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Autor Thema: FORSCHUNG: Fünftes Alzheimer-Gen entdeckt  (Gelesen 4284 mal)
admin
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« am: 22. Januar 2007, 19:29 »

Ein wichtiger Stein im komplexen Alzheimer-Puzzle ist gefunden.
Die Entwicklung eines wirksamen Medikaments gegen die Demenz-Erkrankung wird damit wahrscheinlicher.


London - Nach fünfjährigen Forschungen haben Wissenschaftler einen weiteren genetischen Hinweis auf die Entstehung von Alzheimer entdeckt. Veränderte Formen des sogenannten SORL1-Gens spielten eine wichtige Rolle bei spät einsetzendem Alzheimer, den rund 90 Prozent der weltweit 24 Millionen von der Krankheit betroffenen Menschen haben, berichten die Forscher aus den USA und Kanada in der Online-Fachzeitschrift "Nature Genetics". Durch die Identifizierung des nunmehr fünften Gens wachsen demnach die Chancen, das Alzheimer-Puzzle zu lösen, um endlich ein wirksames Medikament gegen die Demenz-Erkrankung zu finden.

Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler das Erbgut von 6000 Menschen europäischer, lateinamerikanischer, afrikanischer und arabischer Herkunft. Bei diesen Gruppen fielen zwei Varianten von SORL1 bei Menschen mit Alzheimer auf. Die Demenz-Erkrankung, die im Jahr 1906 vom deutschen Arzt Alois Alzheimer erstmals beschrieben wurde, hat ihre Ursache in der Ablagerung des Proteins Beta-Amyloid außerhalb der Gehirnzellen. Dadurch werden Nervenzellen zerstört, was zu Erinnerungsverlusten und schließlich auch zu Ausfällen bei Sprache und Körpermotorik führt. Zudem treten auch innerhalb der Hirnzellen Ablagerungen auf. Es ist aber unklar, ob diese Ursache oder Folge von Alzheimer sind.
 
Das SORL1-Gen produziert ein gleichnamiges Protein, das entscheidet, was mit dem Botenstoff von Beta-Amyloid passiert, einer Gehirnchemikalie namens Amyloid Precursor Protein (APP). Wenn das SORL1-Protein korrekt arbeitet, gelangt APP in bestimmte Regionen von Hirnzellen. Bei Fehlfunktionen sammelt sich APP in anderen Bereichen der Zelle, wo es zu Beta-Amyloid abgebaut wird.

SORL1 ist bereits das fünfte Gen, das mit der Alzheimerschen Erkrankung in Verbindung gebracht wird. Dies zeige, so die Wissenschaftler, wie komplex die Krankheit ist. Die anderen bereits bekannten Gene sind APP, Presenilin 1, Presenilin 2 und Apolipoprotein E. Laut den Autoren der Studie unter Führung von Wissenschaftlern der Universität von Toronto in Kanada sowie der amerikanischen Universitäten Columbia und Boston muss noch geklärt werden, ob SORL1 eine direkte oder nur eine indirekte Rolle bei der Krankheit spielt. Auch bisher unentdeckte SORL1-Varianten könnten eine Rolle spielen.

Laut einer im Jahr 2005 von der britischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Schätzung wird die Zahl der Alzheimer-Kranken durch die geburtenstarken Baby-Boomer-Jahrgänge und längere Lebenserwartung bis 2020 auf 42 Millionen weltweit steigen. Im Jahr 2040 würden es dann schon 81 Millionen sein.

In Deutschland leiden derzeit 1,2 Millionen Menschen an einer Demenz-Erkrankung. Dabei steigt das Risiko mit dem Alter. In der Altersgruppe zwischen 65 und 69 ist jeder 20. betroffen; bei den 80- bis 90-Jährigen dann bereits fast jeder Dritte. Da mit einem deutlichen Anstieg der Zahl älterer Menschen gerechnet wird, sagen Experten voraus, dass sich bereits bis zum Jahr 2030 die Zahl der Betroffenen verdoppeln wird.

AFP
Quelle: Die Welt - Artikel erschienen am 15.01.2007
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