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News: BIVA-Pflegeschutzbund warnt vor Wiederholung der Isolation vom letzten Jahr

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Autor Thema: Kein Hitzeschutz in Pflegeheimen  (Gelesen 1181 mal)
admin
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« am: 21. August 2022, 22:25 »

Zitat
19. Jul 2022 | News
BIVA-Kritik: Kaum Hitzeschutz trotz hoher Investitionskosten

Angesichts zunehmender Hitzeperioden kritisiert der Pflegeschutzbund BIVA, dass Pflegheime oftmals nur über unzureichenden Sonnen- und Wärmeschutz verfügen.

„Es ist nicht hinnehmbar, wenn die pflegebedürftigen Menschen trotz der hohen Zusatzkosten in manchen Einrichtungen weiter unter Hitze leiden müssen oder sogar gesundheitliche Schäden davontragen“, sagte der Bremer BIVA-Regionalbeauftragte Reinhard Leopold.

Im bundesweiten Durchschnitt zahlen nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen (vdek) Bewohnerinnen und -bewohner von Alten- und Pflegeheimen rund 450 Euro monatlich an sogenannten Investitionskosten, unter anderem für Instandhaltung, Bau- bzw. Erwerbskosten sowie die Ausstattung der Gemeinschafts- und Versorgungsräume.

Besonders ärgerlich seien diese hohen Investitionskosten, wenn der zunehmend wichtiger werdende Hitzeschutz, vor allem der einzelnen Bewohnerzimmer, nicht ausreiche oder schlicht nicht vorhanden sei, sagte Leopold. So enthalte beispielsweise die neue Bauverordnung zum Bremischen Wohn- und Betreuungsgesetz keine Vorgaben zur klimatechnischen Raumausstattung. Dabei liegen die Zusatzkosten Bremen im bundesweiten Vergleich mit am höchsten.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz wirft insbesondere Bund und Ländern Untätigkeit beim Hitzeschutz in Pflegeheimen und Kliniken vor. Vorstand Eugen Brysch forderte die Klimaminister auf, ein 25-Grad-Ziel für die stationären Einrichtungen sicherzustellen.

Der Sozialverband VdK verlangt nach einem Hitzeschutzplan mit umfassenden Vorgaben für Pflegeheime, der Vorgaben für Pflegeanbieter von der Medikamentenlagerung bis hin zu baulichen Maßnahmen festschreibe.

Passend dazu: „Hitzeleiden in Pflegeheimen beenden"
Quelle: https://www.altenpflege-online.net/artikel/2022_07/2022_07_19_biva-kritik_kaum_hitzeschutz_trotz_hoher_investitionskosten



Zitat
Hitzewelle
Vorgaben für Hitzeschutz in Pflegeheimen gibt es nicht

Temperaturen deutlich über 30 Grad Celsius in Bremen: Hitze ist eine tödliche Gefahr - vor allem für alte und kranke Menschen. Wie sie geschützt werden, wo es Defizite gibt, wie häufig Hitzetage in Bremen sind.


Von Sabine Doll und Hannah Krug - 19.07.2022, 05:00

Hitze kann vor allem für alte und kranke Menschen eine tödliche Gefahr sein – umso wichtiger sei ein Schutz besonders dort, wo diese Menschen lebten und versorgt würden, fordern Patientenschützer wie Reinhard Leopold. "Das sind insbesondere neben den Krankenhäusern die Pflegeeinrichtungen", sagt der Bremer Regionalbeauftragte der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA).

„Hitzeschutz für Heimbewohner bedeutet vor allem auch, dass es klare und verbindliche Vorschriften für die Dämmung der Gebäude, für Außenjalousien oder andere Arten der Beschattung und Kühlung in Gemeinschaftsräumen und Zimmern sowie Richtwerte für Temperatur und Luftfeuchtigkeit gibt. Fehlanzeige“, kritisiert Leopold. Im öffentlichen Dienst solle ab 26 Grad Celsius die Kühlung der Büros beginnen, für die Hilfsbedürftigen in den Heimen fehle eine solche dringend erforderliche Regelung aber weiterhin, sagte zuletzt der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, bei „Spiegel Online“.

