: http://www.weser-kurier.de/region/... (http://www.weser-kurier.de/region/delmenhorster-kurier_artikel,-Klinikum-Morde-Delmenhorst-Sieben-neue-Opfer-gefunden-_arid,1290836.html)


Zitat
13.01.2016 | 44:26 Min. | WDR dieStory

Wenn der Pfleger der Mörder ist - Der Fall Niels Högel


Quelle: https://youtu.be/FnllftiBp2s

Die Medien bezeichnen Niels Högel als größten Massenmörder seit dem zweiten Weltkrieg. Dabei ist Högel keine Ausnahme. Immer wieder töten Krankenschwestern und Pfleger Patienten. Und immer fällt es den Kollegen erst anschließend wie Schuppen von den Augen. Berichten sie vom mulmigen Gefühl, das sie schon immer gehabt hätten.
Quelle: http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/die-story/video-wenn-der-pfleger-der-moerder-ist---der-fall-niels-hoegel-102.html


Titel: Polizei läßt weitere Leichen ausgraben ...
Beitrag von: admin am 14. Juni 2016, 19:03
Zitat
In zwölf Fällen Hinweise auf Tötung
Klinikum-Morde: Neue Exhumierungen


von Andreas D. Becker 24.02.2015

Die Gräber von einem Dutzend ehemaliger Patienten des Klinikums Delmenhorst werden geöffnet. Sie alle könnten von Ex-Krankenpfleger Niels H. auf der Intensivstation des städtischen Krankenhauses getötet worden sein. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gestern mit, weitere Exhumierungen sind sehr wahrscheinlich. Zudem haben die Ermittler H. als Täter bei acht Fällen beim Rettungsdienst im Landkreis Oldenburg und bei 20 am Klinikum Oldenburg im Verdacht.

Zwölf Gräber werden in den kommenden Wochen geöffnet. Es sind die Gräber von ehemaligen Patienten des Klinikums Delmenhorst. Sie lagen alle auf der Intensivstation. Sie alle könnten Opfer von Krankenpfleger Niels H. geworden sein. Ob er ihnen das Herzmedikament Gilurytmal gespritzt hat, um sie in eine lebensbedrohliche Situation zu bringen und sie dann wiederzubeleben, müssen die Untersuchungen der Leichname zeigen. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen zumindest derzeit davon aus, wie sie am Montag bei einer Pressekonferenz im Klinikum Oldenburg berichteten.

Das Beunruhigende an dieser Zahl: Derzeit sind erst 23 von 174 Fällen am Klinikum Delmenhorst von einem unabhängigen Gutachter untersucht, schon jetzt sind also mehr als die Hälfte der Todesfälle verdächtig. Bislang hatte Niels H., gegen den derzeit ein Verfahren am Landgericht Oldenburg wegen drei Morden und zwei versuchten Morden läuft und der 2008 bereits wegen versuchten Mordes zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, behauptet, dass bis zu 30 Menschen seinetwegen gestorben seien, wobei die Zahl immer eine Schätzung war. Zudem bestritt der ehemalige Krankenpfleger, an anderen Arbeitsplätzen getötet zu haben.

Doch die Ermittler legten andere Zahlen vor. Von 1999 bis 2002 war H. am Klinikum Oldenburg beschäftigt. Das Krankenhaus hat selbst ein Gutachten für diese Zeit in Auftrag gegeben, dabei sind zwölf Fälle gefunden worden, in denen beim Tod von außen nachgeholfen wurde. „Wir beschränken uns aber nicht auf das Gutachten des Klinikums“, sagte die leitende Oberstaatsanwältin Daniela Schiereck-Bohlmann. „Wir haben unser eigenes Gutachten erstellt und kommen derzeit auf 20 Sterbefälle, die verdächtig sind.“

Nicht nur in diesen 20 Fällen wird genauer ermittelt. Auch in der Zeit, in der H. beim Deutschen Roten Kreuz in Ganderkesee nebenberuflich als Rettungssanitäter gearbeitet hat, gibt es Auffälligkeiten: In acht Fällen sind Verfahren eingeleitet worden. „Das waren Patienten, die reanimationspflichtig geworden sind“, erklärte Arne Schmidt, der die Sonderkommission „Kardio“ leitet. Es waren Reanimationen, die nicht zum Krankheitsbild der Patienten passten. H.s Jobs in Wilhelmshaven sind teilweise noch nicht ausgewertet, für seine Zeit am St.-Willehad-Krankenhaus seien laut Daniela Schiereck-Bohlmann aber „keinerlei konkrete Hinweise“ auf Taten von H. vorhanden.

„Wir wollen das Treiben von Niels H. vollumfänglich aufklären“, sagte Thomas Sander, stellvertretender Leiter der Staatsanwaltschaft Oldenburg. Er räumte auch ein, dass die Ermittlungen „nicht mit der gebotenen Geschwindigkeit“ durchgeführt wurden. „Es gab Pannen und Verzögerungen, die nicht hätten passieren dürfen“, sagte Sander. „Ich möchte mich im Namen der Staatsanwaltschaft bei allen Angehörigen entschuldigen.“

Die ersten acht Gräber sollen demnächst geöffnet werden, die Behörden wollen dafür immer friedhofsweise vorgehen. Wann das genau sein wird, ist noch unbekannt, erst müssen die Arbeiten ausgeschrieben und vergeben werden. Ein Film- und Fotografier-Verbot auf dem entsprechenden Friedhof, über den im Vorfeld noch keine Angaben gemacht werden, soll schon am 15. Februar verhängt worden sein. An den Tagen, an denen die Gräber geöffnet werden, wird es auch zu Beeinträchtigungen für die Besucher auf den jeweiligen Friedhöfen kommen, maximal soll es sich um „eine mittlere zweistellige Zahl“ von Friedhöfen im Nordwesten Niedersachsens handeln, sagte Polizeipräsident Johann Kühme.

