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News: BIVA-Pflegeschutzbund warnt vor Wiederholung der Isolation vom letzten Jahr

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Autor Thema: QUALITÄT: Ärztliche Versorgung im Heim  (Gelesen 71172 mal)
Multihilde
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Hinsehen und reagieren ist wichtig....


« Antworten #18 am: 30. März 2008, 11:58 »

Zitat
Ja, das ist möglich. Hierzu können die Pflegeinrichtungen bei entsprechendem Bedarf Kooperationsverträge mit dafür geeigneten vertragsärztlichen Leistungserbringern schließen. Möglich sind dabei auch gemeinsame Kooperationsverträge mehrerer Pflegeeinrichtungen. Der Sicherstellungsauftrag der Kassenärztlichen Vereinigung bleibt hiervon unberührt. Auf Antrag der Pflegeeinrichtung hat die KV zur Sicherstellung
einer ausreichenden ärztlichen Versorgung von pflegebedürftigen Versicherten in der Pflegeeinrichtung Kooperationsverträge anzustreben. Kommt ein Kooperationsvertrag nicht innerhalb einer Frist von sechs Monaten zustande, ist die Pflegeeinrichtung vom Zulassungsausschuss zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung zu ermächtigen.

Quelle: Seite 18
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Pflegereform (Stand 14.03.2008)
http://pdf.bmgs.comspace.de/bmgs/temp/roperty3dpublicationFile2epdf2fFragen2dAntworten2dPflege2d22d32dLesung2dpdf2epdf/index/start.htm

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Multihilde
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« Antworten #17 am: 18. Oktober 2007, 22:07 »



Zitat
Ärztemangel im Pflegeheim

In vielen Einrichtungen ist die Versorgung mangelhaft, kritisieren Experten bei Tagesspiegel-Diskussion

Chefarzt De Ridder rechnete vor, dass mit einer besseren ärztlichen Versorgung in den Heimen bundesweit bis zu 600 Millionen Euro gespart werden könnten: Die Betreuung durch einen vertraglich gebundenen oder festangestellten Heimarzt könne spätere Klinikaufenthalte verhindern. Dafür müssten nur Mittel aus akutmedizinischen Bereichen umgeleitet werden, wo sie etwa für unnötige Röntgenuntersuchungen „verpulvert“ würden.


Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2401824

Der vollständige Bericht ist unter dem Link oben nachzulesen; geht nicht nur um Heimärzte





Wie soll das denn gehen mit dem "Umleiten"?
« Letzte Änderung: 18. Oktober 2007, 22:22 von Hilde A. » Gespeichert
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« Antworten #16 am: 25. September 2007, 01:20 »

Auch in Nachbarländern soll offenbar die freie Arztwahl für Pflegeheimbewohner abgeschafft werden. Auch in der Schweiz wehrt man sich ...

Zitat
Petition: Freie Arztwahl im Altersheim

Die Gemeinden Stadt Luzern, Emmen, Littau und Ebikon planen, dass ab 2006 eine gemeinsame Geriatriepraxis für alle Wohn- und Pflegeheime dieser vier Gemeinden ausschliesslich zuständig sein soll. In diesen Gemeinden wird die freie Arztwahl für Betagte in Heimen aufgehoben. Die Behörden begründen diese einschneidende Massnahme mit politischem Druck, der von den Krankenkassen ausgeübt werde.

Zentrales Anliegen für Betagte Patienten wählen einen bestimmten Arzt, weil sie damit die Art der Behandlung und Pflege beeinflussen können. Die freie Arztwahl ist ein wichtiges Patientenrecht. Es ist die Grundlage der Behandlungsfreiheit. Für Betagte ist die freie Arztwahl noch wesentlicher als für jüngere Menschen. Denn für sie sind Krankheit, Behinderung und Tod existentielle Lebensinhalte. Der Umzug in ein Alterswohn- oder Pflegeheim ist für Betagte ein schwerer Einschnitt. Dass sie unter Umständen eine jahrlange Arzt-Patienten-Beziehung aufgeben müssen, macht es noch belastender.

Rationalisierung hat Grenzen

Die Behörden der vier Agglomerationsgemeinden begründen diese Massnahme mit dem von den Krankenkassen forcierten Spardruck. Die Kassen möchten nur noch mit einem einzigen Rechnungssteller abrechnen. Ob eine zentrale Geriatriepraxis, bei der die Aerzte zwischen vier Agglomerationsgemeinden hin und her pendeln müssen, billiger arbeitet als die bisherigen Hausärzte ist mehr als fraglich. Es gibt im Gesundheitswesen viele Bereiche, in denen ohne Qualitätsverlust gespart werden kann. Die Aufhebung der freien Arztwahl für Betagte in Heimen gehört sicher nicht dazu.

