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AKTUELLES / NEWS => Aktuelles aus den Medien => Thema gestartet von: admin am 08. Januar 2008, 21:46



Titel: ver.di: „Wilder Westen“ im Heidelberger Altenpflegeheim
Beitrag von: admin am 08. Januar 2008, 21:46
ver.di: „Wilder Westen“ im Altenpflegeheim

SUMMIT HEALTHCARE MANAGEMENT PARTNERS GMBH übernimmt als privater Träger in Heidelberg das Haus am Lindenweg.  Für die fast 100 Beschäftigten des  Altenpflegeheims eine Übernahme mit „Folgen und Nebenwirkungen“.   

Zimperlich geht der neue private Träger mit den Beschäftigten nicht um.  Er werde das Haus schließen, wenn die Kolleginnen und Kollegen nicht auf einen Teil des Gehalts, auf Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichten, sagt der neue Geschäftsführer. Von Betriebsübergang will er nichts wissen. Wer weiter dort arbeiten will soll einen neuen Vertrag unterschreiben. Bis zu 800 Euro weniger sollen es sein. 

Aber die Beschäftigten handeln entschlossen. Sie unterschreiben keine neuen Arbeitsverträge, sondern Beitrittserklärungen bei ver.di. Drei Viertel werden innerhalb weniger Tage Gewerkschaftsmitglied.

Die neue Leitung schäumt. Beschäftigten wird untersagt während der Arbeitszeit zum Betriebsrat zu gehen. Und das Novembergehalt wird einfach nicht überwiesen.

Die Belegschaft bleibt standhaft. Prominente Unterstützer/innen lassen sich gewinnen, darunter die ehemalige Heidelberger Oberbürgermeisterin Beate Weber, der halbe Stadtrat, Landtags- und Bundestagsabgeordnete in der Region und die Karikaturistin Franziska Becker. Sie fordern gemeinsam mit den Beschäftigten die Geschäftsführung auf, die ausstehenden Gehälter und Löhne umgehend zu zahlen.

Erster Erfolg: Das Novembergehalt wird überwiesen. Zwar noch nicht alles. Bei einigen fehlen noch mehrere Hundert Euro. Auch das Dezembergehalt kommt verspätet und auch hier fehlen zustehende Lohnanteile.

Doch die Beschäftigten sind entschlossen: Sie  machen auf jeden Fall weiter – mit ihrem Betriebsrat und mit ihrer Gewerkschaft – im Betrieb, in der Öffentlichkeit und vor dem Arbeitsgericht.

Unterstützung von außen ist für die Kolleginnen und Kollegen in Heidelberg weiterhin wichtig. Solidaritätserklärungen können an die ver.di Gewerkschaftssekretärin  Mia Lindemann mia.lindemann@verdi.de adressiert werden.


Quelle: verdi.de - Infopost 67/2008 vom 08.01.2008