„Wir werden die Eingänge an den jeweiligen Tagen absperren“, erklärte Schmidt das Vorgehen. Die Besucher müssen sich darauf einstellen, durchsucht und von Beamten zu den Grabstellen, die sie besuchen möchten, begleitet zu werden. So soll verhindert werden, dass Fotos oder Filme von den Arbeiten und eventuell den Leichnamen gemacht werden. Die Gräber sollen jeweils noch am gleichen Tag wieder geschlossen werden. Nach der Obduktion gibt es eine erneute Bestattung in einem neuen Sarg, auch wird das Grab wieder hergerichtet. Die 6000 bis 7000 Euro für eine Exhumierung bezahlen Polizei und Staatsanwaltschaft, auf die Angehörigen kommen keine Kosten zu.
Quelle: http://www.weser-kurier.de/region/delmenhorster-kurier_artikel,-Klinikum-Morde-Neue-Exhumierungen-_arid,1064252.html



Zitat
Delmenhorst: Kranken tödliche Dosis gespritzt
Pfleger unter Mordverdacht: Soko exhumiert acht Leichen

Mehr als 200 Patienten könnte ein Krankenpfleger getötet haben. Mehr als zehn Jahre ist das her - die Opfer sind schon lange beerdigt. Jetzt lässt die Polizei einige Leichen ausgraben. ...
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/delmenhorst-kranken-toedliche-dosis-gespritzt-pfleger-unter-mordverdacht-soko-exhumiert-acht-leichen/11382948.html, 26.02.2016



Zitat
MORD IM KRANKENHAUS
Pfleger von Delmenhorst droht lebenslange Haft

Er wollte den Helden spielen, die Routine durchbrechen. Deshalb soll ein Pfleger Patienten getötet haben. Nun droht ihm lebenslange Haft, doch mit dem Urteil ist der Fall längst nicht abgeschlossen. ...
Quelle: http://www.welt.de/regionales/hamburg/article137829035/Pfleger-von-Delmenhorst-droht-lebenslange-Haft.html


Titel: Abschlussbericht zu Klinik-Morden + "Chronologie eines Serienmörders"
Beitrag von: admin am 14. Juni 2016, 19:14
Zitat
KLINIKTÖTUNGEN
Meldesystem soll Mordserie verhindern
Sonderausschuss legt Empfehlungen vor – Bessere Leichenschau und Stationsapotheken


Der Landtags-Ausschuss will die Patientensicherheit erhöhen. Vorgeschlagen werden auch Pflichtschulungen. ...
Quelle: http://www.nwzonline.de/politik/niedersachsen/meldesystem-soll-mordserie-verhindern_a_6,1,2641134237.html



Zitat
Abschlußbericht vom Sonderausschuss „Stärkung der Patientensicherheit und des Patientenschutzes“

Niedersächsischer Landtag – 17. Wahlperiode   Drucksache   17/0000
Stand: 14.04.2016


Der Niedersächsische Landtag hat in seiner 57. Sitzung am 18.02.2015 den Sonderausschuss „Stärkung der Patientensicherheit und des Patientenschutzes“ eingesetzt; zu dem ihm mit dem Einsetzungsbeschluss erteilten Auftrag legt der Sonderausschuss den anliegenden Abschlussbericht (http://bit.ly/nwz-abschlussbericht) vor. ...
Quelle: http://www.nwzonline.de/politik/niedersachsen/meldesystem-soll-mordserie-verhindern_a_6,1,2641134237.html, http://bit.ly/nwz-abschlussbericht


Zitat
Die "Karriere" eines Serienmörders

Am Anfang gab es nur Hinweise und ein ungutes Gefühl bei Kollegen, am Ende kommt möglicherweise eine Mordserie unvorstellbaren Ausmaßes ans Licht. Krankenpfleger Niels H. soll im Dienst Patienten getötet haben, immer und immer wieder. Zuerst im Klinikum Oldenburg, anschließend im Klinikum Delmenhorst. Eine immer größere Zahl von Verdachtsfällen wird überprüft. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg wird kritisiert, weil sie erst spät auf Hinweise zu weiteren Morden reagiert hat. Eine Chronologie der Ereignisse. ...
Quelle: http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Die-Karriere-eines-Serienmoerders,krankenpfleger402.html


Titel: Zweiter Prozeß gegen Niels H. scheint wahrscheinlich
Beitrag von: admin am 30. Juni 2016, 01:18
Grauen ohne Ende

Er tötete statt zu helfen: Der Ex-Pfleger Niels H. sitzt wegen Mordes an Patienten im Gefängnis. Die gerichtlich aufgearbeiteten Fälle scheinen jedoch nur Teil einer beispiellosen Serie zu sein.

Mehr als ein Jahrzehnt ist der Vater, die Mutter, der Ehepartner schon tot. Doch für viele Angehörige von Patienten, die an den Kliniken Oldenburg und Delmenhorst starben, nimmt das Leid kein Ende. Seit Jahren plagt sie die Ungewissheit: War es ein natürlicher Tod oder war es Mord? Ermittler sind an den beiden Kliniken einer der wohl größten Krankenhaus-Mordserien in Deutschland auf der Spur. Im Verdacht steht der Ex-Pfleger Niels H. Wegen fünf Taten ist er bereits überführt und verurteilt. Doch diese Fälle sind offensichtlich nur die Spitze des Eisberges. ...

