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Titel: Junge Pflegebedürftige schlecht versorgt
Beitrag von: admin am 10. Januar 2023, 00:38
Pressemitteilungen aus
Sachsen
Die „unsichtbaren“ Pflegebedürftigen -
Immer mehr jüngere Pflegebedürftige in Sachsen
Lesedauer unter 5 Minuten
Leipzig, 04. Januar 2017 - Die Zahl der
„jüngeren“ Pflegebedürftigen im
Alter von 15 bis 60 Jahre ist in Sachsen seit der Jahrtausendwende auf
rund 15 600 Personen angestiegen. Das ist fast jeder zehnte von
insgesamt rund 166 800 Pflegebedürftigen im Freistaat,
verweist die Barmer auf
Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Bettlägerig? Hilflos?
Vor allem aber alt? Nein! „Pflege hat viele Gesichter.
Pflegebedürftigkeit ist nicht nur ein Thema der Alten und
Hochbetagten. Besonders die jüngeren
Pflegebedürftigen werden oft vergessen“, sagt Dr. Fabian
Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen. Sie haben
andere Krankheitsbilder und andere Bedarfe. Laut Barmer Pflegereport 2017 geht
das Angebot für junge Pflegebedürftige oft an deren
Bedürfnissen vorbei.
Wunsch
und Wirklichkeit klaffen häufig auseinander
Obwohl keine kleine Gruppe, sind junge
Pflegebedürftige in Sachsen fast
„unsichtbar“ und spielen in der
öffentlichen Diskussion kaum eine Rolle.
„Ein 30-Jähriger mit einem Down-Syndrom
kann ganz anders am Leben teilhaben, als ein 80-Jähriger, der
bettlägerig oder schwer dement ist“, beschreibt
Magerl die Problematik. Tendenziell wollen junge
Pflegebedürftige individueller und selbstbestimmter leben, als
es ihnen bisher möglich ist. Aus einer
repräsentativen, bundesweiten Umfrage im Pflegereport der Barmer geht hervor, dass die
Angebote für ein selbstbestimmtes Wohnen der jüngeren
Pflegebedürftigen fehlen. Demnach würden gern 35
Prozent der 10 bis 29-Jährigen in eine Wohngruppe ziehen.
Jedoch hat etwa jeder zweite Pflegebedürftige in dieser
Altersklasse angegeben, dass sich sein Wechsel in eine Wohngruppe, aber
auch in ein Pflege- oder Behindertenheim, deswegen zerschlagen hat,
weil kein Platz in der Einrichtung vorhanden war.
Pflegeplätze
und Personal nicht ausreichend
David Eckardt, Landesgeschäftsführer der
Arbeiterwohlfahrt in Sachsen, differenziert: „Nicht nur die
Anzahl an Pflegeplätzen reicht für jüngere
Pflegebedürftige nicht aus, sondern es mangelt auch an
genügend Personal mit pflegerischer Kompetenz. Generell
müssen in Sachsen die Rahmenbedingungen angepasst werden,
damit auch jüngere Menschen in Pflegeeinrichtungen, die
konzeptionell auf alte und demenziell erkrankte Menschen ausgerichtet
sind, betreut werden können.“
Andere
Krankheitsbilder, andere Hilfe notwendig
In Sachsen wird die Mehrzahl der Pflegebedürftigen
bis 60 Jahre daheim von der eigenen Familie, in der Regel den Eltern,
gepflegt und erhält dafür das sogenannte Pflegegeld.
„Es fehlt zum einen an bedarfsgerechten gemeindenahen Wohn-
und Betreuungsangeboten, in denen Leistungen der Pflege und der
Eingliederungshilfe verzahnt erbracht werden können. Zum
anderen werden zur Entlastung der Angehörigen
altersentsprechende Angebote der Kurzzeit- und Verhinderungspflege
für jüngere Pflegebedürftige
benötigt, die auch tage- oder stundenweise in Anspruch
genommen werden können“, so
AWO-Landesgeschäftsführer Eckardt. Außerdem
gehe die „Altenpflege“ zu wenig auf die speziellen
Bedürfnisse und Fähigkeiten ein. Das hängt
vor allem mit den Ursachen der Pflegebedürftigkeit zusammen:
