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Infos + Meinungsaustausch (Forum) => Billiglohn, Ein-Euro-Job, Leiharbeit, Mindestlohn, Stellenabbau, Ehrenamtliche => Thema gestartet von: Multihilde am 06. Dezember 2007, 20:19



Titel: Hartz IV Empfänger + Langzeitarbeitslose als Pflegekräfte
Beitrag von: Multihilde am 06. Dezember 2007, 20:19
Pflegebereich schafft neue Jobs im Kreis
 
Neustadt - Es brummt auf dem Gesundheitsmarkt in Ostholstein. Vielerorts fehlen bereits Kräfte, um die Lücken im Gesundheitswesen auszufüllen. Mit einer Ausbildungsinitiative der Arge Ostholstein und des Ausbildungszentrums Ameos (vormals Psychatrium) Institut Nord sollen jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: weniger Arbeitslose und mehr Pflegehelfer.

Für die 17 arbeitslosen Männer und Frauen, die Anfang September ihre Qualifizierungsmaßnahme zum "Sozial- und Pflege-Assistenten" starteten, wurde eigens ein völlig neues Berufsbild geschaffen. Über einen Zeitraum von fünfeinhalb Monaten werden die Teilnehmer in 480 Unterrichtsstunden und mit Praktia über zehn Wochen auf ihr neues Tätigkeitsfeld vorbereitet.

"Auf dem Gesundheitsmarkt gibt es eine überdurchschnittliche Nachfrage nach Arbeitskräften. Bereits im Frühjahr 2006 waren 10 385 Menschen in diesem Sektor beschäftigt", erläuterte Hans-Ulrich Linder, zweiter Geschäftsführer der Arge, den Hintergrund der Maßnahme in einem Pressegespräch.

Die altersmäßige Entwicklung, aber auch die Tatsache, dass sich der Kreis Ostholstein zu einem "deutschen Florida für Senioren" entwickelt habe, hätten gleichermaßen Anteil an dem rasanten Wachstum, führte Linder weiter aus. Hinzu kämen auch die wachsende Anzahl an Singlehaushalten und der Trend, dass die Pflege von Angehörigen immer weniger in der Familie und dafür immer häufiger in Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen stattfinde.

Nicht nur bei den Fachkräften, sondern auch bei den Altenpflegehelfern gäbe es deshalb bereits Engpässe. Die neue Ausbildungsinitiative sei daher, so Linder, gleichermaßen auf die Bedürfnisse von Arbeitgebern und Arbeitslosen ausgerichtet. Auf Seiten der Arge gehören zur Zielgruppe in erster Linie Empfänger des Arbeitslosengeldes II, die in hauswirtschaftlichen und pflegerischen Tätigkeitsfeldern arbeiten möchten. Rainer Kollbaum, Arge-Teamleiter des Job- und Leistungscenters Neustadt, hebt vor allem die gute Integrationsquote hervor: "Wir rechnen damit, dass nach Abschluss der Maßnahme rund 70 bis 80 Prozent der Teilnehmer für den ersten Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

Heino Esmann, Leiter des ausbildenden Ameos-Institutes Nord, hob die guten Erfahrungen der Teilnehmer hervor, die im Rahmen der Ausbildung viel Wertschätzung erhielten und damit auch mehr Selbstvertrauen entwickelten.

Das Berufsbild der Pflegehelfer sei bisher eher unscharf gewesen. Mit der Ausbildung zum Sozial- und Pflege-Assistenten habe man klare und auch überprüfbare Richtlinien geschaffen, die Arbeitgebern und Beschäftigen mehr Sicherheit gebe.

Eine Konkurrenz zu examinierten Pflegekräften wird indes nicht erwartet. Die Heimaufsicht wache über ein Mindestmaß an Fachkräften. Darüber hinaus würden auch die Krankenkassen darauf drängen, dass eine gewisse Anzahl examinierter Kräfte nicht unterschritten werde.

Von Thomas Klatt, LN

Quelle: http://www.ln-online.de/lokales/2265933


Dank an Herrn Klatt, von den Lübecker Nachrichten GmbH, der der vollständigen Einstellung des Berichtes zugestimmt hat!


Titel: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: Multihilde am 18. August 2008, 11:45
Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen


Mehr als eine Million Menschen in Deutschland leiden an Demenz. Und es werden immer mehr. Viele altersverwirrte Menschen werden von ihren Angehörigen gepflegt. Und die sind nicht selten mit der Situation überfordert.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will mehrere tausend Langzeitarbeitslose in Pflegeheimen einsetzen. Sie sollen unter anderem bei der Pflege von Alzheimer-Patienten helfen. Ein Sprecher der Bundesagentur bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung".

Die Pflege von Alzheimer-Patienten erfordert viel Einsatz und Engagment.Lehrgang plus Praktika
Die Nürnberger Behörder sucht bundesweit derzeit nach geeigneten Bewerbern. Nach einer Weiterbildung könnten die Langzeitarbeitslosen dann den pflegebedürftigen Menschen vorlesen oder für sie einkaufen. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat einen Entwurf für die Ausbildung der Langzeitarbeitslosen erarbeitet, der in der kommenden Woche beschlossen werden soll. Für die Teilnehmer sind danach insgesamt 160 Unterrichtsstunden plus Praktika vorgesehen.

Die Ausbildung des zusätzlichen Personals wird durch das im Juli in Kraft getretene neue Pflegegesetz möglich. Danach dürfen Pflegeheime künftig pro 25 Demenzkranken eine zusätzliche Pflegekraft einstellen. Die Kosten dafür soll die Pflegeversicherung übernehmen. Die Bundesregierung schätzt, dass dadurch 10.000 neue Stellen entstehen könnten.

Zustimmung und Ablehnung
Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) hat die
Pläne der Bundesagentur für Arbeit grundsätzlich begrüßt. "Wenn die Menschen für diese Aufgabe qualifiziert sind, ist das in Ordnung", sagte Kauder der "Bild am Sonntag".

Der Vorstoß der Bundesagentur rief aber auch Skepsis hervor. Demenz gleichzusetzen mit Basteln, Vorlesen und Spazierengehen, sei eine Unverschämtheit, sagte Helmut Wallrafen-Dreisow vom Kuratorium Deutsche Altenhilfe. Die Pflegeexpertin und Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg (Bündnis 90/Die Grüne) sagte, man müsse sich für diesen Beruf entscheiden und könne nicht hinein-entschieden werden."


Quelle:  http://www.mdr.de/nachrichten/5700136.html  (http://www.mdr.de/nachrichten/5700136.html)



Auf der MDR-Seite gibt es eine Umfrage zu dem Thema und wie immer weitere Informationen



Titel: Medien berichten: "Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke versorgen"
Beitrag von: admin am 18. August 2008, 13:52
Einige Stimmen dazu haben wir hier gesammelt:

[tagesschau 20:00 Uhr, 16.08.2008] (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video363462.html)

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt verteidigt BA-Pläne
Pflege von Demenzkranken "Wiedereinstieg in den Beruf"

http://www.tagesschau.de/inland/demenz106.html

Die Bundesagentur für Arbeit will mehrere tausend Langzeitarbeitslose in Pflegeheime vermitteln. Sie sollen sich dort vorwiegend um Demenzkranke kümmern, für sie einkaufen oder etwas vorlesen. Helmut Wallrafen-Dreisow von der Deutsche Altenhilfe bezeichnete das Vorhaben als eine Unverschämtheit.
http://www.welt.de/finanzen/arti2335776/Arbeitslose_sollen_Demenzkranke_pflegen.html#vote_2336555

Die Bundesagentur für Arbeit will offenbar mehrere tausend Langzeitarbeitslose in Pflegeheime vermitteln. Einem Zeitungsbericht zufolge sollen sie Demenzkranke versorgen. In Frage komme jeder, der sich für die Arbeit in einem Heim interessiere - und eine Kurzausbildung absolviert.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,572450,00.html

Pflegevertreter kritisieren die Pläne der BA scharf. „Man kann nicht jeden in so einen Beruf schicken“, sagte der Münchner Pflegeexperte Claus Fussek der „Süddeutschen Zeitung“.
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1912564&newsfeed=rss
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/82840

Wohin mit den Langzeitarbeitslosen?
Auf diese Frage hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) eine neue Antwort gefunden: Sie sollen in Pflegeheime vermittelt werden und dort Demenzkranke versorgen. Ein umstrittener Plan! Dennoch: Union-Fraktionschef Volker Kauder (58, CDU) begrüßt diese Maßnahme.

http://www.bild.de/BILD/news/politik/2008/08/16/volker-kauder/arbeitslose-sollen-demenzkranke-pflegen.html


Titel: Streit über Pflegejobs für Arbeitslose
Beitrag von: Multihilde am 18. August 2008, 15:54
Streit über Pflegejobs für Arbeitslose

Berlin (kobinet) Die Pläne der Bundesregierung, Langzeitarbeitslose zur Betreuung von Demenzkranken einzusetzen, sind heftig umstritten, berichtet heute der Tagesspiegel in Berlin. Während Pflegeverbände die Überlegungen kritisierten, warnte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt vor "Arroganz und Misstrauen gegenüber den Arbeitslosen".

Die Arbeitsagenturen suchen derzeit unter den Langzeitarbeitslosen nach bis zu 10.000 Bewerbern, die von September an nach einer kurzen Ausbildung altersverwirrte Menschen in Pflegeheimen betreuen sollen. Die Pflegeassistenten sollen den Demenzkranken vorlesen, mit ihnen spazieren gehen oder sie füttern, zitierte der Tagesspiegel Klaus Vater, Sprecher des Gesundheitsministeriums. Sie sollten keine Pflegeleistungen übernehmen, sondern den Alltag im Heim menschlicher gestalten.

Mit der Pflegereform, die am 1. Juli in Kraft getreten ist, wurde den Pflegeheimen die Möglichkeit gegeben, bundesweit rund 10.000 neue Betreuer einzustellen. Für jeweils 25 Demenzkranke darf jedes Heim eine zusätzliche Kraft beschäftigen, die aus den Geldern der Pflegeversicherung bezahlt wird. In Deutschland leben derzeit etwa 1,1 Millionen demenzkranke Menschen.

Der Entwurf einer Richtlinie, die das Gesundheitsministerium noch billigen muss, sieht eine Schulung vor, die insgesamt 160 Stunden umfasst. Dazu gehört eine Basisschulung von 100 Stunden, in der die künftigen Pflegeassistenten mit der Situation von Demenzkranken vertraut gemacht werden sollen. In weiteren 60 Stunden soll ein Einblick in die Praxis gewährt werden.

