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News: BIVA-Pflegeschutzbund warnt vor Wiederholung der Isolation vom letzten Jahr

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Autor Thema: Fachkräftemangel: Pflegenotstand nicht zu leugnen - oder doch?  (Gelesen 72099 mal)
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« Antworten #16 am: 13. Oktober 2011, 02:10 »

Fachkräftemangel in der Altenpflege ist übertrieben

Autorin: Anette Dowideit | 07.10.2011

Bis zu 220.000 Altenpfleger sollen die nächsten zehn Jahre fehlen, glaubt man dem Interessenverband. Doch in Wirklichkeit existiert fast kein Mangel.

Die Zahlen klingen dramatisch: Mehr als 150.000 Alten- und Krankenpfleger werden im Jahr 2025 in Deutschland fehlen, lautet die jüngste Modellberechnung des Statistischen Bundesamts. Schon heute gibt es laut der Prognose rund 34.000 Vollzeitkräfte zu wenig in Altenheimen, ambulanten Pflegediensten und Krankenhäusern - Pflegenotstand.

Noch schwärzer klingt die Zukunft des Berufsstandes, wenn man die Statistik liest, die der Interessenverband bpa (Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste) für seine Argumentationen nutzt. Demnach werden in Deutschland momentan händeringend 30.000 Pfleger allein für die Altenpflege gesucht, und innerhalb der nächsten zehn Jahre wird die Lücke auf 220.000 anwachsen. Der Fachkräftemangel führe dazu, dass schon heute ganze Abteilungen in Pflegeheimen geschlossen werden müssten, sagte bpa-Präsident Bernd Meurer bei der Vorstellung der Zahlen im August.

Der tatsächliche Fachkräftemangel in der Altenpflege dürfte jedoch weit geringer sein, wie aus Recherchen von "Welt Online" hervorgeht. Denn die Schätzung des Statistischen Bundesamtes - die bereits für das Jahr 2010 eine Lücke von rund 34.000 Fachkräften auswies - lässt wichtige Daten außer Acht.

Das bestätigte die Behörde auf Anfrage. "Unsere Prognose basiert auf der Annahme, dass jeder Pflegebedürftige komplett von Fachkräften versorgt würde. Dass es tatsächlich per Gesetz nur jeder Zweite sein muss, ist nicht berücksichtigt", sagt die zuständige Wissenschaftlerin Anja Afentakis. In den meisten Bundesländern müssen laut gesetzlicher Vorgabe 50 Prozent der Pfleger in Heimen examinierte Altenpfleger mit dreijähriger Ausbildung sein. Auch die Zahl, die Branchenverband bpa verbreitet, gilt unter Gesundheitsökonomen als angreifbar. Sie beruht, wie der bpa bestätigt, auf einer Mitgliederbefragung, deren Ergebnisse auf ganz Deutschland hochgerechnet wurden.

Die heute existierende Lücke ist somit wohl um einige Tausend Fachkräfte kleiner sein als von den Forschern berechnet - wenn es denn überhaupt schon eine gebe, urteilen unabhängige Branchenexperten. "Deutschlandweit beobachten wir bisher noch keinen Fachkräftemangel", sagt etwa Dennis Ostwald, Geschäftsführer des Wirtschaftsforschungsinstituts WifOR in Darmstadt.

Ein Fachkräftemangel sei derzeit zwar in strukturschwachen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern zu beobachten, sagt der Ökonom, der derzeit an einer Studie zu regionalen Unterschieden auf dem Arbeitsmarkt für Gesundheitsberufe forscht. In anderen Bundesländern dagegen bestehe derzeit eher ein Über- als ein Unterangebot mit Pflegefachkräften. "In Baden-Württemberg etwa kommen auf rund 41.000 Pfleger rund 1800 als offen gemeldete Stellen. Angesichts dieses kleinen Anteils schon von einem Mangel zu sprechen, wäre sicher nicht angebracht."

Aus der Studie des Statistischen Bundesamtes geht auch hervor, dass derzeit sogar ein Überangebot von mehr als 70.000 Pflegekräften besteht, wenn man alle verfügbaren Arbeitnehmer mit einrechnet, also auch un- und angelernte Altenpfleger.

Die Ergebnisse unterscheiden sich drastisch je nachdem, wen der jeweilige Statistiker als "Altenpfleger" definiert - was wiederum davon abhängen kann, welche Ziele der Auftraggeber verfolgt. Der Interessenverband bpa und der Arbeitgeberverband Pflege, das Tariforgan der großen privatwirtschaftlichen Heimbetreiber, dürfte sich über Statistiken freuen, die eine möglichst hohe Lücke ausweisen. Beweist doch der viel beschworene Fachkräftemangel, dass es kaum möglich ist, genügend ausgebildete Altenpfleger einzustellen und so die angemessene Versorgung der Bewohner sicherzustellen.

Relevant ist dies vor dem Hintergrund, dass, wie die "Welt am Sonntag" vergangene Woche berichtete, etwa jedes fünfte Altenpflegeheim in Deutschland im Verdacht steht, seine Bewohner und die Krankenkassen zu betrügen, indem es weniger ausgebildete Altenpfleger beschäftigt als gesetzlich vorgeschriebenen 50 Prozent.

Doch wo Pflegenotstand herrscht, so die Argumentation der Verbände, trifft den Heimbetreiber keine Schuld, wenn bei der Kontrolle durch die staatliche Aufsicht eine zu niedrige Fachkraftquote auffällt.

Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/ - Mit freundl. Genehmigung der Autorin Anette Duwideit



Fachkräftenotstand

Die wenigsten Altenpfleger bleiben bis zur Rente

Autorin: Anette Dowideit | 05.07.2011

Stress und schlechtes Image schrecken junge Leute ab, im Altenheim zu arbeiten. Doch bereits 2020 werden rund 300.000 Fachkräfte fehlen.


... In den Ausbildungsbetrieben gebe es teilweise viel zu wenige ausgebildete Fachkräfte, die Anleitung geben könnten, erzählt einer der Schüler: "Ich muss mir fast alles selbst beibringen. Meistens ist keiner da, den ich fragen kann."

Eine andere Schülerin erzählt, dass auf ihrer Station im Altenheim morgens im Frühdienst, wenn die Bewohner aus den Betten geholt und versorgt werden müssen, oft nur drei Pflegeschülerinnen eingeteilt seien, aber keine einzige examinierte Fachkraft. Und damit sei auch niemand da, der die Verantwortung übernehmen könne, wenn einem der Heimbewohner etwas passiert.