Quelle: www.weser-kurier.de, 23.06.2016


Titel: Staatsanwalt ermittelt nun auch gegen Kollegen von Niels H.
Beitrag von: admin am 31. Oktober 2016, 18:15
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Niels H.: Klage gegen Kollegen
Mordserie hat Konsequenzen


Delmenhorst/Oldenburg. Die Mordserien des ehemaligen Krankenpflegers Niels H. an den Krankenhäusern in Delmenhorst und Oldenburg werden auch für andere Menschen juristische Konsequenzen haben. Gegen zwei Beschäftigte des Klinikums Delmenhorst will die Staatsanwaltschaft Oldenburg Anklage erheben. Das jedenfalls berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. Aus gut unterrichteten Kreisen war zu erfahren, dass der „Spiegel“ mit seinem Bericht so falsch nicht liege. Bei den ins Visier der Ermittler geratenen Kollegen von H. handelt es sich um den Leiter der Intensivstation, der nach Informationen unserer Zeitung auch heute noch in dieser Funktion am Josef-Hospital arbeitet, sowie seine damalige Stellvertreterin, die allerdings nicht mehr im Haus beschäftigt ist. ...

Ursprünglich war der Kreis der Verdächtigen, die H. wegen ihres Wissens vielleicht früher hätten überführen und die wohl größte Mordserie in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg hätten verhindern können, deutlich größer. Im Juni hatten Polizei und Staatsanwaltschaft bei einer Pressekonferenz berichtet, dass gegen fünf ehemalige Klinikum-Mitarbeiter ermittelt werde.
Quelle: www.weser-kurier.de, 31.10.2016


Titel: Sechs Pflege-Kollegen von Niels H. angeklagt
Beitrag von: admin am 25. November 2016, 19:07
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„Todespfleger“ Niels H.: Anklage gegen weitere Klinikmitarbeiter erhoben

Von nord24, 25.11.2016

Die Mordserie von Ex-Krankenpfleger Niels H. zieht immer weitere Kreise. Die Staatsanwaltschaft erhob nun Anklage gegen sechs Delmenhorster Klinikmitarbeiter. Gegen Klinikverantwortliche in Oldenburg wird noch ermittelt.

Mehrere Morde hätten verhindert werden können

Den sechs Verantwortlichen aus der Klinik Delmenhorst wird Totschlag durch Unterlassen vorgeworfen. Die Anklage geht davon aus, dass drei Morde und zwei Mordversuche durch die Angeschuldigten im Frühjahr 2005 hätten verhindert werden können. Die ehemaligen Ärzte und Pfleger des Krankenhauses hätten die Taten von Niels H. durch ihre Untätigkeit billigend in Kauf genommen, weil sie Angst um die Reputation der Klinik hatten.

Niemand unternahm etwas
Laut Anklage gaben mehrere Zeugen an, dass es in der Klinik zwischen 2002 und 2005 immer wieder Verdachtsmomente gab, Niels H. könnte Tötungsdelikte begehen. Spätestens im Frühjahr 2005 sollen den Angeschuldigten konkrete Vorfälle bekannt geworden sein. Weil sie zunächst nichts unternahmen, sei eine weitere Patientin von Niels H. in dessen letzter Schicht getötet worden.

Wie viele Patienten ermordete Niels H.?
Niels H. wurde vom Landgericht Oldenburg bereits wegen sechs Morden verurteilt. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen soll er weitere 30 Patienten getötet haben. Die Ermittler gehen zudem davon aus, dass Niels H. in einem Oldenburger Krankenhaus sechs Patienten tötete. Es stünden aber weitere Exhumierungen an.
Quelle: http://nord24.de/justiz/todespfleger-niels-h-anklage-gegen-weitere-klinikmitarbeiter-erhoben


Titel: Re: SKANDAL: Wenn Pflegekräfte töten ...
Beitrag von: admin am 26. November 2016, 17:05
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Klinik-Morde: Klage gegen Mitarbeiter
Neue Opfer des Todes-Pflegers Niels H. gefunden


Delmenhorst/Oldenburg. Bei den Ermittlungen gegen den ehemaligen Krankenpfleger Niels H., der am Klinikum Delmenhorst (heute Josef-Hospital) zwischen Dezember 2002 und Juni 2005 mehr als 30 Patienten getötet haben soll, haben die Sonderkommission „Kardio“ und die Staatsanwaltschaft neue Erkenntnisse erlangt: Deswegen wurde Anklage gegen sechs ehemaligen Kollegen H.s, von denen noch drei in dem Krankenhaus arbeiten, erhoben. Der Vorwurf: Totschlag durch Unterlassung. Auch wurde die Zahl der Patienten, bei denen eine Vergiftung mit dem Herzmedikament-Wirkstoff Ajmalin nachgewiesen wurde, um weitere zwei auf nun 29 erhöht. Und am Klinikum Oldenburg, für das H. vor seiner Zeit in Delmenhorst arbeitete, werden die Ermittlungen ausgeweitet.

Anklage hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen den pflegerischen Stationsleiter der Intensivstation erhoben, der nach Informationen des WESER-KURIER noch heute im Josef-Hospital in der gleichen Position tätig ist. Auch seine beiden Stellvertreterinnen sind ins Visier der Ermittler geraten. Des Weiteren müssen sich ein Intensivpfleger und zwei für die Intensivstation zuständige Oberärzte juristisch verantworten. Zumindest wenn das Landgericht Oldenburg entscheidet, das Hauptverfahren zu eröffnen. Werden die sechs schuldig gesprochen, würde das mindestens fünf Jahre Haft bedeuten, im schlimmsten Fall 15 Jahre.

