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| | | |-+  GEWALT: Bremer Senat antwortet auf Große Anfrage der Grünen
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Autor Thema: GEWALT: Bremer Senat antwortet auf Große Anfrage der Grünen  (Gelesen 7707 mal)
admin
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« Antworten #2 am: 28. Januar 2011, 12:06 »

Mehr Gewalt in der Pflege

Bremerhaven. Wegen zunehmender Überforderung der Pflegenden nimmt die Gewalt gegen Pflegebedürftige sowohl in Heimen als auch in der häuslichen Pflege zu. Das belegten Studien, sagt Reinhard Leopold vom Bremer Forum gegen Gewalt in Pflege und Betreuung.


Von Denise von der Ahé

Eine schriftliche Befragung von 500 ambulant tätigen Pflegekräften durch das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen ergab: 40 Prozent der Befragten haben sich innerhalb eines Jahres mindestens in einem Fall problematisch gegenüber einem Pflegebedürftigen verhalten. Dabei ging es um verbale Aggression, psychische Misshandlung und Vernachlässigung. Gleichzeitig berichteten mehr als zwei Drittel der Befragten von verbalen, körperlichen oder sexuellen Übergriffen durch Pflegebedürftige.

Gewalt habe verschiedene Formen, so der Bürgerschaftsabgeordnete Horst Frehe (Grüne) gestern in einer Bürgerschaftsdebatte. Dazu gehöre nicht nur körperlicher Missbrauch, sondern auch Vernachlässigung, Freiheitseinschränkung oder Herabwürdigung. Dabei gebe es eine hohe Dunkelziffer. Die Grünen hatten eine Große Anfrage an den Senat gestellt.

„Psychische Gewalt beginnt schon damit, einen Bewohner gezielt nicht zu beachten oder ihn anzuschreien“, sagt Leopold. „Je weniger Personal in einem Heim vorhanden ist und je schlechter es ausgebildet ist, desto eher kommt es zu Gewaltphänomenen. Schuld sind aber nicht die Leiharbeitskräfte, sondern ein Fehler im System.“

Es gebe eine große Wahrscheinlichkeit, dass Gewalt in Form von Vernachlässigung zunehme, sagt auch Professor Stefan Görres, Pflegewissenschaftler an der Universität Bremen. Ursachen seien der Fachkräftemangel und die Arbeitsverdichtung.

„Frust führt zu Aggression“

Auch in der häuslichen Pflege könnten schwierige Situationen Anlass für Gewalt sein. Für viele pflegende Angehörige – in der Mehrzahl Frauen – sei es schwierig, Beruf und Pflege unter einen Hut zu bekommen. Oft kämen auch finanzielle Probleme hinzu. Der Frust darüber, die Pflege nicht so gut machen zu können wie man es sich wünsche, könne zu Aggressionen führen. Helfen könnten Beratungsangebote wie zum Beispiel Pflegestützpunkte. Viele Angebote würden jedoch von Angehörigen nicht wahrgenommen, weil sie nicht bekannt seien oder die Schwelle zu hoch sei.

Das neue Heimgesetz stärke für den stationären Bereich die Möglichkeiten, genauer auf eine menschenwürdige Pflege zu achten, sagt Frehe. Dies müsse auch in die ambulante und selbst organisierte Pflege hineingetragen werden. Die gesellschaftliche Debatte über Gewalt in der Pflege sei noch unterentwickelt, betont Sozialstaatsrat Dr. Joachim Schuster. Das neue Heimgesetz erweitere die Kontrollmöglichkeiten des Staates.

Quelle: http://www.nordsee-zeitung.de/




Zitat von: NWZ
Unklarheit über Gewalt in Pflege

Bremen - Das Problem ist „tiefsitzend“, sagt Sozialstaatsrat Joachim Schuster (SPD), die Debatte darüber „unterentwickelt“. Doch schon bei der Frage, wie groß das Problem der Gewalt in der Pflege überhaupt ist, herrscht Unklarheit. ...
Quelle: http://www.nwzonline.de/Region/Stadt/Bremen/



Zitat von: taz HB
Aufklärung im Dunkelfeld

TABUTHEMA Das Parlament debattiert über Gewalt in der Pflege - doch belastbare Zahlen dazu gibt es kaum, auch die Kontrollmöglichkeiten sind beschränkt. ...
Quelle: http://www.taz.de/1/nord/bremen/ - 28.01.2011
« Letzte Änderung: 28. Januar 2011, 17:57 von admin » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 05. November 2010, 01:07 »

Bremer Senat antwortet auf Große Anfrage der Grünen

Bremische Bürgerschaft, Drsnr.: 17/1505

Gewalt in der Pflege
Antwort des Senats auf die Große Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen [>>]


Quelle: http://www.bremische-buergerschaft.de/index.php?id=96

* Gewalt in der Pflege (Bremen)_Senat-Antwort_Drs-17-1505_ad5.pdf (117.02 KB - runtergeladen 599 Mal.)
« Letzte Änderung: 05. November 2010, 01:16 von admin » Gespeichert

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« am: 05. November 2010, 01:05 »

Gewalt in der Pflege nimmt zu
Von Michael Brandt

Bremen. Gewalt in der Pflege - ein bisher weitgehend tabuisiertes Thema. Demente Angehörige, Menschen auf Pflegestationen und weitere Schutzbedürftige, die auf Hilfe angewiesen sind, werden immer wieder zu Opfern. 39 Fälle verzeichnet die Bremer Polizeistatistik für das Jahr 2009. Nähere Erkenntnisse über die Höhe der Dunkelziffer gibt es nicht. Am morgigen Dienstag liegt dem Senat ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema vor.