"Pflegekräfte werden verheizt"

"Die Leute werden schon in der Ausbildung systematisch verheizt", urteilt Pflegeexperte Fussek. Das führt dazu, dass Pflegekräfte weit häufiger krank sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Laut einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie der Techniker Krankenkasse (TK) fielen Altenpfleger im Schnitt 18,9 Tage krankheitsbedingt im Job aus, während es durchschnittlich bei allen Versicherten nur 12,3 Tage waren. ...

Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2011, 02:23 von admin » Gespeichert

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« Antworten #15 am: 13. Oktober 2011, 01:40 »

Pflegenotstand:

In vielen Kliniken können Patienten nicht mehr ordentlich versorgt werden. Es fehlt an Zeit, Geld und Personal. Das kann lebensgefährlich sein. Der stern veröffentlicht dramatische Hilferufe von überlasteten Krankenschwestern und Pflegern. ...


Quelle: http://www.stern.de/wirtschaft/familie, 05.10.2008



HINWEIS:
... man achte auf das Erscheinungsdatum des Artikels ... !
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2011, 01:56 von admin » Gespeichert

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« Antworten #14 am: 13. August 2011, 00:55 »

ARD - Kontraste, Sendung vom 11.08.2011, 22:00 Uhr:

Tatort Krankenhaus
Wie das Sparen Patientenleben gefährdet


Rund 17.000 Patienten kommen nach Expertenschätzungen jährlich durch Pflege- und Versorgungsmängel in deutschen Krankenhäusern zu Tode. Gerade ältere Menschen, die sich nicht wehren können, werden zu Opfern.

Nachlässige Pflege, Krankenhauskeime, falsche Medikamentengabe - die Liste der Fehler im Klinikalltag ist lang. Schuld ist der drastische Personalabbau bei Pflegekräften sowie fehlende ärztliche Fürsorge und Verantwortlichkeit.

[TV-Beitrag ansehen / ARD Mediathek >>]

Quelle: Rundfunk Berlin Brandenburg [zum Textbeitrag >>]



Chronischer Pflegemangel
Massiver Stellenabbau der vergangenen Jahre hinterlässt Spuren in der Patientenversorgung und lässt sich nicht einfach umkehren


In Berlin wurden jüngst vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) die Ergebnisse der größten Befragung unter Pflegekräften in Deutschland vorgestellt. Mehr als 10000 in Krankenhäusern beschäftigte Gesundheits- und Krankenpfleger beteiligten sich an der Studie „Pflege-Thermometer 2009“. ...

... Projektleiter Prof. Michael Isfort vom dip brachte die Untersuchungsergebnisse auf den Punkt: „Das, was in den vergangenen Jahren bei den Krankenhausärzten mit einem deutlichen und anhaltenden Ausbau von mehr als 20000 Stellen richtig gemacht wurde, ist bei der Krankenhauspflege durch einen massiven Stellenabbau schiefgelaufen und wird nun immer folgenschwerer für die Beschäftigten und die Patienten!“

... Die Studie kann kostenlos unter www.dip.de heruntergeladen werden. Das [„Pflege-Thermometer 2009“ >>] ist bereits die fünfte größere Untersuchung dieser Art seit 2002. Das gemeinnützige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) in Köln und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz. Es beschäftigt rund 20 Mitarbeiter(innen)
in vier Abteilungen.

Quelle: http://www.caritas-nrw.de/wai1/showcontent.asp?ThemaID=1285
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2011, 01:31 von admin » Gespeichert

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« Antworten #13 am: 06. Juli 2011, 10:00 »

    AWO und ver.di stellen Memorandum vor:
    "Perspektiven für die Pflege in Deutschland"


    Angesichts der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung wird der Anteil älterer und auch hilfsbedürftiger Menschen in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Dies stellt professionelle Hilfs- und Pflegesysteme, die Träger der Freien Wohlfahrtspflege und die Interessenvertretungen der Beschäftigten vor neue Herausforderungen.

    Was sich künftig tun muss, um eine zuverlässige und qualitativ hochwertige Pflege mit attraktiven, zukunftssicheren Arbeitsplätzen und einer angemessenen Bezahlung sicherzustellen, haben der AWO Bundesverband und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in einem gemeinsamen Memorandum „Perspektiven für die Pflege älterer Menschen in Deutschland“ formuliert.

    Quelle: http://presse.verdi.de/download-center/pressemappe, 01.07.2011



    AWO und ver.di fordern „Perspektiven für die Pflege älterer Menschen in Deutschland“

    01.07.2011 „Wir können und wollen die Situation in der Pflege nicht mehr länger hinnehmen“, erklären das AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker und ver.di Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke im Rahmen ihrer heutigen Pressekonferenz zur Vorstellung des gemeinsamen  Memorandums „Perspektiven für die Pflege älterer Menschen in Deutschland“. In diesem Memorandum haben AWO und ver.di zusammen Forderungen zur Verbesserung der Situation pflegebedürftiger sowie pflegender Menschen in Deutschland aufgestellt.

    Für die Einrichtungsleitungen und die Beschäftigten im Pflegebereich wird der Kosten- und Leistungsdruck zunehmend unerträglich. Dazu kommt die zu Recht hohe Erwartungshaltung der zu Pflegenden und deren Angehörigen. Diese beiden Seiten Kosten- und Leistungsdruck auf der einen und eine berechtigt hohe Anspruchshaltung der zu Pflegenden und ihrer Angehörigen auf der anderen Seite, miteinander zu vereinbaren, wurde in den letzten Jahren immer mehr zum Balanceakt. „Für viele Einrichtungen ist die Leidensgrenze erreicht“, erklärt Döcker warum AWO und ver.di dringenden Handlungsbedarf sehen. „Die Situation der Pflege in Deutschland muss verbessert werden und unser Memorandum wird dazu einen Beitrag leisten“, ist sich Döcker sicher.

    Eckpunkte des Memorandums sind:
    • das Recht auf Selbstbestimmung und Teilhabe pflegebedürftiger Menschen in der Gesellschaft,
    • die individuellen sowie bedarfsgerechten Pflege und Betreuung,
    • ein neuer erweiterter Pflegebedürftigkeitsbegriff,
    • eine höhere Wertschätzung und bessere Bezahlung der Pflegearbeit,
    • mehr Personal und humanere Arbeitsbedingungen sowie
    • die Schaffung angemessener Rahmenbedingungen für Pflege mit entsprechenden Leistungsvergütungen.

