Fachkräftemangel? Elf Pflegekräfte entlassen - weil sie Missstände anzeigten!

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Arbeitsgerichtsurteil nach Überlastungsanzeige:

Altenpflegerinnen stimmen Vergleich zu

Drei ehemalige Mitarbeiterinnen eines Dorstener Altenheims bekommen nun Urlaubsgeld und Überstunden bezahlt. Die fristlose Kündigung wird in eine fristgerechte umgewandelt - so der Vergleich vor dem Arbeitsgericht Herne Mittwoch (19.11.2014). Die Altenpflegerinnen hatten öffentlich auf Missstände durch eine Überlastungsanzeige in dem Seniorenzentrum aufmerksam gemacht - und waren prompt entlassen worden. ...

Quelle:http://www.vidup.de/v/Z1dhE/

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Quelle: http://www1.wdr.de/studio/dortmund/themadestages/ueberlastungsanzeige100.html, 19.11.2014

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Mitarbeiter haben „Loyalitätspflicht“ verletzt
Haus der Geborgenheit: Erste Prozesse

RHADE/HERNE.  Die Fronten sind verhärtet, eine Einigung ist außer Reichweite: Die Kündigungswelle im Rhader Pflege- und Seniorenheim „Haus der Geborgenheit“ hat am Freitag das Arbeitsgericht Herne erreicht. Gut sieht es für die Betroffenen nicht aus.

Es war kurz nach acht Uhr, als sich die ersten Frauen und Unterstützter vor dem Gerichtsgebäude einfanden. Verdi-Vertreter hatten Fahnen dabei, immer wieder machte das Wort „Skandal“ die Runde. Es geht um elf Mitarbeiterinnen, denen im Juli fristlos gekündigt worden war. Sie hatten eine „Überlastungsanzeige“ geschrieben und angebliche Pflegemängel angeprangert (wir berichteten). Dass sie daraufhin sofort vor die Tür gesetzt wurden – damit hatte aber wohl niemand gerechnet.

„Wir haben doch nichts Böses gemacht“, sagte Demenzbegleiterin Doreen Sieland am Rande der ersten Kündigungsschutz-Prozesse. Es gehe doch nur um das Wohl der Bewohner. Und Manuela Giel, einst stellvertretende Pflegedienstleiterin, ergänzte: „Wir haben immer gekämpft und zusammengehalten.“ Irgendwann komme jedoch jeder an sein Limit. In der sogenannten Überlastungsanzeige hatten sich die Frauen offenbar ihren ganzen Frust von der Seele geschrieben – über angeblich fehlende Arbeitsmittel, Zeitdruck und mehr.

Den Brief hatten sie jedoch nicht nur der Geschäftsleitung vorgelegt, sondern gleich auch noch an Heimaufsicht und Pflegekassen geschickt. Und genau das könnte zum Problem werden.

Intern besprechen Richterin Marlies Rohkämper-Malinowski sprach im Prozess von einer „Loyalitätspflicht“ gegenüber dem Arbeitgeber. Mögliche Missstände müssten erst intern besprochen werden. Nur, wenn man absolut nicht weiterkomme, dürfe man an die Öffentlichkeit gehen. Das habe der Europäische Gerichtshof entschieden.

In den nächsten Wochen müsse deshalb genau dargelegt werden, wann und wie Beschwerden an die Geschäftsleitung herangetragen worden seien. Ob die Kündigungen Bestand haben, soll dann am 19. November entschieden werden. Die Mantra GmbH, die das Senioren- und Pflegeheim betreibt, weist alle Vorwürfe zurück. Die Mitarbeiter- und Fachkräftequote sei sogar höher als erforderlich.

Die Heimaufsicht indes hatte Mängel bei der medizinischen  und  pflegerischen Betreuung festgestellt.  Außerdem  seien Dienstplangestaltung und Personalsituation verbesserungswürdig. jh
Quelle: Dorstener Zeitung Lokal | Dorsten - (bianca.gloeckner) - Danke ...

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Urteil wohl im November
Elf Kündigungen im Pflegeheim: Erste Prozesse

DORSTEN/HERNE · Die Kündigungswelle im Rhader „Haus der Geborgenheit“ hat am Freitag das Arbeitsgericht Herne erreicht. Es geht um die Zukunft von elf Mitarbeiterinnen. Besonders gut sieht es für sie nicht aus. ...

... Noch ist jedoch nichts entschieden. Die betroffenen Frauen müssen nun ganz genau auflisten, wann sie mit der Geschäftsleitung über konkrete Vorwürfe gesprochen haben wollen. Frühestens am 19. November will das Gericht dann entscheiden, ob die Kündigungen rechtens waren. ...

Quelle: http://www.dorstenerzeitung.de/staedte/dorsten/, 05.09.2014

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WDR-Fernsehen - Lokalzeit aus Dortmund vom 01.09.2014

Pflegemängel im Dorstener Altenheim
Studiogast: Vera Foullong-Marquardt, Verdi Emscher-Lippe


Quelle: http://www1.wdr.de/mediathek/ + http://youtu.be/JZwR4hpzL4U

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Zitat

Geschäftsführung soll sich äußern

Mängel im Pflegeheim in Rhade festgestellt

Dorsten · Das „Haus der Geborgenheit“ in Rhade muss nicht geschlossen werden. Auch einen Aufnahmestopp für das Pflege- und Seniorenheim gibt es nicht. Aber: Die Heimaufsicht des Kreises Recklinghausen hat „Mängel bei der medizinischen und pflegerischen Betreuung“ ausgemacht. ...
Quelle: http://www.waltroper-zeitung.de/staedte/dorsten/, 29.08.2014


Zitat von: Renate Hartwig

Solidaritätsaufruf für elf gekündigte Pflegekräfte in NRW!

