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Autor Thema: GEWALT: Informationen über Skandal-Fall Kevin  (Gelesen 25396 mal)
admin
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« Antworten #1 am: 13. Oktober 2006, 00:17 »

Was hat das mit der Heim-Mitwirkung zu tun?

Es geht um wehrlose Menschen, die des besonderen Schutzes bedürfen. Immer wieder liest und hört man von Kindesmißhandlungen, Kindesentführungen und Kindesmißbrauch. Regelmäßig geht ein Aufschrei durch die Bevölkerung, wenn solche Fälle durch die Medien ans Licht der Öffentlichkeit gelangen.

Genauso liest und hört man immer wieder von Gewalt in Betreuung und Pflege alter Menschen. Gerade vor kurzem ist im Zusammenhang mit dem Gammelfleisch ein Skandal in Celle bekannt geworden. Die Staatsanwalt ermittelt - inzwischen wegen eines weiteren Falles, in dem eine Heimbewohnerin zu Tode gepflegt worden sei. [mehr >>]

Die Gemeinsamkeit der Fälle liegt wohl im System. Unser Sozialsystem offenbart seine Mängel. Die ausgegebene Parole "konsequenter Sparkurs" rächt sich. "Billig, billig, billig" und "Geiz ist *zensiert*" sind völlig falsche Ansätze für Bereiche, in denen es um Fürsorge und Pflege geht.

In Behörden müssen immer weniger Mitarbeiter immer mehr "Fälle" bearbeiten - und schaffen es nur sie zu "verwalten", nicht aber sie wirklich zu erledigen. So dürfte der Beschluß den Fachdienst "Aufsuchende Familienberatung" ab August in Bremen ersatzlos zu streichen, eine erneute krasse Fehlentscheidung sein.

Und im Heimbereich? Das Szenario befristet beschäftigter Leiharbeitskräfte, die im Rotationsverfahren und von verschiedenen Trägern zu Dumpinglöhnen fast rund um die Uhr von einem Heim zum anderen gehetzt werden - wirkt Angst einflößend ...

Betrachtet man andererseits die sorglose Verschwendungssucht der Politiker und Behörden, wird deutlich, wie krank der Patient Deutschland wirklich ist! Bremen mit seinen leeren Kassen leistet sich dennoch Fälle wie den Klinikskandal, den inzwischen geschlossenen Spacepark, einen nicht funktionierenden, teuren "Klangbogen" und viele weitere Überflüssigkeiten. Das erst kürzlich erschienene Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler listet die vielen Fälle der öffentlichen Verschwendung aus 2005 auf. Und in 2006 werden es sicher nicht weniger sein.

Wieviele Fälle von Kindestötungen, Mißbrauch oder tot gepflegten Alten können und wollen wir uns noch leisten?
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2006, 00:21 von admin » Gespeichert

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"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
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« am: 12. Oktober 2006, 17:38 »

Pressemitteilung des Bremer Senats vom 11.10.2006:
Zitat
Senatorin Karin Röpke erklärt Rücktritt

Senatorin Karin Röpke hat heute (11.10.2006) ihren Rücktritt vom Amt der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales erklärt. Als Grund nannte sie die schrecklichen Ereignisse um den Tod des kleinen Kevin. Sie trage hierfür die politische Verantwortung.

Im Einzelnen sagte sie:

„Ich bin persönlich betroffen und tief erschüttert über diesen Fall. Kevin war in der Fürsorge des Staates, das Jugendamt war als Vormund eingesetzt, und das muss nach meinem und unser aller Verständnis bedeuten, dass der Staat wesentlich die Verantwortung für das Kind übernimmt. Er muss sich um das Wohlergehen sorgen und das Kind schützen. Das ist in diesem Fall auf tragische Weise misslungen.

Der Tod des Jungen belastet mich auch persönlich, weil mir die Vorgeschichte bekannt war. Bürgermeister Jens Böhrnsen hat mich in seiner Funktion als ehrenamtliches Mitglied des Trägervereins des Hermann-Hildebrand-Hauses Anfang des Jahres auf den kleinen Kevin hingewiesen. Daraufhin wurde auf mein Betreiben hin auf diesen Fall eine besondere Aufmerksamkeit gelegt. Dennoch ist es nicht gelungen, den Tod des Jungen zu verhindern.

