Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.
20. April 2024, 11:37
Übersicht Hilfe Suche Kalender Einloggen Registrieren
News: BIVA-Pflegeschutzbund warnt vor Wiederholung der Isolation vom letzten Jahr

+  Heimmitwirkung.de - Alles über Heimmitwirkung, Heim, Heimbewohner, Heimbeiräte, Heimfürsprecher, Pflege
|-+  Infos + Meinungsaustausch (Forum)
| |-+  Gruppen-Foren
| | |-+  Gewalt / Mißstände in Pflege & Betreuung
| | | |-+  Freiheitsentziehende Maßnahmen
| | | | |-+  ReduFix: Fixierungen können vermieden werden! (Studie + Leitfaden)
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. « vorheriges nächstes »
Seiten: [1] Nach unten Drucken
Autor Thema: ReduFix: Fixierungen können vermieden werden! (Studie + Leitfaden)  (Gelesen 12363 mal)
Multihilde
Multiplikator
Hero Member
***
Beiträge: 515


Hinsehen und reagieren ist wichtig....


« Antworten #4 am: 10. November 2010, 15:55 »

Leitfaden zur Vermeidung körpernaher Fixierung erschienen

Mi 10.11.2010

Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projekte "Reduzierung freiheitseinschränkender Maßnahmen - ReduFix" (2004-2006) und "ReduFix Praxis" (2007-2009) wurden vom A.G.P Institut für angewandte Sozialforschung Freiburg und der Robert-Bosch-Klinik aus Stuttgart durchgeführt.

Die Projekte haben aufgezeigt, dass körpernahe Fixierungen ohne negative Folgen, wie zum Beispiel Sturzhäufigkeit, in stationären Einrichtungen der Altenhilfe verringert werden können. Im Rahmen dieser Arbeit ist ein praxisorientierter Leitfaden entstanden, in dem drei Einrichtungen zu Wort kommen, die größtenteils oder vollständig auf körpernahe Fixierung verzichten.

Der Bericht steht auf der Internetseite des Instituts für angewandte Sozialforschung Freiburg kostenlos zum Download zur Verfügung:

   http://agp-freiburg.de/downloads.htm

Quelle: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/aeltere-menschen
« Letzte Änderung: 10. November 2010, 16:25 von admin » Gespeichert
admin
Administrator
Hero Member
*****
Beiträge: 3.686


« Antworten #3 am: 12. Dezember 2009, 00:50 »

Abschlusstagung ReduFix Praxis

Nach 2 Jahren Laufzeit konnte ReduFix Praxis, das Nachfolgeprojekt von ReduFix, mit einer Abschlusstagung am 22.10.2009 in Berlin erfolgreich abgeschlossen werden. Das Ziel war es, das Wissen um die erfolgreiche Reduzierung von FEM möglichst allen Akteuren zugänglich zu machen. Die Ergebnisse der Projektbemühungen wurden in Berlin nachgezeichnet und die Strategien der Translation in die Bundesländer vermittelt. Die Erfahrungen in Deutschland reihen sich dabei in einen internationalen Zusammenhang ein. Durch internationale VertreterInnen gelang der Blick über den "nationalen Tellerrand" hinaus.

[mehr >>>]
Gespeichert

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
admin
Administrator
Hero Member
*****
Beiträge: 3.686


« Antworten #2 am: 22. Juli 2009, 23:02 »

Nullfixierungen sind möglich!
 