Die Grünen, namentlich der Sozialpolitiker Horst Frehe, hatten einen Fragenkatalog an den Senat gerichtet. Die Fraktion macht darin auf eines der Kernprobleme aufmerksam: Für Menschen, die sich in der Abhängigkeit einer Pflegebeziehung befinden, ist es besonders schwierig, auf ihre Notlage aufmerksam zu machen. Frehe hält angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen eine öffentliche Debatte über Gewalt in der Pflege für notwendig.

Befragung unter Pflegekräften
Die Unterlagen für die Regierungssitzung legen den Schluss nahe, dass die Zahl der tatsächlichen Vorkommnisse weit höher liegt, als die Polizeistatistik wiedergibt. Dort sind für die vergangenen Jahre mal 32 Fälle verzeichnet, mal 27, mal 39. In den allermeisten Fällen sind Opfer und Täter miteinander verwandt. Doch auch professionelle Pflege schließt Gewalt nicht aus. Der Senat verweist in diesem Zusammenhang auf eine Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Das Institut hatte 500 ambulant tätige Pflegekräfte befragt. 40 Prozent hätten zugegeben, heißt es, sich im Verlauf eines Jahres 'problematisch gegenüber Pflegebedürftigen' verhalten zu haben.

'Es gibt keine Zahlen, das hat mich verwundert', sagt Horst Frehe zum vorläufigen Bericht. Er geht davon aus, dass das Dunkelfeld groß ist. 'Offensichtlich ist das Problem, dass Gewalt nicht aufgedeckt wird. Jeder weiß, dass mehr passiert.' Gerade, wenn man einen erweiterten Gewaltbegriff anwende, 'wird es wesentlich mehr geben'. Sein Vorschlag deshalb: Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung sollte in die Erhebung der Fallzahlen eingebunden werden. Der Medizinische Dienst überprüft zum Beispiel die Pflegebedürftigkeit von Menschen und ist auch für die Kontrolle von Qualitätsstandards in den Einrichtungen zuständig.

Die Gesundheitsbehörde verwendet den erwähnten erweiterten Gewaltbegriff: Für das Amt schließt Gewalt in der Pflege nicht nur körperliche Misshandlungen ein, sondern zum Beispiel auch Vernachlässigung. Das Spektrum reicht bis hin zu finanzieller Ausbeutung. In den Senatsunterlagen heißt es: 'In der Beratung und auch bei öffentlichen Fachveranstaltungen berichten immer wieder Angehörige, dass ihnen angesichts der Belastung die Hand ausgerutscht sei, eine ungewollte Reaktion, die in der Regel mit Entsetzen und Trauer über das eigene Verhalten einhergeht.' Demenz gilt als einer der Faktoren, der die stärkste Belastung für die Beziehungen darstellt. Laut Gesundheitsbehörde leben in Bremen allein 7500 Menschen, die mittelschwer bis schwer an Demenz erkrankt sind. Zwei Drittel von ihnen werden zu Hause versorgt.

Forum bereitet Fachtag vor
Adele Ihnen spricht für das 'Bremer Forum gegen Gewalt in Pflege und Betreuung', das bei der Unabhängigen Patientenberatung angesiedelt ist. Zum Forum gehören beispielsweise die AOK, das Diakonische Werk, die Lebenshilfe und der Verein für Innere Mission. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die Diskussion zu diesem Bereich in verschiedenen Formen voranzutreiben. Zwei Broschüren sind bereits vergriffen, jetzt entwickelt ein Seniorentheater Szenen, die wachrütteln sollen.

Die Sprecherin des Forums ist überzeugt, dass sich Menschen, die beruflich mit der Pflege zu tun haben, immer wieder für dieses Thema sensibilisieren müssten. Das Forum bereitet aktuell einen Fachtag vor, der sich an Leitungskräfte in der Pflege richtet. Dabei soll es darum gehen, den Blick zu schärfen für Formen der Gewalt, die nicht sofort offensichtlich sind. 'Es gibt sehr viele subtile Möglichkeiten, Gewalt auszuüben', warnt Adele Ihnen.

Neben dem Forum gibt es eine Reihe von Beratungs- und Hilfsangeboten, zum Beispiel eine Not-Telefonnummer der 'Demenz Informations- und Koordinationsstelle' für pflegende Angehörige. Nach Einschätzung von Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD) ist das derzeitige Angebot in Bremen der Situation angemessen. 'Aber der Bedarf wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zunehmen', sagt sie. Die Rechnung ist ganz einfach: Mit der steigenden Zahl derer, die Pflege brauchen, wird auch die Zahl der Gewalt-Vorfälle zunehmen.

Rosenkötter setzt auf Prävention. Ihrer Meinung nach muss der Rahmen, in dem professionelle Pflegekräfte und pflegende Angehörige arbeiten, entsprechend gestaltet sein. 'Wir müssen Situationen vermeiden, in denen Pflegende überfordert sind, und so die Risiken verringern.' Außerdem spricht sie sich für verstärkte Fortbildung zum Thema Gewalt in der Pflege aus. 'Wir brauchen ausreichend und gut ausgebildete Pflegekräfte.' Gewalt müsse ein Thema in dieser Ausbildung bleiben.

Die Sozialministerkonferenz hat auf Bremer Initiative hin 2009 die Forderung aufgestellt, dass pflegebedürftige Menschen besser geschützt werden müssten. Teil des Beschlusses war auch, dass eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe eingesetzt werden soll. Das Ressort von Ingelore Rosenkötter bemängelt aber aktuell: 'Bisher hat sich der Bund geweigert, die Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen.'

Quelle: www.weser-kurier.de
« Letzte Änderung: 05. November 2010, 01:20 von admin » Gespeichert

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