Seit Jahren schnellten die Investitions­kosten für Heimbewohner in die Höhe, kritisiert Leopold. Im Bundesschnitt seien dies rund 500 Euro, die jeden Monat für Instandhaltung, Bau- und Erwerbskosten, Pacht­leistungen sowie die Ausstattung der Gemeinschafts- und Versorgungsräume geleistet werden müssten. In Bremen seien sie mit am höchsten. „Es ist nicht hinnehmbar, wenn die pflegebedürftigen Menschen trotz der hohen Zusatzkosten in manchen Einrichtungen weiter unter Hitze leiden müssen oder sogar gesundheitliche Schäden davontragen. Es ist außerdem bedauerlich, dass die erst am 1. Februar 2022 in Kraft getretene neue Bauverordnung zum Bremischen Wohn- und Betreuungsgesetz keine Vor­gaben zur klimatechnischen Raumausstattung enthält.“

Aktuell gebe es solche dezidierten Vor­gaben in Heimen nicht, die über das allgemeine Baurecht hinausgingen, bestätigt der Sprecher des Bremer Sozialressorts, Bernd Schneider. In der Bauverordnung heißt es etwa: „In jedem Wohn- und Unterstützungsangebot soll mindestens ein ausreichend großer, geschützter und von Nutzerinnen und Nutzern selbstständig nutzbarer Außenbereich in Form eines Gartens, einer Terrasse oder eines Balkons mit einem Sonnenschutz wie zum Beispiel Markisen oder Sonnenschirmen vorgehalten werden.“ Dass ein Ziel definiert sei, das von den Trägern umzu­setzen sei, wäre wünschenswert, so Schneider.

Handlungsempfehlungen verschickt

Der Sprecher verweist auf eine Handlungsempfehlung für Pflegeeinrichtungen zum Umgang mit Hitzewellen. Diese von der Universität Potsdam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe entwickelten Empfehlungen seien aktuell an die Bremer Heime verschickt worden. Viele Einrichtungen würden darauf zurückgreifen, bestätigt Susanne Brockmann, Pflegedirektorin der Bremer Heimstiftung. Aber nicht alles ist ohne Probleme machbar. So ließen sich einige Empfehlungen wie Temperaturmessungen der Innenräume oder die Anpassung von Bettwäsche und Kleidung sofort umsetzen. Die Entsiegelung asphaltierter Flächen und Baumpflanzungen seien hingegen aufwendiger und auch kostspieliger. „Man kann natürlich nicht alles umsetzen, da bei vielen Vorschlägen in die Bausubstanz eingegriffen werden muss“, sagt Susanne Brockmann.

Das Pflegepersonal achte an heißen Tagen vermehrt darauf, dass die Bewohnerinnen und Bewohner viel trinken. Zum Beispiel würden unterschiedliche gekühlte Getränke angeboten. Bei Menschen mit Trinkschwierigkeiten würden Trinkprotokolle angelegt. Zudem werde der Speiseplan auf leichtere Gerichte umgestellt – öfters mal ein Eis oder Melonenstücke.

Zur Prävention gehöre auch eine ausreichende Verschattung. Dafür würden in den Einrichtungen der Heimstiftung Markisen oder Verdunklungsrollos angebracht, sagt Brockmann. Auch Klebefolie werde angeboten, allerdings würden das Bewohnerinnen und Bewohner auch ablehnen; die Räume seien dann konstant dunkel. Die Bewohner selbst hätten ebenfalls Einfluss darauf, wie genau Hitzeschutz aussehen kann. Manche würden sich Ventilatoren in die Zimmer stellen.

Das Bundesumweltministerium hat bereits 2017 Handlungsempfehlungen für sogenannte Hitzeaktionspläne in Kommunen herausgegeben. Sie enthalten Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Solche Pläne gibt es etwa in Erfurt, Dresden, Köln, Worms oder Karlsruhe. Wie der WESER-KURIER berichtete, arbeitet das Gesundheitsressort derzeit an einem Hitzeaktionsplan für Bremen.
Quelle: https://www.weser-kurier.de/bremen/vorgaben-fuer-hitzeschutz-in-pflegeheimen-gibt-es-nicht-doc7luhaceezihqtzn56zg



Zitat
18. Juli 2022 | 17:55 Uhr
Verband sieht Pflegeheime beim Hitzeschutz in der Pflicht

Die Forderung der Pflegebevollmächtigten nach mehr Geld von den Bundesländern für den Hitzeschutz in Pflegeheimen richtet sich nach Meinung des Pflegeschutzbundes Biva an die falsche Adresse. Nicht der Steuerzahler sei hier gefordert, sondern die Pflegeeinrichtungen, sagt Biva-Regionalbeauftragter Reinhard Leopold. Schließlich kassierten die Betreiber dafür von den Bewohnern Investitionskosten. Die Länder sollten Hitzeschutz in ihren Bauauflagen vielmehr vorschreiben.