Zentrale Geriatriepraxis nur mit Garantie der freien Arztwahl
Gegen eine Geriatriepraxis für Betagte, die keinen Hausarzt haben oder ihn wechseln wollen, ist nichts einzuwenden. Aber für jene Betagten, die ihren Hausarzt behalten wollen, muss das möglich sein, ohne dass Druck von oben ausgeübt wird. Die Bewohner und Politiker dieser vier Agglo-
merationsgemeinden haben es in der Hand: Ohne Garantie der freien Arztwahl darf es keine solche Geriatriepraxis geben.

CHance21: Postulat im Grossen Stadtrat, Petition an die Einwohnerräte von Emmen und Littau und den Gemeinderat von Ebikon

Die Sache muss diskutiert werden. Viktor Rüegg reicht im Grossen Stadtrat Luzern ein entsprechendes Postulat ein. Eine Gruppe von Einwohnern der Agglomerationsgemeinden fordert die Behörden mit der nebenstehenden Petition auf, Betagten in den Heimen die freie Arztwahl zu ga-
rantieren.


Quelle: www.chance21.ch/info21/Info21_07.pdf
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2007, 14:41 von admin » Gespeichert

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 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
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« Antworten #15 am: 25. September 2007, 00:50 »

Auszug aus dem "Bremer Altenplan":

8.3. Ärztliche Versorgung in Altenpflegeheimen 
 
Warum ist es wichtig? In der Stadtgemeinde Bremen gibt es derzeit 74 Altenpflegeheime mit insgesamt 5.029  stationären Plätzen (die Belegung liegt zwischen 95 und 98%) . Die medizinische Versorgung erfolgt bei freier Arztwahl durch niedergelassene Ärzte und ist somit grundsätzlich sichergestellt. Es ist in Bremen nicht bekannt, wie viele Bewohner/innen durch wie viele Ärzte/innen versorgt werden.
 
Was wissen wir? Durch die Versorgungsstruktur ist im Laufe der Jahre ein grundsätzliches und chronisches Problem entstanden. Vielfach wird beklagt, dass die medizinische Versorgung durch die Aufteilung auf zahlreiche Ärzte im hausärztlichen wie auch im fachärztlichen Bereich Mängel aufweist vor allem dann, wenn akute medizinische Probleme auftreten. Da der ‚eigene‘ Hausarzt in diesen Situationen oftmals nicht zur Verfügung steht, wird der vertragsärztliche Notdienst verständigt oder sogar der Bremische Rettungsdienst alarmiert. Die nun akut konsultierten Ärztinnen und Ärzte verfügen jedoch nicht über valide Informationen über die Anamnese der Bewohner/in (nun: der Patient/in) und bewerten somit ausschließlich die Akutsituation. Wegen der oftmals vorhandenen Multimorbidität der Bewohner/innen in Pflegeheimen sind Informationen zur Vorgeschichte, zu aktuellen Lebensqualität und auch zur Perspektive jedoch überaus wichtig. Da diese Informationen situativ bedingt nicht vorliegen werden daher aus Sicherheitsgründen vielfach invasive Maßnahmen ergriffen und eine Einweisung ins Krankenhaus veranlasst. 
 
In anderen Bundesländern existieren gut funktionierende Modellprojekte. Das Berliner "Modell der ärztlichen Versorgung" ist zum Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens der Sozialen Pflegeversicherung initiiert worden, als die so genannten Krankenheime und Abteilungen für Chronisch Kranke der Berliner Krankenhäuser in vollstationäre Pflegeeinrichtungen nach dem SGB XI umstrukturiert wurden. In diesen besonderen Berliner Einrichtungsformen wurden bis dato angestellte Ärzte beschäftigt und fungieren somit als "Heimärzte". In München haben sich aktuell auf Initiative der kassenärztlichen Vereinigung erste Praxisverbünde für Heimbewohner/innen gegründet. 
 