    Quelle: http://www.awo.org/awo-aktuell/awo-aktuell-newsdetails/article/awo-und-verdi-fordern-perspektiven-fuer-die-pflege-aelterer-menschen-in-deutschland/45.html



    Schlechte Bezahlung ist Grund für Fachkräftemangel in der Pflege

    Die AWO fragte 1.000 Menschen: Was muss sich Ihrer Meinung nach vor allem ändern, damit eine Ausbildung im Bereich Pflege für junge Menschen attraktiver wird? Die Studie wurde von TNS-Infratest durchgeführt. Jeder zweite Bürger (54 Prozent) ist laut AWO Sozialbarometer der Meinung, dass die Bezahlung in Pflegeberufen attraktiver werden müsse, damit sich mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Pflegebereich entscheiden. Abgesehen von den 54 Prozent der Bürger, die sich für eine bessere Bezahlung aussprachen, gaben 15 bzw. 16 Prozent an, die Arbeitsbelastung und die gesellschaftliche Anerkennung als unattraktiv wahrzunehmen. Um die Situation der Pfleger und der zu Pflegenden zu verbessern und dem Fachkräftemangel zu begegnen, entwickelte die AWO kürzlich gemeinsam mit der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft ver.di ein Memorandum über Perspektiven für die Pflege älterer Menschen in Deutschland. Darin fordern AWO und ver.di unter anderem deutlich verbesserte Bedingungen für die Pflege.

    [Ergebnisse und Grafiken der TNS Infratest >>]

    Quelle: https://gesundheit-soziales.verdi.de/branchenpolitik/pflegeeinrichtungen

    * Memorandum-Perspektiven-fur-die-Pflege-aelterer-Menschen-in-Deutschland_110705.pdf (1784.99 KB - runtergeladen 758 Mal.)
    * Pflege-in-Deutschland-Zahlen-Daten-Fakten110705.pdf (64.81 KB - runtergeladen 879 Mal.)
    « Letzte Änderung: 12. Juli 2011, 11:18 von admin » Gespeichert

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    « Antworten #12 am: 24. Juni 2011, 10:52 »

    Pflegefachkräfte melden sich zu Wort ...

    Treffende Kommentare zu den Vorstellungen des "Arbeitgeberverband Pflege":

    Zitat
    ... Würde mich mal interessieren, ob diese Arbeitgeber ihr Auto auch von einer angelernten Hilfskraft reparieren lassen würden?! ...

    Zitat
    ... Mich würd ja mal interessieren was die Hilfskräfte dazu sagen? Schließlich hätten sie dann normalerweise ja auch die volle Verantwortung für ihr Tun. ...

    Quelle: http://www.facebook.com/notes/aktion-pflege-steht-auf/



    "Die wenigsten Altenpfleger bleiben bis zur Rente

    Stress und schlechtes Image schrecken junge Leute ab, im Altenheim zu arbeiten. Doch bereits 2020 werden rund 300.000 Fachkräfte fehlen." ...

    ... "Pflegekräfte werden verheizt"

    "Die Leute werden schon in der Ausbildung systematisch verheizt", urteilt Pflegeexperte Fussek. Das führt dazu, dass Pflegekräfte weit häufiger krank sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Laut einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie der Techniker Krankenkasse (TK) fielen Altenpfleger im Schnitt 18,9 Tage krankheitsbedingt im Job aus, während es durchschnittlich bei allen Versicherten nur 12,3 Tage waren.  ...


    Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article13469304/Die-wenigsten-Altenpfleger-bleiben-bis-zur-Rente.html
    « Letzte Änderung: 13. Oktober 2011, 01:02 von admin » Gespeichert

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    « Antworten #11 am: 22. Juni 2011, 13:29 »

    DBfK fordert Maßnahmenpaket gegen Fachpersonalmangel in der Pflege

    Berlin, 22.06.2011, Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt, dass sich die Bundesregierung bei einem Fachkräftegipfel mit dem gravierenden Fachkräftemangel in Deutschland befasst. „Wir erwarten konkrete Maßnahmen, denn schöne Worte und Imagebroschüren gab es bisher genug“, sagt Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des DBfK. „Es reicht nicht aus, zu fordern, dass ältere Mitarbeiter/innen oder Langzeitarbeitslose oder Migranten als Zielgruppe identifiziert werden“, so Wagner weiter, „es müssen jetzt endlich Grundlagen dafür geschaffen werden, dass diese Menschen auch qualifiziert bzw. im Beruf gehalten werden können.“ Vor allem im Bereich der Pflegeberufe sei der sich abzeichnende Personalmangel jahrelang von allen Verantwortlichen ignoriert worden. Auch heute noch werde das Problem meist nur quantitativ betrachtet. Nach dem Motto ‚zu wenig Pflegepersonal hier – zu viele Arbeitslose dort‘ versuche man ein Nullsummenspiel. Damit ist der Personalmangel nicht zu lösen.

    Der Mangel wird auch nicht durch Anwerbung aus dem Ausland aufgefangen. Denn es gibt gerade bei den Gesundheitsfachpersonen einen weltweiten Mangel und Wettbewerb. In diesem Wettbewerb ist Deutschland in der Pflege schlecht aufgestellt. In kaum einem vergleichbaren Industrieland sind Arbeitsbedingungen, Arbeitsbelastung und Vergütung so schlecht wie hier. Es besteht die Gefahr, dass wir nur die ausländischen Fachpersonen gewinnen können, die niemand sonst einstellt.

    Der DBfK fordert von der Bundesregierung eine umfassende Initiative, die für deutlich bessere Arbeitsbedingungen sorgt. So könnten kurzfristig qualifizierte Pflegefachpersonen, die den Beruf wegen der Rahmenbedingungen verlassen haben, zurückgeholt werden. Es muss spezifische Angebote für ältere Pflegefachpersonen geben, z.B. die Wochenarbeitszeit bei Lohnausgleich zu reduzieren. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zu verbessern, indem zuverlässige Dienstplanung, aber auch Unterstützungs- und Beratungsangebote geschaffen werden. Die Vergütung muss sich verbessern. Dazu ist im Sozialrecht ein Mechanismus zu schaffen, der Gehaltssteigerungen vollständig abbildet. Die Ausbildung ist attraktiver zu machen. Dazu gehört eine rasche Reform der Ausbildung mit Zusammenführung der drei Pflegefachberufe zu einem Beruf, die Möglichkeit die Ausbildung auch an Hochschulen zu machen, die Überführung der Pflegeschulen in das staatliche Bildungssystem. Dazu gehören auch gestufte Bildungswege die vertikale Durchlässigkeit schaffen und die Finanzierung auch des 3. Jahres der Umschulung.

