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  • Gewalt gegen Behinderte: 27. November 2012
Autor Thema: Bremer Fachtag „Gewalt gegen Frauen und Männer mit Behinderung ..."  (Gelesen 5296 mal)
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« am: 25. November 2012, 00:54 »

Zitat
Behinderte Frauen erleben häufiger Gewalt

Frauen mit Behinderungen sind viel häufiger Gewalt und Missbrauch ausgesetzt als andere. Diese Ergebnisse einer Studie bestimmen in Bremen einen Schwerpunkt zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und einen Fachtag.

VON KARINA SKWIRBLIES

Bremen. „Frauen mit Behinderungen sind wesentlich häufiger von Gewalt betroffen als der weibliche Bevölkerungsdurchschnitt. Das muss uns alarmieren, und dagegen müssen wir etwas tun“, sagte die Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen. Am Sonntag, 25. November, wird weltweit an Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen gedacht und in Aktionen auf diese aufmerksam gemacht.

In Bremen werden Übergriffe, denen Mädchen und Frauen mit Behinderung ausgesetzt sind, zum Schwerpunkt. „Anlass ist eine Studie mit 1500 Frauen zu diesem Thema, die die Universitäten Bielefeld und Frankfurt vorgelegt haben“, erläuterte Ulrike Hauffe in einem Pressegespräch. Während das Risiko sonst bei 35 Prozent läge, variiere es bei den Frauen mit Beeinträchtigungen zwischen 58 und 71 Prozent.

„Behinderte Frauen berichten zwei- bis dreimal häufiger von sexueller Gewalt als der weibliche Bevölkerungsdurchschnitt. Fast die Hälfte der Befragten hat sexuelle Gewalthandlungen in Kindheit, Jugend oder im Erwachsenenalter erlebt“, sagte Hauffe. Auch körperliche und psychische Gewalt treffe diese Frauen deutlich häufiger als nichtbehinderte Frauen.
Als Beispiel habe die Studie die körperliche Pflege aufgeführt. „Frauen mit Behinderung erleben es häufig, dass sie im Intimbereich nicht nur gewaschen werden“, sagte Hauffe. „Es muss einen Rechtsanspruch auf gleichgeschlechtliche Pflege in diesem Bereich geben“, forderte sie.
In Kooperation mit dem Landesbehindertenbeauftragten Joachim Steinbrück veranstaltet die Gleichstellungsstelle am 27. November einen Fachtag zum Thema „Gewalt gegen Frauen und Männer mit Behinderung – was können wir in Bremen dagegen tun?“ Dabei stellt Claudia Hornberg von der Universität Bielefeld die Ergebnisse der Studie vor.

„Täter empfinden die Behinderung als Schutz“, schilderte Steinbrück. „Bei geistig Behinderten wird zum Beispiel gesagt, die hat sich was zurechtgesponnen.“ Darum sei es wichtig, diese Menschen ernst zu nehmen und auf Indizien zu achten. Besonders bei Menschen, die sich verbal nicht äußern können. „Wenn Frauen mit Behinderung so häufig Gewalt, sexuelle Übergriffe und Diskriminierung erleben, stehen wir in der Verantwortung und müssen dafür sorgen, dass diese Frauen, aber auch behinderte Männer, die Gewalt ausgesetzt sind, besser geschützt werden“, betonte Steinbrück.

„Deutschland hat sich mit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung dazu verpflichtet, ein umfassendes Bündel geeigneter Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen mit Behinderung unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte vor jeder Form von Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch zu schützen“, erinnerte Steinbrück. Als Landesbehindertenbeauftragter setze er sich für geeignete Maßnahmen zur Gewaltprävention ein.

Die Beratung bei sexueller Gewalt an Mädchen und Frauen mit Beeinträchtigungen ist ein Schwerpunkt der Beratungsstelle Schattenriss e.V. In Bremen ist sie die einzige Anlaufstelle für diese Klientel. Im vergangenen Jahr hätten 17 Betroffene die Beratung aufgesucht, berichtete Solrun Jürgensen, Sonderpädagogin und Traumatherapeutin bei Schattenriss.

In Bremen mangele es an Personal und an einer ausreichenden Finanzierung der therapeutischen Arbeit, kritisierte Jürgensen. Dies müsse jenseits des Krankenkassenverfahrens bezahlt werden. Auch fehlten in Bremen spezielle Beratungsstellen für Eltern von Kindern mit Behinderung. Gerade diese seien aber oft überfordert.

Der Fachtag „Gewalt gegen Frauen und Männer mit Behinderung – was können wir in Bremen dagegen tun?“ findet am Dienstag, 27. November, von 14 bis 17.30 Uhr in der Bremischen Bürgerschaft im Börsenhof A statt. Anmeldungen sind unter Telefon 36 1-1 81 81 möglich.
Quelle: www.weser-kurier.de, 24.11.2012
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