Vertreter der Pflegeberufe stören sich an der geplanten Ausbildung, die sie als zu kurz empfinden. Die Berliner Diakonie-Chefin Susanne Kahl-Passoth warnte vor einer "sehr billigen Lösung", eine kurze Ausbildung reiche auf gar keinen Fall. Sie wies insbesondere auf die psychische Beanspruchung der Pflegenden hin. Die Arbeitslosen müssten sehr genau wissen, worauf sie sich einlassen, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst. Der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Wilhelm Schmidt, sagte, er sei selten so empört gewesen. "Der Wert der Pflege wird so gering eingeschätzt, dass nun Hilfskräfte eingesetzt werden sollen, die nach einem Kurzlehrgang auf die Menschen losgelassen werden sollen. Wer sich das ausdenkt, hat von Pflege und Menschlichkeit keine Ahnung", sagte Schmidt dem Tagesspiegel. sch

Quelle:  http://www.kobinet-nachrichten.org/  (http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,18697/ticket,g_a_s_t)
18.08.2008 - 09:46


Die Richtlinien sind veröffentlicht; vgl. Antwort # 13 http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=980.0
hier im Forum......

per Übergangsregelung bis Ende 2009 reichen danach 30 Stunden Ausbildung (berufsbegleitend) teilweise.....


Titel: Fachleute, Konzepte und mehr zum Thema
Beitrag von: admin am 18. August 2008, 17:14
Interessante Beiträge zum Thema finden Sie u.a. hier:

Prof. Dr. Thomas Klie, Virginia Guerra
Synopse zu Service-, Assistenz- und Präsenzberufen
in der Erziehung, Pflege und Betreuung (Care)

Arbeitsschwerpunkt Gerontologie und Pflege an der Evang. Fachhochschule Freiburg
 
[Publikation der Robert Bosch Stiftung >>] (http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/downloads/Synopse_Service_Assistenz_Praesenzberufe.pdf)

Anne Wächtershäuser
Konzepte für die Betreuung dementer Menschen.
Theoretische Modelle und ihre Umsetzung in der Praxis am Beispiel von Altenheimen in Marburg

http://www.we-serve-you.de/anne/index.htm?betreuungskonzepte.htm

Sandra Eisenberg, Martin Hamborg, Marco Kellerhof, Jan Wojnar
Hamburger Positionspapier zur Besonderen Stationären Dementenbetreuung
Forschungsergebnisse und praktische Erfahrungen aus dem
Hamburger Modell: Konsequenzen für die Dementenbetreuung
http://www.hamburg.de/contentblob/128356/data/dementenbetreuung-positionspapier.pdf


Titel: Stellungnahmen: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: admin am 18. August 2008, 18:57
(http://www.gruene-bundestag.de/cms/media/31/31291.logo.gif)

Pflege: Einsatz von Arbeitslosen setzt Eignung und gute Qualifizierung voraus

Zu den aktuellen Meldungen, die Bundesagentur für Arbeit plane verstärkt Arbeitslose in Pflegeheimen zur Betreuung von pflegebedürftigen Demenzkranken einzusetzen, erklären Elisabeth Scharfenberg, pflegepolitische Sprecherin, und Brigitte Pothmer, arbeitsmarktpolitische Sprecherin:

Es ist völlig überzogen, Arbeitslosen von vornherein die Eignung als zusätzliche Betreuungskräfte in Pflegeheimen abzusprechen. Es müssen jedoch bestimmte Bedingungen erfüllt sein: Es darf nicht passieren, dass Arbeitslose von den Arbeitsagenturen gegen ihren Willen und ihre Eignung in diese Tätigkeit gedrängt werden. Es muss zudem zweifelsfrei klar sein, dass sie nicht als Pflegekräfte eingesetzt werden.

Zum anderen muss die Qualifizierung stimmen. Es geht hier um eine sehr belastende und voraussetzungsvolle Tätigkeit. Diese lässt sich nicht auf eine "Bastelstunde" reduzieren. Wir haben Zweifel, dass die geplante Grundausbildung der Pflegekassen dafür ausreicht. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Richtlinien sehr genau und sehr sensibel zu prüfen, bevor sie diese genehmigt.

Die vorgesehene Grundqualifikation muss als ein Modul einer Ausbildungsstrategie gestaltet werden, mit der sich die Betreuungskräfte langfristige Berufsperspektiven im Pflegebereich aufbauen können.

Die Kommunikation des Programms durch die Bundesregierung und die Bundesagentur für Arbeit war dilettantisch. Es wurde der Eindruck erweckt, es ginge statt um Qualität um eine "Billig-Lösung". Damit können weder die Pflegeeinrichtungen noch die Arbeitslosen zufrieden sein. Der Protest war programmiert. So wird eine Idee diskreditiert, bevor unter Beweis gestellt werden kann, ob sie funktioniert.

Diese Maßnahme ist jedoch so oder so ein Tropfen auf den heißen Stein. Für die bestmögliche Betreuung von Menschen mit Demenz, psychischen oder geistigen Behinderungen ist noch viel mehr zu tun. So ist die Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs längst überfällig. Damit lässt die große Koalition aber weiterhin auf sich warten. Wenn die Bundesregierung also meint, dass der Einsatz der Betreuungskräfte sie von allen weiteren Bemühungen entbindet, dann irrt sie gewaltig.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 0860 der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (http://www.gruene-bundestag.de/cms/presse/dok/245/245905.pflege_einsatz_von_arbeitslosen_setzt_ei.html)
18.08.2008


Titel: Stellungnahmen: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: admin am 19. August 2008, 00:48
Zitat von: stern.de-talk: soziale-gerechtigkeit
... Langzeitarbeitslose sollen in 160 Stunden lernen, was andere vor Jahren in 900 Stunden lernten. Sie sollen per Turbobildung dem Staat Kosten sparen helfen und erzwungenermaßen etwas annehmen, weil man ihnen keine andere Wahl lässt.

Versuchskaninchen sind Demenzkranke, die sich nicht wehren können. Die werden bei evtl Falschbehandlung keine Klage anstreben, weil sie dazu nicht mehr in der Lage sind. ... [mehr >>]
(http://www.stern.de/foren/stern-de-talk-soziale-gerechtigkeit/)



Zitat von: Rosi Hiefinger
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstreiter,

die Arbeitsagentur hat vor, Arbeitslose als Pflegekräfte und Pflegehelfer für Demenzkranke in Pflegeheimen einzusetzen....

SZ vom  16./17. August 2008   Seite  6, zu Ihrer Info.

Wohlgemerkt: Der Pflegeberuf ist eine Berufung und nicht irgendein Job, den jeder ausfüllen kann. Das sollten sich die Verantwortlichen in Berlin bewußt werden. Man spricht hier von mindestens 10.000 Arbeitslosen, was Medien in den Nachrichten bekannt gegeben haben.   

Wenn Sie dazu Leserbriefe schreiben möchten, kann ich das nur empfehlen.

Mit lieben Grüßen
Roswitha Hiefinger

Mitglied im „Forum Pflege aktuell“
Arbeitskreis gegen Menschenrechtsverletzungen an Pflegebedürftigen

In Würde alt werden, wir kämpfen dafür


Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: admin am 19. August 2008, 20:09
Weniger Arbeitslose wichtiger als qualifizierte Betreuung demenzkranker Menschen?
 
Berlin, 19. August  2008

Das neue Pflegeweiterentwicklungsgesetz sieht Verbesserungen in der Betreuung und Versorgung demenzkranker Menschen vor. Damit wird einer der häufigsten Kritikpunkte an der Pflegeversicherung aufgegriffen. „Mit der Initiative der Bundesagentur für Arbeit, ab Herbst eine große Zahl Langzeitarbeitsloser für die Betreuung demenzkranker Menschen zu schulen,  wird die Verbesserung der Arbeitslosenstatistik über die berechtigten Ansprüche der Pflegebedürftigen gestellt“, meint Gudrun Gille, Vorsitzende des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe e.V. „Für die Betreuung und Begleitung von demenzkranken Menschen ist eine qualifizierte pflegefachliche Versorgung erforderlich!“ so Gille weiter. „Um auf die Besonderheiten im Alltag der Pflegebedürftigen und die daraus resultierenden Probleme dieser Menschen und ihrer Angehörigen eingehen zu können, bedarf es spezieller Fachkenntnisse und Erfahrungen.“ Hier bestehe der größte Handlungsbedarf.

Eine hohe Sozialkompetenz und ein wertschätzender Umgang sind notwendig. Beides ist sicherlich auch bei einigen langzeitarbeitslosen Menschen vorhanden, die nicht über eine Berufsqualifikation als dreijährig ausgebildete Pflegefachkraft verfügen. Doch erst in der Verbindung mit der fachlichen Qualifikation wird daraus ein sinnvolles Betreuungsangebot. Umso wichtiger ist es, qualifizierte Betreuer und Pflegefachkräfte in einer angemessenen  Anzahl in Altenhilfeeinrichtungen zu beschäftigen. Dies ist aktuell in nur wenigen Einrichtungen die Realität.

Die Arbeit mit demenzkranken Menschen ist eine hohe psychische Belastung. Beschäftigte mit geringerer Qualifikation können z.B. häufig Gefühle von Nähe und Distanz nicht professionell unterscheiden. Sie brauchen qualifizierte Anleitung, Begleitung und Beaufsichtigung. Die Arbeit im multiprofessionellen Team erfordert zusätzliche Strukturen und mehr Absprachen, die wiederum Zeit in Anspruch  nehmen, die der Pflege der Betroffenen verloren geht. Demenzkranke Menschen können sich nicht wehren. Nur durch die Professionalität der Akteure ist hier die menschenwürdige und qualifizierte Betreuung und Pflege zu gewährleisten.

Die Initiative der Bundesagentur für Arbeit, 10.000 Langzeitarbeitslose in Kurzkursen von 160 Std. für diese Aufgaben zu qualifizieren, lässt vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit 1-EURO-Kräften in Pflegeeinrichtungen das Schlimmste befürchten. Es werden unabhängig von der persönlichen Eignung und Motivation arbeitslose Menschen in diese Kurse gedrängt werden. Ein Scheitern im Alltag ist vorprogrammiert. Auch die vorgesehenen 160 Stunden sind in jedem Fall  zu gering für die Anforderungen. Zu befürchten ist mit der neuen Qualifikation für Langzeitarbeitslose mehr Bürokratie und Kosten. Hinweise, dass die Betroffenen tatsächlich eine bessere Versorgung erwarten können, sehen wir mit dieser Maßnahme nicht. 

Quelle: Pressemitteilung Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V (http://Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.).


Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: admin am 19. August 2008, 20:31
Kahlschlag bei der Bundesagentur
Warum ausgerechnet Hilfen für Langzeitarbeitslose gestrichen werden


Wenn es um Langzeitarbeitslose geht, gibt es so etwas wie einen Ideenwettbewerb. Neuster Vorschlag: Kurze Fortbildung und dann ab ins Heim - als Pflegehelfer. Fachleute schlagen die Hände über dem Kopf zusammen.

Gänzlich absurd wird die Debatte aber, wenn man weiß, dass es durchaus Projekte gibt, die Langzeitarbeitslose schon jetzt erfolgreich wieder in den Arbeitsmarkt bringen. Aber genau denen wird der Hahn zugedreht, wie Thomas Reutter herausgefunden hat. ...

[18.08.2008, 21.45 Uhr, Report Mainz, Das Erste >>] (http://www.swr.de/report/-/id=233454/vv=print/pv=print/nid=233454/did=3743462/1kr5tjw/index.html)


Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: admin am 19. August 2008, 20:34
KDA: „Ein Schritt in die richtige Richtung, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind."

