Pflegerin stiehlt Gemälde
Bremen (ssu). Eine 61-jährige Altenpflegerin hat drei Bilder aus dem Haushalt einer 85-jährigen Frau gestohlen. Der Diebstahl ist bereits im Dezember geschehen, wurde aber erst jetzt von der Polizei bekannt gemacht. Zu den Bildern gehörte auch ein Original des Künstlers Otto Modersohn, das mehr als 100 000 Euro wert sei, teilt die Polizei mit. Modersohn (1865-1943) war Landschaftsmaler und einer der Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede.
Die bestohlene Frau hatte bei der Polizei anfangs nur den Diebstahl eines Gemäldes angezeigt. Das Bild wurde gestohlen, während sie zuhause war – sie war damals bettlägerig. Ermittlungen des Kommissariats ergaben schnell eine Spur zu der damaligen Pflegerin der Frau. Aus ermittlungstaktischen Gründen sei es aber nicht möglich gewesen, den Diebstahl früher öffentlich zu machen, so die Polizei. Überführt wurde die Diebin durch Aufzeichnungen einer Überwachungskamera. Nachdem sie sich anfangs gegen die Vorwürfe gewehrt hatte, gab die Pflegerin schließlich sogar den Diebstahl von drei Bildern zu. Allerdings hatte sie die Gemälde schon an einen Bremer Kunsthändler verkauft. Der hatte die Kunstwerke bereits weiter verkauft oder an Auktionshäuser weitergeleitet.
Der Polizei gelang es gemeinsam mit dem Kunsthändler, zwei der drei Bilder in Hannover und im Küstenort Kühlungsborn an der Ostsee sicherzustellen und der 85-Jährigen zurückzugeben. Darunter war auch das Modersohn-Bild. Die Pflegerin zahlte den größten Teil der Kaufsumme, die sie von dem Zwischenhändler erhalten hatte, an diesen zurück. Das dritte Gemälde wird immer noch vermisst – es wurde von einem Auktionshaus in Dortmund verkauft. Die Ermittlungen laufen weiter.
Quelle: www.weser-kurier.de, 14.01.2015
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