Was folgt daraus? Der Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales sondiert derzeit in Zusammenarbeit mit dem Bremer Gesundheitsamt "Best Practice Modelle" in Bremen. Demnach werden in Heimen bereits von einer kleinen Anzahl von Ärzten/innen eine Vielzahl von Bewohner/innen medizinisch betreut, zum Teil auch außerhalb der Sprechstundenzeiten. Die Bremer Heimstiftung führt derzeit  eine Erhebung über Häufigkeit und Gründe von Einweisungen in Krankenhäuser wie auch Rückverlegungen in das Pflegeheim durch. Ein Fachsymposium im Herbst 2006 hat mit Unterstützung der Krankenkassen die Ergebnisse dieser Untersuchung sowie die auch in Bremen existierenden Best Practice Modelle vorgestellt, um zur Nachahmung zu motivieren.

Perspektivisch werden folgende Ziele für die medizinische Versorgung möglichst flächendeckend in Bremer Altenpflegeheimen angestrebt:
 
•  Einheitliche Medizinische Behandlungsstandards setzen und nutzen
•  Ärztliche Vertretungsregelungen
•  Medizinische Versorgung möglichst auch in sprechstundenfreien Zeiten
•  Vermeidung von Krankenhauseinweisungen
•  Kontaktierung des ärztlichen Notdienstes nur in Ausnahmefällen
•  Alarmierung des Rettungsdienstes nur in lebensbedrohlichen Situationen

Quelle: Altenplan für die Stadtgemeinde Bremen



[Vergleich Berlin: z.B. Auszug "Ärztliche Versorgung aus Sicht der Pflegeheime" (Stand 27.06.07/02.11.07) >>]
« Letzte Änderung: 15. April 2009, 16:32 von admin » Gespeichert

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« Antworten #14 am: 24. September 2007, 22:53 »

Diakonie: Medizinische Versorgung in Pflegeheimen muss besser werden
Präsident Kottnik begrüßt Vorstoß der Gesundheitsministerin

Berlin, den 10. September 2007. Das Diakonische Werk begrüßt die Absicht von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, Pflegeheimen die Anstellung eigener Mediziner zu ermöglichen.

"Die medizinische Versorgung alter Menschen in den Heimen muss verbessert werden", sagte Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik."Es gibt hier Defizite, und es ist gut, dass die Politik das angehen will." Allerdings gibt Kottnik zu bedenken, dass in den Heimen nicht nur Allgemeinmediziner, sondern auch Augen- und Ohrenärzte, Orthopäden oder Psychiater benötigt würden. "Es ist von großem Vorteil, wenn es einen festen ärztlichen Ansprechpartner gibt", so der Diakonie-Präsident. Für manche Einrichtungen seien fest angestellte Heimärzte sinnvoll.

[vollständiger Pressetext >>]



Diakonie Texte | Handreichung| 11.2007:

Ärztliche Versorgung im Pflegeheim

Im Rahmen seiner Veröffentlichungen von "Diakonie - Texten" hat das Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. im Juli 2007 eine Broschüre herausgegeben, die über Zusammenhänge und Hintergründe zum Thema ärztliche Versorgung im Pflegeheim informiert.

Zitat von: diakonie.de
Gute Pflege ist auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegenden angewiesen so die Theorie. In de Praxis siet dies mitunter anders aus.

Die Versorgungssituation ist regional sehr unterschiedlich. Defizite entstehen beispielsweise in ländlichen Gebieten Ostdeutschlands durch die abnehmende Zahl von Arztpraxen. Darunter leiden Pflegeheimbewohner besonders. Aber auch in Großstädten mit einer hohen Ärztedichte kommen Fachärzte nicht unbedingt zu Arztbesuchen ins Heim kommen. Wissnschaftliche Studien belegen diese Defizite.

In einer Projektgruppe ist das Diakonische Werk der EKD in Zusammenarbeit mit Landesverbänden und dem Deutschen Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) diesen Hnweisen nachgegangen. Neben einer Analyse der Situation ging es vor allem um das Aufzeigen von Verbesserungsmöglichkeiten.

An einigen Punkten sieht die Diakonie unmittelbaren politischen Reformbedarf:
  • Der ärztliche Hausbesuch bei pflegebedürftigen Menschen muss budget-unabhängig honoriert werden, damit diese Menschen, die selbst nur schwer zum Arzt kommen können, vom Haus- oder Facharzt aufgesucht werden.
  • Krankenhäuser müssen pflegebedürftige Menschen ambulant versorgen können, wenn die ambulante ärztliche Versorgung nicht ausreicht.

An vielen anderen Punkten bedarf es guter Verabredungen aller Akteure vor Ort, zur Verbesserung der Zusammenarbeit.