Es sind noch viele Fragen offen. Die Aufklärung dauert noch an. Ich weiß aber, dass ich angesichts der Tragweite dieses Falles nicht mehr die Kraft habe, die Aufarbeitung der Geschehnisse zu betreiben und mich den damit verbundenen öffentlichen Diskussionen zu stellen. Mein Rücktritt wird aber nichts daran ändern, dass der Fall sorgfältig aufgearbeitet wird. Meine Behörde wird auch die Öffentlichkeit umfassend weiter informieren.
Ich betone ausdrücklich, dass mein Rücktritt nichts mit dem gravierenden Fehlverhalten des ehemaligen Geschäftsführers des Klinikum Bremen-Ost zu tun hat.

Ich bedaure sehr, dass ich meine politischen Ziele und Vorhaben als Senatorin nicht weiter umsetzen kann. Ich denke insbesondere an den Umbau unserer kommunalen Kliniken, an die Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung und den Aufbau der Betreuung der 0-3jährigen. Ich denke an unsere Vorhaben in der Arbeitsmarktpolitik oder in der Gesundheitspolitik – z.B. unsere Initiativen zum Schutz von Nichtraucherinnen und Nichtrauchern. Ich bin gerne Senatorin gewesen. Umso schmerzlicher ist für mich die jetzige Situation.

Ich danke allen, die mich auf meinem Weg beruflich und politisch begleitet haben, insbesondere aber meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der senatorischen Behörde und den Beschäftigten in den Ämtern, Eigenbetrieben und Gesellschaften, die zu diesem Ressort gehören. Sie alle leisten tagtäglich eine anstrengende und verantwortungsvolle Arbeit. Dafür wünsche ich ihnen weiterhin viel Kraft.“
Quelle: http://www2.bremen.de/web/owa/p_anz_presse_mitteilung?pi_mid=121321

Die Medien, von den Bremer Lokalblättern, bis zur Tagesschau und Schweizer Fernsehen berichteten über den tragischen Fall des kleinen Kevin:

"Tod unter behördlicher Aufsicht"
das war die Schlagzeile des Tages (12.10.2006) im "Weser-Kurier".

Die Brermer Tageszeitungen berichten ausgiebig über den Fall des Kleinkindes drogenabhängiger Eltern. Es war bekannt geworden, dass die Behörden lange wussten, dass das Kleinkind schon früher misshandelt wurde. Es stand deshalb bereits unter der Vormundschaft der Jugendbehörde und mußte schon zweimal zuvor in einem Waisenhaus in Sicherheit gebracht werden.

Und obwohl sich Bürgermeister Jens Böhrnsen als ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Waisenhauses persönlich um den Fall gekümmert hatte, kam es zu dem unverzeihlichen Versagen der Behörden.

Nach dem Bremer Klinikskandal mit einem voraussichtlichen Schaden von 15 Mio. Euro nun noch der "Tod unter behördlicher Aufsicht" (Weser Kurier). Da meinte Frau Röpke: "Ich habe keine Kraft mehr."


Einen Teil der Berichterstattung finden Sie hier als Links bzw. als Download.

Weser-Kurier
Radio Bremen
DLF
ARD-Tagesschau
n-tv.de(I)
n-tv.de(II)
N24.de
stern.de
SF-Fernsehen
Die Zeit


* Kevin_RöpkeRücktritt_WK061012-1.jpg (300.62 KB, 800x1504 - angeschaut 880 Mal.)

* Kevin_RöpkeRücktritt_WK061012-2.jpg (139.66 KB, 800x840 - angeschaut 916 Mal.)

* Kevin_RöpkeRücktritt_WK061012-3.jpg (164.07 KB, 799x560 - angeschaut 855 Mal.)

* Kevin_RöpkeRücktritt_WK061012-4.jpg (98.74 KB, 392x786 - angeschaut 904 Mal.)
« Letzte Änderung: 06. August 2010, 10:27 von admin » Gespeichert

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