Nach umfangreichen Ermittlungen sind sich Polizei und Staatsanwaltschaft sicher: Spätestens am 9. oder 10. Mai 2005 hätten mindestens zwei ehemaligen Kollegen von H. wissen müssen, dass er Patienten tötete. Nach einer Reanimation fanden sie im Mülleimer des Patientenzimmers leere Gilurytmal-Ampullen. Am 23. Mai informierten sie ihren Stationsleiter – doch erst am 23. Juni wurde H. auf frischer Tat ertappt, spätestens danach wussten auch die drei weiteren Beschuldigten Bescheid. Trotzdem ließen sie H. unbehelligt zwei weitere Schichten arbeiten, am 24. Juni ging er in den Urlaub.

Noch an seinem letzten Arbeitstag soll H., wie er selbst in Verhören zugab, eine Patientin mit dem Betablocker „Sotalex“ getötet haben. Bislang hatte H. stets behauptet, ausschließlich Gilurytmal verwendet zu haben. „Die Anklage geht davon aus, dass die Angeschuldigten die Taten von Niels H. billigend in Kauf nahmen. Sie sollen aus Angst um die Reputation der Klinik und aus Angst, sich dem Vorwurf der falschen Verdächtigung auszusetzen, untätig geblieben sein“, sagen die Staatsanwälte. Wäre bereits am 10. Mai seitens der Stationsleiter reagiert worden, hätten laut Ermittler drei Morde und zwei versuchte Morde verhindert werden können. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz begrüßt deshalb auch die Anklage. „Es ist gut, dass ein Gericht entscheiden wird, ob Ignoranz strafbar ist“, sagt Vorstand Eugen Brysch. „Das wird Auswirkungen auf die Leitungsebenen in Krankenhäusern und Pflegeheimen deutschlandweit haben.“

Derweil haben die Ergebnisse von toxikologischen Untersuchungen sieben weiterer verstorbener Klinikum-Patienten gezeigt, dass H. zwei Morde mehr als bislang angenommen nachgewiesen werden können. Insgesamt wurden bislang 29 Patienten identifiziert, deren Tod absichtlich herbeigeführt wurde. Zusammen mit zwei weiteren von H. eingeräumten und sechs bereits gerichtlich verhandelten Taten – für die er seit vergangenem Jahr eine lebenslange Haftstrafe verbüßt – können ihm 37 Tötungsdelikte nachgewiesen werden. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen aber von deutlich mehr Morden aus, die ihm nicht mehr nachgewiesen werden können.

Mit Blick auf das Klinikum Oldenburg haben die Ermittler ihre Untersuchungen ausgeweitet, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Insgesamt wurden dort über 300 Patientenakten überprüft, ob Niels H. während des Todeszeitpunktes Dienst hatte. In über 100 Fällen wird wegen des Verdachts auf eine Patiententötung ermittelt, derzeit begutachtet ein medizinischer Sachverständiger die Patientenakten. Erste Exhumierungsbeschlüsse wurde bereits erwirkt. Allerdings würden keine Gräber in der Vorweihnachtszeit geöffnet. Im ersten Halbjahr 2017 sollen die Ermittlungen gegen H. abgeschlossen sein.
Quelle: http://www.weser-kurier.de, 26.11.2016


Titel: Fall des "Todespfleger": Anklage gegen weitere Klinik-Mitarbeiter zugelassen
Beitrag von: admin am 08. März 2017, 23:21
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Landgericht Oldenburg
Die Verhandlungen im Fall „Der Todespfleger“ gehen weiter

Vor etwa zwei Jahren fiel das Urteil im Fall Niels H., auch bekannt als der „Todespfleger“. Heute hat das Landgericht Oldenburg bekannt gegeben, dass die Anklage gegen zwei weitere Mitarbeiter zugelassen wurde. Der Geschäftsführer des Josef-Hospitals Delmenhorst bezieht Stellung.


Redaktion Rechtsdepesche  |  8. März 2017

Die 5. große Strafkammer des Landgerichts Oldenburg – Schwurgericht – hat mit Beschluss vom 08.03.2017 die Anklage der Staatsanwaltschaft Oldenburg vom 30.10.2016 gegen sechs zum Teil ehemalige Mitarbeiter des Klinikums Delmenhorst nur teilweise zur Hauptverhandlung zugelassen.

Die Staatsanwaltschaft hat mit ihrer Anklageschrift zwei damaligen Oberärzten und vier Pflegekräften jeweils Totschlag durch Unterlassen gegenüber Klinikpatienten im Zeitraum zwischen Mai und Juni 2005 zur Last gelegt. In dieser Zeit war Niels H. noch Krankenpfleger auf der Intensivstation des Klinikums. Niels H. wurde bereits wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung an Patienten zu einer lebenslangen Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt. Wegen weiterer möglicher Taten wird gegen ihn ermittelt. Den angeschuldigten Klinikmitarbeitern wird vorgeworfen von Taten des Niels H. gewusst zu haben aber nicht eingeschritten zu sein, so dass dieser sein Handeln ungehindert habe fortsetzen können.

Eröffnung des Hauptverfahrens gegen zwei Mitarbeiter
Das Landgericht hat das Hauptverfahren nunmehr gegen die beiden damaligen Oberärzte (nunmehr 67 bzw. 59 Jahre alt) sowie den Stationsleiter (59 Jahre alt) der Intensivstation eröffnet. Außerdem waren drei weitere Pflegekräfte des Klinikums angeklagt worden, zwei Frauen (heute 61 bzw. 56 Jahre alt), die zur Zeit der Tätigkeit des Krankenpflegers Niels H. als stellvertretende Stationsleiterinnen auf der Intensivstation arbeiteten sowie ein männlicher Krankenpfleger (47 Jahre alt).