Diese Handreichung versteht sich als Gesprächsgrundlage für entsprechende Klärungsprozesse vor Ort. Sie finden sie weiter unten zum Download. Als Printversion kann sie im Zentralen Vertrieb des Diakonischen Werkes der EKD bestellt werden.

Quelle: http://www.diakonie.de/de/html/fachforum/4243_5250.html
« Letzte Änderung: 24. September 2007, 23:05 von admin » Gespeichert

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Multihilde
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« Antworten #13 am: 22. September 2007, 09:48 »

Behandlungsraum soll in Heimen zum Muss werden

SAARBRÜCKEN (kud). Alle saarländischen Pflegeheime sollen einen medizinischen Behandlungsraum einrichten.

Sozialminister Josef Hecken kündigte an, eine entsprechende Verpflichtung in das Heimgesetz aufzunehmen. Einen angestellten Heimarzt lehnt Hecken dagegen ab.
Der CDU-Politiker sagte, Transporte zu den Ärzten seien oft aufwändig und mit Strapazen für die Heimbewohner verbunden. Auch seien die hygienischen Anforderungen für eine Behandlung in den Heimen oftmals nicht optimal. Deshalb befürworte er die Einrichtung spezieller Behandlungsräume. Gleichzeitig müsse die freie Arztwahl erhalten bleiben. Die Betreuung durch einen einzigen Arzt würde dagegen nach Heckens Auffassung zu einer Hospitalisierung der Einrichtungen führen.

Die CDU-Landtagsfraktion forderte unterdessen die Einführung eines freiwilligen Qualitätssiegels für Pflegeheime. Danach sollte das Zertifikat an Einrichtungen verliehen werden, die sich jährlich einer intensiven, unangemeldeten Kontrolle durch unabhängige Prüfer unterziehen.

Quelle:http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/09/17/160a0702.asp?cat=/politik/pflege
Copyright © 1997-2007 by Ärzte Zeitung


Ob das auch in den anderen Bundesländern angedacht wird mit den Behandlungszimmern im Heimgesetz?
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Multihilde
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« Antworten #12 am: 17. September 2007, 16:24 »

Ärzte ziehen Praxisverbünde dem Heimarzt vor
MÜNCHEN (sto). Um die medizinische Versorgung von Bewohnern in Pflegeheimen zu verbessern, sind nach Ansicht der KV Bayerns (KVB) und des BKK Landesverbandes die im Freistaat eingeführten Praxisverbünde von Haus- und Fachärzten besser geeignet, als das vom Bundesgesundheitsministerium vorgeschlagene Modell eines Heimarztes.

Auf diesem Wege könne eine flächendeckende Versorgung von Pflegebedürftigen rund um die Uhr gewährleistet und die Versorgungsqualität vor Ort verbessert werden, erklärten die KVB und der BKK Landesverband Bayern in einer gemeinsamen Mitteilung.

Im Vergleich zum Heimarzt habe ein Praxisverbund den Vorteil, dass eine Gruppe von Haus- und Fachärzten einen regelmäßigen Besuchsdienst für ein oder mehrere Pflegeheime aufstellt. Die Gruppe organisiere eine Rufbereitschaft auch über die Sprechstundenzeiten hinaus und praktiziere ein abgestimmtes Arzneimittelmanagement. Wesentlich dabei sei, dass Ärzte verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten.

Der dadurch initiierte fachliche Austausch verbessere nicht nur die Qualität der Versorgung der Pflegeheimbewohner, sondern gewährleiste auch eine Vertretungsmöglichkeit im Urlaub oder Krankheitsfall, heißt es in der Erklärung. Außerdem seien die Ärzte in freier Praxis tätig und stünden damit in keinem Abhängigkeitsverhältnis gegenüber dem Heimträger. Der Pflegeheimbewohner habe im Modell der Praxisverbünde weiterhin die freie Arztwahl. Alle diese Ziele seien mit einem angestellten Arzt im Heim nicht zu erreichen.

Quelle: http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/09/17/160a0502.asp?cat=/politik/pflege
Copyright © 1997-2007 by Ärzte Zeitung




[Gemeinsame Presseinformation des BKK Landesverbandes Bayern und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) vom 10. September 2007 >>]
« Letzte Änderung: 17. September 2007, 19:48 von admin » Gespeichert
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« Antworten #11 am: 17. September 2007, 11:31 »

Abschaffung der freien Arztwahl? Das darf nicht kommen!

