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Autor Thema: Pflegende Angehörige von Demenzkranken können nachweislich entlastet werden  (Gelesen 5174 mal)
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« Antworten #1 am: 10. Mai 2010, 15:19 »

„Pflegeversicherung um eine ‚Programmleistung Demenz’ erweitern!“

Mit dem heutigen Tag steht ein umfassender Abschlussbericht des Modellprojekts EDe (Entlastungsprogramm bei Demenz) der Öffentlichkeit zur Verfügung. Das Projekt wurde mit Mitteln zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung vom GKV-Spitzenverband von 2006 bis 2009 gefördert. Mehr als 300 Familien, in denen ein an Demenz erkrankter Mensch lebt und gepflegt wird, nahmen an der Studie teil. Träger des Projektes ist die PariSozial Minden-Lübbecke. Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) hatte die wissenschaftliche Begleitung inne. Anlässlich der Veröffentlichung des Abschlussberichtes und der überzeugenden Ergebnisse sagte Prof. Frank Weidner, Leiter des dip, in Köln: „Wir empfehlen gemeinsam mit dem Projektträger, das Leistungsspektrum der Pflegeversicherung um eine Programmleistung Demenz zu erweitern.“

Das Projekt EDe hat gezeigt, dass viele Familien durch ein systematisches Angebot von geeigneten Maßnahmen nachweislich entlastet werden und so die häusliche Pflegesituation stabilisiert werden kann. Zu den Maßnahmen, die erprobt wurden, gehören die zugehende Beratung, die Schulung der Familien zum Umgang mit Demenz im Alltag sowie zu Leistungs- und Unterstützungsangeboten. So können neue Freiräume für persönliche Bedürfnisse und Entlastung der pflegenden Angehörigen geschaffen werden. „Die eigens geschulten Gesundheitsberater, die die Familien wiederholt besucht und unterstützt haben, haben dort im wahrsten Sinne ganze Arbeit geleistet“, hob Prof. Weidner hervor.

Bislang sind als Leistungen in der Pflegeversicherung Geld-, Sach- und Kombileistungen vorgesehen. Mit der jetzt vorgeschlagenen Programmleistung Demenz könnten zukünftig verschiedene Leistungen, die insbesondere für Familien mit demenzkranken Mitgliedern in Frage kommen, besser kombiniert und um einen Case Management-Ansatz ergänzt werden. Damit könnte auch der Umzug von demenzkranken Menschen in ein Pflegeheim deutlich verzögert werden. Prof. Weidner erläuterte ferner, dass auch für Schlaganfallpatienten und andere Gruppen die Entwicklung eigener Programmleistungen in der Pflegeversicherung vorstellbar sei. Er schlug vor, die Erkenntnisse aus dem Projekt einer sozialökonomischen Begutachtung zu unterziehen und damit die Einführung von Programmleistungen ernsthaft zu prüfen.



Der Abschlussbericht kann ab sofort kostenlos unter www.dip.de heruntergeladen werden.

Quelle: http://www.dip.de/presse/pressemitteilungen/ - 03.05.2010

Das gemeinnützige Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) in Köln und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz.
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« am: 10. Mai 2010, 15:15 »

Pflegende Angehörige von Demenzkranken können nachweislich entlastet werden

Abschlusstagung mit 100 Teilnehmern in Vallendar


Köln, Vallendar, 18. November 2009. Am 17. November fand mit rund 100 Teilnehmern die Abschlusstagung des Modellprojektes „Entlastungsprogramm bei Demenz – EDe“ in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (bei Koblenz) statt. Das Projekt wurde von 2006 bis 2009 vom Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) gefördert und im Kreis Minden-Lübbecke (NRW) durchgeführt. Dort nahmen rund 300 Familien, in denen ein an Demenz erkrankter Mensch versorgt wird, an dem Projekt teil. Sie wurden von neun eigens geschulten Pflegefachkräften mehrfach zu Hause besucht, begleitet und beraten. Eine Grundlage der Unterstützung bestand in der möglichst genauen Einschätzung der jeweiligen Belastung des pflegenden Angehörigen. Die Ergebnisse des Projektes wurden jetzt präsentiert. Es konnte gezeigt werden, dass mit dem Einsatz von EDe die teilnehmenden Familien nachweislich entlastet und die häusliche Pflegesituation stabilisiert werden konnten.

