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News: BGH stärkt Verbraucherrechte von Pflegeheimbewohnern

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Autor Thema: GEWALT: Tötungsdelikte in der Pflege ...  (Gelesen 5003 mal)
admin
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« am: 20. Februar 2006, 10:49 »

Nachfolgend eine Pressemitteilung des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA)

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KDA spricht sich für eine bessere Mitarbeiterführung aus

Hannover (KDA) - 15.02.2006 - "Tötungsdelikte in der Pflege stellen nach Auffassung des Kuratoriums Deutsche Altershilfe bezogen auf die rund 1,2 Millionen Beschäftigten in der Pflege zwar schreckliche Einzelfälle dar, aber sie erschüttern nachhaltig das Vertrauen in das Gesundheits- und Pflegesystem", betonte Dr. Hartmut Dietrich, Vorstandsvorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) auf der Pressekonferenz des KDA im Rahmen der Fachmesse "Altenpflege+ProPflege 2006" in Hannover. "Wir müssen uns fragen, ob wir alle Möglichkeiten genutzt haben, ihnen vorzubeugen."

Häufig wird durch die Art und Weise der Presseberichterstattung nahegelegt, dass diese Delikte aufgrund systematischer Fehler ermöglicht werden. Die Pflegebranche reagiert zunehmend verunsichert auf den Druck von allen Seiten, ohne deutlich zu machen, wie sie ähnliche Delikte verhindern kann und will. "Große Verunsicherung herrscht auch bei den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen", bestätigte Katrin Markus, Rechtsanwältin und Geschäftsführerin der BIVA (Bundesinteressenvertretung und Selbsthilfeverband der Bewohnerinnen und Bewohner von Altenwohn- und Pflegeeinrichtungen e.V.). "Uns erreichen zunehmend viele Anrufe von Angehörigen, die sich große Sorgen machen, ob es verantwortet werden kann, dass ihre Mutter oder ihr Vater in einem Heim lebt", berichtete Markus. Die steigenden Kosten der Pflege, verbunden mit den negativen Meldungen in den Medien, ließen in den Köpfen der Verbraucher ein immer schlechteres Bild von der Qualität der Pflege entstehen, dem man stärker entgegentreten müsse, denn die meisten Pflegeeinrichtungen leisteten eine überwiegend gute Pflege. "Man hilft keinem", so Markus weiter, "weder den Pflegenden noch den Pflegebedürftigen, wenn Heime in der öffentlichen Meinung verteufelt werden." Es gelte vielmehr, die guten Beispiele hervorzuheben und allen Beteiligten Mut zu machen, Pflege im Heim als eine echte Alternative zur häuslichen Pflege zu verstehen.

"Natürlich registrieren die Verbraucher im Pflegealltag auch Situationen, in denen Pflegekräfte überfordert sind, doch das allein sowie die gerne zitierten schlechten Rahmenbedingungen in der Pflege lassen Pflegekräfte nicht zu Mördern werden", erklärte die Psychologin und KDA-Pflegeexpertin Christine Sowinski weiter. "Die Analysen der Gutachten bisheriger Tötungsdelikte haben gezeigt, dass Überforderung, aber auch Mitleid in der Regel keine Rolle spielten, als die Personen straftätig wurden. Ihre Motive bleiben meist rätselhaft oder liegen eher in einer gestörten Persönlichkeit begründet, verbunden mit dem Drang, Macht ausüben zu wollen", so die Psychologin. Das KDA kennt die teilweise schwierigen Rahmenbedingungen in der Pflege sehr genau, doch wehrt es sich dagegen, dass durch eine zum Teil unzureichende Darstellung der Zusammenhänge im Pflegegeschehen eine ganze Berufsgruppe pauschal in der Öffentlichkeit in Misskredit gerät. Aber auch die Pflegebranche ist zwingend dazu aufgefordert, viel offener und umfassender über ihre Arbeit zu informieren und nicht nur - wie so häufig - allein Finanzierungsfragen in den Vordergrund zu stellen. Auch unter den derzeitigen Rahmenbedingungen leisten viele Pflegeeinrichtungen eine qualitätsvolle Arbeit. Dies müsse sich auch in einem guten Image ihrer Arbeit widerspiegeln.

Einen Ansatz zur Verminderung der Risiken für gewalttätige oder sogar tödliche Zwischenfälle erläuterte die KDA-Kuratorin Ruth Schwerdt: "Das sensible Verhältnis zwischen Pflegenden und Pflegebedürftigen birgt immer Gefahren in sich, auch die der Gewalt", so die Professorin für Pflegewissenschaft. "Deshalb müssen die Einrichtungen viel mehr Wert auf ihre Dialogkultur legen, ihre handlungsorientierenden Werte nach innen und außen vertreten und dies auch auf die Mitarbeiterführung übertragen", forderte Ruth Schwerdt. Schon bei der Einstellung neuer Pflegekräfte müsse darauf geachtet werden, dass diese sich beispielsweise durch persönliche Reife auszeichneten und in der Lage seien, für die Rechte pflegebedürftiger Menschen, aber auch für die eigenen Anliegen einzutreten und Probleme zu thematisieren. U. a. seien die ständige Begleitung der Mitarbeiter im Pflegeprozess und das Führen von Zielvereinbarungsgesprächen geeignete Mittel hierzu. Weiterhin müsse auch etwaigem Fehlverhalten beruflich Pflegender mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden: "Zynismus in der Sprache und abschätziges Verhalten sind eindeutige Botschaften und stellen Warnsignale dar, auf die Verantwortliche sofort reagieren müssen. Führen eine direkte Ansprache sowie eine aufmerksame und konsequente Begleitung dieser Personen zu keiner Verhaltensänderung, müsse diesen Personen in letzter Konsequenz gekündigt werden, damit es nicht zu gewalttätigen oder tödlichen Zwischenfällen kommt", so die Pflegewissenschaftlerin. 

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Hilfe bei Gewalt in der Pflege bieten verschiedene Organisationen. Hier im Forum finden Sie einige Telefonnummern, Adressen und Links [hier klicken]
« Letzte Änderung: 05. Dezember 2008, 15:08 von admin » Gespeichert

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"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
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