In den nächsten Tagen steigen die Temperaturen vielerorts über 30 Grad. Dies könne in der stationären Pflege für bettlägerige, kranke und behinderte Menschen besonders problematisch und sogar tödlich sein, so Leopold. Doch obwohl die Heimkosten weiter in die Höhe klettern, hätten Pflegeeinrichtungen oftmals nur unzureichenden Sonnen- und Wärmeschutz. "Es ist nicht hinnehmbar, wenn die pflegebedürftigen Menschen trotz der hohen Zusatzkosten in manchen Einrichtungen weiter unter Hitze leiden müssen oder sogar gesundheitliche Schäden davontragen", sagt der Bremen Biva-Vertreter.

Im bundesweiten Durchschnitt seien es rund 500 Euro, die Heimbewohner jeden Monat für Instandhaltung, Bau- und Erwerbskosten, Pachtleistungen sowie die Ausstattung der Gemeinschafts- und Versorgungsräume leisten müssten, sagt Leopold. "Besonders ärgerlich sind hohe sogenannte Investitionskosten, weil der zunehmend wichtiger werdende Hitzeschutz, vor allem der einzelnen Bewohnerzimmer, nicht ausreicht oder schlicht nicht vorhanden ist."
Quelle: https://www.carevor9.de/care-inside/verband-sieht-pflegeheime-beim-hitzeschutz-in-der-pflicht



Zitat von: Auszug aus "Energiewende-Magazin", 31.08.2020
Pflege im Hitzestress

Ein Bericht von Isabel Metzger - 31. August 2020 | Energiewende-Magazin

Besonders Ältere leiden unter den immer häufiger werdenden Hitzewellen. Experten fordern nun einen übergreifenden Hitzeplan für die Pflege.

Hundstage in München. Die erste Pandemie-Welle war gerade abgeklungen, in Pflegeeinrichtungen hatte sich halbwegs wieder die übliche Routine eingestellt. Dann ein neuer Alarm: Hitzewarnung für den August. «Thermischer Gefahrenindex: rot» – hohe Gesundheitsgefährdung –, so meldete der Deutsche Wetterdienst. Am Damenstift im Stadtbezirk Schwabing war erneut Hochbetrieb angesagt: morgens lüften, Wasser verteilen. Kontrollieren, dass niemand in der prallen Sonne liegt. Temperatur messen. Hat die Patientin genug getrunken? Wie schnell ist ihr Puls, geht ihr Atem noch ruhig? «Die Sommermonate gehören zu den stressigsten im Jahr», sagt Marcus Maier, Leiter des Damenstifts am Luitpoldpark. «Die Hitze macht den Bewohnerinnen, aber auch uns Pflegern zu schaffen.» ...

Pflegekräftemangel – im Sommer besonders folgenschwer


Auch Reinhard Leopold, Gründer der Initiative «Heim-Mitwirkung», hört oft von solcherlei hitzebedingten Gesundheitsproblemen bei Heimbewohnern. Gemeinsam mit anderen Angehörigen setzt sich Leopold für eine bessere Versorgung von Pflegebedürftigen in stationären Einrichtungen ein. «Der Personalmangel ist ein großes Problem in deutschen Pflegeheimen», sagt Leopold. Pflegekräfte seien schon jetzt so überlastet, dass sie eine angemessene Hilfestellung und erleichternde Maßnahmen bei Hitze schlicht nicht leisten könnten: «Die haben ja kaum Zeit, die Bewohner beim Trinken zu begleiten.»

Nach der Pflegepersonalregelung sind in Deutschland pro Patient für die Nahrungsaufnahme insgesamt zwischen 6 und 33 Minuten pro Tag eingeplant – je nach Pflegestufe. Nur bei sogenannten «hochaufwendigen» Patienten stehen 56 Minuten zur Verfügung. Für viele Bewohner sei das zu wenig, so Leopold. «Manche landen dann mit Austrocknung im Krankenhaus.» Er fordert mit seiner Initiative eine Aufwertung des Pflegeberufs: «Belastende Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung, Leiharbeit und befristete Arbeitsverträge machen einen schönen Beruf unattraktiv», meint er. Eine weitere Forderung: Pflegebetroffene sollten mehr Mitbestimmungsrechte bekommen, um bessere Pflegebedingungen zu erwirken. Leider werde sich da die nächsten fünf Jahre nicht viel ändern. Er empfiehlt daher den Verwandten und Freunden von Pflegebetroffenen häufige Heimbesuche, um im Sommer deren Trinkmengen selbst zu kontrollieren: «So lassen sich zumindest Extremsituationen überbrücken», erklärt Leopold. «Das kann aber nur ein Notnagel sein.» ...


[zum vollständigen Artikel >>]
Quelle: https://www.ews-schoenau.de/energiewende-magazin/zur-sache/pflege-im-hitzestress/



[zur Presse-Info >>]
« Letzte Änderung: 21. August 2022, 23:08 von admin » Gespeichert

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