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Titel: PERSONAL: verdi Bayern fordert Solidarität für AWO-Pflegekräfte
Beitrag von: admin am 22. Oktober 2007, 21:43
Kündigungsskandal bei der AWO-Service GmbH
des Bezirksverbandes Schwaben der Arbeiterwohlfahrt


verdi Bayern fordert Solidarität mit den gekündigten Kolleginnen

Ungeheuerlich, aber wahr: Nachdem hunderte von Kolleginnen der Arbeiterwohlfahrt in eine neu gegründete AWO Service GmbH (51% im Besitz des AWO Bezirksverbandes Schwaben / 49% in Privatbesitz) ausgegliedert wurden, um arbeitgeberseitig nur noch Billiglöhne (ca. 800 bis 900 Euro netto bei Vollzeit) bezahlen zu müssen, haben viele Betroffene ihre Forderung auf die Bezahlung des alten Lohnes geltend gemacht; zahlreiche Kolleginnen haben eine entsprechende Klage bei den Arbeitsgerichten eingereicht.
 
Sämtliche Verfahren wurden von den Arbeitsgerichten zugunsten der Beschäftigten entschieden. In einem ähnlich gelagerten Fall hat das Bundesarbeitsgericht am 29.08.2007 entschieden, dass in jedem Fall die günstigere Regelung des Altarbeitsvertrages Vorrang vor der Neubezahlung (= Billiglohn) hat.
 
Nun das Ungeheuerliche: Mit der Figur von Betriebsstätten-Teilschließungen werden nun betroffene Beschäftigte – insbesondere  diejenigen, die ihr Recht vor dem Arbeitsgericht gesucht haben – mit Kündigungen überzogen. Darunter die Betriebsrats- und Gesamtbetriebsratsvorsitzende.

Die Botschaft ist unseres Erachtens klar: Wer in einem Rechtsstaat sein Recht vor dem Arbeitsgericht sucht, wird gekündigt und dessen Existenz vernichtet. Dies ist nicht nur ein Angriff auf die betroffenen Beschäftigten, sondern auch auf die Arbeitsgerichtsbarkeit sowie auf Kernbestände unseres Rechtsstaates. Und das von einem Wohlfahrtsverband  mit  „Herz“ (AWO-Slogan).

Ein solches  Vorgehen ist  uns  aus  keinem  anderen Wohlfahrtsverband bekannt.

[Weitere Infos sind dem hier vorliegenden Flugblatt zu entnehmen >>] (http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?action=dlattach;topic=711.0;attach=596)

Quelle: http://gesundheit-soziales.bayern.verdi.de/awo_1/awo - per eMail
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Kommentar:
Beim letzten Satz irrt ver.di leider, siehe hier: http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=20.0