Unter diesem Motto findet am 23.07.2009 unter der Schirmherrschaft der baden-württembergischen Sozialministerin Stolz eine ganztägige (Abschluss-)Veranstaltung des Projektes PräFix (Prävention von Fixierung) im Bürgerhaus Seepark in Freiburg statt. Nullfixierung – dieses Ziel bezieht sich auf körpernahe Fixierungen und andere freiheitsentziehende Maßnahmen bei pflegebedürftigen Menschen in Alten- und Pflegeheimen. Noch immer wird diese Behandlung im Heimalltag ergriffen, obwohl sie als fachlich und menschenrechtlich problematisch anzusehen ist. Erhebungen zeigen, dass täglich bei 20-30% aller Heimbewohnerinnen und Heimbewohner eine Form des Freiheitsentzugs und der Bewegungseinschränkung vorgenommen wird. Projektleiter Thomas Klie gibt an: „Unsere Münchner Erhebungen auf diesem Gebiet zeigen, dass bei 5-10% sogar eine Körperfixierung zum Einsatz kommt.“  
 
Im Rahmen der Freiburger Abschlusstagung des Projektes PräFix werden die wichtigsten Erkenntnisse vorgestellt. Das Projekt  (Laufzeit 2006-2009) wurde von der Landesstiftung Baden-Württemberg finanziert und stand unter fachlicher Begleitung des Geriatrischen Zentrums Ulm / Alb - Donau, des Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart und der Evangelischen Hochschule Freiburg.

In einem vorhergehenden langjährigen Forschungsprojekt zur Reduzierung von Fixierungen (ReduFix) konnten wirksame Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen in Heimen entwickelt und auf ihre Wirksamkeit hin getestet werden. So konnten innerhalb des Untersuchungszeitraums allein bei bis zu 20% der betroffenen Heimbewohnern und Heimbewohnerinnen auf den Einsatz von freiheitsentziehenden  Maßnahmen verzichtet oder zumindest die Anwendung zeitlich reduziert werden.

Die Landesstiftung Baden-Württemberg hat basierend auf dieser Erfolgsbilanz in den vergangenen drei Jahren im Rahmen des Projektes PräFix ein Schulungsprogramm für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pflegeheimen, für Heimaufsichtsbedienstete und Betreuerinnen und Betreuer im Bundesland Baden-Württemberg finanziert. „Wir können uns der Verantwortung für pflegebedürftige und alte Menschen nicht entziehen und müssen tatkräftig alle Beteiligten unterstützen und sensibilisieren“, so  Herbert Moser, Geschäftsführer der Landesstiftung Baden-Württemberg. „Daher freuen wir uns, dass wir mit dem Schulungsprogramm einen wichtigen Beitrag dazu leisten konnten“. Insgesamt fanden über 150 Schulungsmaßnahmen statt, an denen etwa 1350 Personen teilnahmen.

Parallel dazu wurde untersucht, ob es Wege und Einsatzmöglichkeiten von bürgerschaftlichen Engagement gibt, die die Reduzierung von freiheitsentziehenden Maßnahmen durch die Verbesserung der Betreuungssituation der von Fixierung betroffenen Heimbewohnern und Heimbewohnerinnen ermöglicht. Festzustellen ist, dass nicht nur Technikeinsatz, nicht nur der adäquate fachliche Umgang sondern auch das Engagement von Mitbürgerinnen und Mitbürgern wichtige Einflussfaktoren auf das Ausmaß von Fixierungen haben.

Auf dieser Erkenntnisgrundlage soll das Ziel der Veranstaltung die Unterzeichnung der Freiburger Erklärung sein, in der sich Heime, Heimaufsichtsbehörden, MDK, Kostenträger, Ärzte und viele andere – die Mitverantwortung für die Lebenssituationen von Menschen in Heimen tragen – dazu verpflichten, einen wirksamen Beitrag zur Reduzierung von Fixierungen in Pflegeheimen zu leisten.

Weitere Informationen sowie die Dokumentation zur Veranstaltung werden
unter www.redufix.de veröffentlicht werden.