Köln (KDA) - 19. August 2008 - Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) begrüßt grundsätzlich die mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz geschaffene Möglichkeit, zusätzliche Betreuungskräfte im stationären Bereich einzusetzen. Die Pläne der Bundesagentur für Arbeit (BA), dafür ab September 2008 mehrere tausend Langzeitarbeitslose in die Pflegeheime zu vermitteln, waren vergangenes Wochenende in Medienberichten teilweise sehr negativ kommentiert worden. „Ich bin dagegen, diese von vorneherein zu verdammen, solange noch nicht geklärt ist, wie das Vorhaben konkret  ausgestaltet sein wird", sagt dazu KDA-Geschäftsführer Dr. Peter Michell-Auli. Dem KDA liegt bisher lediglich ein Vorentwurf der Richtlinie für die Qualifikation und die Aufgaben zusätzlicher Betreuungskräfte vor. Eine solche Richtlinie muss der  Spitzenverband Bund bis spätestens 31. August 2008 vorlegen. „Wir kennen nur diese vorläufige Version, die aus Sicht des KDA aber in die richtige Richtung geht. Denn wir brauchen mehr Personal bei der Betreuung von Menschen mit Demenz", so Michell-Auli weiter. „Aber natürlich muss die Auswahl der Bewerber sehr gewissenhaft erfolgen. Wir haben es bei

Demenzkranken mit einer sehr verletzlichen Gruppe von Menschen zu tun. Entsprechend sensibel und empathisch sollten ihre Betreuer sein. Alte und vor allem demenzkranke Menschen betreuen kann längst nicht jeder." Daher sei ein Kriterienkatalog sowie ein Verfahren nötig, das sicherstelle, dass nur solche Personen eingestellt würden, die den Aufgaben körperlich, psychisch und fachlich gewachsen seien.

Neben der persönlichen Eignung der Bewerber komme es darauf an, dass diese ein Weiterbildungsprogramm durchlaufen, das nach Ansicht des KDA nicht weniger als 200 Unterrichtsstunden umfassen sollte. Neben der Vermittlung von Grundkenntnissen zur Pflege und zum Umgang mit Demenzkranken sollte dieses auch beispielsweise eine Kommunikationsschulung sowie einen Erste-Hilfe-Kurs beinhalten. „Darüber hinaus ist es wichtig, die zusätzlichen Betreuungskräfte durch die Begleitung von Fachkräften weiter zu schulen und die Erfahrungen mit ihnen in der Praxis zu bewerten, um dann gegebenenfalls notwendige Anpassungen bei den Rahmenbedingungen vorzunehmen", mahnt Michell-Auli.

Quelle: kda.de - Pressemitteilung


Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: Multihilde am 23. August 2008, 14:36
 Fachtagung der CDU-Landtagsfraktion

21. 08. 2008

Die Sicherung der Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - Fachtagung der CDU-Landtagsfraktion

Mehr als 200 Gäste haben sich auf einer Fachtagung der CDU-Landtagsfraktion mit der Zukunft der Pflege in Niedersachsen befasst. In ihrer Eingangsrede wies die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Heidemarie Mundlos, auf die Bedeutung dieses Themas hin: "Kaum ein anderes sozialpolitisches Thema wird so intensiv und emotional debattiert wie die Pflege. Denn es geht um den einzelnen Menschen, der einen Anspruch auf qualitativ hochwertige individuelle und humane Pflege hat. Dieses ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf bei allen Fachdiskussionen nicht aus den Augen verloren werden."

Die Niedersächsische Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann stellte in ihrem Referat die Entwicklung der Pflege in Niedersachsen als positiv heraus. So sei seit 1999 ein kontinuierlicher Anstieg der Beschäftigtenzahlen im ambulanten und stationären Bereich zu verzeichnen. Auch hielten die Pflegeeinrichtungen und ambulanten Dienste ein großes Angebot für Pflegebedürftige bereit. Die Ministerin betonte jedoch, dass der demografische Wandel deutliche Auswirkungen auf alle Bereiche der Pflege haben werde: "Die demografische Entwicklung wird uns in den nächsten Jahrzehnten in vielen Bereichen vor große Herausforderungen stellen. Letztendlich wird es nicht so sehr darauf ankommen, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden. Zukunft der Pflege heißt auch für uns alle, wie wir das Leben im Alter gestalten wollen."

Ein hochkarätig besetztes Podium setzte sich anschießend mit aktuellen Fragen der Pflegepolitik des Landes auseinander. Unter der Moderation von Dr. Konrad Deufel, dem ehemaligen Oberstadtdirektor der Stadt Hildesheim sowie ehemaligem Vorsitzenden des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, diskutierten die Vorsitzende des Niedersächsischen Pflegerates, Marita Mauritz, der Leiter der Ersatzkassenverbände VdAK, Jörg Niemann, der braunschweigische Landesbischof Dr. Friedrich Weber als Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen sowie Heidemarie Mundlos über die Herausforderungen, die die Pflege mit sich bringt.

Gemeinsam mit zahlreichen Wortbeiträgen aus dem Publikum wurden wichtige Fragen u.a. zur Pflegeausbildung, zum Inhalt des kommenden Landesheimgesetzes und zur Wertschätzung des Ehrenamtes in der Pflege diskutiert.

Einig waren sich alle Teilnehmer darüber, dass die steigenden Anforderungen an die Qualität der Pflege nur gemeinsam erfüllt werden könnten. Der sozialpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Norbert Böhlke, fasste in seinem Schlusswort zusammen: "Um Pflege auch in Zukunft menschlich und attraktiv zu gestalten, sollten alle Beteiligten die Chance nutzen, sich in die Diskussion einzubringen. Die heutige Veranstaltung hat gezeigt, dass dies ein konstruktiver und erfolgreicher Weg ist."

Quelle:  http://www.cdu-niedersachsen.de  (http://www.cdu-niedersachsen.de/index.php?we_objectID=6608)




Siehe auch



http://www.epd.de/niedersachsen_bremen/niedersachsen_bremen_index_57560.html
Ministerin für Einsatz von Arbeitslosen in Altenheimen


Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: Multihilde am 25. August 2008, 14:17
Zusätzliche Betreuungspersonen in den Einrichtungen nicht ohne Mitwirkung der Bewohnerinnen und Bewohner
 


Die Ankündigung der Bundesagentur für Arbeit, Langzeitarbeitslose für die Arbeit als Pflegeassistenten für demenziell veränderte Menschen vermitteln zu wollen, sorgte in den letzten Tagen für sehr viel Wirbel. Das durch die Pflegeversicherungsreform geschaffene neue Leistungsangebot ermöglicht es den Heimen, für diese Personengruppe zusätzliche, speziell ausgebildete Betreuungskräfte einzustellen, für das sie mit den Pflegekassen besondere Vergütungszuschläge vereinbaren können. Über die Qualifikation dieser zusätzlichen Betreuungskräfte ist nun ein Streit entbrannt.
In der vom Spitzenverband Bund der Pflegekassen hierzu entworfenen Richtlinie ist festgelegt, in welchen Bereichen die zusätzlichen Betreuungskräfte die betroffenen Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner aktivieren und betreuen sollen. Danach kommen alle Maßnahmen und Tätigkeiten in Betracht, die das Wohlbefinden, den physischen Zustand oder die psychische Stimmung der Menschen positiv beeinflussen. Ausdrücklich werden Aktivitäten wie die Begleitung beim „Malen und Basteln“, „Kochen und Backen“ oder der „Besuch von kulturellen Veranstaltungen“ genannt. Für die Ausübung dieser Betreuungstätigkeiten soll kein therapeutischer oder pflegerischer Berufsabschluss erforderlich sein. Pflege-Experten kritisierten, dass die Betreuung von Demenzerkrankten erhebliche soziale Kompetenzen erfordere, die Langzeitarbeitslose nicht unbedingt mitbringen. Aus Betroffenensicht ist zu kritisieren, dass in der aktuellen Diskussion die Betroffenen wieder einmal zum Objekt der Auseinandersetzung gemacht werden. Es wird über sie und nicht mit ihnen diskutiert. Dabei geht es bei den zusätzlichen Betreuungskräften um Personen, die eine enge persönliche Beziehung zu den Betroffenen aufbauen und sie im Alltagsleben begleiten sollen. „Die soziale Kompetenz der Bewerberinnen und Bewerber kann am besten von denjenigen beurteilt werden, für die sie da sein wollen: Den Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. deren Vertrauenspersonen und den Vertretern im Heimbeirat“, so Katrin Markus, die Geschäftsführerin der BIVA. „Wir fordern schon seit langem, dass das Mitwirkungsorgan der Betroffenen nicht nur bei solchen Banalitäten wie der Planung eines Festes beteiligt wird, sondern auch bei Entscheidungen, die die Bewohner unmittelbar und nachhaltig betreffen wie z.B. die Einstellung von neuen Betreuungskräften. Hieran zeigt sich, wieweit die hehren Ziele von mehr Menschenwürde und Selbstbestimmung der Bewohnerinnen und Bewohner ernst genommen werden. Andernfalls bleiben sie Lippenbekenntnisse“, so Katrin Markus weiter. „Mitwirkung und Mitbestimmung in Personalfragen ist eine Forderung, die wir nicht müde werden immer wieder zu stellen. Den Verantwortlichen scheint der Mut hierzu zu fehlen, obwohl sie wissen, dass mit Personalentscheidungen Persönlichkeitsrechte der Betroffenen unmittelbar berührt werden und die Personalkosten letztlich von diesen finanziert werden.“ Näheres zur Pflegereform, insbesondere zu Maßnahmen zur Stärkung der Verbraucherrechte und der Position der Betroffenen erfahren Sie bei der BIVA.

Quelle: http://www.biva.de


Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: Multihilde am 25. August 2008, 19:19
 SoVD fordert umfassende Schulung von Pflege-Helfern

Für die Betreuung von Demenzkranken sollen bundesweit 10.000 zusätzliche Pflege-Helfer in Pflegeheimen eingesetzt werden. Dabei sollen auch Langzeitarbeitslose zum Einsatz kommen, die eine Schulung von vier Wochen (160 Stunden) erhalten haben. Der SoVD hält dies nicht für ausreichend. Notwendig sind 900 Stunden, das entspricht einer Schulungsdauer von einem halben Jahr. Außerdem fordert der SoVD, dass die Arbeitslosen sich freiwillig für diese Aufgabe entscheiden und die notwendige soziale Kompetenz dafür mitbringen müssen. Zudem muss die Bezahlung der Pflege-Helfer der Aufgabe angemessen sein. Die Pflege-Helfer sollen keine pflegerischen Aufgaben übernehmen, sondern gemeinsame Aktivitäten mit den Demenz-Kranken gestalten, wie z.B. Spazierengehen, Malen, Basteln oder Vorlesen.

