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Infos + Meinungsaustausch (Forum) => "Alten-Pflegeheime" => Thema gestartet von: Multihilde am 01. Januar 2008, 13:19



Titel: Kein Einfluss von Angebot und Nachfrage
Beitrag von: Multihilde am 01. Januar 2008, 13:19
Kein Einfluss von Angebot und Nachfrage:
Im Pflegeheim heißt mehr nicht gleich billiger
 
Die Zahlen steigen in ganz Niedersachsen, alleine im Kreis Celle gibt es etwa 2800 Plätze für pflegebedürftige Menschen. Statt Wartelisten wie noch vor einigen Jahren gibt es mittlerweile ein echtes Überangebot an Heimplätzen. „Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sollten angesichts der Wahlmöglichkeiten kritisch Preise und Qualität vergleichen”, erklärt Jörg Niemann, Leiter der Ersatzkassenverbände VdAK/AEV in Niedersachsen.

Wer jetzt allerdings glaubt, das Überangebot sorgt auch für sinkende Preise, ist auf dem Holzweg. „Die Preise für vollstationäre Pflegeeinrichtungen fallen nicht. Sie richten sich nicht nach Angebot und Nachfrage, sondern werden von den Einrichtungen in Absprache mit den Kommunen und bei Bedarf mit dem Sozialhilfe-Träger festgesetzt”, erklärt Carsten Göken, Referatsleiter beim Ersatzkassenverband.
Auch im Kreis Celle sind die Preisunterschiede erheblich: So schwanken die Tarife laut einer Aufstellung der VdAK/AEV bei den insgesamt 63 Alten- und Pflegeheimen bei der Pflegestufe 1 zwischen 26,76 Euro pro Tag im Alten- und Pflegeheim Glienewinkel und 46,35 Euro für die gleiche Pflegestufe im Haus Mara der Lobetalarbeit. In der Pflegestufe 3 kommt das günstigste Angebot vom Seniorenpflegeheim Haus Ensslen, Kreuzgarten, mit 46,49 Euro. Am teuersten ist es dagegen wiederum im Haus Mara der Lobetalarbeit mit 75,41 Euro.
Ursula Glienewinkel, Leiterin des gleichnamigen Alten- und Pflegeheims, hat eine einfache Erklärung für die Unterschiede. „Wir haben 2005 unser Haus um 20 Plätze aufgestockt. Da hatten wir die Wahl, ob wir einen niedrigen Pflegesatz verlangen und das Haus immer voll ist oder ob wir teurer werden wollen. Wir haben uns damals für ein günstiges Angebot entschieden”, erklärt Glienewinkel. Und der Erfolg gibt der Heimleiterin offensichtlich recht: Nach eigenen Angaben sind die etwa 30 Plätze in ihrem Heim ständig besetzt, es gibt sogar eine Warteliste.
Die höheren Kosten bei Lobetal liegen laut Carsten Bräumer, Vorstand der Lobetalarbeit, an mehreren Faktoren. „Zum einen arbeiten wir nur mit Stammpersonal. Dazu bieten wir zusätzliche Betreuung durch Geistliche an und haben vielfältige Beschäftigungsangebote für unsere Bewohner”, sagt Bräumer. Außerdem ist das Haus Mara laut Bräumer eine kleine Einrichtung. „Das verursacht höhere strukturelle Kosten. Trotzdem ist der Preis gerechtfertigt”, ist er sich sicher.
 
Nils Hartung

30.12.2007 18:25; aktualisiert:30.12.2007 18:26

Quelle: http://www.cellesche-zeitung.de/lokales/345554.html
Cellesche Zeitung


Einen Überblick über Heimpreise kann man sich unter

http://www.aok-pflegenavigator.de/

verschaffen. Die Investionskosten gibt es dort leider nicht aufgelistet, also keine echte Vergleichsmöglichkeit. Die Zahlen Celle sind nicht identisch mit dem o. a. Bericht; seltsam....