Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.
18. April 2024, 03:36
Übersicht Hilfe Suche Kalender Einloggen Registrieren
News: BIVA-Pflegeschutzbund warnt vor Wiederholung der Isolation vom letzten Jahr

+  Heimmitwirkung.de - Alles über Heimmitwirkung, Heim, Heimbewohner, Heimbeiräte, Heimfürsprecher, Pflege
|-+  Infos + Meinungsaustausch (Forum)
| |-+  Information & Recht
| | |-+  Recht
| | | |-+  Arzt + Patientenrecht
| | | | |-+  Arzneimittel / Medikamente
| | | | | |-+  Demenz: Pillen statt Pflege
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. « vorheriges nächstes »
Seiten: [1] Nach unten Drucken
Autor Thema: Demenz: Pillen statt Pflege  (Gelesen 8997 mal)
admin
Administrator
Hero Member
*****
Beiträge: 3.686


« Antworten #2 am: 18. August 2014, 14:24 »

Verordnung von Psychopharmaka unterliegen einer ausgeprägten institutionellen Varianz

Zitat
"... Für Pflegeheimbewohner liegen im Mittel vier oder mehr Verordnungen von Medikamenten vor.  

... Aus Analysen unter Einbezug von Bewohner- und Einrichtungsmerkmalen gibt es Hinweise, dass die Verordnung von Psychopharmaka einer ausgeprägten institutionellen Varianz unterliegt, die sich nur begrenzt durch die in den Studien kontrollierten Einrichtungsmerkmale (z. B. Einrichtungsgröße, Anteil von qualifiziertem Personal) erklären lässt. Dies betrifft insbesondere die Verordnung und die Applikation von Bedarfsmedikation.

... Deskriptive Analysen von Psychopharmakaverordnungen vor dem Hintergrund der klinischen Symptomatik der betreffenden Bewohner weisen darauf hin, dass die Verordnungen zu einem beträchtlichen Teil nicht indikationsgerecht erfolgen und nicht hinsichtlich ihrer Wirkung auf das Zielsymptom überprüft werden, einhergehend mit einer unangemessen langen Dauer des Psychopharmakaeinsatzes. ..."
Quelle: portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta298_bericht_de.pdf



Psychiater verordnen zu viele Psychopharmaka an pflegebedürftige Menschen mit Demenz

... Der Griff zur Pille ist dabei gerade in Pflegeheimen sehr verbreitet, beklagt Wilm: "Drei viertel der Bewohner, die wir in unserer Studie erfasst haben, wurden mit Psychopharmaka geradezu ruhig gestellt.

Und das ist durchaus repräsentativ für den Umgang mit Demenz-Patienten." Ein zehntel der Bewohner bekamen sogar mehr als drei Psychopharmaka gleichzeitig verabreicht. ...


Quelle: http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien-analysen/psychiater-verordnen-viele-psychopharmaka-152068.html
« Letzte Änderung: 18. August 2014, 15:06 von admin » Gespeichert

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
admin
Administrator
Hero Member
*****
Beiträge: 3.686


« Antworten #1 am: 15. Januar 2014, 00:40 »

NDR Fernsehen - Panorama 3 | 14.01.2014 | 21:15 Uhr

Demenzkranke absichtlich ruhig gestellt

von Linda Luft und Ines Burckhardt

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=c_ofRbiOkdY

Der Verdacht hat sich langsam bei Ruth Wicke festgesetzt - dann begann sie nachzuforschen. Der Verdacht, ihre demente Mutter, die in einem Pflegeheim untergebracht war, werde mit unterschiedlichen Psychopharmaka ruhiggestellt. Die Reaktionen ihrer Mutter wiesen alle in  diese Richtung: "Wenn sie zum Beispiel hoch unter Psychopharmaka stand, dann sackte der Kopf runter oder sie hielt die Arme: 'Hilfe!' Dann fiel ihr das Gebiss aus dem Mund und der Speichel lief. Können Sie alles wörtlich in den Beipackzetteln so nachlesen. Sie hat keine Nebenwirkungen ausgelassen", so erzählt sie.

Pharmazie-Cocktail aus 18 Medikamenten

Schließlich fand Ruth Wicke einen Pharmazie-Cocktail bei ihrer Mutter mit bis zu 18 unterschiedlichen Medikamenten. Den muss die alte Dame über Jahre genommen haben. Nach dieser Entdeckung wechselte Ruth Wicke den Arzt. Der Nachfolger setzte die Medikamente ab. Danach ging es der Mutter sogar besser.