Insgesamt haben die jüngeren Betroffenen andere
Krankheitsbilder und leiden eher selten an Demenz oder den Folgen von
Schlaganfällen. Nach der Analyse des Reports haben
35 Prozent Lähmungen,
32 Prozent Intelligenzminderungen,
24 Prozent eine Epilepsie und
10 Prozent Down-Syndrom.
Wunsch
nach Kurzzeitpflege doppelt so hoch wie machbar
Vor allem bei der Kurzzeitpflege gibt es
Versorgungslücken. So nutzen derzeit laut Befragung neun
Prozent der jungen Pflegebedürftigen mindestens einmal im Jahr
die Kurzzeitpflege. Tatsächlich aber würden gern 19
Prozent auf dieses Angebot zugreifen. Damit ist der Wunsch nach
Kurzzeitpflege um mehr als 100 Prozent höher, als er
tatsächlich realisierbar ist. Eine weiter steigende Nachfrage
könnte sich auch aus dem Pflegestärkungsgesetz II
ergeben, das den auf Kurzzeitpflege anspruchsberechtigten Personenkreis
seit vergangenem Jahr deutlich ausgeweitet hat.
Zahlen,
Daten, Fakten zu den jüngeren Pflegebedürftigen in
Sachsen
15-60-Jährige Pflegebedürftige in Sachsen
(2015) nach Art der Betreuung
Pflegegeld: Eine Mehrheit von fast 60 Prozent (10 553
Betroffene) wird von Angehörigen daheim und ohne externe Hilfe
gepflegt. Dafür erhalten Sie Pflegegeld.
Ambulante Pflege: 16 Prozent (2 885 Betroffene) holen sich
ambulante Unterstützung.
Pflegeheim: Weitere 12 Prozent leben in einem Pflegeheim -
das sind lediglich 2 156 Pflegebedürftige.
In der Gesamtbetrachtung aller 166 800
Pflegebedürftigen erhalten 40 Prozent (rund 68.100) ein
monatliches Pflegegeld. Jeder dritte lebt in einem Pflegeheim. Quelle: www.gbe-bund.de
Aus dem Barmer Pflegereport 2017
Eigenanteile: Der
Gesamteigenanteil für Heimbewohner in Sachsen liegt im
Durchschnitt bei monatlich 1.131 Euro (Bund: 1.691 Euro). Auf
Länderebene gibt es massive Unterschiede. So reicht der
Gesamteigenanteil von 1.107 Euro in Sachsen-Anhalt bis hin zu 2.252
Euro in Nordrhein-Westfalen (Report Seite 30f.).
Pflegebedürftige: Die
Zahl der Pflegebedürftigen ist in Sachsen von insgesamt
118.124 (Bund: 2,02 Millionen) im Jahr 1999 um 41 Prozent (Bund: 51
Prozent) auf 166.792 (Bund: 3,04 Millionen) im Jahr 2015 angestiegen.
Hier sind alle Personen mit den Pflegestufen null bis drei beinhaltet.
Davon waren 108.083 (Bund: 1,93 Millionen) weiblich und 58.709 (Bund:
1,11 Millionen) männlich. Zuletzt waren bundesweit 79,5
Prozent der männlichen Pflegebedürftigen 60 Jahre und
älter, während 90,5 Prozent der weiblichen
Pflegebedürftigen zu dieser Gruppe gehören. 41,2
beziehungsweise 64,1 Prozent waren 80 Jahre und älter (Seite
65).
Stellen in der Pflege: In der
ambulanten Pflege ist in Sachsen die Zahl der Stellen, wenn man Teil-
und Vollzeitstellen zusammenrechnet, zwischen den Jahren 2001 und 2015
von 12.050 (Bund: 189.600) auf 24.201 (Bund: 355.600) Personen
angestiegen. Im selben Zeitraum ist die Anzahl der
Pflegebedürftigen, die sie versorgen 2001, von 32.980 (Bund:
434.700) auf 2015 49.618 (Bund: 692.300 Personen (Seite 131 f.)
angestiegen.
Stellen in der Stationären Pflege: Zwischen den
Jahren 2001 und 2015 ist in Sachsen die Anzahl der
Beschäftigten von 20.732 auf 38.504 gestiegen.