Gegen diese drei Berufskollegen des Niels H. ist der Antrag der Staatsanwaltschaft auf Eröffnung des Hauptverfahrens zurückgewiesen worden. Die Kammer hat in dem 13-seitigen Beschluss dargestellt, dass gegen diese drei Angeschuldigten ein hinreichender Tatverdacht wegen Tötung durch Unterlassen nicht besteht. Ein auch nur bedingter Tötungsvorsatz ergebe sich aus den Ermittlungsergebnissen nicht mit hinreichender Sicherheit. Der von der Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift dargestellte Sachverhalt lasse nicht mit hinreichender Gewissheit erkennen, dass die zwei stellvertretenden Stationsleiterinnen sowie der 47-jährige Krankenpfleger den Tod von Patienten der Intensivstation des Klinikums Delmenhorst billigend in Kauf genommen hätten.

Für die Annahme eines Tötungsvorsatzes sei erforderlich, dass die drei angeklagten Krankenpfleger nicht nur vom Risiko weiterer Todesfälle gewusst, sondern dies auch gewollt hätten. Dieses sogenannte Willenselement des Tötungsvorsatzes hätten die Ermittlungen nicht mit hinreichender Gewissheit ergeben. Die Kammer hat in ihrem Beschluss hervorgehoben, dass insbesondere der 47-jährige Krankenpfleger vielmehr aktiv bemüht gewesen sei, seinem Berufskollegen Niels H. Tötungen nachzuweisen. Er habe nach möglichen Beweisen gegen ihn geforscht und schließlich sogar mögliche Belastungsmomente gegen ihn gefunden. Diese Erkenntnisse habe er ausweislich der Darstellung in der Anklageschrift sodann der ebenfalls angeklagten 56-jährigen stellvertretenden Stationsleiterin mitgeteilt, die ihrerseits den angeklagten 59-jährigen Stationsleiter informiert habe. Dieser habe sie allerdings nur zurechtgewiesen.

Die Kammer hat ausgeführt, dass der 47-jährige Krankenpfleger sowie die 56-jährige stellvertretende Stationsleiterin damit als eine der ganz wenigen zumindest bemüht gewesen seien, gegen ihren Berufskollegen Niels H. vorzugehen. Dieses Verhalten belege eindrucksvoll, dass sie gerade nicht bereit gewesen seien, weitere Gefährdungen oder gar Tötungen von Patienten tatenlos hinzunehmen. Das anschließende Untätigbleiben dieser beiden Angeschuldigten sei ersichtlich aus Frustration bzw. Hilflosigkeit erfolgt und begründe keine Billigung weiterer Tötungen. Es widerspreche schon dem allgemeinen Gerechtigkeitsempfinden, wenn den beiden um Aufklärung bemühten Krankenpflegern dieses doch anerkennenswerte Vorgehen für die Folgezeit dann im Rahmen der Annahme eines Tötungsvorsatzes nachteilig ausgelegt werde. Anders als die beiden Oberärzte sowie der Stationsleiter befänden sich die zwei stellvertretenden Stationsleiterinnen sowie der einfache 47-jährige Krankenpfleger in der Hierarchie des Klinikums Delmenhorst auch nicht in einer derart herausgehobenen Position, dass es bei lebensnaher Betrachtung nahe liegend erscheine, sie hätten weitere Tötungen durch Niels H. aus Sorge um ihre Reputation oder das Ansehen der Klinik gebilligt.

Stellungnahme des Geschäftsführers des Josef-Hospital Delmenhorst
Aus einer Mitteilung des Delmenhorster Hospitals heißt es: Das Landgericht Oldenburg hat am heutigen Mittwoch die im Fall Niels Högel erhobene Anklage der Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen zwei unserer Mitarbeiter zugelassen. „Da es sich bei der beschlossenen Eröffnung des Hauptverfahrens um eine für alle sehr belastende Entwicklung handelt, werden sich alle Verantwortlichen und Betroffenen in unserem Haus intensiv mit dem weiteren Umgang in diesem Fall auseinandersetzen. Die Ergebnisse dieser Gespräche geben wir zeitnah bekannt“, teilt Thomas Breidenbach, Geschäftsführer des Josef-Hospital Delmenhorst, mit.
Quelle: http://www.rechtsdepesche.de/die-verhandlungen-im-fall-der-todespfleger-gehen-weiter/


Titel: Ermittlungen gegen Krankenhauspfleger Niels H. werden ausgeweitet
Beitrag von: admin am 09. Juni 2017, 12:50
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Weitere Medikamente gespritzt
Ermittlungen um Klinik-Morde von Niels H. werden ausgeweitet


Delmenhorst. Der ehemalige Krankenhauspfleger Niels H. könnte möglicherweise noch weitere Medikamente für seine Taten verwendet haben, als bisher bekannt war. H.   soll zwischen Dezember 2002 und Juni 2005 am Delmenhorster Klinikum mindestens 37 Patienten getötet haben, in sechs Fällen wurde er bereits verurteilt.

Bislang war für die Delmenhorster Opfer lediglich Gilurytmal nachgewiesen worden. Niels H. hatte den Patienten das Medikament gespritzt, um sie in eine lebensbedrohliche Situation zu bringen und sich so bei Reanimationen vor seinen Kollegen profilieren zu können. Jetzt wollen die Staatsanwaltschaft Oldenburg sowie die Sonderkommission „Kardio“ die Ermittlungen ausweiten und auch noch weitere Medikamente überprüfen. Um wie viele mögliche Mittel es sich dabei handelt, wollte die Staatsanwaltschaft nicht verraten.