Der Fall Wicke scheint aber kein Einzelfall zu sein. Im Frühjahr 2012 belegte eine Studie des Bremer Zentrums für Sozialpolitik, dass offenbar systematisch in deutschen Pflegeheimen demente Bewohner mit Psychopharmaka behandelt werden. Laut der Studie werden etwa 240.000 Demenzkranke mit Hilfe "chemischer Keulen" regelrecht "abgeschossen".  
 
Ärzte müssen aufklären
Die Vorsorgeberechtigten oder Verwandten bekommen davon meist gar nichts mit, die Demenzkranken selbst können sich nicht wehren. Gesetzlich ist festgeschrieben, dass Ärzte über die Wirkung von Medikamenten aufklären müssen - anscheinend eine Regelung, die nur unzureichend greift.

Eine Altenpflegerin beschreibt die Lage im Pflegeheim so: "Es ist oft die Hilflosigkeit der Pfleger, die unter Stress stehen, wir haben kaum noch Zeit. Es ist nur noch Akkordarbeit, das Menschliche bleibt auf der Strecke. Man muss dem Bewohner quasi so was antun, man schießt ihn ab, damit er uns keine Arbeit macht. Und jeder, der mit dem Finger schnipst und einen Extrawunsch hat, der stört eigentlich."

Quelle: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_3/alle_sendungen/demenz297.html



siehe auch:

http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?board=85.0 - und:

Chemische Gewalt setzt Demenzkranke außer Gefecht
… Das Ruhigstellen mit Medikamenten nennt er „chemische Gewalt“ . Andere Wissenschaftler sprechen von „medikamentöser Fixierung“: Ob man den Alten mit einem Gurt am Bett festbinde oder ihn … mehr


"Chemische Gewalt" gegen alte Leute
… Die Verschreibung von Psychopharmaka, um Demenzkranke ruhigzustellen, bezeichnen Glaeske und andere Pflegeexperten als "chemische Gewalt". Die Gabe von Medikamenten ohne Einwilligung des Patienten … mehr


Tausende Demenzkranke mit Pillen ruhig gestellt
… Pflegeexperten rechnen mit zunehmender "chemischer Gewalt". In Deutschland müssen fast eine Viertelmillion Menschen Psychopharmaka schlucken, ohne dass damit Krankheiten behandelt werden sollen. Zu … mehr


Rechtlos und ausgeliefert? Schicksal Demenz
... Über 50 Prozent der dementen Menschen in Pflegeheimen werden mit einem Cocktail aus Neuroleptika und anderen Psychopharmaka behandelt, obwohl diese gerade bei alten Menschen schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO, die europäische und auch die deutsche Arzneimittelbehörde warnen vor dem unbedachten Einsatz dieser Mittel. ... mehr
« Letzte Änderung: 22. September 2016, 16:01 von admin » Gespeichert

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
admin
Administrator
Hero Member
*****
Beiträge: 3.686


« am: 13. Juni 2012, 15:35 »

Odysso - Das will ich wissen!

Demenz: Pillen statt Pflege

Sendung vom Donnerstag, 31.05.2012 | 22.00 Uhr | SWR Fernsehen
(3sat Sendung vom 11.06.2012 unter http://www.3sat.de/page/?source=/nano/bstuecke/126202/index.html)



Weil sie zu viel Arbeit machen, werden Demenzkranke, einer aktuellen Studie zur Folge, offenbar in vielen Pflegeheimen mit Pillen ruhig gestellt. Dabei haben Psychopharmaka bei Demenzkranken gravierende Nebenwirkungen. Sie sollen sogar den Tod beschleunigen.
Mehr Odysso - Das will ich wissen! SWR-Kanal abonnieren unter http://bit.ly/ySWR

Quelle: http://www.swr.de/odysso/ + http://youtu.be/B6PoiPd11bo
« Letzte Änderung: 27. August 2015, 13:59 von admin » Gespeichert

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Seiten: [1] Nach oben Drucken 
« vorheriges nächstes »
Gehe zu:  


Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge

Powered by MySQL Powered by PHP Powered by SMF 1.1.9 | SMF © 2006, Simple Machines LLC Prüfe XHTML 1.0 Prüfe CSS
Seite erstellt in 0.026 Sekunden mit 23 Zugriffen.
Mit Nutzung dieser Internetseiten erkennt der Besucher unsere Nutzungsbedingungen (hier einsehbar) uneingeschränkt an.
Copyright © 2005-2020 Reinhard Leopold · Alle Rechte vorbehalten. ISSN 1868-243X

Print Friendly and PDF

MKPortal ©2003-2008 mkportal.it