Quelle:  http://www.sovd.de/aktuelles.0.html  (http://www.sovd.de/aktuelles.0.html)


Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: Multihilde am 25. August 2008, 20:21
Transparenz und zusätzliche Betreuung für eine bessere Versorgung in Pflegeheimen
Berlin, 20.08.2008


„Wir setzen auf die Pflege-Ampel, damit jeder auf den ersten Blick sehen kann, ob eine Pflegeeinrichtung unter dem Strich mehr oder weniger gut ist. Denn wer Grün, Gelb oder sogar Rot sieht, weiß Bescheid. Diese Klarheit sind wir den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen schuldig, denn die Entscheidung für oder gegen eine Pflegeeinrichtung ist oftmals eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben der Betroffenen“, so K.-Dieter Voß, Vorstand des GKV-Spitzenverbands.

Der GKV-Spitzenverband hat gemeinsam mit dem Medizinischen Dienst und den kassenartspezifischen bundesweiten Verbänden der Pflegekassen ein komplettes Transparenzkonzept für Pflegeheime entwickelt. Nach diesem Konzept zeigen die drei Ampelfarben, ob eine Einrichtung gute, ordentliche oder schlechte Qualität bietet. Zusätzlich gibt es Schulnoten, die eine stärkere Differenzierung erlauben. Für das grüne, gelbe oder rote Gesamtergebnis werden die Bereiche Ergebnisqualität Pflege/Soziale Betreuung (mit 80 %), Organisation und Struktur (mit 10 %) und Zufriedenheit der Bewohner (mit 10 %) einbezogen. Für diese drei Bereiche gibt es wiederum zahlreiche Einzelkriterien, die ebenfalls dargestellt werden können. So können einerseits Betroffene bzw. deren Angehörige sich die Punkte genauer ansehen, die für sie aus individuellen Gründen besonders wichtig sind, andererseits kann aber auch die Pflegeeinrichtung nachvollziehen, wie es zu der Gesamtnote kam. Damit werden Pflegebedürftige und deren Angehörige durch ein einfaches und klares sowie differenziertes Instrument bei der Auswahl eines geeigneten Pflegeheimes unterstützt. Hierdurch wird ein wesentlicher Beitrag zur Transparenz der Qualität der Pflegeeinrichtungen geleistet. Gleichzeitig werden so Anreize zur Verbesserung der Qualität gesetzt.

Der GKV-Spitzenverband kann die Richtlinien zur Veröffentlichung von Leistungen und deren Qualität der Pflegeeinrichtungen (§ 115 Abs. 1a SGB XI), die bis zum 30.09.2008 vorliegen müssen, jedoch nicht allein beschließen. Vielmehr muss er sie mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe, der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände und den Vereinigungen der Träger der Pflegeeinrichtungen auf der Bundesebene (ca. 12 Verbände) vereinbaren. „Wir hoffen“, so K.-Dieter Voß, „dass wir uns mit den Vertreterinnen und Vertretern der Pflegeeinrichtungen auf diese weitreichenden Transparenzkriterien einigen können. Ich glaube nicht, dass die Pflegeeinrichtungen in Deutschland diese Transparenz scheuen sollten.“ Ein Beispiel für die von uns angestrebte Form der Veröffentlichung haben wir Ihnen als Anlage beigefügt.

Zusätzliche Betreuungskräfte müssen qualifiziert sein

„Wir wollen, dass die neuen Pflege-Leistungen für Menschen mit besonderen Betreuungsbedarfen schnell zur Verfügung stehen. Dazu müssen die Betreuungskräfte im Umgang mit diesen besonderen Personengruppen geschult sein“, so K.-Dieter Voß, Vorstand des GKV-Spitzenverbands.

Die zusätzlichen Betreuungskräfte sollen sich um Menschen mit Demenz, geistig behinderte Menschen und gerontopsychiatrisch veränderte Menschen in stationären Einrichtungen kümmern. Der Einsatz dieser zusätzlichen Betreuungskräfte, die das bereits vorhandene Personal in den stationären Einrichtungen unterstützen und nicht ersetzen sollen, ist in dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz (vgl. § 87b Abs. 3 SGB XI) vorgesehen.

Die Aufgaben dieser neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeheimen sind die Betreuung bei und Aktivierung zu  Alltagsaktivitäten wie Spaziergängen, Ausflügen, Malen, Basteln, Singen usw. Die erforderliche Qualifikation wird durch ein fünftägiges Orientierungspraktikum, in dem die Eignung geprüft werden kann, einen Basiskurs (100 Stunden), ein Betreuungspraktikum (2 Wochen) sowie einen Aufbaukurs (60 Stunden) erreicht. Angeboten werden diese Qualifikationskurse von den Arbeitsagenturen, privaten Weiterbildungseinrichtungen und Pflegeheimen. Im Rahmen ihrer Qualifizierung lernen die neuen Betreuungskräfte ganz praktische Dinge, wie z. B. Grundkenntnisse der Kommunikation und Interaktion unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen an die Kommunikation und den Umgang mit diesen besonderen Personengruppen, Grundkenntnisse über Demenzerkrankungen, psychische Erkrankungen und geistige Behinderungen sowie Beschäftigungsmöglichkeiten und Freizeitgestaltung für Menschen mit Demenzerkrankungen. Bereits erworbene Qualifikationen, z. B. als Pflegehelfer oder Krankenschwester, werden angerechnet. Die neuen Betreuer und Betreuerinnen müssen die erforderliche Qualifikation grundsätzlich vor Aufnahme der Arbeit erlangt haben. Lediglich für die Einführungsphase ist es möglich, nach einem Einführungskurs von 30 Stunden  die weitere notwendige Qualifikation berufsbegleitend zu erlangen. Diese Übergangsfrist endet am 31. Dezember 2009 und hat den Sinn, dass möglichst schnell möglichst viele bedürftige Menschen das neue Angebot nutzen können.[/color]
Am gestrigen Dienstag hat der GKV-Spitzenverband die „Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschlossen. Die Richtlinie liegt jetzt zur Genehmigung im Bundesgesundheitsministerium. Bei der Erarbeitung der Richtlinie wurden vom GKV-Spitzenverband die Deutsche Alzheimergesellschaft, das Kuratorium Deutsche Altenhilfe, das Institut für Gerontologie, die kassenartspezifischen bundesweiten Verbände der Pflegekassen sowie die Bundesvereinigungen der Träger vollstationärer Pflegeeinrichtungen einbezogen.


Quelle:  https://www.gkv-spitzenverband.de/Pressemeldung_2008_08_20.gkvnet  (https://www.gkv-spitzenverband.de/Pressemeldung_2008_08_20.gkvnet)



siehe auch:

https://www.gkv-spitzenverband.de/News_Anzeige.gkvnet?NewsID=113

Zitat
dpa meldet... Bundesagentur: Erste Pflegekurse für Arbeitslose erst am Jahresende

Nürnberg/Berlin, 25.08.2008 14:55:00

Die geplanten Vorbereitungskurse für den Einsatz von Arbeitslosen in der Pflege werden nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) frühestens zum Jahresende starten. Die Vergabe solcher Ausbildungsangebote sei nicht ohne Ausschreibung möglich, was in der Regel drei Monate dauere, sagte eine BA- Sprecherin am Montag auf Anfrage. Vorher sollen Arbeitslose ohne entsprechende Qualifikation nicht in Pflegeheimen eingesetzt werden.






Titel: GKV-Richtlinie
Beitrag von: admin am 27. August 2008, 18:29
Richtlinie über zusätzliche Betreuungskräfte in Pflegeheimen

Durch das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz haben Pflegeheime die Möglichkeit erhalten, unter bestimmten Voraussetzungen zusätzliche Betreuungskräfte als Unterstützung des bereits vorhandenen Personals einzustellen. Sie sollen für die bessere Betreuung demenzkranker, psychisch kranker und geistig behinderter Pflegeheimbewohner eingesetzt werden. Aufgabe der Betreuungskräfte ist es, Betroffene in enger Kooperation mit den Pflegekräften bei alltäglichen Aktivitäten wie Spaziergängen, Gesellschaftsspielen, Lesen,  Basteln usw. zu begleiten und zu unterstützen.

Der GKV-Spitzenverband hat am 19. August 2008 die Richtlinien über die zusätzlichen Betreuungskräfte in Pflegeheimen beschlossen, die deren Aufgaben und die erforderlichen Qualifikationen regeln. Das Bundesministerium für Gesundheit hat diese Betreuungskräfte-Richtlinien am 25. August 2008 genehmigt. Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen  entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.

Die Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen stehen Ihnen [hier als Download >>] (https://www.gkv-spitzenverband.de/upload/2008_08_19__§87b_Richtlinie_2291.pdf) zur Verfügung.

Quelle: https://www.gkv-spitzenverband.de/gesetzliche_Pflegeversicherung.gkvnet


Titel: Pro Pflege fordert mehr Fachpersonal
Beitrag von: admin am 29. August 2008, 14:06
Mehr Pflegefachpersonal erforderlich

Der GKV-Spitzenverband hat am 19.08.2008 „Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschlossen. Sie wurden am 25.08.2008 vom Bundesgesundheitsministerium genehmigt. * Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.

Ungeachtet dieser Maßnahmen benötigen die stationären Pflegeeinrichtungen aber dringend mehr Pflegefachpersonal. Die aktuellen Personalbestände reichen nämlich nicht aus, eine uneingeschränkte angemessene Pflege und Versorgung der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen zu gewährleisten. Darüber hinaus wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in nächster Zeit deutlich zunehmen. Im Jahre 2030 wird es allein rd. 2 Millionen dementiell erkrankte Menschen geben. Bedeutsam erscheint in diesem Zusammenhang die Feststellung der Ärzteschaft auf dem kürzlich durchgeführten 111. Deutschen Ärztetag (Mai 2008), dass die Pflegebudgets um mindestens 30% verbessert werden müssen. Damit geht die organisierte Ärzteschaft noch weit über das hinaus, was diesseits seit Jahren eingefordert wird, nämlich eine personelle Verstärkung um rd. 20%.

Die jetzt mögliche Anstellung von Betreuungsassistenten löst die beklagte Pflegenot in den Heimen nicht auf, so dass die Forderung nach mehr Pflege(fach)personal aufrecht erhalten bleiben muss.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt daher für eine deutliche Verbesserung der Pflegestellenpläne (auch in den Krankenhäusern) ein, weil nur eine ausreichende Zahl von Pflege(fach)- und sonstigen Betreuungskräften die allseits gewünschte Zuwendung einschließlich Begleitung in schwierigen Situationen (z.B. palliativmedizinisch / pflegerische Betreuung, Sterbebegleitung) gewährleisten kann. Um solche Verbesserungen alsbald erreichen zu können, ist es u.a. erforderlich, im Pflegeversicherungsrecht einen neuen erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein bundeseinheitliches Personalbemessungssystem (an Stelle von regional unterschiedlichen Stellenschlüsseln) einzuführen.