Niels H. hatte bei Verhören zumindest die Verwendung eines weiteren Medikamentes, des Betablockers Sotalex, zugegeben. Dieses soll er zum Mord an einer Patientin in seiner letzten Schicht am Klinikum am 24. Juni 2005 verwendet haben, wie er eingeräumt hatte. Opferanwältin Gaby Lübben berichtete, dass inzwischen außerdem ein Obduktionsbericht vorliege, in dem Sotalex nachgewiesen wurde – allerdings bezieht sich dieser Bericht auf einen Fall am Klinikum Oldenburg, an dem Niels H. vor seiner Zeit in Delmenhorst tätig war und weitere Patienten ermordet haben soll. In über 100 Fällen wird dort wegen des Verdachts auf ein Tötungsdelikt ermittelt. Dabei soll Niels H. allerdings kein Gilurytmal wie in Delmenhorst verwendet, sondern mit einer Überdosis Kalium den Tod der Patienten herbeigeführt haben.

Damit dürften es also mindestens drei verschiedene Mittel sein, die Niels H. für seine Taten verwendet hat. Soko und Staatsanwaltschaft wollen jetzt sämtliche Krankenunterlagen noch einmal auswerten sowie ergänzende Sachverständigengutachten einholen.

Weitere Exhumierungen soll es aber nicht geben, jedenfalls nicht nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen. „Es kann natürlich immer sein, dass noch neue Erkenntnisse aufkommen und wir dann doch noch mal obduzieren müssen“, sagte Oberstaatsanwalt Martin Koziolek. Die toxikologischen Untersuchungen der entnommenen Gewebeproben dauern derweil an.

Eigentlich sollten die Ermittlungen im Fall Niels H. bereits in diesem Monat abgeschlossen werden. Wegen der neuen Erkenntnisse rechnen Soko und Staatsanwaltschaft nun frühestens mit einem Abschluss im Spätsommer dieses Jahres. Bei einer Pressekonferenz Ende August sollen dann weitere Details zum Stand der Ermittlungen bekannt gegeben werden.
Quelle: www.weser-kurier.de, 09.06.2017


Titel: Mindestens 84 weitere Patienten getötet
Beitrag von: admin am 29. August 2017, 11:09
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Polizei: Mordserie war zu verhindern
Mindestens 84 Tote hat Ex-Krankenpfleger Niels Högel auf dem Gewissen – wahrscheinlich waren es aber mehr


von ANDREAS D. BECKER

Oldenburg/Delmenhorst. Es ist die größte Mordserie Deutschlands: Mindestens 84 Patiententötungen können die Ermittler der Sonderkommission (Soko) „Kardio“ und der Staatsanwaltschaft Oldenburg derzeit dem ehemaligen Krankenpfleger Niels Högel nachweisen, wahrscheinlich waren es aber noch mehr. In vielen Fällen ist er selbst geständig. 48 Taten beging er auf der Intensivstation des Klinikums Delmenhorst, in dem er von Dezember 2002 bis Juni 2005 beschäftigt war. 36 weitere Taten soll er bereits zwischen Juni 1999 und Dezember 2001 auf der kardiologischen Intensivstation des Klinikums Oldenburg verübt haben. Högel, dessen voller Name bei einer Pressekonferenz am Montag in Oldenburg offiziell genannt wurde, brachte Patienten nach eigenen Aussagen in Lebensgefahr, um sie wiederbeleben und sich so als strahlender Retter vor Kollegen profilieren zu können.

„Diese Taten sprengen jegliche Vorstellungskraft“, sagte Johann Kühme, Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, bei der Vorstellung der aktuellen Ermittlungsergebnisse. Insgesamt wurden 134 Leichname auf 67 Friedhöfen exhumiert, auch in Polen und der Türkei. 289 medizinische Sachverständigengutachten wurden erstellt, 332 Strafverfahren wegen des Verdachts auf Mord eingeleitet und mehr als 500 Patientenakten geprüft. Viele Taten Högels werden laut Kühme unentdeckt bleiben, zum Beispiel bei den mehr als 130 Patienten, die nach ihrem Tod feuerbestattet wurden und bei denen kein Nachweis von Medikamenten mehr möglich ist.

Die Ermittler machten deutlich, dass nach ihrem Erkenntnisstand viele Morde in Delmenhorst hätten verhindert werden können. „Hätten die damals Verantwortlichen am Klinikum Oldenburg Ende 2011 die Ermittlungsbehörden eingeschaltet, hätten wir Niels Högel entlarvt“, war sich Soko-Leiter Arne Schmidt sicher. Schon damals wäre aufgefallen, dass sich 58 Prozent aller Sterbefälle während des Dienstes von Högel ereigneten, weitere elf Prozent fielen in die Zeit direkt nach seinem Schichtende.

Stationsintern fiel zu dem Zeitpunkt auf, dass mehr Patienten als üblich starben. Deswegen wurden Statistiken geführt, wer wann Dienst hatte, wer bei Reanimationen dabei war. Im August 2011 wurde die Geschäftsleitung in Oldenburg informiert, auch weil die Verstorbenen nicht erklärbar hohe Kaliumspiegel aufwiesen. Als diese Fälle für Aufregung im Krankenhaus sorgten, meldete sich Högel drei Wochen lang krank. Den Ermittlern erzählte er in einer seiner Vernehmungen, dass er davon ausging, seine Kollegen kämen ihm auf die Schliche.

„In diesen drei Wochen gab es lediglich zwei Tote auf der Station“, berichtete Schmidt weiter. Am Wochenende 13. bis 16. September kehrte Högel in den Dienst zurück, drei Nachtschichten am Stück. „In diesen Tagen mussten fünf Patienten insgesamt 14 mal reanimiert werden.“ Drei der Patienten verstarben an dem Wochenende, die anderen beiden später. Bei keinem wurde ein auffälliger Kaliumspiegel registriert. Erst jetzt konnte bei drei Patienten das Herzmedikament Gilurytmal nachgewiesen werden. Högel wollte laut Schmidt damit eine falsche Fährte legen.