Heimplätze: Im Jahr
2015 gab es in Sachsen 885 (Bund: 13.600) Pflegeheime mit insgesamt
55.266 (Bund: 928.900) Heimplätzen. Davon entfielen 50.146
(Bund: 877.100) Plätze auf die vollstationäre Pflege,
4.115 (Bund: 51.800) auf die Tagespflege und Nachtpflege und auf die
Kurzzeitpflege 1.005 (Bund: 37.300) (Seite 136 f.).
Weitere
bundesweite Zahlen und Grafiken finden Sie unter:
Junge Pflegebedürftige möchten gerne in Wohngruppen leben (https://www.uni-bremen.de/universitaet/hochschulkommunikation-und-marketing/pressemitteilungen/detailansicht/junge-pflegebeduerftige-moechten-gerne-in-wohngruppen-leben)
Autorenteam des Forschungszentrums Ungleichheit und Sozialpolitik (SOCIUM) der Universität Bremen erstellt im Auftrag der BARMER den Pflegereport 2017 ~~~~~~~~~~~~~~~~ Quelle: https://www.uni-bremen.de/universitaet/hochschulkommunikation-und-marketing/pressemitteilungen/detailansicht/junge-pflegebeduerftige-moechten-gerne-in-wohngruppen-leben
Titel: Re: Junge Pflegebedürftige schlecht versorgt
Beitrag von: admin am 10. Januar 2023, 01:07
Pressemitteilungen aus
Schleswig-Holstein
Immer mehr junge Pflegebedürftige in Schleswig-Holstein
– Wunsch und Wirklichkeit der Versorgung klaffen zuweilen
auseinander
Lesedauer unter 3 Minuten
Kiel, 28. Dezember 2017 - Pflegebedürftigkeit hat
viele Facetten. Eine davon ist eine Gruppe Betroffener, die gemeinhin
nicht mit dem Begriff Pflegebedürftigkeit verbunden wird.
Gemeint sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter 60 Jahren, bei
denen Pflegebedürftigkeit jedoch zunehmend häufiger
eintritt. Zahlen des Statistikamtes Nord belegen, dass die Zahl der
Pflegebedürftigen unter 60 Jahre in Schleswig-Holstein von
2005 bis 2015 um mehr als 42 Prozent auf nahezu 16.300 Personen
angestiegen ist. Damit ist ihr Anteil an den insgesamt rund 98.000
Pflegebedürftigen im Land auf 17 Prozent angewachsen. Der Barmer Pflegereport 2017 hat den
„Jungen Pflegebedürftigen“ besondere
Aufmerksamkeit gewidmet.
Wunsch
und Wirklichkeit klaffen häufig auseinander
„Versorgungsrealität und
Versorgungswünsche von jungen Pflegebedürftigen
weichen zum Teil erheblich voneinander ab. Häufig mangelt es
insbesondere an alters- oder erkrankungsgerechten Angeboten“,
resümiert Schleswig-Holsteins Barmer
Landesgeschäftsführer Thomas Wortmann. Das geht aus
einer repräsentativen, bundesweiten Umfrage der Barmer hervor, die
ergänzend zum Pflegereport durchgeführt wurde.
Demnach würden gern 35 Prozent der Zehn- bis
29-Jährigen in eine Wohngruppe ziehen. Jedoch hat etwa jeder
zweite Pflegebedürftige in dieser Altersklasse angegeben, dass
sich sein Wechsel in eine Wohngruppe, aber auch in ein Pflege- oder
Behindertenheim, deswegen zerschlagen hat, weil kein Platz in der
Einrichtung vorhanden war. „Tendenziell wollen junge
Pflegebedürftige individueller und selbstbestimmter leben, als
es ihnen bisher möglich ist. Daher muss die Situation der
jungen Pflegebedürftigen unbedingt verbessert werden. Die
unerfüllten Wünsche nach einem selbstbestimmten
Wohnen bedarf gemeinsamer Anstrengungen von Politik, Bauwirtschaft und
Interessenverbänden, um dem Alter und dem Hilfebedarf
angepasste Wohnplätze zu schaffen“, so Wortmann.