Quelle: Werner Schell, Pressemitteilung vom 28.08.2008


Titel: Gibt es überhaupt Bedarf an Langzeitarbeitslosen in der Altenpflege?
Beitrag von: admin am 29. August 2008, 14:54
Kaum Bedarf für geplanten Einsatz von Langzeitarbeitslosen in der Altenpflege

In einem Bericht des MDR vom 18.08.2008 war zu erfahren, dass es in Sachsen-Anhalt kaum Nachfrage für den geplanten Einsatz von Langzeitarbeitslosen in der Altenpflege gebe. Die Pressesprecherin Kati Dombrowski von der Landesarbeitsagentur Sachsen-Anhalt-Thüringen sagte im MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt, es seien landesweit 390 Pflegeeinrichtungen befragt worden, wobei nur 25 mögliche Stellen gemeldet worden seinen. Laut ihrer Aussage gibt es unter den Arbeitslosen im Land Sachsen-Anhalt 2.100 ausgebildete Altenpfleger, auf die zurückgegriffen werden könne.


Titel: ver.di: zusätzliche Betreuer müssen nach gültigen Tarifen bezahlt werden!
Beitrag von: admin am 02. September 2008, 00:38
Zusätzliche Betreuerinnen für Demente  in Pflegeheimen:
Lohnansprüche nach gültigen Tarifen und nicht nach „Gutsherrenart“

 
Die Richtlinien für den Einsatz und die Qualifizierung dieser zusätzlichen Betreuer/innen ist seit dem 25. August 2008  in Kraft. Die Heimträger  sind  dabei, die Zahl der Dementen  in ihren Einrichtungen zu ermitteln und durch den MDK anerkennen  zu  lassen. Davon hängt ab, wie viele zusätzliche Betreuer/innen in einem Pflegeheim zum Einsatz kommen können (ca.  1:25). Die Arbeitsagenturen  sprechen  bereits  erwerbslos  gemeldete  an,  die    für  den Einsatz und die Qualifizierung geeignet sein müssen. 
 
Es geistert die Zahl von 35.000 erwerbslos gemeldeten Pflegekräften in Pressemitteilungen herum, die bei der Bundesagentur im Leistungsbezug sind. Dies soll die wichtigste Gruppe sein, aus der die zusätzlichen  Betreuer/innen rekrutiert werden sollen.  Bisher hat sich jedoch  niemand  die Mühe gemacht zu analysieren, welche Vermittlungshemmnisse den Einsatz dieser Kräfte  in der Pflege verhindert haben. Zu vermuten  ist, dass diese Gruppe aus gravierend gesundheitlichen Gründen, psychischer  Überforderung, familiärer Hemmnisse und aus anderen wichtigen Gründen nicht mehr in der Pflege arbeiten kann und eigentlich schon längst in anderen Berufsfeldern hätte qualifiziert werden müssen.
 
Es ist damit zu rechnen, dass die ersten Betreuer/innen im Oktober/November 2008 in den Heimen eingestellt werden. Dazu müssen aber die Pflegekassen auf Landesebene  mit den Heimträgern zuvor den Kostenersatz für dieses zusätzliche Betreuungsangebot verhandeln.
 
Sprecher/innen  des Gesundheitsministeriums  geben  dabei  aus  der  Luft  gegriffene  Lohnempfehlungen heraus, die völlig außer Acht lassen, dass diese zusätzlichen Betreuer/innen als  regulär  Beschäftigte  in  den  Pflegeheimen in die dort geltenden Tarifverträge bzw. Vergütungsregelungen zu integrieren sind. 
 
Die Summen, die das Gesundheitsministerium als Richtgröße bei den Löhnen verlautbart, orientieren  sich  an  den  Dumpinglöhnen,  die  derzeit  bei  den  Ausbeutern  unter  den Heimträgern bezahlt und noch unterboten werden. 

In Pflegeheimen, in denen sich die Vergütung der Beschäftigten am Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes orientiert, sind diese Betreuer/innen als Pflegeassistenten der Entgeltgruppe 3a zuzuordnen und dies  bedeutet ein aktuelles Einstiegsgehalt von 1.675,38 € und nach einem Jahr der Tätigkeit ein Entgelt von 1.855,80 €.
 
Grundsätzlich wären die Pflegekassen gut beraten, den Heimträgern genau auf die Finger zu schauen, damit das verhandelte Entgelt  für die  zusätzliche Betreuung Dementer auch bei den Beschäftigten ankommt  und in den Ausbeuterbetrieben nicht nur der Gewinnmaximierung dient.
 
Personalräte,  Betriebsräte  und  Mitarbeitervertretungen  werden  nur  in  den  ordentlich geführten Einrichtungen darauf achten können, dass diese  Entgelte auch bei den Beschäftigten ankommen.

Weiter Informationen zum Thema und die einschlägigen Richtlinien zum 
download unter:
 
https://gesundheitspolitik.verdi.de/pflege/betreuung_dementer_menschen_1

Quelle: ver.di Infopost 82/2008


Titel: Dt. Alzheimer Ges.: Zusätzliche Betreuungskräfte dürfen nicht Lückenbüßer sein
Beitrag von: admin am 03. September 2008, 23:53
Zusätzliche Betreuungskräfte in Heimen müssen menschlich geeignet und fachlich qualifiziert sein

Die „Richtlinie zur Qualifikation und den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen“ wurde am 19. August 2008 vom GKV-Spitzenverband (https://www.gkv-spitzenverband.de) verabschiedet. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt die im Rahmen der Pflegereform vorgesehene Stärkung der sozialen Betreuung Demenzkranker in Pflegeheimen und fordert eine Umsetzung, die tatsächlich zu einer besseren Versorgung Demenzkranker führt.

Dazu sagte Heike von Lützau-Hohlbein, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: „Die soziale Betreuung Demenzkranker in den Heimen ist ebenso wie die Pflege eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe. Demenzkranke brauchen Zuwendung und Sicherheit, sie brauchen Anregung und Aktivität, besonders auch in geselligen Gruppen, um ihre Fähigkeiten zu erhalten und sich wohl zu fühlen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat dies bereits 2007 in ihrem Plädoyer für die Einführung von Präsenzstrukturen in Pflegeheimen unterstrichen.“

Entscheidend ist die sorgfältige Auswahl geeigneter Bewerberinnen und Bewerber für die Qualifizierungsmaßnahmen. Dazu Heike von Lützau-Hohlbein: „Wer an den Qualifizierungs­maßnahmen teilnimmt, muss menschlich geeignet sein, d.h. eine zugewandte Haltung gegenüber demenzkranken alten Menschen mitbringen, und bereit sein, sich Fachwissen anzueignen und sich fortzubilden. Wenn dafür geeignete Arbeitslose gefunden werden, ist das nur positiv. Allerdings sollte klar sein, dass es in erster Linie um eine bessere Betreuung Demenzkranker geht und nicht um eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme“. Ob die vorgesehenen 100 Stunden Theorie plus 60 Stunden Praxis für Personen ausreichen, die diese Arbeit vielleicht nicht freiwillig tun möchten und möglicherweise gar keine Vorbildung haben, bezweifelt sie.

In den Heimen wird es dann auf eine gute Einbindung ankommen. Heike von Lützau-Hohlbein: „Entscheidend ist, dass die Betreuerinnen und Betreuer in der Praxis nicht allein gelassen werden. Sie müssen von erfahrenen, fachlich qualifizierten Fachkräften angeleitet und begleitet werden und schwierige Betreuungssituationen besprechen können. Auf jeden Fall muss verhindert werden, dass die Betreuungskräfte als Lückenbüßer in der Pflege eingesetzt werden.“

Die Stärkung der sozialen Betreuung ist ein wichtiger Schritt zu einer menschenwürdigen Betreuung und Pflege in den Heimen. Doch auch die Pflege muss gestärkt werden und dazu ist mehr gut qualifiziertes Personal notwendig. Ferner müssen die im November 2008 zu erwartenden Ergebnisse des Beirats zur Weiterentwicklung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs zügig umgesetzt werden.

Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. - Pressemitteilung vom 20.08.2008


Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: Multihilde am 14. September 2008, 10:21
Vorlesen reicht nicht

Streit um den Einsatz von Betreuern für demenzkranke Menschen dauert an
Von Gabriel B. Gruner


Zitat
Vielmehr sollen andere Arbeitslose nach einem nur fünftägigen »Orientierungspraktikum« in einem Pflegeheim entscheiden, ob sie sich für diese Arbeit interessieren und für geeignet halten. Grundkenntnisse sollen ihnen in einem theoretischen 100-Stunden-Basiskurs beigebracht werden, dessen Inhalt nahelegt, dass sie auch Aufgaben von Pflegekräften übernehmen werden. Nach einem 14-tägigem Betreuungspraktikum, das nicht zusammenhängend sein muss, hält man sie offenbar für fit für ihre neue Arbeit. Dafür nötiges fachliches und rechtliches Wissen soll erst in einem Aufbaukurs von 60 Stunden vermittelt werden. Als Fortbildung sind ganze zwei Tage pro Jahr vorgesehen.
Quelle:  http://www.neues-deutschland.de/artikel/135167.vorlesen-reicht-nicht.html
  (http://www.neues-deutschland.de/artikel/135167.vorlesen-reicht-nicht.html)



der gesamte Artikel ist unter dem Link oben nachzulesen; lohnt sich….


Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: Multihilde am 20. September 2008, 09:01
 Aktionstag in Karlstadt
 


Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen, die Mitarbeiter der Otto-und-Anna-Herold-Altenheim-Stiftung in Karlstadt sind von ihren potentiellen neuen Kollegen gar nicht begeistert.

Der Plan der Bundesagentur für Arbeit Langzeitarbeitslose mit einem 160-Stunden-Kurs für die Pflege von Demenzkranken fit zu machen stößt bei Heim- und Pflegeleiter Rudi Gosdschan auf wenig Gegenliebe.

Für diese Aufgabe gehöre so viel Einstellung und Empathie, "also Sensibilität dazu, dass es selbst von den Fachkräfte nicht jeder kann. Und das macht die Perversität deutlich.", so Gosdschan gegenüber diesem Sender. Statt dessen fordert er bessere Unterstützung für den Pflegebereich, zum Beispiel durch einen Ausbau an qualifiziertem Personal oder besseren Fortbildungsmöglichkeiten. Das ein Bedarf an Pflegekräften herrscht ist unbestritten.

Auch bei den Angehörigen der Demenzkranken stößt der Vorschlag auf ein eher negatives Echo. Zwar gibt es durchaus Stimmen, die meinen die Langzeitarbeitslosen könnten den Kranken zumindest etwas Aufmerksamkeit schenken, die Mehrheit scheint sich aber eher ablehnend zu verhalten.