Quelle: Pressemitteilung zur Abschlussveranstaltung Projekt PräFix
« Letzte Änderung: 22. Juli 2009, 23:13 von admin » Gespeichert

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
admin
Administrator
Hero Member
*****
Beiträge: 3.686


« Antworten #1 am: 14. Juli 2006, 01:37 »

Zu viele Zwangsmaßnahmen in Pflegeheimen:
Modellprojekt ReduFix zeigt Alternativen auf


- Bei jedem Fünften der betroffenen Heimbewohner kann auf eine Fixierung verzichtet werden - Stolz fordert zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema auf -

12.07.2006 Nach Expertenmeinungen sind zwischen 30 und 40 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen von bewegungseinschränkenden Maßnahmen betroffen. 5 bis 10 Prozent werden mit Gurten fixiert. „Die Angst vor sturzbedingten Verletzungen führt häufig dazu, dass freiheitsbeschränkende Maßnahmen wie Bettgitter und Fixierungen als vermeintlich einziger Ausweg Unfällen eingesetzt werden, um Unfälle zu vermeiden. Dies kann so nicht hingenommen werden. Maßnahmen, die Heimbewohner in ihrer Bewegung einschränken, müssen immer hinterfragt werden, auch wenn sie oftmals in guter Absicht vorgenommen werden“, sagte Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz am 12. Juli 2006 in Stuttgart.

Die Ergebnissen des bislang umfangreichsten wissenschaftlichen Modellprojekts zur Reduzierung von Gurtfixierungen und freiheitsbeschränkenden Maßnahmen – ReduFix – hätten gezeigt, dass bei jedem fünften Heimbewohner auf eine Fixierung verzichtet werden könne, erläuterte die Ministerin. Beispielhaft nannte sie eine bedarfsgerechte bauliche Gestaltung des Umfelds, spezielle Konzepte im Umgang mit demenzkranken Menschen, wie „Nachtcafes“ oder auch den Einsatz von nicht freiheitsbeschränkenden technischen Hilfsmitteln wie Hüftprotektoren oder Sensormatten. „Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeeinrichtungen mögliche Alternativen kennen und entsprechend geschult werden“, sagte die Ministerin. Es müsse auch verdeutlicht werden – so das Ergebnis der Studie -, dass Bewegungseinschränkungen schlussendlich gar nicht geeignet wären, Stürze zu vermeiden.

Die Ministerin würdigte die Arbeit der Projektträger und das beispielhafte Engagement der beteiligten Einrichtungen, die mit großem Aufwand an der Untersuchung mitgewirkt haben „Sie haben ein schwerwiegendes Problem für die Lebensqualität Pflegebedürftiger erkannt und Alternativen aufgezeigt, die beweisbare und deutliche Verbesserungen bringen.“ Ziel müsse sein, einen Expertenstandard zu entwickeln, wie mit freiheitsentziehenden Maßnahmen in Pflegeheimen umzugehen ist. Dafür wolle sie sich einsetzen, so Stolz weiter.

Hintergrund:
Das Projekt ReduFix ist das bislang umfangreichste wissenschaftliche Projekt mit dem Ziel, Fixierungen zu reduzieren. Es wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Das Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart und die Evangelische Fachhochschule Freiburg haben Untersuchungen in 45 Heimen durchgeführt. Im Rahmen des Projekts wurden 364 Personen erfasst, davon waren 231 in der Interventionsgruppe und 133 in einer Wartegruppe. Insgesamt konnte bei einem Fünftel der betroffenen Heimbewohner die Fixierung beendet werden oder zumindest die Zeit der Fixierung deutlich reduziert werden.

In dem Projekt wurde in einer kontrollierten Studie untersucht, ob sich durch den Einsatz von technischen Hilfsmitteln mit entsprechend geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Ausmaß körpernaher Fixierungsmaßnahmen reduzieren lässt. An den Untersuchungen von ReduFix waren Einrichtungen in drei Bundesländern beteiligt. Die Ergebnisse der Studie wurden in Stuttgart auf einem Abschlusssymposium zum Modellprojekt vorgestellt und in den Kontext weiterer Forschung in Deutschland und im europäischen Ausland gestellt. Ein Fortsetzungssprojekt um landesweit Schulungen durchführen zu können, ist bereits konzipiert.