Die Pflege liegt am Boden …….und wir laufen daran vorbei!

„Die stillen Helden fangen an zu schreien ……sie fangen an sich zu wehren. Die guten Geister, ohne die unser Gesundheitssystem komplett zusammenkrachen würde. Schon längst kommen sie zu kurz, wenn es darum geht, den Wert ihrer Arbeit anzuerkennen. Tauchen wir ein in die Welt der Pflegekräfte, die immer nur gestreift wird, wenn es um Missstände geht. …..“!

Der Auszug ist aus meinem Buch „Der goldene Skalp“ (fontis Verlag 2014) in dem ich ein Kapitel lang, den oft sprachlosen Pflegenden Platz einräume, um ihre Probleme, die im Krankheits-und Pflegefall längst unsere sind, zu Wort kommen lasse. In den Monaten meiner Recherchen im Pflegebereich traf ich Frauen und Männer, die in Kliniken, Alten - und Pflegeheimen in der Praxis erleben, was zwar seit Jahren in der Theorie diskutiert, aber nicht geändert wird. Die oft unhaltbaren unmenschlichen Zustände! Und ich fragte sie, weshalb sie nicht aufbegehren und bekam immer die selbe Antwort. „Dann droht die Kündigung“!

Dieser Angstmechanismus „Kündigung“ funktioniert bundesweit. Er wurde gerade bei elf Seniorenheim-Mitarbeitern in NRW demonstriert! Ihnen wurde zum 31.August gekündigt!

Offizielle Version „Vertrauensbruch“ der Hintergrund: Sie arbeiten im Pflege- und Seniorenheims der Mantra Sozial GmbH an der Lembecker Straße 128 in Rhade, einem Ortsteil von Dorsten, im südlichen Westmünsterland. Sie hatten aufgeschrieben, unter welchen Arbeitsbedingungen sie im „Haus der Geborgenheit“ ihren Dienst absolvieren. Sie dokumentierten dies in einer sogenannten, offiziellen Überlastungsanzeige. Diese gilt als Notbremse für Pflegekräfte. Kommt ein Patient zu Schaden, findet sich die überlastete Pflegekraft oft im Gerichtssaal wieder. Argumente von wegen zu wenig Personal, Überlastung, deshalb mangelnde fachgerechte Pflege und Betreuung, enden immer in der Frage des Richters, nach genau einer solchen Überlastungsanzeige, die den elf Mitarbeitern in Dorsten nun zum Verhängnis wurde. Sie konnten die Zustände nicht mehr mit guten Gewissens verantworten und sendeten eine Hilfeschrei, in dem sie die aufgelisteten Fakten an den Arbeitgeber und die Heimaufsicht weiter gaben.
Öffentlich wurde dieser Fall durch einen Artikel in der Dorstener Zeitung. mit der Schlagzeile: „Aufruhr im Haus der Geborgenheit: Seniorenheim-Mitarbeitern wurde zum 31. August gekündigt“. (..) Die Heimaufsicht des Kreises Recklinghausen will das Seniorenheim unter die Lupe nehmen. (..)!

Mir stellt sich die Frage, wo bitte war diese Heimaufsicht bis jetzt? Wo die Gewerkschaft Verdi, die sich nun – zwar berechtigt – in der Zeitung über die Kündigungen empört? Diese Überlastungsanzeigen stapeln sich Ordnerweise in Einrichtungen, wer bitte liest sie überhaupt? Wer nimmt sie ernst? Hier in Dorsten haben elf Pflegekräfte reagiert und sie wollten, dass dieses Dreiaffensyndrom: Nichts hören, nichts sehen und nichts sagen, endlich durchbrochen wird.

Den Unterzeichnerinnen dieser öffentlich gewordenen Überlastungsanzeige gilt mein Respekt und gehört unser aller Solidarität! Tragen wir diese Informationen, wie hier mit diesen elf mutigen Pflegekräften umgegangen wird, in unser eigenes soziales Umfeld, in unsere eigenen Netzwerke, benennen Ross und Reiter und empören uns auf jeden Fall nicht leise.

Falls diese Kündigungen aufrecht erhalten bleiben, bin ich bereit eine Sternfahrt nach Dorsten zu organisieren. Denn wir sollten uns endlich zusammentun um dann vor diesem Pflegeheim in Massen unsere Solidarität mit den Pflegekräften, sowie unseren Protest gegen diese Vorgänge im Pflegebereich und gegen diese Kündigungen sichtbar machen.
Quelle: www.patient-informiert-sich.de/aktuelle_meldungen/details.php?msgid=410


Gefundene Stimmen der Parteien:

- 09.08 2014, DieLinke.Dorsten spricht den entlassenen Pflegekräften aus dem „Haus der Geborgenheit“ in Dorsten-Rhade ihre Solidarität aus!
http://www.dielinke-dorsten.de/

- 31.07.2014,  Rhader „Haus der Geborgenheit“ macht Schlagzeilen
http://www.spd-dorsten.de/index.php?nr=62674&menu=1

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