Gestern demonstrierten die Mitarbeiter des Herold-Altenheims auf dem Karlstadter Marktplatz für ihre Meinung. Sehen Sie dazu unseren Bericht von Jasmine Renze:
= Videobeitrag

Quelle:  http://www.kanal8.de/default  (http://www.kanal8.de/default.aspx?ID=1775&showNews=279514)
Freitag, 19. September 2008 17:34




man kann sich das Video auch speichern; einfacher es zu zeigen......

und

auf Bayern 1 ist unter
http://www.br-online.de/bayern1/mittags-in-mainfranken/regionalnews-frankenmagazin-altenheim-ID12217361239.xml

ein interessanter Wortbeitrag zur Demo zu hören



Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: admin am 10. November 2008, 00:54
Unter www.PetitionOnline.com ist eine sehr interessante Petition zu finden, gerichtet an Bundesministerin Schmidt, die man unterstützen sollte:

Zitat
... Als Bezeichnung der Tätigkeit wurde „Pflegeassistent“ gewählt. Nun, diese Wahl ist für mich schon deshalb als problematisch anzusehen, da ich davon ausgehe dass die besagten Langzeitarbeitslosen die dort eingesetzt werden auch bei der tatsächlichen Grundpflege assistieren werden müssen, und diese nach einer kurzen Begleitzeit (meist 2 Tage) auch selbstständig ausführen werden. Wie gesagt, ich habe in diesen Bereichen gearbeitet und bin überzeugt, dass es so kommen wird. Möglicherweise ist dies ja auch ein Ziel dieser neuen Tätigkeit?

Es wird, laut der taz, lediglich 160 Theoriestunden geben und ein Praktikum von zwei Wochen. Was bitte schön soll in 160 Stunden Theorie an Wissen um diese schweren und teilweise sehr vielgestaltigen Erkrankungen vermittelt werden, wenn ich allein davon ausgehe, dass ja nicht allein 160 Stunden Krankheitslehre stattfinden werden. Bereits nach 30 Stunden Ausbildung sollen die Betroffenen in die Heime geschickt werden, um „mit anzupacken“. Und schon sind wir da, wie ich es im vorherigen Abschnitt schon geschrieben habe. Die taz schreibt, dass auf Betreiben der privaten Anbieter diese Regelung getroffen wurde, die in der Richtung Druck machten, dass weniger Theorie vermittelt wird und schneller der Einsatz folgt.

Ich bitte doch darum, uns Wähler nicht zu unterschätzen. Für mich wird mit jedem neuen Artikel und jeder neuen Stellungnahme zu diesem Thema immer klarer, dass es tatsächlich nicht um die reine Entlastung qualifizierten Personals gehen soll, sondern um einen schrittweise forcierten Ersatz von qualifizierten Stellen. Das darf nicht umgesetzt werden. Die Pflege und Betreuung von Demenzkranken im stationären Bereich ist eine Arbeit, die qualifiziertes Personal fordert. Nicht umsonst wurden in den letzten 15 Jahren die Zusatzausbildungen der geriatrischen Fachpflegekräfte geschaffen, wie auch die der Fachrichtung Psychiatrie und Gerontologie. Diese Weiterbildungen gibt es im klinischen Pflegebereich als auch in der Altenpflege. ...

... Es wäre doch für unser Gemeinwesen im Gesamten, als auch für die Betroffenen auf beiden Seiten besser, es würde eine ausreichende Fortbildung bzw. Qualifikation des vorhandenen Potentials von Pflegekräften geben und diese würden dort eingesetzt. So wären zumindest 10.000 Pflegekräfte oder Erwerbslose aus anderen Gesundheitszweigen nicht mehr ohne Lohn und Brot.   ...

[zur Petition >>] (http://www.petitiononline.com/22082008/petition.html)


Titel: Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen
Beitrag von: admin am 20. Februar 2009, 14:35
Pflege bei Menschen mit Demenz:
Mehr Betreuung und gute Qualifikation erforderlich

Interview mit Gabriele Feld-Fritz (ver.di) vom 19.08.2008

Bisher erhalten Menschen mit demenziellen Erkrankungen häufig nicht die Pflege, die sie brauchen. Das Programm für zusätzliche Betreuerinnen im Heim ist ein erster kleiner Schritt diese Situation zu verbessern. Deshalb hat ver.di in der Pflegereform das Ziel unterstützt, die Betreuungssituation demenzkranker, psychisch kranker und geistig behinderter Heimbewohner/innen zu verbessern.  Qualifizierte Pflegekräfte können durch diese zusätzlichen Betreuer/innen keinesfalls ersetzt werden. Und dieses Programm löst auch nicht das Problem, dass grundsätzlich qualifiziertes Pflegepersonal in den Einrichtungen nicht ausreichend finanziert wird.

Der Plan 10.000 Langzeit-Erwerbslose für diese Aufgabe einzusetzen hat in der Presse zu heftigen Auseinandersetzungen geführt. In einem Interview mit Radio Z in  Nürnberg nimmt ver.di Pflegeexpertin Gabriele Feld-Fritz zu diesen Plänen ausführlich Stellung. Sie hebt hevor, dass es bereits heute erhebliche Qualifikationsprobleme in der Pflege gibt. In vielen Pflegeeinrichtungen liegt die Fachkraftquote unter 50 Prozent und in den Heimen werden heute bereits über 18.000 sog. "Ein-Euro-Jobber" eingesetzt.

Gabriele Feld-Fritz erkennt an, dass der Gesetzgeber zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze schaffen wollte. Doch ob das in der Praxis funktioniert, hängt stark davon ab, wie das Gesetz umgesetzt wird und vor allem, wie die Qualifizierung erfolgt. Die ver.di Pflegexpertin sieht als wichtige Voraussetzung, dass nur geeignete Bewerber/innen in das Programm aufgenommen werden. Zwang dürfe es dabei nicht geben und wer sich bewährt, solle die Möglichkeit für eine Anschlussqualifikation erhalten.

Auf jeden Fall müsse eine Basisqualifikation bereits vor Aufnahme der Tätigkeit erfolgen und nicht erst berufsbegleitend. Daneben müsse es regelmäßige jährliche Fortbildung zur Aktualisierung der Kenntnisse und der Reflektion der praktischen Tätigkeit geben. Damit die Qualifikation zur Betreuungskraft keine berufliche Sackgasse darstellt, sieht es ver.di als sinnvoll, motivierend und arbeitsplatzsichernd an, wenn z.B. die Qualifikation auf eine Ausbildung in Altenpflegehilfe oder anderen Pflegeausbildungen angerechnet werden könnte.

"Wir sollten uns anstrengen geeignete Menschen für diesen Beruf zu finden, denn der Bedarf wird weiter wachsen", sagte Feld-Fritz. Um den Beruf der Altenpflegerin und des Altenpflegers attraktiver zu machen brauche man eine bessere Finanzierung der Pflegeleistungen und eine Personalbemessung, die sich nach dem tatsächlichen Bedarf richtet. Der Pflegebegriff müsse neu definiert werden. Die dafür erforderlichen finanziellen Mittel  könnten bereitgestellt werden, wenn auch für die Pflege die Bürger/innenversicherung eingeführt wird. Das gesamte Interview mit Gabriele Feld-Fritz gibt es [hier als Download >>] (http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=23750) oder [anhören >>] (http://www.freie-radios.net/portal/streaming.php?id=23750) (Beitraglänge 9:20 Min. vom 19.08.2008)

Das Interview wurde auch in weiteren freien Radios gesendet, so im Radio Corax, Halle, Radio Dreyeckland, Freiburg und im coloRadio, Dresden.

Bereits im Gesetzgebungsverfahren hatte ver.di das Programm zur Betreuung demenzkranker im Heim bewertet. Die  Stellungnahme dazu gibt es hier: [Infopost Dementenbetreuung >>] (http://gesundheitspolitik.verdi.de/pflege/betreuung_dementer_menschen_1/data/infopost_76-08-pv_leistungen_fuer_demenzbetreuung_im_heime.pdf) (PDF, 453 kB)


Titel: Pflegeassistent usw. - Pflegereform
Beitrag von: Multihilde am 21. März 2009, 21:09
Am 20.03. war ein Bericht zu Pflege-Assistent und Stützpunkte in der Tagesschau; Video siehe

http://www.tagesschau.de/redirectid.jsp?id=video467508

Das Pflegeassistenten zu Hause Essen kochen und Blutzucker messen sollen, hab ich bisher nicht gewußt (Problem dürfte aber wohl grundsätzlich die Bezahlung sein, wer kann sich eine Kraft leisten....). Ich habe immer gedacht, sie werden in Heimen zusätzlich zum Pflegepersonal eingestellt. Siehe
http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=980.0
hier im Forum

bzw.
https://www.gkv-spitzenverband.de/gesetzliche_Pflegeversicherung.gkvnet

Zitat
Richtlinie über zusätzliche Betreuungskräfte in Pflegeheimen
Durch das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz haben Pflegeheime die Möglichkeit erhalten, unter bestimmten Voraussetzungen zusätzliche Betreuungskräfte als Unterstützung des bereits vorhandenen Personals einzustellen. Sie sollen für die bessere Betreuung demenzkranker, psychisch kranker und geistig behinderter Pflegeheimbewohner eingesetzt werden. Aufgabe der Betreuungskräfte ist es, Betroffene in enger Kooperation mit den Pflegekräften bei alltäglichen Aktivitäten wie Spaziergängen, Gesellschaftsspielen, Lesen,  Basteln usw. zu begleiten und zu unterstützen.

Der GKV-Spitzenverband hat am 19. August 2008 die Richtlinien über die zusätzlichen Betreuungskräfte in Pflegeheimen beschlossen, die deren Aufgaben und die erforderlichen Qualifikationen regeln. Das Bundesministerium für Gesundheit hat diese Betreuungskräfte-Richtlinien am 25. August 2008 genehmigt. Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen  entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.
Die Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen stehen Ihnen hier als Download zur Verfügung. 

auch in meiner Tageszeitung steht es heute schon am 21.03:

Zitat
Von insgesamt bis zu 10 000 möglichen neuen Pflege-Assistenten seien 5000 eingestellt worden, berichtete Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Während Pflegeheime hier schneller vorangingen, würden Familien von Pflegebedürftigen Hilfe durch solche Assistenten nur zögerlich beantragen. Schmidt rief Betroffene dazu auf, die weit verbreitete Zurückhaltung aufzugeben.

Quelle:  http://www.nwzonline.de  (http://www.nwzonline.de/index_aktuelles_politik_artikel.php?id=1957383&)



Pflegestützpunkt/e gibt es noch nicht in der Wesermarsch....




Familien sollen Hilfe von Pflegeassistenten nutzen

Die eingeplanten Mittel für die ambulante Hilfe seien bei weitem nicht ausgeschöpft. Die Einstellung von bis zu 10.000 Pflegeassistenten war mit der Pflegereform 2008 angekündigt worden. Sie sollen nicht Pflege im eigentlichen Sinne, sondern Hilfe im Alltag leisten, zum Beispiel kochen oder einfache medizinische Hilfe wie Blutdruckmessen oder Blutzuckermessen erbringen. Bislang sind Schmidt zufolge 5.000 Stellen besetzt. In Heimen,......
Quelle:  http://www.pr-inside.com  (http://www.pr-inside.com/de/familien-sollen-hilfe-von-pflegeassistenten-nutzen-r1129325.htm)



nur kurzes Zitat = selber lesen. Geht auch um die Pflegestützpunkte

Ob die Pflegeassistenten im Altenheim auch für Blutdruckmessen und Blutzuckermessen eingeteilt sind? Ich hab mehr eben noch mal den Tagesschaubericht angesehen. Ist so gesagt worden


Titel: 26 Arbeitslose zu "Betreuungsassistenten in Pflegeheimen" umgeschult
Beitrag von: admin am 21. April 2009, 09:51
Aus Arbeitslosen werden Assistenten

Bremen. In einem Pilotprojekt sind 26 Arbeitslose zu "Betreuungsassistenten in Pflegeheimen" umgeschult wurden. Die 24 Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 20 und über 60 Jahren erhielten für diese Qualifizierungsmaßnahme gestern ein Zertifikat von Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD) - und die meisten von ihnen bekamen nach der Fortbildung auch eine Beschäftigung in Teilzeit.

