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Autor Thema: Streit zwischen AWO und ehemaliger Schortenser Heimleiterin beendet  (Gelesen 4065 mal)
admin
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« am: 07. Januar 2015, 16:34 »

Zitat von: WILHELMSHAVENER ZEITUNG, 06.01.2015
„Das System der Pflegeheime ist krank“

AWO nimmt Vorwürfe gegen die ehemalige Schortenser Heimleiterin zurück – Verfahren beendet

Nachdem im Frühjahr 2013 Mängel in der Pflege aufgetreten waren, wurden die Heimleitung entlassen. Vor dem Arbeitsgericht zog die AWO dies nun zurück.

Von Meike Hicken

Schortens - Mit einem Vergleich ist der Prozess der ehemaligen Schortenser Heimleitung gegen die Arbeiterwohlfahrt (AWO) vor dem Arbeitsgericht Hannover beendet worden. Die AWO zieht die fristlose Kündigung zurück und zahlt eine Abfindung. Noch wichtiger für die Klägerin: Die gegen sie gemachten Verhaltensvorwürfe werden zurückgenommen.

Wie berichtet, hatte die Heimaufsicht im Frühjahr 2013 bei einer Kontrolle im Wohn- und Pflegeheim der AWO in Schortens Mängel in der Pflege festgestellt. Bei den Missständen ging es unter anderem um Lagerungsintervalle, die nicht eingehalten wurden und Dokumentationen, die fehlerhaft waren. Drei Pflegekräfte, die Heimleitung und die Pflegedienstleitung wurden entlassen, gegen die Pflegekräfte wurde ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen, das ist mittlerweile aufgehoben.

„Ich habe von den Mängeln und meiner Kündigung aus der Zeitung erfahren“, erzählt die ehemalige Heimleiterin im Gespräch mit der WZ. Sie war wegen einer schweren Krankheit seit Januar 2013 krank geschrieben, hatte das Heim seitdem nicht mehr betreten. Von der Kontrolle durch die Heimaufsicht im April habe sie nichts mitbekommen. Als der Vorstand der AWO ihr und den vier Mitarbeitern in einer Pressekonferenz im Juni die Schuld an den Vorfällen gab und die Mängel auf individuelles Versagen zurückführte, sei sie aus allen Wolken gefallen.

Bereits vor der Kontrolle durch die Heimaufsicht im April und noch vor der Krankschreibung der Heimleitung hatte es im AWO-Heim Mängel gegeben. „Die Fehler wurden beseitigt, dafür habe ich unterschrieben“, sagt sie. Später hätten sich die Mängel offenbar wieder eingeschlichen – da sei sie aber aufgrund ihrer Krankheit schon nicht mehr vor Ort gewesen.

Für die ehemalige Heimleiterin liegen die Fehler, die gemacht wurden, im System: „Wenn man in der Nacht zwei Kräfte für 80 Bewohner hat, kann man den Lagerungsintervallen gar nicht nachkommen.“ Das sei zeitlich schon ohne Zwischenfälle kaum zu schaffen. Sobald sich eine der beiden Pflegekräfte intensiver um einen Senior kümmern müsse, sei es schlicht unmöglich.

Es sei bezeichnend, dass mittlerweile nur noch zehn Prozent des damaligen Pflegepersonals im Schortenser Heim verblieben seien. „Der Personalschlüssel reicht nicht aus, hinzu kommt der große Dokumentationsaufwand, der Mensch steht nicht mehr im
Vordergrund“, sagt sie. Pflegekräfte, die ihren Beruf ausübten, um anderen zu helfen, würden durch die Umstände krank.

Für sie ist das Kapitel AWO mit dem Urteil des Arbeitsgerichtes abgeschlossen. Während des Verfahrens hatte man ihr die Leitungsstellen in Esens und Jever angeboten, sie lehnte ab. „Ich möchte nicht mehr dort arbeiten“, sagt sie. Zudem ist sie noch immer nicht ganz gesund, möchte ihre Kraft jetzt erst einmal darauf verwenden, gesund zu werden. „Mich hat am meisten getroffen, dass man mir kein Wort gegönnt hat.“ Nach über 30 Jahren, die sie bei der AWO gearbeitet hat, hätte sie sich gewünscht, dass man mit ihr über die Vorwürfe spricht – bevor man ihre Entlassung in der Presse bekannt gibt.
Quelle: http://www.wzonline.de/nachrichten/friesland/detail/artikel/132das-system-der-pflegeheime-ist-krank147.html

* WZ-AWZ-E20150106-S009.page-1.pdf (246.94 KB - runtergeladen 423 Mal.)
« Letzte Änderung: 07. Januar 2015, 16:36 von admin » Gespeichert

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