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News: BGH stärkt Verbraucherrechte von Pflegeheimbewohnern

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Autor Thema: Niedersachsen: Sozialministerin Rundt will Pflege reformieren  (Gelesen 5612 mal)
Multihilde
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« Antworten #2 am: 04. Juli 2016, 07:33 »

hier ist der Pflegebericht zum Herunterladen zu finden (10 MB - 403 Seiten; Kurzfassung ab Seite 26):

 Landespflegebericht 2015  

"Das Niedersächsische Pflegegesetz verpflichtet das Land alle fünf Jahre, einen räumlich gegliederten Be­richt über den Stand und die voraussichtliche Entwicklung der pflegerischen Versorgungs­struktur für Niedersachsen zu erstellen. Seit der ersten Berichterstattung des Landes im Jahr 2005 haben die pflegepolitischen Fragestellungen enorm an Bedeutung gewonnen. Die Frage nach der bedarfsgerechten Pflege im Zeichen des demografischen Wandels fordert neue und weitergehende Antworten. Der Landespflegebericht 2015 bietet eine sehr gute In­formationsgrundlage, in der auch regionale Bezüge und Unterschiede in Niedersachsen deutlich werden.
Der Landespflegebericht gibt viele gute Impulse für die Zukunftssicherung der Pflege in Niedersachsen. Die zentralen Herausforderungen werden dadurch sehr deutlich. Dazu zählen als wesentliche Grundvoraussetzungen sowohl die Fachkräftesicherung als auch die Stärkung der ambulanten Pflege vor allem im ländlichen Raum sowie Maßnahmen zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen.
Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Weichen für eine zukunftsfeste Pflege in Niedersachsen werden jetzt weiter gestellt. Der Landespflegebe­richt gibt auch Orientierung für die Kommunen. Diese Chance muss von allen Be­teiligten gemeinsam genutzt werden, um eine gute und auskömmliche Pflege unter veränder­ten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Zukunft im Land zu sichern."


« Letzte Änderung: 04. Juli 2016, 08:26 von Multihilde » Gespeichert
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« Antworten #1 am: 12. Mai 2016, 10:06 »

Zitat
Bei Pflegekräften droht Engpass

Landesbericht zeigt Lücken in der künftigen Versorgung auf / Wohlfahrtsverbände fordern Konsequenzen

Der Bedarf an Pflegekräften in Niedersachsen steigt. Laut Prognose müssen bis zum Jahr 2030 etwa 21 100 Stellen neu besetzt werden.

Hannover. Die Niedersachsen werden älter und brauchen mehr Pflege. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten 400 Seiten starken Landespflegebericht 2015 hervor. Derzeit sind 288 000 Menschen in Niedersachsen auf Pflege angewiesen. Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen auf 380 000 steigen, bis 2050 werden es laut Prognose eine halbe Million Pflegebedürftige sein. Entsprechend groß ist der Bedarf an Pflegekräften. 21 100 Stellen müssen bis 2030 neu besetzt werden.

Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) sieht in der Sicherung der Fachkräfte eine zentrale Herausforderung für die Zukunft der Pflege. In der stationären Pflege arbeiten derzeit etwa 80 200 Personen, in der ambulanten Pflege sind es 24 000. Da es sich um eine typische Teilzeittätigkeit handelt, geht die Prognose davon aus, dass insgesamt 52 000 Fachkräfte gewonnen werden müssen, um die 21 100 nötigen Stellen bis 2030 zu besetzen. „Unser Ziel ist es, den Pflegeberuf attraktiver zu machen“, sagt die Ministerin in einer ersten Bewertung der Statisitik, die alle fünf Jahre vorgelegt wird. Deshalb habe die Landesregierung dafür gesorgt, dass die Altenpflegeausbildung inzwischen schuldgeldfrei sei. Umschulungen werden vom Land im dritten Ausbildungsjahr gefördert.

Bereits heute sind 2000 Stellen in der Pflege vakant. Grund dafür ist unter anderem die vergleichsweise schlechte Bezahlung in Niedersachsen. Mit rund 2200 Euro brutto liegen die Pflegekräfte hierzulande an letzter Stelle im Vergleich der westlichen Bundesländer. Damit der Preiskampf der Einrichtungen nicht länger auf dem Rücken der Angestellten ausgetragen wird, untersütze das Land einen Tarifvertrag für die Branche, so Rundt.

Weiter ausgebaut werden müsse, so die Ministerin, die Unterstützung pflegender Angehöriger. Sie machen 58 Prozent der Pflegenden in Niedersachsen aus. Nach wie vor werden die meisten Pflegebedürftigen im Land zu Hause betreut (58 Prozent), meist von Frauen. Trotz zunehmender Erwerbstätigkeit von Frauen sind diese laut Bericht „eine der zentralen Säulen im Versorgungssystem“. Die Pflege stellt insbesondere für Berufstätige eine starke Belastung dar. 77 Prozent der Hauptpflegepersonen zeigen ein höheres Belastungsniveau als die Durchschnittsbevölkerung. Pflegende Angehörige können sich unter anderem in den landesweit 45 Pflegestützpunkten beraten lassen. Diese Beratung wird auch zunehmend in Anspruch genommen. Der seit einem Jahr geltende Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit hingegen scheint für die Betroffenen keine große Hilfe zu sein. Offenbar ist der Verdienstausfall durch die Freistellung von der Arbeit zu hoch.