Für die Pflege und Betreuung von Patienten mit einer Demenzerkrankung wächst der Bedarf. Der Gesetzgeber diskutiert schon länger, Arbeitslose für ergänzende Assistenztätigkeiten einzusetzen. Die Bremer Heimstiftung hat nun den Vorstoß gewagt und insgesamt 34 Männer und Frauen an ihrer Schule für Altenpflege in sieben Wochen zu Betreuungsassistenten qualifiziert. Ein zweiter Durchgang ist bereits gestartet.

"Es geht um ein ergänzendes Angebot, nicht um Billigkräfte für die Pflege. Betreuungsassistenz ist ein neuer Berufszweig", erklärt Angela Dühring, Leiterin des Kompetenzzentrums der Bremer Heimstiftung. "Für viele Arbeitslose ist der Einsatz in einem Pflegeheim die Möglichkeit des Wiedereinstiegs in den alten Beruf - oder in einen neuen Beruf mit Zukunft." So seien einige Teilnehmer schon in der Nachbarschaftshilfe tätig gewesen oder suchten nach der Familienphase einen Wiedereinstieg in den Job. Andere seien bereits ausgebildete Altenpflegerinnen, die ihrer Arbeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr nachgehen konnten. Wichtig sei nun, klar abzugrenzen, welche Tätigkeiten die Betreuungsassistenten übernehmen sollen: Malen, Basteln, Singen und Vorlesen gehören dazu, Pflegeleistungen jedoch nicht.

Quelle: www.weser-kurier.der, 21.04.2009


Titel: Re: PERSONAL: vom Job-Center ins Altenheim
Beitrag von: Multihilde am 22. April 2009, 12:25
Arbeitslose

Vom Job-Center ins Altenheim

VON FRIEDERIKE TINNAPPEL

Zitat
Doch was jetzt durch eine Reform der Pflegeversicherung möglich und von der schwarz-roten Bundesregierung in Berlin gewollt ist, hat eine andere Dimension. 25 000 Arbeitsplätze sollen deutschlandweit in den Altenpflegeheimen für so genannte Betreuungsassistenten geschaffen werden, die aus dem großen Pool der Arbeitslosen gewonnen werden. Die Bezahlung soll in etwa dem entsprechen, was eine Hilfskraft in der Altenpflege verdient.

Quelle:  http://www.fr-online.de/  (http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/1726213_Arbeitslose-Vom-Job-Center-ins-Altenheim.html)

Interessanter Bericht, den es lohnt, ganz zu lesen.


Titel: zusätzlichen Betreuungskräften in der Pflege
Beitrag von: Multihilde am 15. Juli 2009, 08:27
zusätzlichen Betreuungskräften in der Pflege

Gemeinsame PM von Bundesministerin Ulla Schmidt und Bundesminister Olaf Scholz zu zusätzlichen Betreuungskräften in der Pflege

Die Pflegereform bringt immer mehr Menschen einen Arbeitsplatz. Die Zahl der zusätzlichen Pflegebetreuungskräfte ist weiter gestiegen. Seit Start der Reform am 1. Juli 2008 konnten rund 11.000 zusätzliche Betreuungskräfte zur besseren Versorgung demenziell erkrankter Menschen in Heimen eingestellt werden. Das teilten Bundesgesundheitsministerin Ullas Schmidt und Bundesarbeitsminister Olaf Scholz am Dienstag mit.

Die bisher rund 11.000 neuen Arbeitsplätze verteilen sich auf rund 7.600 Vollzeitstellen, da viele in Teilzeit arbeiten. Durch die Bundesagentur für Arbeit wurden bis Ende Juni rund 1.500 Kräfte vermittelt. Die anderen neuen Betreuungsassistenten haben sich die Heimträger selbst gesucht, zum Beispiel unter denjenigen, die bisher ehrenamtlich tätig waren. Es ist davon auszugehen, dass durch die Neuregelung bis zu 20.000 neue Arbeitsplätze für Betreuungskräfte geschaffen werden können.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Die Pflege Demenzkranker ist für Angehörige und professionell Pflegende eine schwierige, oft anstrengende Aufgabe. Bis jetzt fast 11.000 zusätzliche Betreuungskräfte in der Pflege sind ein Erfolgsmodell. Sie erleichtern jetzt den Alltag von rund 190.000 stationär gepflegten Menschen. Die Reform zeigt dreifache Wirkung: die Lebensqualität der betroffenen Heimbewohner wird verbessert, die Pflegefachkräfte werden unterstützt und Arbeitsplätze werden geschaffen. Auch Menschen, die bislang keine Anstellung haben und sich in dem Bereich engagieren wollen, finden wieder eine sinnvolle Arbeit.“

Bundesarbeitsminister Olaf Scholz: "In den Pflegeheimen überall in unserem Land sorgt der Einsatz der zusätzlichen Pflegeassistenten für große Erleichterung. Engagierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlasten die übrigen Beschäftigten in den Pflegeheimen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Heime schätzten es, dass jetzt jemand da ist, der Zeit für ein längeres Gespräch, einen Spaziergang oder ein Spiel hat. Als Arbeitsminister freue ich mich, dass wir so Chancen für Arbeitslose geschaffen haben. Tausende haben das Angebot genutzt und sich weitergebildet. Jetzt tut sich ein breites Beschäftigungsfeld auf."

Mit der Reform wurde ein Anspruch auf zusätzliche Betreuungskräfte im Heim geschaffen, die vollständig von der Pflegeversicherung finanziert werden. Sie sollen helfen, die von demenziellen Erkrankungen betroffenen Heimbewohner bei ihren alltäglichen Aktivitäten zu unterstützen und die Lebensqualität der Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen zu erhöhen.

Welche Anforderungen an die künftigen Betreuungsassistenten gestellt werden, welche Fähigkeit man mitbringen sollte und welche konkreten Aufgaben sie haben, sind klar geregelt. Zu den Aufgaben gehören z.B. Lesen, Malen, Spazierengehen, gemeinsames Kochen oder auch die Beschäftigung mit dem bisherigen Lebensweg des Kranken.

Durch spezifische Qualifizierungsmaßnahmen, die mindestens 160 Stunden und zwei Praktika umfassen, werden grundsätzlich geeignete Bewerberinnen und Bewerber – darunter viele mit guter Vorqualifikation und/oder entsprechender beruflicher Praxis - im Umgang mit Demenzkranken geschult und und für die Aufgabe ausgebildet. Zuletzt entscheidet das Pflegeheim, welche Person als Betreuungsassistent oder –assistentin eingestellt wird.

Quelle: Pressemitteilung vom 14.07.2009
  http://www.bmg.bund.de  (http://www.bmg.bund.de/cln_100/nn_1168762/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2009/Presse-3-2009/pm-14-07-09-scholz__zusaetzliche__Betreuungskraefte.html?__nnn=true)



unter dem Link oben sind weitere Informatinen zu finden, z. B.

Quelle:  http://www.bmg.bund.de  (http://www.bmg.bund.de/cln_100/nn_1168248/SharedDocs/Standardartikel/DE/AZ/B/Glossarbegriff-Betreuungskraft.html/cln_100/nn_1168248/SharedDocs/Standardartikel/DE/AZ/B/Glossarbegriff-Betreuungskraft.html)

Neu in der Pflege: Die Betreuungskraft, zum Ordnungsbegriff: Betreuungskraft - 24. Juni 2009

Der Beruf der Betreuungskraft wurde im Rahmen der Pflegereform 2008 neu geschaffen. Sie wird im Bereich der vollstationären Pflege eingesetzt und hilft ergänzend bei der Betreuung demenziell erkrankter Heimbewohnern. In enger Kooperation und fachlicher Absprache mit den Pflegekräften und den Pflegeteams sorgen sie dafür, die psychosoziale Betreuungs- und Lebensqualität der betroffenen Heimbewohner zu verbessern, indem sie beim Lesen, beim Basteln oder beim Spazierengehen Unterstützung und Hilfe leisten. Diese zusätzlichen Betreuungskräfte haben Zeit, sich um die Sorgen der Betreuungsbedürftigen zu kümmern und ihnen Zuwendung zu geben, pflegerische Aufgaben gehören hingegen nicht zu ihrem Aufgabenbereich. Ihr Tätigkeitsprofil ist in den Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes geregelt.

Für rund 25 demenziell erkrankte Bewohnerinnen und Bewohner einer stationären Pflegeeinrichtung soll eine zusätzliche Betreuungskraft eingestellt werden. Sie sollen Lücken in der Versorgung schließen, die dadurch entstehen, dass gerade demenziell erkrankte oder altersverwirrte Menschen ständig einen Ansprechpartner brauchen, der sich mit ihnen beschäftigt.

Das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales haben sich gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit dafür eingesetzt, Arbeitslose, die geeignet und interessiert sind, zu Betreuungskräften zu qualifizieren. Die Qualifizierungsmaßnahme umfasst mindestens 160 Unterrichtsstunden sowie ein zweiwöchiges Betreuungspraktikum, während der die Bewerber im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen geschult werden.


Titel: BALK beklagt: Servicekräfte ersetzen examinierte Pflegekräfte
Beitrag von: admin am 05. August 2010, 09:50
Servicekräfte als Ergänzung, nicht als Ersatz

Pflegeexperten kritisieren Einsatz von Assistenzpersonal


(BERLIN/HAMBURG, 4. August 2010) – Auf Servicekräfte kann in Zukunft wohl keine Klinik und keine Pflegeeinrichtung mehr verzichten. Doch inwieweit ist rechtlich abgesichert, welche Tätigkeiten sie ausführen dürfen und welche nicht? „Unter dem Deckmäntelchen ‚Personalmix’ werden Servicekräfte überwiegend als Ersatz für examinierte Pflegekräfte eingesetzt“, kritisiert Peter Bechtel, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen (BALK) e.V., anlässlich des Kongresses Pflege 2011. „Doch damit ist die Patientensicherheit gefährdet“, warnt Bechtel, der als Pflegedirektor am Herz-Zentrum Bad Krozingen tätig ist.

Servicekräfte und Arbeitsrecht – das wird ein Thema sein, das auf dem Kongress Pflege 2011 am 28. und 29. Januar 2011 in Berlin diskutiert wird. Der Kongress, der vom Pflegemagazin Heilberufe veranstaltet wird, ist jedes Jahr Treffpunkt von etwa 1.000 Pflegekräften und Pflegemanagern aus der ambulanten und stationären Pflege.