Quelle: Arbeits- und Sozialministerium Baden-Württemberg



Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen im Pflegeheim

Downloads dazu sind zu finden beim PEA e.V. - Institut für angewandte Wissenschaft zur Förderung der Lebenssituation von Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz:

Einführung ins Thema
Uwe Brucker, MDS, Essen

Vermeidung geht
Uwe Brucker, MDS, Essen

Freiheitentziehende Maßnahmen im Pflegeheim sind vermeidbar. Empfehlungen aus der ReduFix-Studie
Prof. Dr. med. Doris Bredthauer, Frankfurt am Main

Freiheitsentziehende Maßnahmen sind reduzierbar
Nicole Osterholz, Pinneberg

Lebensqualität versus Sicherheit für Menschen mit und ohne Demenz. Pflegewissenschaftliche Erkenntnisse zur Abschaffung von Fixierungen
Christine Riesner, Dialogzentrum Demenz Universität Witten/Herdecke

Lebensweltliche Dienstleistungsgestaltung. Organisation und Dokumentation als Teil der Prophylaxe von freiheitsentziehenden Maßnahmen
Karla Kämmer, KK-Training, Essen

Ist es so Recht?
Andreas Klein, Jurist und Krankenpfleger, Freiburg


Quelle: http://www.pea-ev.de/download.html
« Letzte Änderung: 23. Juli 2009, 00:59 von admin » Gespeichert

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
admin
Administrator
Hero Member
*****
Beiträge: 3.686


« am: 13. Juli 2006, 16:00 »

Im Pflegeheim wird zu oft gefesselt
Vielen verwirrten Menschen könnte die Fixierung erspart werden, belegt ein Modellprojekt


Von Barbara Thurner-Fromm

Immer wieder lösen Medienberichte über festgebundene Menschen in Pflegeheimen Empörung aus. Die Fixierung in Betten oder Pflegestühlen sei würdelos und ein massiver Eingriff in die individuellen Freiheitsrechte, sie wird als Skandal gebrandmarkt. Pflegeeinrichtungen halten dagegen, dass demenzkranke Menschen oft nur so vor Stürzen geschützt und von krankheitsbedingtem Weglaufen oder sozial störendem Verhalten abgehalten werden können. Allerdings führen die freiheitsberaubenden Maßnahmen auch zu Gegenwehr bei Betroffenen; Quetschungen, Strangulationen, ja sogar Todesfälle sind dokumentiert. In einem Modellprojekt unter der Federführung von Clemens Becker vom Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart und Thomas Klie von der Evangelischen Fachhochschule Freiburg sind erstmals 45 Pflegeeinrichtungen daraufhin untersucht worden, warum es zu „körpernahen Fixierungen“ kommt und wie sie vermieden werden können. Betroffen von Fesselungen waren immerhin 400 der insgesamt 5500 Bewohner der freiwillig kooperierenden Einrichtungen.

Das Fazit: „In Pflegeeinrichtungen werden demente Menschen zu oft und zu lange festgebunden“, sagt Klie. Mit einem Bündel von Maßnahmen sei es gelungen, bei jedem fünften Betroffenen ganz darauf zu verzichten. Und bei weiteren 23 Prozent konnte das Festbinden zeitlich erheblich reduziert werden. „Das Problem ist noch nicht gelöst“, räumt Becker ein, „aber die Ergebnisse zeigen, Festbinden ist nur das letzte Mittel“.

Zunächst wurde in den Einrichtungen die interne Wahrnehmung für das Problem angestoßen, indem jede Fixierung penibel dokumentiert wurde. Für jedes Haus wurden Mentoren medizinisch, psychologisch, sozialpädagogisch geschult und nach ihrer Rückkehr in die Einrichtungen begleitet. Einhellig sahen sich die Mentoren danach dem auch ethisch und juristisch schwierigen Problem besser gewachsen. Zudem wurden gezielt technische Hilfsmittel eingesetzt: Spezielle Schutzhosen etwa verhindern bei Stürzen mehr als 90 Prozent der folgenschweren Schenkelhalsbrüche. Sensoren in Bettvorlegern signalisieren dem Pflegepersonal, wenn der Bewohner aufstehen will. Auch bodennahe „Pflegenester“ statt höherer Betten verhindern Stürze.