Die freien Wohlfahrtsverbände in Niedersachsen kritisieren den Landespflegebericht als eine Aneinanderreihung von Daten. „Häufig fehlen konkrete Schlüsse und Empfehlungen“, sagt die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Freie Wohlfahrtspflege Niedersachsen, Birgit Eckhardt. Die LAG vertritt 6000 soziale Einrichtungen, Beratungsstellen und Dienste mit 230 000 Angestellten und 500 000 Ehrenamtlichen, unter anderem bei der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas, der Diakonie und dem Roten Kreuz. Der Bericht gehe zum Beispiel nicht auf den Zusammenhang von Pflege und Armut ein, so Eckhardt. Auch sei nicht geklärt, wie die künftige palliative Versorgung von Sterbenden gewährleistet werden solle. Die LAG begrüßt hingegen, dass sich das Land für eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte einsetzt.

Laut Statistik ist der Anteil der über 80-Jährigen in Niedersachsen seit 2007 um 43,3 Prozent auf 427 100 Personen gestiegen. Im gleichen Zeitraum hat die Gesamtbevölkerung um 1,4 Prozent abgenommen, auf 7,8 Millionen Einwohner. Die Entwicklung wird sich nach Meinung der Experten durch die sinkende Geburtenrate bei steigender Lebenserwartung verschärfen. Aufgrund der regional sehr unterschiedlichen Bevölkerungsentwicklung wird die Versorgung von Pflegebedürftigen künftig auch vom Wohnort abhängen. In Wilhelmshaven oder Lüneburg beispielsweise wird der Anteil der Älteren bei sinkenden Einwohnerzahlen steigen, sodass dort eher Engpässe in der Pflege zu erwarten sind als etwa im Weser-Ems-Gebiet mit relativ stabilen Einwohnerzahlen. Bis 2031 wird die Zahl der über 80-Jährigen in Niedersachsen nach derzeitigen Prognosen auf 625 000 Personen steigen, während die Einwohnerzahl auf 7,4 Millionen fallen wird.
Quelle: www.weser-kurier.de, 12.05.2016
« Letzte Änderung: 12. Mai 2016, 10:11 von admin » Gespeichert

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« am: 04. Mai 2016, 00:39 »

Zitat
Ministerin will Pflege erneuern
Vorbild Skandinavien: Kommunen sollen mehr Befugnisse erhalten


Hannover. Von Dänemark lernen? Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) will den Kommunen mehr Befugnisse bei der Pflege einräumen. Dabei müsse man auch über ein strengeres Zulassungsverfahren für Seniorenheime nachdenken, forderte die Ressortchefin nach Rückkehr von einer Reise nach Skandinavien. „Es macht keinen Sinn, dass wir in den Städten ein Überangebot in der Pflege haben, während auf dem Land keine ausreichende ambulante Versorgung mehr bereitsteht.“

Der derzeit weitgehend unregulierte Marktzugang von Pflegeeinrichtungen führe in den Städten zu einem ruinösen Unterbietungswettbewerb bei den Preisen. Dies wiederum sorge für schlechte Arbeitsbedingungen und Qualitätseinbußen, kritisierte die Ministerin. Eine frühzeitig einsetzende Versorgung zu Hause mit leichten Hilfsangeboten könne aber eine echte Pflegebedürftigkeit verhindern oder sie zumindest hinausschieben. „Die meisten Menschen wollen in ihrer vertrauten Umgebung leben bleiben“, betonte Rundt. Niedersachsen werde sich im Zuge der Beratungen zum 3. Pflegestärkungsgesetz für entsprechende Modellversuche einsetzen.

Gemeinsam mit Vertretern der Kommunalen Spitzenverbände, der Wohlfahrtsverbände, der Krankenkassen sowie der gemeinnützigen und der gewerblichen Pflegeanbieter hatte die Ministerin sich in Kopenhagen und Sonderburg über das dortige steuerfinanzierte Pflegesystem informiert. In Dänemark organisieren die Kommunen die Pflege selbst. Dazu bedienen diese sich überwiegend eigener Einrichtungen, was laut Rundt den Pflegeberuf dank guter Tarifbezahlung „sehr attraktiv“ mache.

Die Leistungen setzen anders als in Deutschland, wo erst eine bestimmte Pflegestufe erreicht werden muss, viel früher ein, etwa mit der Zubereitung von Mahlzeiten oder der Reinigung der eigenen Wohnung. Die Gemeinden legen allerdings Art und Häufigkeit der jeweiligen Dienste fest. So befinde der Stadtrat durchaus nach Kassenlage, ob ein Pflegebedürftiger ein oder zwei Mal in der Woche gebadet werde. „Das ist dann schon ziemlich irritierend.“ Dem könne man aber mit Mindeststandards begegnen.
Quelle: www.weser-kurier.de, 04.05.2016
« Letzte Änderung: 04. Mai 2016, 00:39 von admin » Gespeichert

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