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| | | |-+  Griechische Ärzte von Novartis bestochen - „Schwarzgeld bis zu 4,5 Mrd. Euro"
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Autor Thema: Griechische Ärzte von Novartis bestochen - „Schwarzgeld bis zu 4,5 Mrd. Euro"  (Gelesen 5049 mal)
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« am: 22. Januar 2017, 01:48 »

Zitat
Korruptionsskandal erschüttert Griechenland

Gute Nachricht für Tsipras: Schmiergeldaffäre um den schweizerischen Pharmariesen Novartis bringt Vorgängerregierung ins Zwielicht

Athen. Anfang Dezember schien die Welt der griechischen Dependance des Basler Pharmagiganten Novartis noch in Ordnung. Stolz verkündete Novartis Hellas, man habe den begehrten Salus Index Award dafür erhalten, dass Novartis 2015 mit einem Marktanteil von über Prozent zur Nummer eins unter den rund 100 im Land des Hippokrates produzierenden und importierenden Pharmafirmen avanciert sei. Wieder einmal.


Seit ein Athener Web-Portal vor Kurzem darüber berichtete, dass zwei Ex-Mitarbeiter von Novartis Hellas, ein früherer Kommunikationschef sowie der Verkaufschef, schon vor geraumer Zeit dem FBI in den USA detailreich und mit massivem Beweismaterial unlautere Praktiken des Unternehmens in Hellas offenbart hätten, brennt in der Athener Novartis-Zentrale allerdings der Baum. Pikant: Der Vorgesetzte der beiden Whistleblower wurde im März 2015 von Novartis Hellas abgezogen und in die Basler Zentrale versetzt. Die beiden sollen ihn schwer belastet haben.

Das FBI nehme die Novartis-Aktivitäten von 2006 bis 2014 unter die Lupe, heißt es dazu in Athen. Das Menü illegaler Praktiken sei so vielfältig gewesen, dass für jeden Geschmack korruptionsanfälliger Akteure etwas dabei war. Das Ziel: „Die Marktposition von Novartis stetig zu verbessern.“ Sprich: Immer mehr und immer teurer zu verkaufen.

Mehr als 4000 griechische Ärzte habe Novartis bestochen – selbstredend auch mit Barem. Ferner hätten sich Ministerialbeamte gerne bedient, dazu Mitglieder des aktuell elfköpfigen „Ausschusses für die Medikamentenpreise“. Die dubiosen Machenschaften seien so weit gegangen, dass auch Journalisten als schreibende und sprechende Allzweckwaffen gegen Novartis-Gegner jeglicher Couleur geschmiert sowie Ex-Minister vereinnahmt worden seien. Sogar ein Ex-Premier soll dafür gesorgt haben, dass behördliche Ermittlungen gegen Novartis einst im Sande verliefen.

Unterdessen laufen zwei Ermittlungen der Athener Strafjustiz gegen Novartis. Mitte Dezember begann Athens Staatsanwaltschaft für Korruptionsfälle zu ermitteln. Geleitet wird die Untersuchung von Eleni Raikou. Sie ist für ihre Härte gefürchtet. Es folgten eine Razzia in der Athener Novartis-Zentrale – und ein Suizidversuch. Ein griechischer Novartis-Mitarbeiter wollte sich vor seiner Vernehmung am Silvesterabend umbringen. Den Sturz von der 13. Etage des Athener Hiltons verhinderte die Polizei.

Die Causa Novartis ist im Eiltempo zu einem Politikum ersten Ranges mutiert. Der Grund: Die seit Januar 2015 im Amt befindliche Links-Rechts-Regierung unter Premier Alexis Tsipras hat wegen der Fortsetzung des rigorosen Sparkurses im Euro-Sorgenland mit immer neuen Umfragetiefs zu kämpfen. Nur beim Thema Korruptionsbekämpfung liegt sie noch vor der führenden Oppositionspartei, der konservativen Nea Dimokratia (ND). Mit der Causa Novartis kann sich die Regierung Tsipras perfekt profilieren. Und sie will es auch.

Ein gefundenes Fressen für Tsipras und Co. ist zudem, dass die Korruption seitens Novartis offenbar bis 2014 blühte. Damit könnte sie auch noch die Amtszeit der direkten Athener Vorgängerregierung aus ND und den Pasok-Sozialisten betreffen. Für Athens Opposition ist das heikel. „Der Fall Novartis könnte größer als die Siemens-Schmiergeldaffäre sein“, sagt der Syriza-Europaabgeordnete Stelios Kouloglou dem WESER-KURIER.

Den Schaden in der Causa Novartis bezifferte erstmals Vize-Gesundheitsminister Pavlos Polakis. Es gehe um Schwarzgeld in Höhe von „bis zu 4,5 Milliarden Euro“, die „die letzten sechs, sieben Jahre“ beträfen, so Polakis. Zum einen hätten Behandlungen mit extrem überteuerten Novartis-Produkten 70 000 Euro gekostet, die anderswo nur 20 000 Euro kosten. Rabatte, außerhalb von Griechenland üblich, seien unter den Vorgängerregierungen schlicht nicht angestrebt worden, wetterte Polakis. Zudem seien bei bestimmten, schweren Krankheiten Konkurrenzprodukte gar nicht in Medikamentenlisten aufgetaucht, so Beobachter. Beispiel: Das Multiple-Sklerose-Medikament Tecfidera der US-Firma Biogen wurde nicht gelistet. Freie Bahn hatte dafür das Produkt Gilenya. Der Hersteller: Novartis.
Quelle: www.weser-kurier.de, 22.01.2017
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