    Unabhängig von den geringen Chancen einer Anwerbung aus dem Ausland, fordert der DBfK von der Bundesregierung die verbindliche Umsetzung der von der WHO verabschiedeten ‚Ethischen Richtlinien zur Anwerbung von ausländischem Gesundheitsfachpersonal‘ in nationale Bestimmungen.

    Bei den Arbeitgebern und Geschäftsführungen ist ein Paradigmenwechsel erforderlich, der Pflegefachpersonal nicht mehr als Belastungsfaktor im Budget, sondern als Ressource betrachtet. Denn Anerkennung der Leistung des Einzelnen und Wertschätzung der Qualifikation der Pflegefachpersonen fehlen in Deutschland am meisten. Und dies kann keine Regierung verordnen.

    Quelle: www.dbfk.de, Pressemitteilung vom 22.06.2011



    Siehe auch "Podiumsdiskussion verdeutlicht Probleme im Pflegebereich":
    http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=1573.0


    Personal- und Fachkraftquote im Pflegebereich:
    http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=826.msg2890#msg2890


    Siehe auch: Comedy-TVbeitrag "Erwin Pelzig nimmt den Pflegenotstand und die Reaktion der Politik darauf, genauer ins Korn."
    http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=1600.0
      Grinsend  Lächelnd
    « Letzte Änderung: 23. Juni 2011, 11:06 von admin » Gespeichert

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    « Antworten #10 am: 22. Juni 2011, 13:19 »

    Betroffene wehren sich:
    Pflege-Fachkräftemangel ist hausgemacht


    (22.06.2011) Arbeitgeber im „Bündnis gegen Fachkräftemangel“ müssen ihre Hausaufgaben machen und aufhören zu jammern. Das fordern Arbeitnehmervertreter, Verbraucherschützer, Betroffenenvertreter und andere. Solche Arbeitgeber sollen endlich auch ihrer sozialen Verantwortung nachkommen. Genügend Mitarbeiter aus- und weiterzubilden, ihnen zukunftsorientierte, attraktive Arbeitsplätze anbieten und sie „pfleglich“ zu behandeln, ist nicht Aufgabe des Staates, sondern der Arbeitgeber. Mit dem faktenverdrehenden Gejammere muss endlich Schluss sein. Die Politik ist gefordert und sollte Arbeitgeber endlich stärker in die Ausbildungs-Pflicht nehmen und für Pflege-Rahmenbedingungen sorgen, die qualitätsorientierte Pflege ermöglicht.

    Der Grund für die Arbeitgeberschelte liegt in einer aktuellen Medienmitteilung der Privaten Arbeitgeber und Repräsentanten der Freien Wohlfahrt (Arbeitgeberverband Pflege, der Paritätische Gesamtverband und das Augustinum der Diakonie), veröffentlicht im „CARE Invest Newsflash“. Hier ist zu lesen: „Gemeinsam gegen den Notstand: Großes Bündnis gegen Fachkraftmangel gestartet“. Der Politik wirft dieses Arbeitgeber-Bündnis Untätigkeit vor. Ihre Forderung ist unter anderem, dass Pflege-Hilfskräfte bereits nach sechs Monaten im Job als Pflege-Fachkräfte bezeichnet und die so genannte Fachkraftquote abgesenkt werden soll.

    Die von diesen Arbeitgebern vorgeschlagene Strategie, die vorrangig auf Altenpflegekräfte aus dem Ausland setzt, ist ein Irrweg. Er wird keine wesentliche Entlastung bei der Fachkraftsuche bringen. In unseren Nachbarländern werden oft deutlich bessere Arbeitsbedingungen als bei uns geboten. Nicht ohne Grund wandern hier ausgebildete, motivierte Pflege-Fachkräfte dorthin ab. Das Interesse des Arbeitgeber-Gremiums scheint lediglich in der Ausweitung des Niedriglohns zu bestehen. Eine Umdefinition von Pflege-Hilfskräften zu Pflege-Fachkräften durch ein nur 6-monatiges „Training-on-the-Job“ würde den Beruf der Pflegefachkraft noch unattraktiver machen, als er so schon ist – das darf es auf keinem Fall geben! Im übrigen sollte diesen Arbeitgebern auch bekannt sein, dass für die Versorgung hochaltriger, multimorbider, pflegebedürftiger Menschen künftig nicht weniger, sondern mehr Fachkräfte in der Pflege benötigt werden.

    Trotz des steigenden Bedarfs an Fachkräften ist die Ausbildungsquote in der Altenpflege in den
    letzten Jahren immer weiter gesunken. Für Arbeitsuchende bietet der Pflegebereich beruflich kaum Anreize. Das schlechte Image der Branche liegt neben der immer größeren Arbeitsbelastung auch an den unattraktiven Arbeitsbedingungen sowie der im Vergleich zu anderen Berufen schlechten Entlohnung. Kopfgeldprämien zur Anwerbung von Arbeitskräften und teure Imagekampagnen können das nicht ändern.

    Bei Finanzierungsfragen der Altenpflegeausbildung ist auch die Politik mit in der Pflicht, entsprechende Regelungen zu schaffen beziehungsweise konsequent umzusetzen. Eine bereits jetzt in den Bundesländern mögliche Ausbildungsumlage muss für alle Unternehmen in Deutschland verpflichtend eingeführt werden. Auch dass die dringend gesuchten Nachwuchskräfte in einigen Bundesländern noch für ihre Ausbildung selbst bezahlen müssen, ist dringend abzuschaffen und bundesweit einheitlich zu regeln.

    Die Verbesserung der Ausbildungssituation, der Arbeits- sowie der politischen Rahmenbedingungen sind die wichtigsten Voraussetzungen dafür, vorhandene Pflegekräfte in ihrem Beruf hier in Deutschland halten zu können und den Pflegeberuf an sich wieder aufzuwerten.

    -----------------------------------------------------------
    Quellenangaben / Bezug:
    - http://www.careinvest.vincentz.net/news/index.cfm?id=2464
    - http://www.arbeitgeberverband-pflege.de/das-haben-wir-zu-sagen


    Quelle: gemeinsame Presse-Info, siehe http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=1601.0



    DGB: Fachkräftemangel in der Pflegebranche ist hausgemacht

    Die Pflegebranche, die ein Marktvolumen von etwa 25 – 30 Mrd. € für die stationäre und ambulante Pflege umfasst, klagt seit Jahren über Personalmangel. Der Bedarf an Altenpflegeplätzen wird mit der Alterung der Bevölkerung in den nächsten Jahren deutlich steigen.