„Diese Reanimationshäufung war den allermeisten Zeugen erinnerlich“, sagte Schmidt. Die richtigen Schlüsse zog anscheinend niemand. Stattdessen wechselte Högel Ende des Jahres in die Anästhesie, wo ihm im September 2002 der Patientenkontakt untersagt wurde. Für diesen Zeitraum können ihm keine Taten nachgewiesen werden. Damals wurde auch der Arbeitsvertrag mit Högel aufgelöst. Der Pfleger bekam ein erstklassiges Zeugnis ausgestellt und begann am 15. Dezember, also nur drei Monate später, auf der Intensivstation in Delmenhorst. Schmidt: „Dort verübte er spätestens am 22. Dezember seinen ersten Mord.“

Vor gut einem Jahr gingen die Ermittler noch von 33 Morden in Delmenhorst und sechs in Oldenburg aus. „Wir konnten mittlerweile das grauenhafte Wirken deutlich aufhellen“, sagte Kühme. Unter anderem weil die Polizei nachweisen konnte, dass Högel fünf verschiedene Medikamente für seine Taten einsetzte. Um diese nachzuweisen, mussten teilweise ganz neue toxikologische Verfahren entwickelt werden.

Die Sonderkommission „Kardio“ wird nach rund drei Jahren Ermittlungsarbeit Ende des Monats aufgelöst. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, spätestens Anfang kommenden Jahres Anklage in 84 Fällen wegen Mordes zu erheben. Högel war 2015 bereits zu lebenslanger Haft verurteilt worden, unter anderem wegen zwei Morden an Patienten.
Quelle: www.weser-kurier.de, 29.08.2017


Titel: Die Mordserie des Niels H. - Es werden immer mehr
Beitrag von: admin am 23. Januar 2018, 01:25
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Stand: 22.01.2018 20:45 Uhr
97 Mordfälle: Neue Anklage gegen Niels H.

In der Mordserie um den ehemaligen Krankenpfleger Niels H. hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg erneut Anklage erhoben. Der Vorwurf: Mord in 97 Fällen. Davon hätten sich 62 Taten zu seiner Zeit am Klinikum Delmenhorst und 35 zu seiner Zeit am Oldenburger Klinikum ereignet, so die Behörde. Das sei das Ergebnis der Ermittlungen der Sonderkommission "Kardio" und toxikologischer Untersuchungen. Insgesamt soll H. 106 Menschen getötet haben. Für sechs dieser Fälle ist er bereits wegen Mordes verurteilt, in drei weiteren Fälle hätten die Hinweise trotz des Mordverdachts der Polizei nicht für eine Anklageerhebung durch die Staatsanwaltschaft ausgereicht. ...
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/97-Mordfaelle-Neue-Anklage-gegen-Niels-H,krankenpfleger552.html



Zitat
Högel angeklagt für 97 Morde

Delmenhorst/Oldenburg. Nach mehr als drei Jahren Ermittlungsarbeit hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Montag Klage gegen den ehemaligen Krankenpfleger Niels Högel erhoben. Die Ermittler werfen ihm vor, 97 Patienten ermordet zu haben. Es wäre die größte Mordserie in der Geschichte der Bundesrepublik. Högel hat nach derzeitigen Erkenntnissen 35 Patienten am Klinikum Oldenburg, wo er von 1999 bis 2002 beschäftigt war, und 62 Patienten am Klinikum Delmenhorst (heute Josef-Hospital Delmenhorst), wo er von 2002 bis 2005 auf der Intensivstation arbeitete, mit Medikamenten ermordet. Mehr als 130 Patienten, bei denen die Todesursache unklar war, konnten nicht mehr untersucht werden, weil sie feuerbestattet wurden.

Nachdem die Ermittler zuerst davon ausgegangen waren, dass Högel lediglich das Herzmedikament Gilurytmal mit dem Wirkstoff Ajmalin verwendete – was er in Befragungen auch zugab –, fanden die Polizisten der Sonderkommission „Kardio“ im Laufe ihrer Untersuchungen auch Spuren von vier anderen Medikamenten, die er verwendet haben soll. In Verhören gab Högel diese Taten schließlich auch zu. In zwei Prozessen war er bereits für zwei Morde, drei versuchte Morde und eine gefährliche Körperverletzung verurteilt worden. Seit 2008 sitzt er eine mittlerweile in lebenslänglich umgewandelte Strafe ab, zudem wurde ein lebenslanges Berufsverbot verhängt.
Quelle: www.weser-kurier.de, 23.01.2018


Titel: Dritter Prozess um Klinik-Mörder Nils H. ab Herbst
Beitrag von: admin am 19. Februar 2018, 03:16
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Mammutprozess um Klinik-Morde
Oldenburger Landgericht muss mehr als 150 Verfahrensbeteiligte unterbringen


Oldenburg. Es ist die wohl größte Mordserie in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Sechs Morde in zwei Prozessen hat der ehemalige Krankenpfleger Niels Högel bereits gestanden – und bekam dafür lebenslänglich. 97 weitere Morde werden ihm zur Last gelegt. Geschätzte einhundert Morde könnte er darüber hinaus noch begangen haben. Im Herbst beginnt der dritte Prozess gegen den 41-Jährigen. Das Landgericht Oldenburg rechnet mit mehr als 150 Verfahrensbeteiligten – und die passen nicht alle in einen herkömmlichen Gerichtssaal.

