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Autor Thema: Wurde ein Heimbewohner von einer Ratte angefressen?  (Gelesen 6200 mal)
admin
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« Antworten #1 am: 08. Oktober 2013, 14:36 »

Pressemitteilung 140/13  07.10.13

Stellungnahme des Kreises Ostholstein aus Anlass der Berichterstattung in der BILD vom 07.10.2013 „Ratten nagen Rentner im Pflegeheim an“


Eutin. Eine Prüfung des Seniorenpflegezentrums am Sund GmbH in Großenbrode durch die Heimaufsicht und den umweltbezogenen Gesundheitsschutz des Kreises Ostholstein Anfang September und am heutigen Tage (7. Oktober) hat ergeben, dass das Verhalten der Einrichtung nicht zu beanstanden ist. Die Ursache für die Wunden kann von hier nicht festgestellt werden. Ein Zusammenhang zu einem Nagerbiss ist aus hiesiger Sicht nicht herstellbar. Es gibt keinen Hinweis auf eine Rattenpopulation im Umfeld der Einrichtung. ...

Quelle: OSTHOLSTEIN-DIENST, Presse-Information der Kreisverwaltung Ostholstein

* KreisOH_071013_SeniorenzentrumamSund.pdf (95.81 KB - runtergeladen 615 Mal.)
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2013, 14:40 von admin » Gespeichert

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« am: 08. Oktober 2013, 03:04 »

Zitat
Pflegeskandal
Behörde ermittelt wegen bissiger Ratten in Altenheim

Ein demenzkranker Pflegeheimbewohner soll mit Medikamenten ruhiggestellt worden und dann von Ratten krankenhausreif gebissen worden sein – sagt seine Ehefrau. Nun ermitteln die Aufsichtsbehörden.
Von Anette Dowideit

Wenn es nach der Selbstbeschreibung geht, ist das Seniorenpflegezentrum "Am Sund" in Großenbrode ein wahrer Traum für ältere, pflegebedürftige Menschen: romantisch gelegen auf einer Landzunge kurz vor der Insel Fehmarn; noch vor wenigen Wochen feierten Angestellte und Bewohner laut Internetseite gemeinsam ein Sommerfest mit Pizza, Gyros und Paella.

Für einen 67-jährigen Bewohner des Altenheims jedoch soll der Aufenthalt jetzt zum Albtraum geworden sein: Seine Ehefrau berichtete der "Bild"-Zeitung, ihr demenzkranker Mann sei mit Medikamenten ruhig gestellt worden – und dann, als er nichts mehr merkte und nicht mehr reagieren konnte, in der Nacht von Ratten angefressen worden. Nun ermitteln die staatlichen Aufsichtsbehörden.

Sechs Fleischwunden

Ingeborg S. schilderte der Zeitung, wie sie im September einen Anruf von der Pflegeeinrichtung bekommen habe. "Ein Pfleger teilte mir mit, dass mein Mann von einer Maus angeknabbert wurde." Ihr Mann Peter S. sei "völlig aufgelöst" gewesen, sagt sie, habe sechs Fleischwunden gehabt – eine davon größer als ein Zwei-Euro-Stück; die Wunde habe bis auf die Sehne gereicht. Im Heim habe man ihr gesagt, es sei eine Maus im Zimmer ihres Mannes eingefangen worden. Angeblich sollen die Bisswunden von dem kleinen Nager gestammt haben.

Im Krankenhaus, wo die Wunden versorgt worden seien, stellten die Ärzte jedoch laut Schilderung von Ingeborg S. die Vermutung an, die Bisse müssten von weit größeren Tieren stammen: wahrscheinlich von Ratten. Laut dem Zeitungsbericht soll der demenzkranke Heimbewohner am Abend vor dem Vorfall mit dem Neuroleptikum Melneurin ruhig gestellt worden sein.

In Deutschland werden Demenzkranke häufig mit solchen Psychopharmaka außer Gefecht gesetzt, weil zu wenig Personal in den Heimen arbeitet, um die verwirrten, oftmals sehr aktiven Patienten adäquat zu betreuen: Laut einer Berechnung der Universität Bremen werden rund 240.000 Menschen bundesweit regelmäßig mit solchen aufs Bewusstsein wirkenden Mitteln ruhig gestellt.