    Man sollte eigentlich meinen, dass Politik und private Pflegedienste alles unternehmen, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen und die Ausbildungszahlen zu steigern. Doch Besserung ist immer noch nicht in Sicht.

    Die Forderung nach gezielter Anwerbung ausländischer Pflegekräfte wird immer lauter. Soforderte der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) eine Green-Card für Pflegekräfte aus Nicht-EU-Staaten. Doch diese Klagen über Fachkräftemangel in der Altenpflege sind in erster Linie eine Selbstanklage an die unzureichende Erstausbildung und die unzureichende Attraktivität dieses Berufes, aber auch die unzureichenden politischen Finanzierungsregelungen in den Ländern. ...

    Quelle: DGB "arbeitsmaktaktuell" 01-2011

    * Fachkraeftemangel-in-der-Pflegebranche_dgb01-2011.pdf (362.71 KB - runtergeladen 678 Mal.)
    * Berufsausstieg-Pflegepersonal_bau2005.pdf (1127.52 KB - runtergeladen 819 Mal.)
    « Letzte Änderung: 12. Juni 2014, 01:06 von admin » Gespeichert

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    « Antworten #9 am: 09. Juni 2011, 09:36 »

    Heuchelei der Arbeitgeber:

    Zitat
    Gemeinsam gegen den Notstand:
    Großes Bündnis gegen Fachkraftmangel gestartet


    Berlin. Die Privaten Arbeitgeber und Repräsentanten der Freien Wohlfahrt haben sich zu einem bundesweiten Bündnis zusammengeschlossen. Der Arbeitgeberverband Pflege, der Paritätische Gesamtverband und das Augustinum der Diakonie fordern die Bundes- und Landespolitik auf, endlich den Fachkräftemangel der Branche anzugehen. "Wir brauchen dringend kurzfristige Lösungen", hieß es jetzt in einem Pressegespräch in Berlin. "Der Fachkraftmangel in der Pflege betrifft uns alle, unabhängig von der Trägerschaft", so der Arbeitgeberverbands-Vorsitzende Thomas Greiner. "Wir haben es mit einem echten Notstand für die Branche zu tun. Und die Politik tut nichts." Das neue Bündnis werde den Druck auf die Bundes- und Landespolitik erhöhen, sich dieses Themas endlich anzunehmen.

    Das neue Bündnis fordert:

    1. Anerkennung aller in der EU erreichten Abschlüsse von Pflegefachkräften für Jobs in Deutschland. "Solange die zügige Anerkennung in den Ländern nicht erfolgt, kann auch von Freizügigkeit des Arbeitsmarktes in der Pflege nicht gesprochen werden", so Greiner. Der Pflegearbeitsmarkt in Deutschland sei durchaus für Fachkräfte etwa aus Tschechien interessant - dort verdienen sie 800 Euro monatlich, in Deutschland würden sie 2.500 Euro verdienen - wenn sie denn arbeiten dürften.

    2. Qualifizierung von geeigneten Pflegehilfskräften zu Fachkräften in sechs Monaten on the Job. "Das ist rechtlich jetzt schon möglich, wird aber in den Ländern blockiert", so Dr. Helmut Braun, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Pflege.

    3. Senkung der Fachkraftquote: Es sei für die Pflegeunternehmen vor Ort kaum möglich, die Fachkraftquote zu halten, da faktisch keine Fachkräfte zu bekommen sein.

    Die Bündnispartner vertreten derzeit bereits über 450.000 Arbeitnehmer* in der Pflege - ABVP 250.000, der Paritätische 200.000, das Augustinum rund 4.000. Das Bündnis ist offen für den Zutritt weiterer Partner.
    Quelle: http://www.haeusliche-pflege.vincentz.net - Auszug aus CARE Invest Newsflash, 08.06.2011:
    http://www.careinvest.vincentz.net/news/index.cfm?id=2464




    ANMERKUNG:

    * ... ob die ArbeitNehmer schon davon wissen, dass sie vom Bündnis der ArbeitGeber vertreten werden ... Huch  Augen rollen


    Die Forderung des Arbeitgeberverband-Pflege zur Fachkraftquote  (Absurdistan läßt grüßen):
    Zitat
    "Bekommt ein Heim beim Pflege-TÜV gute Noten, soll ihm eine geringere "Fachkraftquote" erlaubt werden."
    Quelle: http://www.arbeitgeberverband-pflege.de/das-haben-wir-zu-sagen/detail.php?objectID=48

    Wer die "Qualität und Aussagekraft der Benotung des Pflege-TÜV kennt, weiß, was er auch von dieser Forderung zu halten hat ...  Ärgerlich
    « Letzte Änderung: 26. Juni 2014, 12:00 von admin » Gespeichert

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    « Antworten #8 am: 06. April 2011, 23:47 »


    Fachkräftemangel? Qualifizierte Bewerber werden abgeschreckt


    Plusminus Sendung vom Di, 05.04.11 | 22:05 Uhr

    „Wir sind es ja schon gewohnt: Die Arbeitgeber in Deutschland jammern immer. Erst war es die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit, dann waren wir Freizeitweltmeister, und jetzt fehlen Millionen Fachkräfte. Woran liegt das?“  so die Einleitung der Rückschau (© SR) von Ingo Blank auf die Sendung, die der Fragestellung am Beispiel der Altenpflege gut recherchiert nachging. Ver.di Kolleginnen und Kollegen beschrieben mutig die Situation. Es lohnt sich, das Video in der Mediathek der ARD nochmals anzusehen und den Textbericht von Ingo Blank über die Plusminus Sendung auf DasErste.de nachzulesen.

    [Hier zum Filmbericht >>]

    [Hier zum Textbericht >>]

    Quelle: aktuelles aus ver.di "Altenpflege in  Bewegung" und Branchenpolitik Altenpflege vom 06.04.2011
    « Letzte Änderung: 22. Januar 2015, 18:16 von admin » Gespeichert

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    « Antworten #7 am: 20. Januar 2011, 00:38 »

    Fachkräftemangel in der Pflegebranche ist hausgemacht

    Die Pflegebranche klagt seit Jahren über Personalmangel, doch der Bedarf an Altenpflegeplätzen wird weiter steigen. Man sollte meinen, Politik und private Pflegedienste würden alles unternehmen, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Doch Besserung ist nicht in Sicht.