„Wir freuen uns über diese eindeutigen und ermutigenden Ergebnisse für Familien, die von Demenz betroffen sind, und hoffen doch sehr, dass unsere Ansätze von der Gesundheitspolitik aufgenommen werden“, sagte Prof. Frank Weidner vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) in Köln, der die Leitung der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes innehatte. Er hob hervor, dass Beratungsbesuche in der Häuslichkeit und professionell arbeitende Gesundheitsberater zentrale Bestandteile von Entlastungsprogrammen sein müssen. „Wir konnten u. a. zeigen, dass die Familien viel besser mit den demenzbedingten Verhaltensweisen umgehen konnten und sich durch die häusliche Beratung emotional unterstützt sahen“, so Weidner weiter.

Hanka Bendig vom Projektförderer GKV-Spitzenverband sprach von einem Projekt mit zukunftsweisenden Ergebnissen für die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung. Sie wies darauf hin, dass die Ergebnisse jetzt im Spitzenverband diskutiert werden. Ursula Laag, wissenschaftliche Mitarbeiterin im dip, stellte die komplexen Zusammenhänge in der häuslichen Pflege dar und hob hervor, „dass deswegen auch die Angebote komplex und zugleich flexibel anpassbar sein müssten, um die individuellen Bedarfe der Familien zu treffen.“ Erstmals wurden im Modellprojekt EDe konsequent verschiedene Konzepte der Qualifikation, Beratung, Einschätzung, Schulung und Unterstützung in einem Entlastungsprogramm zusammengeführt. Die daraus resultierenden individuellen Unterstützungsangebote für die Familien haben sich nachweislich positiv ausgewirkt.

„Die Familien haben durch das Projekt erheblich mehr zeitliche Freiräume, die so genannten Pflegemoratorien, genutzt“, sagte Projektleiter Hartmut Emme von der Ahe von den Paritätischen Sozialdiensten aus Minden. „Das haben viele Angehörige als eine Art Schonzeit empfunden, in denen sie nicht verantwortlich seien“, so Emme von der Ahe in Bezug auf konkrete Aussagen von Projektteilnehmern weiter.

Projektträger und wissenschaftliche Begleitung konnten auf der Grundlage der Ergebnisse zahlreiche Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung geben. So wird für die zukünftige Entlastung von Familien, in denen ein an Demenz erkrankter Mensch lebt und versorgt, wird empfohlen, Beratungs-, Schulungs- und Unterstützungskonzepte ineinander verzahnt einzuführen. Außerdem empfehlen die Experten die Förderung der Professionalität von Beraterinnen und Beratern durch zielgruppenorientierte Qualifikationsmaßnahmen. Nicht zuletzt haben sich die Angebote von wiederholten Hausbesuchen in den betroffenen Familien bewährt und werden als ein wichtiges Element der Stabilisierung komplexer Bedarfslagen gesehen.

In drei Workshops wurden am Nachmittag der Abschlusstagung einzelne Bestandteile des Entlastungsprogramms näher beleuchtet und diskutiert. Dabei wurde unter anderem der in Minden-Lübbecke eingesetzte Fragenkatalog zur Einschätzung der Belastung BIZA-D-M (Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung bei Demenz - Version Minden) näher vorgestellt. Das BIZA-D-M wurde für das Projekt EDe weiterentwickelt und in eine EDV-Fassung gebracht, die direkt bei den Familien zu Hause eingesetzt werden konnte. Ebenfalls wurde die im Modellprojekt neu entwickelte Schulungsreihe für pflegende Angehörige vorgestellt.

Gegenstand der Diskussionen auf der Tagung waren insbesondere die Hintergründe und Grundlagen der eingesetzten Konzepte, die konkreten Erfahrungen der Projektbeteiligten sowie die zukünftigen Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis. Die Tagungsunterlagen werden kurzfristig über die Homepage www.projekt-ede.de herunterladbar sein. Der komplette Projektbericht wird voraussichtlich in 2010 veröffentlicht.

Träger des Projektes ist die PariSozial gemeinnützige Gesellschaft für paritätische Sozialdienste mbH im Kreis Minden-Lübbecke. Weitere Kooperationspartner in der Region Minden-Lübbecke sind ambulante Pflegedienste, Pflegekassen, der Medizinische Dienst der Krankenversicherung sowie Anbieter von sozialen Dienstleistungen in der Modellregion Minden-Lübbecke.

Die wissenschaftliche Begleitung wurde vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) durchgeführt. Das gemeinnützige dip beschäftigt rund zwanzig Mitarbeiter/innen. Zum Angebot des dip gehört das gesamte Spektrum der Forschung, Entwicklung, Evaluation, Beratung, wissenschaftlichen Begleitung und Gutachtenerstellung im Pflege- und Gesundheitswesen. Es ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) in Köln und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz.

Quelle: http://www.dip.de/presse/pressemitteilungen/ - Pressemitteilung
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