Das Landgericht ist also auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude für den Mammut-Prozess. „Die Richter haben den ehemaligen Oldenburger Landtag besichtigt“, bestätigt der Sprecher am Landgericht Michael Herrmann. Mindestens drei Richter werden die Verhandlung leiten. Zwei Schöffen werden ihnen zur Seite stehen. Angehörige der 97 Opfer werden als Nebenkläger vor Gericht vertreten sein. Das Landgericht geht von mindestens 107 Nebenklägern und 17 Nebenklagevertretern aus. Hinzu kommen Staatsanwaltschaft und Verteidigung sowie Besucher und Journalisten. Sie alle hätten genug Platz im ehemaligen Oldenburger Landtag. ...
Quelle: Weser-Kurier, 19.02.2018


Titel: ZDFzoom: "Warum stoppte niemand den Todespfleger?"
Beitrag von: admin am 23. Oktober 2018, 14:55
Zitat
Mord im Krankenhaus:
"ZDFzoom" am 24.10.2018 über den Fall Niels H.


Der bereits verurteilte Ex-Krankenpfleger Niels H. aus Niedersachsen ist des Mordes an 99 Patienten angeklagt. Vor dem in der kommenden Woche startenden Prozess am Landgericht Oldenburg soll er einen weiteren Mord gestanden haben. "Warum stoppte niemand den Todespfleger?" Dieser Frage geht "ZDFzoom" geht am Mittwoch, 24. Oktober 2018, 22.45 Uhr, in "Mord im Krankenhaus" nach.

Der Fall Niels H. ist nach Meinung der Ermittler die größte Mordserie der deutschen Nachkriegsgeschichte. Wieso konnte der Krankenpfleger so lange ungehindert morden – obwohl auffallend viele Patienten während seiner Dienstzeit starben, der Medikamentenverbrauch erhöht war und er sich auffällig verhielt?

Niels H. mordete an zwei Kliniken: in Oldenburg und Delmenhorst. Heute weiß man: Er provozierte Notfälle, um sich nach erfolgreicher Wiederbelebung als Retter feiern zu lassen. Er hungerte nach Anerkennung, suchte den Kick, so gab er es selbst vor Gericht an. Dass Menschen dabei zu Tode kamen, nahm er in Kauf.

Auch der Großvater von Christian Marbach starb durch eine tödliche Medikamentendosis, verabreicht von Niels H. Der Patient war nach einer Darmoperation auf dem Weg der Genesung. "Wir haben dem Klinikum Delmenhorst unseren Großvater anvertraut, er hätte nicht sterben müssen. Er hatte nichts Tödliches, um das mal ganz klar zu sagen", so der Enkel heute. Er will wissen, warum in der Klinik weggeschaut wurde.

Im Fall Niels H. werden auch Verantwortliche der Kliniken vor Gericht erscheinen müssen. Was haben die betroffenen Krankenhäuser daraus gelernt? Wie können Patiententötungen verhindert werden? Wie sicher sind die Kliniken heute? "ZDFzoom" spricht mit Angehörigen, Experten, Ermittlern und einem ehemaligen Kollegen von Niels H.
Quelle: https://presseportal.zdf.de/pm/zdfzoom-mord-im-krankenhaus/, 22.10.2018


Titel: Krankenhaus-Mörder gesteht weitere Tötungen
Beitrag von: admin am 09. November 2018, 10:46
Zitat
Ex-Krankenpfleger vor Gericht
Niels Högel gesteht Morde an Patienten


Der größte Mordprozess in der Geschichte der Bundesrepublik hat mit einem Geständnis begonnen: Der Ex-Krankenpfleger Niels Högel räumte ein, für die Morde an Patienten verantwortlich zu sein. ...

Quelle: https://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-niels-hoegel-gesteht-morde-an-patienten-_arid,1780407.html, 01.11.2018




NDR Doku | 45 Min | NDR | 09.11.2018
Tatort Krankenhaus - Wenn Pfleger morden



Wo der Tod zum Alltag gehört, fällt er nicht weiter auf. Was bringt Pflegepersonal dazu, Patienten umzubringen? Und reichen die Kontrollen in Krankenhäusern?
Quelle: http://www.ndr.de  (http://Tatort Krankenhaus - Wenn Pfleger morden)+ https://youtu.be/Bw2I2o6w070


Titel: Re: Wenn Pflegekräfte töten (1) - Die Taten des Niels H.
Beitrag von: admin am 02. Januar 2020, 11:08
Zitat
Krankenpfleger Högel für 85 weitere Morde verurteilt

Quelle: https://youtu.be/vOtooqtjWA4

Im Prozess um die beispiellose Mordserie des früheren Krankenpflegers Niels Högel ist der 42-Jährige wegen 85 weiterer Morde an Klinikpatienten zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Das Landgericht im niedersächsischen Oldenburg stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren in der Regel ausschließt. Zudem wurde Högel mit einem lebenslangen Berufsverbot belegt.

Die Taten sprengten jegliche Grenzen, sagte der Vorsitzende Richter Sebastian Bührmann. Högel war wegen 100 Morden angeklagt. In 15 Fällen sprach das Gericht somit den Angeklagten frei. Högel hatte 43 Taten gestanden.

Mehr Informationen:
https://www.youtube.com/... (https://www.youtube.com/redirect?q=https%3A%2F%2Fwww.tagesschau.de%2Finland%2Fhoegel-urteil-105.html&redir_token=vvoAwoqKQiw-UZ5dbytmTnuZctZ8MTU3ODAzODU4MUAxNTc3OTUyMTgx&event=video_description&v=vOtooqtjWA4)