„Servicekräfte bedeuten eine Riesenchance für unsere Gesellschaft – aber nur, wenn sie als entlastende Ergänzung, und nicht als Ersatz für Fachkräfte eingesetzt werden“, betont Thomas Meißner, Vorstandsmitglied im AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG) e.V. Meißner verweist dabei auf die Tatsache, dass in einigen Bundesländern vertraglich mit den Krankenkassen festgelegt wurde, dass Assistenzpersonal in der ambulanten Betreuung Insulin spritzen, Medikamente geben und Blutdruck messen darf. Eine „verheerende Entwicklung“, so die Einschätzung von Meißner, der selbst einen ambulanten Pflegedienst in Berlin betreibt. „Hier geht’s den Kassen doch nur ums Geldsparen.“

Doch preiswerte Leistungen können teure Konsequenzen haben: „Eine Verletzung der Sorgfaltspflicht kostet eine Einrichtung im Sinne der Haftung zwischen 5.000 und 15.000 Euro“, rechnet Rolf Höfert vor, Geschäftsführer des Deutschen Pflegeverbandes (DPV) e.V. Der Pflegerechtsexperte rät allen Einrichtungen, in Dienst- und Handlungsanweisungen – als Anhang zum Arbeitsvertrag – die Aufgaben der Hilfs- und Assistenzkräfte genau zu definieren.

In diesem Zusammenhang betont Höfert die Notwendigkeit eines Berufsgesetzes: „Erst wenn in einem Berufsgesetz das Profil der professionellen Pflege rechtlich festgelegt ist, können eigentlich erst alle anderen, pflegefremden Tätigkeiten definiert werden.“

Die drei Bereiche Pflegerecht, Pflegepolitik und Pflegemanagement bestimmen traditionell die Ausrichtung des Berliner Pflegekongresses. Im Januar 2011 werden Referenten aus dem Bundesgesundheitsministerium und vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) zur zukünftigen Versorgungssicherheit in der Pflege Stellung nehmen. Weitere Themen: Hygiene im Fokus der Rechtsprechung, Medikamentenmanagement aus pflegerischer und rechtlicher Sicht, Vereinfachung der Pflegedokumentation sowie Gewalt in der Pflege.

Quelle: SpringerMedizin, Urban & Vogel GmbH, Kongressorganisation


Titel: Merkel: Hartz IV Empfänger als Pflegekräfte einsetzen ...
Beitrag von: admin am 14. September 2010, 00:06
Merkel möchte Hartz IV Empfänger als Pflegekräfte einsetzen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) plädiert dafür, Bezieher des ALG II vermehrt in der Plege einzusetzen. “Wir haben 2,2 Millionen Hartz IV Empfänger, die arbeitsfähig sind, aber keinen Job finden”, stellte Frau Merkel im Interview mit der “Bild am Sonntag” fest.

“Ich sehe nicht ein, dass Pflegekräfte künftig nur noch aus Osteuropa kommen”, fügte die Kanzlerin hinzu. Hieran könne man ihrer Meinung nach etwas ändern.

Für diese Äußerungen erntete die CDU-Politikerin mittlerweile von vielen Seiten Kritik. Die Gewerkschaft Verdi etwa hält es für viel wichtiger, die Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflegebranche zu verbessern. Der Verband Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen e.V.(BALK) verwieß auf das schlechte Ansehen der Pflegeberufe unter Jugendlichen. Infolge derartiger Äußerungen würde die Branche noch mehr beschädigt.

“Was wir brauchen sind konkrete politische Initiativen, um den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten”, ist der Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Eberhard Jüttner, überzeugt. Durch das Anlernen von ALG II Empfängern könne der massive Fachkräftemangel in der Pflege eben nicht behoben werden.

Quelle: http://www.sozialleistungen.info/news/07.09.2010 (http://www.sozialleistungen.info/news/07.09.2010-merkel-moechte-hartz-iv-empfaenger-als-pflegekraefte-einsetzen/)




... dort liest man auch interessante Kommentare ...


Titel: Berufsverband und Pflegerat kritisieren Vorschlag der Bundeskanzlerin
Beitrag von: admin am 14. September 2010, 00:17
DBfK kritisiert Vorschlag der Bundeskanzlerin zur Behebung des Personalmangels in der Pflege durch Hartz IV Empfänger

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht bei der Kanzlerin erhebliche Informationsdefizite zur Situation der Pflegeberufe und zu den Anforderungen für die Sicherung der Versorgung und Betreuung kranker, alter und pflegebedürftiger Menschen.

„Wenn Frau Dr. Merkel glaubt, die Personalprobleme in der Pflege mit Hartz IV Empfängern lösen zu können, beweist sie damit nur, dass sie nicht weiß, wovon sie redet“, sagt Gudrun Gille, Präsidentin des DBfK.

Wenn das Problem ausschließlich als ein quantitatives begriffen wird, werden wir nie zu einer Lösung kommen, so Gille weiter. Die Kritik des DBfK an den Vorschlägen der Kanzlerin richtet sich nicht gegen Menschen, die arbeitslos sind. Sie richtet sich vielmehr gegen undifferenzierte und deshalb ungeeignete Lösungen für ein gravierendes und komplexes Problem.

Die Kritik richtet sich auch gegen die implizite Haltung ‚Pflegen kann doch jeder‘. Eine Berufstätigkeit in der Pflege ist fachlich und menschlich sehr anspruchsvoll. Die Auswahl der für den Beruf geeigneten Menschen ist deshalb entscheidend.

Schon heute fehlen in allen Sektoren des Gesundheits- und Sozialwesens qualifizierte pflegerische Fachkräfte. Dies war seit langem absehbar, blieb aber politisch unbeachtet. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind katastrophal. Pflegende sind überdurchschnittlich oft krank, sie sind ausgebrannt und verlassen den Beruf, den sie eigentlich lieben, da sich nicht mit der entsprechenden Qualität um die Pflegebedürftigen kümmern können. Durch die demographische Entwicklung steigt der Bedarf an pflegerischen Leistungen enorm an. Darauf gibt es derzeit politisch keine Antwort.

Das Bundesgesundheitsministerium hat das Problem offensichtlich ebenso wenig erkannt wie die Kanzlerin. Das wird auch dadurch belegt, dass die Bundesregierung erst jüngst die Finanzierung der Kosten der Umschulung in einen Pflegeberuf gekürzt hat.

Um ausreichend Pflegepersonal zu finden, werden wir eine Vielzahl von Initiativen brauchen. Unabdingbar ist es, die Arbeitsbedingungen sofort zu verbessern, dann kehren vielleicht auch einige der vielen Tausend enttäuschten Altenpfleger/innen, Gesundheits- und (Kinder-) Krankenpfleger/innen in den Beruf zurück und der Beruf wird wieder attraktiver.

Der Bedarf an Assistenzpersonal wird leichter zu decken sein, als der für qualifizierte Fachkräfte. Es ist zu kurz gedacht und in den Folgen fatal, wenn die Bundesregierung glaubt, das Problem der Arbeitslosigkeit durch Beschäftigung in der Pflegebranche zu lösen.

Quelle: Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) - Pressemitteilung 06.09.2010



DPR entsetzt über Äußerung von Merkel zur Lösung des Personalproblems in der Pflege

Der Deutsche Pflegerat e.V., Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens (DPR), bewertet den Vorschlag der Bundeskanzlerin, zukünftigen Pflegepersonalbedarf durch Hartz IV-Empfänger zu decken, als politisch falsch und gefährlich. „Ich bin entsetzt über diese verbale ‚Entgleisung‘ unserer Kanzlerin, die pauschal Hartz IV-Empfänger als Lösung für einen Personalmangel in der Pflege vorschlägt“, sagt Andreas Westerfellhaus, Präsident des DPR.

Ingenieure werden von der Kanzlerin im Interview als Fachkräfte bezeichnet, Pflegekräfte aber seien durch Hartz IV-Empfänger zu ersetzen. „Damit qualifiziert die Kanzlerin pauschal alle Pflegekräfte als Nicht-Fachkräfte ab; das Stammtischniveau hat damit das Kanzleramt erreicht“, so Westerfellhaus weiter. Es ist ein Schlag in das Gesicht von 1,2 Mio. engagierten Pflegefachkräften, die eine anspruchsvolle Ausbildung durchlaufen und weit über ihre Belastungsgrenzen arbeiten.

Das eigentlich Skandalöse an den Äußerungen ist, dass die Kanzlerin offensichtlich keine Ahnung von den Anforderungen in der pflegerischen Versorgung von alten, kranken und pflegebedürftigen Menschen hat. Dabei ist die Sicherung der Versorgung dieser Menschen als demographische Herausforderung für die Zukunft Deutschlands und unsere Gesellschaft genauso wichtig, wie die Sicherung der Wirtschaftskraft im produzierenden Gewerbe.

Mit ihrem undifferenzierten Vorschlag erteilt sie implizit einer qualitativ hochstehenden Versorgung und Betreuung eine Absage. Dabei hat sie einen Amtseid abgelegt, in dem sie verspricht, Schaden von unserem Volke abzuwenden.

Der DPR warnt seit geraumer Zeit vor dem sich verschärfenden Fachkräftemangel in der Pflege. Demographisch bedingt wird sich dieser massiv ausweiten. Das zuständige Fachministerium ist untätig und hat nur einen vermeintlichen Ärztemangel im Blick. Dabei spricht grundsätzlich nichts dagegen, auch Hartz IV-Empfänger für eine Berufstätigkeit in der Pflege – als Pflegeassistentin oder auch Pflegefachkraft – umzuschulen. Allerdings nur, wenn die individuellen Voraussetzungen vorliegen. Diese verlangen mehr, als nett und kommunikativ zu sein. Hartz IV zu erhalten reicht als Qualifikationsnachweis allein nicht aus.

Es braucht politisch abgestimmte Strategien zur nachhaltigen Bekämpfung der Probleme um einen qualifizierten Berufsnachwuchs und zur Attraktivitätssteigerung des Berufsfeldes. Hier hat die von Frau Merkel geführte Bundesregierung bisher auf ganzer Linie versagt.

Quelle: http://www.deutscher-pflegerat.de/ (http://www.deutscher-pflegerat.de/dpr.nsf/0/A327871C6A820F0FC1257796003A1B4C)


Titel: VER.DI: Merkel hat recht - Es sei höchste Zeit, etwas zu ändern
Beitrag von: admin am 14. September 2010, 00:34
Altenpflegeausbildung: Regierung soll Worten endlich Taten folgen lassen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Regierung aufgefordert, den Appellen von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach besseren Beschäftigungsperspektiven im Bereich der Altenpflege endlich auch Taten folgen zu lassen: „Wer sonntags fordert, dass mehr Pflegekräfte aus dem eigenen Land kommen sollten, darf nicht werktags die Mittel für die Ausbildung streichen“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke.

Quelle: http://presse.verdi.de/pressemitteilungen/ (http://presse.verdi.de/pressemitteilungen/showNews?id=97b11118-b9b1-11df-7e6b-001ec9b05a14)