„Man könnte viel erreichen, wenn Angehörige, Vormundschaftsrichter, Hausärzte, Krankenkassen und Pflegepersonal mehr wüssten und ihr Verhalten und ihre Einstellung änderten“, sagt Becker. Er plant jetzt, mit Hilfe der Landesstiftung in ganz Baden-Württemberg Mentoren ausbilden zu lassen.

Quelle: Stutttgarter Zeitung vom 12.07.2006



NACHTRAG: (erst später entdeckt)

Freiheitsentziehende Maßnahmen in Pflegeheimen:
Entwicklung von Präventions- und Handlungsrichtlinien

 
gefördert durch die Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Programms
„Gemeinsame Projekte von Hochschule und Praxis“
 
Zeitraum:
Februar 2001 bis Juli 2003

Zitat
... Medikation mit Psychopharmaka
Die Therapie, auch die medikamentöse, gehört zu den Vorbehaltsaufgaben des Arztes. Eine Heilbehandlung, d.h. auch die Medikation mit Psychopharmaka, bedarf der Einwilligung des Patienten. Heilbehandlungen ohne Patienteneinwilligung sind in der Regel als Körperverletzung zu werten. Das Pflegepersonal hat in dem Arzt – Patient – Verhältnis lediglich die Rolle, weitere fachspezifische Pflegeinformationen zu liefern und somit die Diagnose und Therapie zu qualifizieren und die vereinbarte Medikation zu applizieren (§ 1904 BGB). Sofern der Patient die Folgen der Heilbehandlung (informierter Konsens) wegen kognitiver Einschränkung nicht überblicken kann, muss ein bestellter Betreuer oder Bevollmächtigter mit dem Aufgabenbereich Heilbehandlung in die Maßnahme einwilligen. Bei Heilbehandlungen mit besonderem Risiko ist zusätzlich eine vormundschaftliche Genehmigung erforderlich. Durch den Arzt nicht verordnete Medikamente dürfen vom Pflegepersonal generell nicht verabreicht werden. Bei der Verabreichung von verordneten Medikamenten besteht die Pflicht der Pflegefachkräfte, zu prüfen, ob die Applikation auch rechtmäßig ist (Einwilligung, Entscheidung des Betreuers) und ob Anzeichen für Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten bestehen. Dies gilt im Besonderen bei Mehrfachmedikation und das dabei bestehende Risiko einer Wechselwirkung. Die Einschaltung der Bevollmächtigten und gesetzlichen Betreuer dient neben der Sicherstellung einer lege artis Behandlung auch dem Schutz von Selbstbestimmungsrechten des jeweiligen Patienten. ...

Der ausführliche Projektbericht und eine umfassende Literaturliste kann als pdf-datei unter folgender Adresse bestellt werden: klie@efh-freiburg.de

Quelle: www.bosch-stiftung.de

* FeM_Bosch-Stiftung_02020301_16_abschlussbericht.pdf (224.57 KB - runtergeladen 886 Mal.)
« Letzte Änderung: 10. November 2010, 16:21 von admin » Gespeichert

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Seiten: [1] Nach oben Drucken 
« vorheriges nächstes »
Gehe zu:  


Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge

Powered by MySQL Powered by PHP Powered by SMF 1.1.9 | SMF © 2006, Simple Machines LLC Prüfe XHTML 1.0 Prüfe CSS
Seite erstellt in 0.037 Sekunden mit 22 Zugriffen.
Mit Nutzung dieser Internetseiten erkennt der Besucher unsere Nutzungsbedingungen (hier einsehbar) uneingeschränkt an.
Copyright © 2005-2020 Reinhard Leopold · Alle Rechte vorbehalten. ISSN 1868-243X

Print Friendly and PDF

MKPortal ©2003-2008 mkportal.it