    Wie will die Branche zum Beispiel erklären, einerseits unter Fachkräftemangel zu leiden und andererseits die Pflegebeschäftigten so schlecht zu bezahlen, dass zehn Prozent von ihnen trotz Arbeit Hartz IV Leistungen in Anspruch nehmen müssen?

    Das DGB Paper benennt aus arbeitsmarktpolitischer Sicht die Ursachen für einen hausgemachten Fachkräftemangel in der Pflegebranche und zeigt der Politik und den Unternehmen Wege aus der Krise auf:

    1.  Aktuelle Arbeitsmarktsituation in der Altenpflege
    2.  Hauptursachen für Fachkräftemangel
    2.1 Ausbildung in der Altenpflege ist gesunken
    2.2 Keine einheitliche Ausbildungsfinanzierung
    2.3 Länder schöpfen Hand lungsmöglichkeiten nicht aus
    2.4 Auszubildende müssen oftmals Schulgeld zahlen
    3.  Qualität der Arbeit lässt oftmals zu wünschen übrig
    4.  Arbeitsförderung muss Defizite in der Erstausbildung notdürftig ausbügeln
    5.  Schlussbemerkung

    Fazit:
    "Einen Pflegenotstand gab es bereits in den 80er Jahren, der mit angeworbenen Hilfskräften aus dem Ausland zu lindern versucht wurde, doch die zentralen Ursachen der Personalengpässe wurden nicht wirksam angegangen. "

    * DGB-Paper-Fachkraeftemangel-Pflegebranche_01-2011.pdf (362.71 KB - runtergeladen 858 Mal.)
    « Letzte Änderung: 27. Mai 2011, 11:17 von admin » Gespeichert

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    « Antworten #6 am: 18. November 2010, 02:03 »

    Zitat von: Weser-Kurier
    Fachkräftemangel

    "Pflegesystem steht kurz vor dem Kollaps"

    Von Arno Schupp

    Bremen. Stefan Görres malt ein düsteres Bild: 'Das Pflegesystem steht kurz vor dem Kollaps. Bis 2030 werden in den Pflegeberufen weit mehr als eine Million Beschäftigte fehlen', sagt der Leiter des Instituts für Public Health und Pflegeforschung (IPP) an der Bremer Universität. Der Druck auf die Beschäftigten wird zunehmen, und damit das große Tabu-Thema des Gesundheitswesens dramatisch an Relevanz gewinnen: Gewalt in der Pflege.

    In Deutschland leben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums etwa 2,4 Millionen Pflegebedürftige. Diese Zahl werde in zehn bis 15 Jahren auf mindestens drei Millionen steigen.

    'Wir wissen also, dass künftig mehr Menschen pflegebedürftig sein werden. Und wir wissen, dass der Pflegeberuf für immer weniger junge Menschen attraktiv zu sein scheint. Alles in allem wissen wir also, dass wir auf ein Problem zusteuern, wenn wir nichts unternehmen', erklärte Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter gestern. Einen Lösungsansatz sieht sie in der von ihr initiierten Bremer Bildungsoffensive in der Pflege. Einer der Bausteine ist die Jobmesse und das Fachsymposium 'G_win - Zukunftsberufe Gesundheit', die am 19. und 20. November im World Trade Center stattfinden. Ein weiterer Baustein ist die Neuausrichtung der Ausbildung.

    Pflege als Studiengang

    'Die Aufteilung in Kinderkranken-, Kranken- und Altenpfleger macht für die zukünftigen Anforderungen keinen Sinn mehr', so die Senatorin. Zudem sollen unterschiedliche Qualifikationsstufen in der Ausbildung eingerichtet werden. 'Wir wollen im Frühjahr mit einer Ausbildung zum Pflegeassistenten beginnen. Für diese Ausbildung sollen verstärkt Hauptschüler angesprochen werden. Für die, die gut sind, soll es dann die Möglichkeit einer Weiterqualifizierung zur Fachkraft geben.' Am Ende des Spektrums steht dann die akademische Ausbildung: In Bremen wird ein neuer Bachelorstudiengang Pflege im kommenden Jahr beginnen, so Rosenkötter.

    Eine Neuordnung der Ausbildung mache zwar Sinn, allerdings sei ein kurzfristiger Effekt nicht zu erwarten. 'Wir haben zu lange gewartet. Bis diese Maßnahmen greifen und für eine Entspannung der Situation sorgen, wird es noch Jahre bis Jahrzehnte dauern', kritisiert Görres. Und das sieht er durchaus mit Sorge. 'Wer sich für einen Beruf in der Pflege oder die Pflege eines Angehörigen entscheidet, hat das Hauptaugenmerk, anderen Menschen helfen zu wollen', sagt der IPP-Leiter.

    'Genau diese Menschen tappen aber auch als Erste in die Falle, wenn sie merken, dass sie ihre Vorsätze gar nicht umsetzen können.' Frustration ist sowohl bei der häuslichen als auch der stationären Pflege einer der Hauptauslöser für Gewalt, sagt Stefan Görres. Wobei er den Begriff nicht nur auf Tätlichkeiten und Misshandlungen bezieht, 'denn auch Vernachlässigung ist eine Form der Gewalt in der Pflege'.

    Dass es sie gibt, ist unbestritten: 39 Fälle von Gewalttaten in der Pflege verzeichnet die Bremer Polizeistatistik für das Jahr 2009, in den vorangegangenen Jahren waren es mal 32, mal 27. Doch die Zahlen zeigen allenfalls einen kleinen Ausschnitt der Realität. Angehörige und Pflegebedürftige schweigen aus Angst vor Repressalien, Pfleger und Betreuer, weil ihr Verhalten womöglich straf- und arbeitsrechtliche Folgen hat.

    Stillschweigendes Einvernehmen
    Konkrete Zahlen fehlen, das Thema hat gesellschaftspolitische Brisanz - eigentlich ist es also 'wie geschaffen für eine wissenschaftliche Aufarbeitung', sagt Görres. 'Doch offenbar haben weder Sozialverbände noch die Politik Interesse, eine solche Studie zu finanzieren.' Er sieht ein stillschweigendes Einvernehmen aller Beteiligten, das Tabu-Thema nicht aufzurühren. 'Denn dann müsste man die Debatte um den Fachkräftemangel noch einmal ganz anders führen.'

