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| | |-+  TI-Recherche: 330 Mio. Euro für umstrittene Schweinegrippe-Impfstoffe
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Autor Thema: TI-Recherche: 330 Mio. Euro für umstrittene Schweinegrippe-Impfstoffe  (Gelesen 4200 mal)
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« am: 15. Februar 2015, 00:53 »

Zitat
330 Millionen Euro für Grippemittel

VON ALEXANDER PITZ


Berlin·Bremen. Der Schweinegrippe-Ausbruch im Jahr 2009 ist längst vorüber, doch die Debatte über die von Bund und Ländern aus Angst vor einer Pandemie angeschafften und eingelagerten Grippemittel geht weiter. Denn der Nutzen der Medikamente namens Tamiflu und Relenza, um die es geht, ist seit vielen Jahren höchst umstritten. Dennoch wurden in Deutschland auf Steuerzahlerkosten insgesamt rund 330 Millionen Euro für die fragwürdigen Präparate ausgegeben. Das hat die Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland nach zweijähriger Recherchearbeit herausgefunden.

„Die Fehleinkäufe bei der Pandemievorsorge im Detail aufzudecken und die enorme Verschleuderung von Steuergeldern sichtbar zu machen, ist für die Öffentlichkeit äußerst wichtig“, betonte gestern Angela Spelsberg, Mitglied der Transparency-Arbeitsgruppe Gesundheit, bei der Präsentation der Ergebnisse in Berlin. „Die antiviralen Medikamente wurden – wie von unabhängigen Wissenschaftlern vorhergesagt – nicht verwendet“, sagte die Expertin. Entweder seien die Haltbarkeitsdaten inzwischen abgelaufen oder liefen in Kürze ab. Ein Teil der Vorräte sei bereits vernichtet worden, der Rest verursache weiterhin beträchtliche Lagerkosten. Und das, obwohl Tamiflu und Relenza „für eine Pandemiebekämpfung nicht geeignet“ seien.

In der Tat kommen mehrere Studien zu dem Schluss, dass der Nutzen der Präparate fraglich ist. Einer Untersuchung zufolge verringert zum Beispiel Tamiflu die Dauer von grippeartigen Symptomen gerade einmal um einen halben Tag. Dafür riskierten die Patienten jedoch erhebliche Nebenwirkungen.

Obwohl die Medikamente seit ihrer Erstzulassung in den Jahren 1999 und 2000 umstritten sind, kauften die Behörden bei den Herstellerfirmen Roche und GlaxoSmithKline im großen Stil ein. Besonders 2009 fanden die Mittel reißenden Absatz. Laut Transparency gab allein der Bund mehr als 90 Millionen Euro für die Bevorratung aus. Das Bundesland Bremen investierte von 2005 bis 2009 rund 1,65 Millionen Euro, Niedersachsen gab fast 20 Millionen aus. Einheitliches Ziel war es, im Fall einer Pandemie mindestens 20 Prozent der Bevölkerung versorgen zu können.

In Bremen läuft die Haltbarkeit der restlichen Bestände 2016 ab. Ein Nachkauf ist unwahrscheinlich. „Unsere Haltung ist da sehr skeptisch“, sagte Jens Schmidt, Sprecher des Gesundheitsressorts. Das weitere Vorgehen müsse allerdings mit den anderen Bundesländern abgestimmt werden. „Wir müssen uns an den Nationalen Pandemieplan halten“, so Schmidt.

Transparency Deutschland fordert derweil eine neutrale wissenschaftliche Bewertung des tatsächlichen Gefahrenpotenzials und eine transparente Vorbereitung durch die verantwortlichen Stellen. Das sei in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen, kritisierte Angela Spelsberg. Die für die Medikamentenbeschaffung zuständigen Kommissionen müssten mit unabhängigen Experten besetzt und öffentlich kontrolliert werden. Sonst drohe bei einem erneuten Pandemiealarm ein weiterer Millionenschaden für den deutschen Steuerzahler.
Quelle: www.wweser-kurier.de, 14.02.2015
« Letzte Änderung: 15. Februar 2015, 00:54 von admin » Gespeichert

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