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Infos + Meinungsaustausch (Forum) => Arzneimittel / Medikamente => Thema gestartet von: admin am 17. September 2016, 01:17



Titel: Patientensicherheit: Gemeinsam Medikationsfehler vermeiden
Beitrag von: admin am 17. September 2016, 01:17
Zitat
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

PRESSEMITTEILUNG
zum 2. Internationalen Tag der Patientensicherheit am 17. September 2016


Thema: Gemeinsam Medikationsfehler vermeiden
Erfassung und Bewertung von Medikationsfehlern durch die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)

Berlin, 15.09.2016 – Medikationsfehler sind ein gesundheitsrelevantes Problem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit etwa jede zehnte stationäre Aufnahme auf unerwünschte Arzneimittelereignisse zurück zuführen ist. Ein großer Teil davon ist durch Medikationsfehler bedingt und prinzipiell vermeidbar. In Deutschland werden etwa 0,6 Prozent aller internistischen Notaufnahmen als durch Medikationsfehler bedingt eingeschätzt. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) führt seit Anfang 2015 ein vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördertes Projekt zur Erfassung und Bewertung von Medikationsfehlern durch. Durch die Analyse von Medikationsfehlern soll die Patientensicherheit verbessert
werden.


Wie kommt es zu Medikationsfehlern? Medikationsfehler können bei jedem Schritt des Medikationsprozesses auftreten. So können Fehler z. B. bei der Medikamentenverordnung entstehen, wenn der Arzt ein für den individuellen Patienten ungeeignetes Medikament oder eine falsche Dosierung verschreibt. Eine Fehlerquelle kann auch die Verwechslung von Arzneimitteln bei der Ausgabe der Medikamente im Krankenhaus sein. Eine fehlerhafte Verabreichung kann resultieren, wenn versehentlich Arzneimittel, die für die intramuskuläre  Gabe vorgesehen sind, in die Vene injiziert werden. Grundsätzlich können Medikationsfehler von jedem am Medikationsprozess Beteiligten verursacht werden – von Ärzten, Apothekern oder Pflegepersonal sowie von Patienten und deren Angehörigen.

So führt häufig nicht ein einzelner Fehler zu einem Schaden beim Patienten, sondern eineVerkettung unglücklicher Umstände. Um die Ursachen für Medikationsfehler besser zu verstehen, werden im Rahmen eines vom BMG geförderten Projekts von Ärzten gemeldete Fallberichte zu Medikationsfehlern bei der AkdÄ erfasst und bewertet. Durch die systematische Analyse von Medikationsfehlern sollen Risikofaktoren identifiziert und Interventionen abgeleitet werden. Wichtig ist dabei, dass keine individuellen Schuld zuweisungen erfolgen sollen, sondern dass ein offener und transparenter Umgang mit Medikationsfehlern gefördert wird. Nur so kann es gelingen, die Patientensicherheit zu erhöhen.

Der Internationale Tag zur Patientensicherheit mit Schwerpunkt Medikationsfehler sowie das Projekt zur Erfassung und Bewertung von Medikationsfehlern im Rahmen des Spontanmeldesystems sind Maßnahmen aus dem Aktionsplan AMTS (2016–2019) des BMG (http://www.akdae.de/AMTS/Aktionsplan/Aktionsplan-2016-2019/).

Um Medikationsfehler zu vermeiden, bedarf es grundsätzlich der gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten, insbesondere von Ärzten und Apothekern, von Pflegekräften, aber auch von Patienten selbst, um Risiken zu erkennen und zu minimieren. Durch den 2. Internationalen Tag der Patientensicherheit sollen die Risiken im Umgang mit Arzneimitteln bewusst gemacht und alle am Medikationsprozess Beteiligten für das Thema sensibilisiert werden.
Quelle: http://www.akdae.de/AMTS/Aktionsplan/Aktionsplan-2016-2019/



Siehe dazu auch
Zeitdruck gefährdet Medikationssicherheit [>>] (http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=165.0)