    Im 'Bremer Forum gegen Gewalt in der Pflege und Betreuung' findet der Gedanke an eine derartige Untersuchung geteiltes Echo. Schon bei der Gründung des Forums, das Menschen und Organisationen vereint, die sich mit Gewalt in der Pflege auseinandersetzen, 'haben wir diskutiert, ob wir konkrete Zahlen zum Thema brauchen', sagt Adele Ihnen. 'Wir haben uns damals dagegen entschieden.' Wenn es zu Schlägen oder Misshandlungen kommen sollte, sei die Sachlage klar: 'Dann gibt es eine Anzeige.' Alles andere sei schwierig zu beurteilen. Wo geht die Gewalt los? Mit welchem Satz, mit welchem Wort? Genau um diese Fragen geht es bei den Veranstaltungen, die das Forum organisiert, um Pflegepersonal für das Thema Gewalt in der Pflege zu sensibilisieren. Das Forum sieht jedoch auch die Träger der Pflegeeinrichtungen in der Pflicht, sich intensiver mit dem Thema zu befassen. Zumal eine offene Auseinandersetzung mit dem Problem auch eine Art Qualitätsmerkmal sein könnte, ein Zeichen, dass es nichts zu verbergen gebe, sagt Volker Tewes.

    "Mehr Personal ins System"

    Doch wie auch immer die Träger mit dem Problem umgehen, eine dauerhafte Verbesserung der Situation kann es nur geben, 'wenn mehr Personal ins System kommt', sagt Görres. 'Um dieses Personal aber zu bekommen, muss der Beruf attraktiver werden.' Das sieht offenbar auch Ingelore Rosenkötter so. 'Wir sind gerade dabei, eine Werbekampagne zu entwickeln, mit der wir junge Frauen und Männer auf die Vorteile dieser Berufe aufmerksam machen wollen. Immerhin handelt es sich dabei um eine qualifizierte und abwechslungsreiche Tätigkeit mit Aufstiegsmöglichkeiten', erklärt die Gesundheitssenatorin.

    Eine Möglichkeit, sich über Pflegeberufe zu informieren, ist die Jobmesse 'G_win - Zukunftsberufe Gesundheit', die am 19. und 20. November im World Trade Center stattfindet. 37 Unternehmen und Institutionen präsentieren sich dort mit konkreten Stellenangeboten und Fortbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte. Außerdem findet ein Symposium statt, in dem über die Neugestaltung der Gesundheitsberufe diskutiert wird.
    Quelle: http://www.weser-kurier.de/
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    « Antworten #5 am: 28. Juli 2010, 15:17 »

    Die Bundesregierung sieht keinen akuten Fachkräftemangel in der Pflege

    Auf eine kleine Anfrage der SPD-Fraktion im Bundestag zur „Ausgestaltung der Pflegeberufe und Weiterentwicklung der Pflegeausbildungen“, antwortete die Bundesregierung, dass insgesamt derzeit nicht von einem akuten Fachkräftemangel gesprochen werden könne. Gleichwohl sei von einem deutlich steigenden Bedarf an Pflegefachkräften in den kommenden Jahren und Jahrzehnten auszugehen. So weit die Antwort der Bundesregierung.

    Ist der akute Fachkräftemangel in der Pflege also nur eine „gefühlte“ Realität in den Pflegeeinrichtungen? Das scheint die Einschätzung der Bundesregierung zu sein, die das Problem als eines beschreibt, das sich erst in den nächsten Jahrzehnten stelle. So reden sich politisch Verantwortliche die Situation schön, wenn nicht beabsichtigt ist, die erforderlichen Gegenmaßnahmen gesetzgeberisch anzugehen.

    Die Absicht, die Berufsausbildung in der Pflege zu reformieren, ist zwar eine begrüßenswerte Aktivität, aber sie wird alleine nicht ausreichen. Paradox wird es dann, wenn in der Antwort ausgeführt wird, dass das breite Angebot an Förderleistungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Deckung des wachsenden Fachkräftebedarfs leiste, gleichzeitig aber  diese Bundesregierung zu verantworten hat, dass die erfolgreiche Finanzierung der dreijährigen Umschulung zur Altenpflegerin ab Anfang nächsten Jahres wieder auf zwei Jahre verkürzt wird. Eine gute Pflegepolitik sieht anders aus. (gff)

    [Download der Fragen an und Antworten der Bundesregierung >>]

    Quelle: ver.di Bundesverwaltung, Info vom 27.07.2010



    Offenbar ignoriert die Bundesregierung die Ergebnisse der dip-Studie ...

    Siehe dazu:

    [dip-Studie: Pflege-Thermometer 2009 offenbart Pflege-Notstand >>]
    « Letzte Änderung: 18. November 2010, 01:58 von admin » Gespeichert

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    « Antworten #4 am: 19. Mai 2010, 12:47 »

    Pressemitteilung Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk - 17.05.2010

    Pflegenotstand ist da und kann nicht geleugnet werden

    Die Bundesagentur für Arbeit wird in der Zeitschrift "CAREkonkret" (14.05.2010, Seite 1)) u.a. mit folgender Stellungnahme zitiert: "Der vielbeschworene Pflegekräftemangel findet in der Statistik allerdings noch keinen Niederschlag - im Gegenteil".

    Da wir uns wiederholt zum Pflegekräftemangel in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geäußert und dazu auch Pflegetreffs in Neuss durchgeführt haben, sind wir an Ihren konkreten Aussagen und statistischen Daten sehr interessiert und haben die Bundesagentur für Arbeit um genaue Angaben gebeten.

    Wir vermuten aber, dass hier möglicherweise aneinander vorbei geredet wird. Es geht nämlich einmal darum, ob die tatsächlich eingerichteten Stellen besetzt sind oder mittels vorhandener Bewerber unter Umständen besetzt werden könnten. Darauf bezieht sich wahrscheinlich das Statement der Bundesagentur für Arbeit.

    Uns geht es aber nicht allein um die vorhandenen Stellen, sondern darum, dass wir einfordern, die unzureichenden Stellenpläne insgesamt den Bedürfnissen anzupassen. Pflege ist unserer Meinung nach seit Jahren zu einem reinen Kostenfaktor verkommen und wird nur noch nach Kassenlage dotiert.

