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Autor Thema: GEWALT: Bremer Deeskalationstrainer wollen Netzwerk aufbauen  (Gelesen 9073 mal)
admin
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« am: 04. Januar 2009, 02:12 »

Anti-Aggressionstraining im Altenheim

Beschimpfungen, Drohungen und Handgreiflichkeiten gehören zum Alltag von Altenpflegern im Heim. Wie man mit Aggressionen der Bewohner und mit den eigenen umgeht, das lernen gerade zehn Teilnehmer während eines Deeskalationstraining. Das Training wird von der Bremer Heimstiftung und der Unfallkasse der freien Hansestadt Bremen angeboten.

[Video ansehen >>]

Quelle: www.radiobremen.de / Logo mit freundlicher Genehmigung von Radio Bremen buten un binnen, 03.12.2008



WESER-KURIER, 03.01.2009:
Aggressionen im Altenheim: Der Rollator wird zur Waffe

BREMEN. Die Spitze des Eisbergs sind Tötungen von Patienten durch Pflegepersonal oder schwere Verletzungen von Mitarbeitern durch Patienten. Klaus Wille, Lehrer für Pflege, kennt viele Beispiele für Gewalt in der Pflege. In der Altenpflege seien es vor allem verbale Aggressionen, die Probleme bereiten. Eine wachsende Zahl von Patienten mit Demenz und psychischen Erkrankungen stellten die Pflegenden vor neue Herausforderungen. "Die Mitarbeiter brauchen Rüstzeug", erklärt Wille. "Es gibt in diesem Bereich wenig Erfahrungen."

Dieses Rüstzeug hat der Leiter der Weiterbildungsstätte für Fachkrankenpflege in der Psychiatrie sieben Mitarbeitern der Bremer Heimstiftung in einem Lehrgang über acht Monate vermittelt. In Kooperation mit der Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen wurden an zehn Tagen Deeskalationsstrategien geübt. Nun erhielten die frisch ausgebildeten Deeskalationstrainer ihre Zertifikate. Das Gelernte sollen sie in ihrer Einrichtung weitergeben.

"Es sind eher die kleinen Dinge", beschreibt Silke Beer vom Stiftungsdorf Fichtenhof die Probleme in der Altenpflege. "Man hat Bewohner, die sehr laut sind, und andere reagieren mit den Worten: Der gehört doch eingesperrt." Eine ältere Dame habe Angst bekommen, nachdem ein Nachbar sie in der Wohnküche hart angepackt hatte. Erst als sie nicht mehr nebeneinander saßen, war Ruhe. Doch auch ungeduldiges Klopfen mit der Tasse oder Rempeleien unter den Bewohnern seien Alltag. "Da wird der Rollator zur Waffe, wenn einer dem anderen in die Beine fährt." Nicht nur die Bewohner untereinander könnten Aggressionen entwickeln, erläutert Jean-Christoph Stelljes, Mitarbeiter der Stiftungsresidenz Riensberg. Auch Angehörige könnten wütend werden, wenn sie beispielsweise die Mutter im Bett liegend vorfänden. Vorwürfe gegenüber dem Pflegepersonal kämen: Wofür sind Sie eigentlich da? Selbst wenn die Mutter an diesem Tag im Bett bleiben wollte. Außerdem sei das Thema Burn-Out bei den Mitarbeitern wichtig.

Vor allen Dingen Gespräche und eine ernsthafte Beschäftigung mit den Anliegen der anderen könne zur Entspannung beitragen, lernten die Teilnehmer der Schulung. Man müsse den Kontakt aufnehmen, betont Klaus Wille. Zu sagen: Ich sehe, Sie sind ganz aufgeregt, sei eine gute Möglichkeit, deeskalierend auf den Aufgebrachten zuzugehen. Auf keinen Fall dürfe man eine Aggression ignorieren, denn dahinter steckten immer Gefühle und Bedürfnisse. "Es braucht Zeit", sagt Wille.

Doch gerade diese ist in der Altenpflege oft nicht vorhanden. Das Pflegepersonal steht in der Regel unter einem hohem Arbeitsdruck. "Wir müssen schon vorher schauen, wenn es den Kollegen nicht gut geht", meint Jean-Christoph Stelljes, der die Überlastung von Mitarbeitern kennt.

Die Deeskalationstrainer wollen sich künftig regelmäßig austauschen und so ein Netzwerk aufbauen, das in die Einrichtungen der Bremer Heimstiftung wirken soll. Mit dabei ist auch weiterhin die Unfallkasse, die mit dem Projekt die Unfallzahlen reduzieren und eine höhere Arbeitszufriedenheit erreichen möchte.

Quelle: http://www.weser-kurier.de/btag/btag_1348.php?artid=2009010300779& (03.01.2008)
« Letzte Änderung: 16. März 2009, 13:01 von admin » Gespeichert

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