Andere
Krankheitsbilder, andere Hilfe notwendig
Jüngere Pflegebedürftige haben andere
Krankheitsbilder und einen anderen Pflegedarf. Wie der Barmer Pflegereport aufzeigt,
liegen bei 35 Prozent Lähmungen zugrunde, bei 32 Prozent
Intelligenzminderungen, bei 24 Prozent eine Epilepsie und bei weiteren
zehn Prozent ein Down-Syndrom. In Schleswig-Holstein wohnt die Mehrzahl
(75 Prozent) der Pflegebedürftigen unter 60 Jahre zuhause und
wird dort von der eigenen Familie (Partner/in, Eltern, Geschwister,
weitere Angehörige) gepflegt und erhält Pflegegeld.
Weitere 11 Prozent holen sich ambulante Unterstützung durch
Pflegedienste, 14 Prozent werden vollstationär gepflegt. Die
Versorgung junger Pflegebedürftiger geht jedoch deshalb
häufig am Bedarf vorbei, weil Personal in der ambulanten und
stationären Pflege überwiegend auf geriatrische
Pflege spezialisiert ist. Die Versorgungssituation
berücksichtigt daher zu wenig die besonderen
Bedürfnisse und Fähigkeiten jüngerer
Pflegebedürftiger.
Wünsche
nach mehr Freizeitaktivitäten
Ein weiteres Manko für jüngere
Pflegebedürftige sind laut Umfrage fehlende altersgerechte
Freizeitangebote in den Einrichtungen. Dabei stehen Ausflüge
und Reisen oben an, aber auch kulturelle Angebote, Sportangebote oder
das Treffen mit Freunden entsprechen nicht den Wünschen aller
jüngeren Altersgruppen. „Ein
30jähriger Pflegebedürftiger hat in einer
Wohngruppe mit 80-Jährigen nichts verloren. Er will so aktiv
es eben geht am Leben teilhaben und im Prinzip all‘ das
unternehmen, was auch Gleichaltrige machen, die nicht
pflegebedürftig sind. Auch hier zeigen sich Defizite in der
heutigen Versorgung“, so Wortmann.
Kurzzeitpflege
würde gern häufiger genutzt
Auch bei der Kurzzeitpflege gibt es
Versorgungslücken. So nutzen derzeit laut Befragung neun
Prozent der jungen Pflegebedürftigen mindestens einmal im Jahr
die Kurzzeitpflege. Tatsächlich aber würden gern 19
Prozent auf dieses Angebot zugreifen. Als wesentliche Gründe,
warum die Kurzzeitpflege nicht im gewünschten Maß
genutzt wird, wurde vor allem das Fehlen eines entsprechenden Angebots
für die jeweilige Altersgruppe genannt. Der Pflegestatistik
2015 für Schleswig-Holstein nach nutzten lediglich 51
Pflegebedürftige unter 60 Jahre die Kurzzeitpflege. Dies
entspricht weniger als 0,5 Prozent der zuhause Gepflegten.
Den vollständigen Barmer
Pflegereport 2017 und weitere Informationen dazu finden Interessierte hier.
Titel: Zu wenig Plätze für junge Pflegebedürftige
Beitrag von: admin am 10. Januar 2023, 01:17
Zitat
Zu jung fürs Altersheim – Angebot für junge Pflegebedürftige | SWR | Landesschau Rheinland-Pfalz
Quelle: https://youtu.be/FXcZImi-Jzo
Titel: SoVD fordert mehr Angebote für junge Pflegebedürftige
Beitrag von: admin am 10. Januar 2023, 01:32
Zitat
Konventionelle Einrichtungen sind nicht auf Bedürfnisse zugeschnitten SoVD fordert: Mehr Angebote für junge Pflegebedürftige
Hannover. In Niedersachsen gibt es immer mehr junge Pflegebedürftige. Die meisten von ihnen werden von Angehörigen zuhause betreut. Das Problem: Gerade auf dem Land ist die Versorgung durch Pflegedienste knapp. Eine Unterbringung in einem Pflegeheim kommt für die jungen Betroffenen aber oft nicht infrage – die Angebote gehen an ihren Bedürfnissen vorbei. Deshalb fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen, Alternativen auf den Weg zu bringen und spezielle Angebote bereitzustellen, die auf Jüngere zugeschnitten sind.
