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Autor Thema: ARD Plusminus - Zu wenig Geld für die Pflege  (Gelesen 6703 mal)
admin
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« Antworten #1 am: 11. Februar 2014, 01:27 »

Plusminus Mittwoch, 05.02.2014 21:45 Uhr im Ersten

Zu wenig Geld für die Pflege

Im Bereich der Pflegeversicherung würden Menschenrechte auch verletzt, weil einfach zu wenig Geld zur Verfügung stehe
, kritisiert Armin Lang, der Landesvorsitzende des VdK im Saarland. Das sei ein Skandal. Dabei sei eigentlich genug da. Die private Pflichtversicherung horte derzeit rund 26 Milliarden Euro auf der hohen Kante und jedes Jahr komme weit mehr als ein Milliarde dazu, so Lang. Geld, das für die Pflege fehlt.

Quelle: Das Erste


Quelle: http://youtu.be/zHpr4G6RrHc
« Letzte Änderung: 11. Februar 2014, 01:45 von admin » Gespeichert

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« am: 06. Februar 2014, 15:27 »

ARD Plusminus | TV-Beitrag vom 05.02.2014

Zu wenig Geld für die Pflege


[TV-Beitrag ansehen >>] (Video verfügbar bis 06.02.2015)

Im Bereich der Pflegeversicherung würden Menschenrechte auch verletzt, weil einfach zu wenig Geld zur Verfügung stehe, kritisiert Armin Lang, der Landesvorsitzende des VdK im Saarland. Das sei ein Skandal. Dabei sei eigentlich genug da. Die private Pflichtversicherung horte derzeit rund 26 Milliarden Euro auf der hohen Kante und jedes Jahr komme weit mehr als ein Milliarde dazu, so Lang. Geld, das für die Pflege fehlt.

Die Pflegeversicherung wurde 1995 für alle als Pflicht eingeführt. Aber: Wer in der gesetzlichen Krankenkasse ist, zahlt automatisch in die so genannte soziale Pflichtversicherung. Wer privat versichert ist, in die Private.

Unterschiede der sozialen und privaten Pflegepflichtversicherung
In der sozialen Pflichtversicherung gehen die gesamten Beiträge in die Finanzierung der Pflege. Die Höhe der Beiträge hängt von den Ausgaben für die Pflege ab. Steigen die Ausgaben, steigen auch die Beiträge.

Die Beiträge zur privaten Pflichtversicherung orientieren sich am Risiko des Versicherten. Junge Menschen haben ein geringes Risiko und zahlen niedrigere Beiträge. Ältere haben ein höheres Risiko und zahlen höhere Beiträge. Ein Teil der Beiträge wird deshalb auch als Altersrückstellung angelegt, damit die Beiträge später nicht zu stark steigen. Weil die private Pflegepflichtversicherung viele junge Mitglieder hat, sind die Ausgaben entsprechend gering.

Aktuell nimmt die private Pflichtversicherung jährlich rund zwei Milliarden Euro ein. Davon wird nur ein gutes Drittel gebraucht. Fast zwei Drittel bleiben übrig. Inzwischen haben sich sagenhafte 26 Milliarden Euro angehäuft. (Quellen: PKV-Rechenschaftsbericht 2012; Zahlenbericht der Privaten Krankenversicherung 2012). Und in der gesamten Pflege fehlt Geld. Stimmt da der Maßstab noch?

Ungerechte Schieflage
Der Gesundheitsökonom Professor Dr. Heinz Rothgang ist Mitglied im Pflegebeirat. Für ihn führt die Ausgliederung der privaten Versicherung zu einer ungerechten Schieflage im System. „Was hier passiert, ist, dass wir die Bevölkerung einteilen. Und in die eine Versicherung, die private, kommen die guten Risiken: die Jüngeren, die Einkommensstärkeren, die Gesünderen. In den anderen Zweig kommen die Kränkeren, die Älteren, die Einkommensschwächeren. Und jede Gruppe ist nur für sich solidarisch", kritisiert er gegenüber Plusminus. Das bedeute, dass die Privilegierten nicht solidarisch seien mit den weniger Privilegierten. Das sei nicht zu rechtfertigen.