    So sind zum Beispiel - durch Studien belegbar - in den letzten 10 Jahren in den Krankenhäusern (zu Gunsten der Ärzte!) rd. 70.000 Pflegestellen abgebaut worden. Das Förderprogramm der Bundesregierung, das 17.000 Stellen vorsieht, ist deshalb kaum in Anspruch genommen worden, weil die Krankenhäuser einen Eigenanteil der Personalkosten übernehmen sollen und dies überwiegend nicht tun. Daher bleibt das Angebot weithin ungenutzt, obwohl es einen unbestrittenen Bedarf gibt. Durch die aktuellen Gehaltsforderungen der Ärzte in den kommunalen Krankenhäusern wird es möglicherweise zu weiteren Stellenreduzierungen zu Lasten der Pflege kommen.

    In den stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen) gibt es ebenfalls völlig unzureichende Stellenschlüssel, die den tatsächlichen Pflegebedarf nicht annähernd abdecken. Daher gibt es auch immer wieder die bekannten Mängelberichte des MDK, Hilferufe ...usw. - nahezu zwangsläufig.

    Wir gehen davon aus, dass der Bedarf an zusätzlichen Pflegekräftestellen in allen Pflegesystemen mit rd. 20% anzusetzen ist. Solange dem seitens der Pflege-Rahmenbedingungen nicht entsprochen ist, müssen wir von einem Pflegenotstand bzw. von einem Bedarf an Pflegekräften ausgehen.

    Quelle: http://www.openpr.de/news/428795.html bzw. www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de



    Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk versteht sich als Lobby (Interessenvertretung) für pflegebedürftige und behinderte Menschen (Patienten) bzw. ihrer Rechtsvertreter / (pflegenden) Angehörigen und ist bei Bedarf um Beratung und Hilfe bemüht. Dabei nimmt die Selbsthilfe einen herausragenden Stellenwert ein. Die Unterstützung bzw. Veranlassung von entsprechenden Selbsthilfeaktivitäten, z.B. regelmäßige Pflegetreffs, Gesprächskreise und sonstige Gruppentreffen, ist eine wichtige Aufgabe. Dabei stellt das Netzwerk seine Aktivitäten vor allem auf die Bedürfnisse der dementiell erkrankten Personen (= geriatrische Einschränkungen) ab.
    « Letzte Änderung: 28. Juli 2010, 15:06 von admin » Gespeichert

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    « Antworten #3 am: 22. April 2010, 10:24 »

    Pflegekräfte braucht das Land

    Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk fordert Ausbildungs- und Einstellungsoffensive

    Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk versteht sich als Lobby für pflegebedürftige Menschen und ist daher in vielfältiger Weise aktiv, um die Pflege-Rahmenbedingungen in den Pflegeeinrichtungen (Heimen) und Krankenhäusern verbessern zu helfen. Neben der Forderung, den Grundsatz „ambulant vor stationär“ durch Stärkung der Angehörigenrechte bzw. der Ausweitung der finanziellen Leistungen zur Geltung zu verhelfen, wird eine Behebung des Pflegenotstandes im gesamten Gesundheits- und Pflegesystem als dringlich erachtet.

    Allein in den letzten 20 Jahren sind in den Krankenhäusern mindestens 70.000 Pflegekräftestellen abgebaut worden, obwohl die Aufgaben und die Arbeitsverdichtungen für die Pflege deutlich zugenommen haben. In den Pflegeeinrichtungen hat die Personalnot ein Ausmaß erreicht, dass nur noch als katastrophal bezeichnet werden kann.

    Der Personalmangel liegt bei etwa 20%!
    Dies ist ein Fehlbedarf, der nur noch pflegerische Dienstleistungen mit Ausnahmecharakter und entsprechenden Lücken zulässt. Die Bezeichnung „Minutenpflege“ gehört mittlerweile schon zum allgemeinen Sprachgebrauch. Die allseits erwartete gute / angemessene Pflege ist nur noch mit Einschränkungen möglich.

    Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist daher mit dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe und dem Deutschen Pflegerat der Meinung, dass dringend Maßnahmen getroffen werden müssen, die geeignet sind, den Pflegenotstand schnellstmöglich abzumildern bzw. zu beseitigen. Dabei müssen Personalbemessungssysteme geschaffen werden, mit deren Hilfe die Pflegeerfordernisse klar verdeutlicht werden können. Es muss endlich Schluss sein damit, die Pflegestellendotierung als reinen Kostenfaktor anzusehen.

    Aktionen, die Billiglöhne für die Pflegebranche oder gar eine Greencard für ausländische Hilfskräfte einfordern, können nicht ernstlich als Lösung angesehen werden. Solche Maßnahmen erscheinen eher geeignet, die Pflegebedingungen weiter verschlechtern zu helfen. Es muss nämlich an dem Grundsatz festgehalten werden, dass in der professionellen Pflege mehr geeignete und ausreichend qualifizierte Fachkräfte benötigt werden. Diese können durchaus auf dem deutschen Gesundheits- und Pflegemarkt rekrutiert werden. Es müssen nur die richtigen Ausbildungs- und Einstellungsmaßnahmen getroffen werden. Pflege muss als wertvolle Dienstleistung am Menschen deutlich mehr Wertschätzung und Anerkennung erfahren, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten.

    Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk wiederholt damit ähnliche Erklärungen aus jüngster Zeit und fordert erneut von den politisch Verantwortlichen geeignete Reformmaßnahmen – jetzt und überall!

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    Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk versteht sich als Lobby (Interessenvertretung) für pflegebedürftige und behinderte Menschen (Patienten) bzw. ihrer Rechtsvertreter / (pflegenden) Angehörigen und ist bei Bedarf um Beratung und Hilfe bemüht. Dabei nimmt die Selbsthilfe einen herausragenden Stellenwert ein. Die Unterstützung bzw. Veranlassung von entsprechenden Selbsthilfeaktivitäten, z.B. regelmäßige Pflegetreffs, Gesprächskreise und sonstige Gruppentreffen, ist eine wichtige Aufgabe. Dabei stellt das Netzwerk seine Aktivitäten vor allem auf die Bedürfnisse der dementiell erkrankten Personen (= geriatrische Einschränkungen) ab.

    Quelle: http://www.openpr.de/news/420558.html - www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de



    VERANSTALTUNGS-HINWEIS:

    Pflegetreff am 27.04.2010 in Neuss mit dem Thema:

    Welche Pflege wollen wir (uns leisten)?


    => siehe http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=1277.0
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    « Antworten #2 am: 21. April 2010, 14:24 »

    siehe auch: Pflege-"Greencard" wird abgelehnt [Link]
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