2019 gab es mehr als 24.000 Pflegebedürftige unter 20 Jahren in Niedersachsen. Seit 2013 hat sich ihr Anteil mehr als verdoppelt. Das zeigen Zahlen des Landesamtes für Statistik. Auch der Anteil derjenigen, die zuhause versorgt werden, ist stark gestiegen. Für die Angehörigen ist das jedoch oft mit Problemen verbunden. „Bei unserem Pflege-Notruftelefon haben wir in letzter Zeit immer öfter verzweifelte Anrufe, bei denen Angehörige ihre Probleme schildern, vor Ort einen Pflegedienst zu finden. Gerade in ländlichen Regionen ist das aufgrund von Personalmangel häufig schwierig und stellt Betroffene vor eine unlösbare Aufgabe“, berichtet Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD in Niedersachsen.
Als Alternative bleibt dann häufig nur die Versorgung in einem Pflegeheim. Diese ist gerade für junge Menschen aber meistens nicht geeignet. „Konventionelle Pflegeeinrichtungen sind gar nicht auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe zugeschnitten. Die Pflegebedürftigen fühlen sich dort häufig unterfordert und deplatziert“, erläutert Sackarendt weiter.
Spezifische Angebote wie betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften oder Pflegeeinrichtungen für junge Menschen gibt es aus Sicht von Niedersachsens größtem Sozialverband noch immer zu wenig – obwohl das Problem nicht neu ist. „Hier müssen Politik, Pflegekassen, aber auch die Anbieter im Pflegebereich endlich gegensteuern. Gerade für junge Menschen ist ein möglichst selbstbestimmtes Leben wichtig, auch wenn sie pflegebedürftig sind“, so der niedersächsische SoVD-Chef.
Titel: Werden junge Pflegebedürftige ausreichend versorgt?
Beitrag von: admin am 10. Januar 2023, 01:50
Zitat
Junge Pflegebedürftige unter Senioren: Abstellgleis statt Therapie?
24. Juni 2022 um 13:05 Uhr - von Solveig Bach
Im Pflegeheim leben Menschen mit grauen Haaren, vielen Falten und nur noch wenigen Jahren – das ist das Bild, das bei vielen als Erstes im Kopf entsteht. Doch tatsächlich sind fast 17 Prozent der Pflegefälle in Deutschland unter 65 Jahre. Die meisten von ihnen werden zu Hause versorgt, doch das ist nicht immer möglich. Einige Pflegeheime haben inzwischen Stationen, die auf die "Junge Pflege" spezialisiert sind. Hier werden meist Menschen zwischen 20 und 65 Jahren aufgenommen und versorgt, die beispielsweise nach Unfällen oder durch Krankheiten wie ALS, Multiple Sklerose oder Schlaganfall pflegebedürftig sind. Aber bekommen sie dort wirklich das, was sie brauchen? ...
Titel: Re: Junge Pflegebedürftige schlecht versorgt
Beitrag von: admin am 10. Januar 2023, 02:01
Zitat
21. August 2022. Autorinnen und Autoren: Holger Baars Pflegefall mit 25: So schwierig ist die Heim-Platzsuche in Bremen
Nicht nur im Alter gibt es Menschen, die Pflege brauchen. Gerade für Jüngere gibt es bei Unfällen oder Krankheiten oft keine passenden Angebote. So ist die Lage in Bremen. ...
500.000 Pflegeplätze fehlen für junge Menschen Heinz Rothgang von der Universität Bremen hat eine Studie zur Versorgung junger Pflegebedürftiger gemacht. Das Ergebnis: Bundesweit fehlen mittlerweile 500.000 Plätze. Wer aktuell ein Pflegeheim öffne, bekomme das immer voll.
"Wer eine Spezialeinrichtung für junge Pflegebedürftige öffnen will, muss sich den Markt schon genau anschauen, ob es die entsprechende Nachfrage gibt. Dann brauchen Sie Personal, das damit gut umgehen kann. Dann gibt es schwierige Situationen, wenn Pflegekräfte Standards haben, wie sie meinen, wie Menschen gepflegt werden sollen und junge Menschen sagen: Ich will das nicht", sagt Rothgang. ...