Die Schieflage wird besonders deutlich, wenn man die Ausgaben vergleicht. Obwohl alle Pflegeversicherten die gleichen Leistungen erhalten, gibt die Private umgerechnet nur 75 Euro  pro Versichertem aus, die Soziale dagegen über 300 Euro. (Quelle BARMER GEK Pflegereport 2013, S.55).

Pflegeversicherung wollte gesamtgesellschaftliche Solidarität

Armin Lang vom Sozialverband ist überzeugt, dass diese Entwicklung bei der Einführung der Pflegeversicherung nicht gesehen wurde. In der Privaten gebe es ein dreimal geringeres Pflegerisiko als in der Gesetzlichen. Diese Ungleichbehandlung hätten die Väter und Mütter der Pflegeversicherung am Anfang nicht bedacht. Lang mahnt deshalb: „Dies muss heute korrigiert werden, weil wir nämlich jetzt 20 Jahre weiter sind und wissen, dass hier ein ganz, ganz großer Skandal lauert.“

Reformen sind notwendig
Weil Geld fehlt, muss in der Pflege gespart werden. Demenz-Patienten und ihre Angehörigen bekommen das besonders zu spüren. Oft werden notwendige Hilfsmittel verweigert, wie zum Beispiel elektrische Schiebehilfen, weil sie für die rein körperliche Pflege nicht erforderlich sind.

Die angekündigte Reform - weg von der so genannten „Minutenpflege“ und hin zur Förderung der noch vorhandenen Fähigkeiten - wird seit Jahren hinausgeschoben. Der einzige Grund: Die Finanzen.

Gesundheitsminister verspricht Reformen
Der neue Gesundheitsminister Hermann Gröhe hat nun angekündigt, für Reformen und mehr Geld zu sorgen. „Eine menschliche Gesellschaft zeigt sich gerade darin, wie sie mit Pflegebedürftigen, wie sie mit Kranken umgeht und deshalb wollen wir diesen Kraftakt jetzt umsetzen, da ist sich die Koalition einig“, so der Bundesgesundheitsminister vor kurzem auf dem Deutschen Pflegetag.

Kosten der Reform
Zur Finanzierung sollen die Beiträge in der sozialen Pflegeversicherung um 0,5 Prozent steigen. Das bringt schätzungsweise rund sechs Milliarden Euro ein. Davon sind etwa fünf Milliarden für eine bessere Pflege mit mehr Personal vorgesehen. Rund eine Milliarde soll in einen Vorsorgefonds für spätere Zeiten eingezahlt werden. (Quellen:  Deutschlands Zukunft gestalten, Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD; Hermann Gröhe am 23.01. 2014 auf dem Deutschen Pflegetag).

Beitragserhöhungen müssten nicht sein …
Nach Berechnungen von Professor Rothgang müssten die Beitrage für die sozial Versicherten im Moment überhaupt nicht und auch künftig weit weniger erhöht werden, wenn alle in einen Topf zahlen würden. Aber das ist politisch offensichtlich nicht gewollt. „Ich kann mir das nicht erklären. Ich kann es nur politisch versuchen zu verstehen. Und da muss man sagen: Die Privatversicherung ist schon eine starke Interessengruppe, der es gelingt, ihre Interessen auch ordentlich durchzusetzen", so der Gesundheitsökonom.

Regierung hält an der Teilung der Pflegeversicherung fest
Wir fragen den Bundesminister für Gesundheit und Pflege, warum er an dieser Teilung festhalten will. Das Ministerium schreibt: „Das Grundprinzip ist: Pflege- folgt Krankenversicherung, sonst schafft man nur unnötige Bürokratie. Das war bei der Einführung der Pflegeversicherung richtig, und das ist auch heute noch so.“
Alles bleibt wie es ist – Vorerst jedenfalls

2005 stand wenigstens noch ein Ausgleich zwischen den beiden Systemen im Koalitionsvertrag. Bei der neuen Regierung gibt es nicht einmal das. Die privaten Versicherungen können also weiter Geld horten. Und der große Rest muss weiter um jeden Cent kämpfen.

Autor: Ingo Blank

Quelle: http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/sr/2014/sendung-vom-05022014-pflegeversicherung-100.html
« Letzte Änderung: 10. März 2014, 16:37 von admin » Gespeichert

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