Aufsichtsbehörden ermitteln

In der Einrichtung ermittelt nun die staatliche Heimaufsicht. Das bestätigte die Sprecherin des zuständigen Landkreises Ostholstein, Anja Sierks-Pfaff, der "Welt" auf Anfrage. "Wir sind vor Ort, schauen uns die Zustände in der Einrichtung an und lesen nach, was über den Vorfall in den Akten dokumentiert ist." Konkrete Ergebnisse solle es frühestens am späten Nachmittag geben. Die Einrichtung gelte jedoch bisher bei den Aufsichtsbehörden nicht als auffällig.

Auch die Prüfbehörden der Pflegekassen beschreiben das privatwirtschaftlich betriebene Heim als nicht problematisch. Beim letzten Kontrollbesuch des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) erhielt das Heim die Note 1,2, sehr gut.

Bei den Aufsichtsbehörden hält man es derzeit für unwahrscheinlich, dass tatsächlich eine Ratte den wehrlosen Mann angegriffen haben soll. Heimleiterin Monika Wulf wird in der "Bild"-Zeitung allerdings mit den Worten zitiert, eine Ratte in einem Bewohnerzimmer könne schon einmal vorkommen, schließlich sei man auf dem Land.

Seelische und körperliche Überforderung

Der angebliche Rattenangriff wirft erneut ein Schlaglicht auf die Branche der Altenpflegeheime, die sich immer häufiger gegen Vorwürfe über schlechte Pflege oder Vernachlässigung von Bewohnern wehren muss.

Dafür gibt nach Ansicht von Systemkritikern eine Reihe von Gründen: zu niedrige Sätze bei der Pflegeversicherung und damit zu wenig Geld, das für die rund 2,5 Millionen Pflegebedürftigen im Land zur Verfügung steht; zu viele Möglichkeiten für privatwirtschaftliche Betreiber, Gewinne aus der Branche abzuschöpfen anstatt sie den Bewohnern zugute kommen zu lassen; teilweise extrem unattraktive Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte, die oft unbezahlte Überstunden leisten müssen und häufig seelisch und körperlich überfordert sind. Die Folge: Rund 30.000 Stellen in der Alten- und Krankenpflege sind derzeit unbesetzt.

Um diese Lücken zu stopfen, schauen sich die Heimbetreiber und deren Verbände seit einigen Monaten immer stärker im Ausland um. Der privatwirtschaftliche Arbeitgeberverband Pflege etwa bildet derzeit in China Fachkräfte aus, die demnächst in deutschen Heimen alte Menschen pflegen sollen.

Einige deutsche Krankenhäuser und Heimbetreiber umwerben auch Fachkräfte aus Spanien – die derzeit wegen des desolaten Zustandes der heimischen Wirtschaft leicht zu haben sein müssten. Doch viele der Pfleger dort sind über die Zustände in deutschen Pflegeeinrichtungen erschrocken: In anonymen Internetforen tauschen sich spanische Rückkehrer aus Deutschland darüber aus, dass es hier oft am Allernötigsten fehle. Spezielle Betten für bettlägerige Patienten, die Druckgeschwüre verhindern sollen, oder Hebehilfen für schwere Patienten gebe es häufig nicht.
Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article120688324/Behoerde-ermittelt-wegen-bissiger-Ratten-in-Altenheim.html



Sechs Fleischwunden in der Nacht

Rentner wird in Pflegeheim von Ratten angefressen


Ein Seniorenheim in Großenbrode in Schleswig-Holstein ist zum Albtraum für einen 67-Jährigen geworden. Offenbar haben Ratten den dement kranken Mann während er schlief angefressen. Zuvor wurde der Rentner von Pflegern mit Medikamenten ruhig gestellt. ...

Quelle: http://www.focus.de/panorama/welt/sechs-fleischwunden-in-der-nacht-rentner-wird-in-pflegeheim-von-ratten-angefressen_aid_1121968.html



Biss-Spuren am Bein
Dementer Rentner von Ratte angeknabbert


[TV-Beitrag anschauen >>]

Quelle: Larissa Herber, N24, 07.10.2013
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2013, 03:05 von admin » Gespeichert

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