Dürfen sich Heimbewohner künftig nicht mehr ihren Arzt selbst aussuchen? Die ärztliche Versorgung in Heimen ist seit langem beklagenswert. Das wurde immer wieder festgestellt - zuletzt in der SÄVIP-Studie. Die Ergebnisse einer Studie und daraus resultierende Lösungsvorschläge werden in dem Buch "SÄVIP -Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen" dargestellt. [Download: SÄVIP - Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen >>] Darin heißt es zum Beispiel:

Zitat
Die Arztbesuche werden in aller Regel durch das Pflegepersonal der Heime veranlasst. Die freie Arztwahl kann von vielen Bewohnern nicht (mehr) wahrgenommen werden. Die de facto Übernahme dieser Aufgabe durch das Heim ist rechtlich ungeregelt und unterliegt keiner Qualitätskontrolle. Angehörige und Betreuer sind zu wenig involviert. ... Die fachärztliche Versorgung weist erhebliche Lücken auf. So fehlt die Versorgung mit Frauenärzten, Augenärzten und HNO-Ärzten fast völlig. Die Betreuung durch Urologen und Orthopäden ist unzureichend. Von Neurologen und Psychiatern werden nur 1/3 der Bewohner erreicht.

Die heutige Ist-Situation: Bei Umzug in ein Pflegeheim, glauben Betroffene und ihre Angehörigen oft, der bisherige Haus- oder Facharzt würde die medizinische Betreuung vielleicht weiterführen. Sie glauben, daß man im Heim pflegerisch und medizinisch automatisch gut versorgt ist.

Dem ist in den meisten Fällen nicht so. Das über Jahre aufgebaute Vertrauensverhältnis zu bisherigen Ärzten wird abrupt beendet. Es müssen neue Ärzte gefunden werden, der den neuen Bewohner im Heim versorgen. Pflegebedürftige sind meist nicht mehr in der Lage, außerhalb des Heims liegende Arztpraxen aufzusuchen. Die theoretische freie Arztwahl steht somit für sie häufig nur auf dem Papier. Denn nicht jeder "Wunscharzt" macht auch Besuche im Pflegeheim.

Fragt man im Heim nach einer vollständigen Übersicht der Ärzte, die die Bewohner versorgen, erhält man in den meisten Fällen ausweichende Antworten. Es werden auf entsprechende Nachfrage ein oder zwei Ärzte vom Heimpersonal "empfohlen". Das sind nicht selten Ärzte, mit denen die Pflegekräfte sich nicht lange aufhalten müssen, mit denen sie "gut zusammenarbeiten". Heimbetreiber und Pflegekräfte haben wenig Interesse an einer Vielzahl von Ärzten. Jeder im Heim ein- und ausgehende Arzt kostet zusätzliche Zeit, die eigentlich nicht vorhanden ist.

Die ärztliche Versorgung in Heimen ist seit Jahren beklagenswert - wie so vieles in der Pflege. Und es soll weiter gespart werden. Im Falle der aktuellen Diskussion über festangestellte Heimärzte bedeutet das:

  • keine freie Arztwahl mehr
  • Abhängigkeit des Heim-Arztes vom Heim-Betreiber, somit
  • keine neutrale Beurteilung der gesundheitlichen Situation der Bewohner


Für eine schnellere und bessere Versorgung wäre es sinnvoller, mit den in Heimen tätigen Ärzten einen Notfall-Versorgungspool (Notdienst-Bereitschaft) insbesondere für das Wochenende zu gründen. Dadurch könnten ebenfalls unnötige Krankenhauseinweisungen vermieden werden. Außerdem wäre es für eine wirkliche – wenn auch eingeschränkte – Arztwahl sinnvoll, Übersichten mit den Ärzten zu erstellen, die im jeweiligen Heim tätig sind und diese öffentlich zu machen. Leider hat, außer den Betroffenen selbst, keiner Interesse daran.

Der Vorschlag eines angestellten Heim-Arztes ist demzufolge aus Gründen der Notwendigkeit der freien Arztwahl und dem vorhandenen Abhängigkeitsverhältnis vom Heimbetreiber als Ausschließlichkeitslösung abzulehnen. Die freie Arztwahl darf unter keinen Umständen geopfert werden!
« Letzte Änderung: 17. September 2007, 15:36 von admin » Gespeichert

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« Antworten #10 am: 17. September 2007, 07:50 »

Pflegeheim mit Arzt - Berlin ist Vorbild

Zitat
Pflegeheime, die über einen festen Arzt verfügen, müssen ihre Bewohner seltener in ein Krankenhaus überweisen als andere Einri
.............

 Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) wollte mehr Geld für die beteiligten Ärzte, die Kassen wollten weniger zahlen. Im Rahmen des Berliner Projektes erhalten die beteiligten Vertragsärzte maximal 200 Euro pro Quartal und Patient zusätzlich. Dafür müssen diese Ärzte zum Beispiel mindestens einmal pro Woche in dem Heim für eine Visite anwesend sein, regelmäßige Fallbesprechungen durchführen und 24 Stunden am Tag eine Rufbereitschaft für die Heimpatienten sicherstellen.


Der vollständige Bericht kann unter

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/Pflege;art270,2376682 (11.09.2007)
nachgelesen werden
« Letzte Änderung: 17. September 2007, 07:55 von Hilde A. » Gespeichert
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« Antworten #9 am: 13. September 2007, 02:23 »

Politik wird von eigenen Fehlern eingeholt
Winn: Dramatischer Ärztemangel macht das Thema „Ärzte an Pflegeheimen“ zur Phantomdiskussion

Als grundsätzlich begrüßenswert hat der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Kuno Winn, Pläne der Bundesregierung bezeichnet, Pflegeheimen die Anstellung eigener Ärzte zu ermöglichen. „Leider ist dies aber eine reine Phantomdiskussion, die in der Realität niemandem helfen wird“, schränkte Winn gleichzeitig ein.
 
Angesichts des bereits jetzt dramatischen Ärztemangels sei überhaupt nicht zu erwarten, dass es Pflegeheimen gelingen werde, Ärzte für eine Beschäftigung an ihren Häusern zu gewinnen, sagte Winn. Diese Schwierigkeiten würden noch dadurch verschärft, dass weder kirchliche noch karitative Träger bereit seien, ihre Mitarbeiter nach dem Tarifvertrag für Ärzte zu bezahlen. Angesichts des mittlerweile im klinischen Sektor ausgebrochenen offenen Konkurrenzkampfes um Ärzte hätten Pflegeheime unter diesen Umständen mit Sicherheit das Nachsehen.
 
Winn: „Wir haben die Politik nahezu gebetsmühlenartig aufgefordert, den Arztberuf attraktiver zu machen, junge Ärzte wieder für die Patientenversorgung zu gewinnen. Bisher ohne Erfolg. Bei ihrem Vorstoß zur Anstellung von Ärzten an Pflegeheimen wird die Bundesregierung nun erleben, wie gute Ansätze ihrer eigenen völlig verfehlten Gesundheitspolitik zum Opfer fallen.

Quelle: http://www.hartmannbund.de/start.php?action=voll&id=3772
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« Antworten #8 am: 13. September 2007, 02:01 »

SoVD fordert: Pflegeheime müssen ärztliche Versorgung sicherstellen

Anlässlich des am 11.09. stattgefundenen MDS-Forums zu Pflegequalität und Pflegereform erklärte der SoVD-Präsident Adolf Bauer, es sei überfällig, dass die ärztliche Versorgung in Pflegeheimen
verbessert wird. Damit werde eine langjährige Forderung des SoVD endlich aufgegriffen.

Der SoVD begrüße daher, dass mit der Reform der Pflegeversicherung die Möglichkeit geschaffen werden soll, dass Pflegeheime einen Heimarzt beschäftigen können. Das sei ein erster Schritt. Dies allein reicht allerdings noch nicht aus.

Zusätzlich müssten Pflegeheime verpflichtet werden, die ärztliche Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner sicherzustellen. Dies könne durch einen Heimarzt oder durch Kooperationsverträge mit niedergelassenen Ärzten, Fachärzten und Zahnärzten gewährleistet werden. Die Erfahrungen mit dem Einsatz von Heimärzten nach dem Berliner Modell seien überaus positiv. Zum Beispiel könnten so unnötige Einweisungen ins Krankenhaus vermieden werden.

Ziel der Pflegereform müsse sein, die Pflegequalität in Heimen und in der ambulanten Pflege zu verbessern. Entscheidend sei, dass Kontrollen grundsätzlich unangemeldet durchgeführt werden.
Die Kontrollen müssten ausnahmslos in allen Einrichtungen erfolgen, auch in zertifizierten Heimen und Pflegediensten.

Quelle: www.sovd.de - Pressemitteilung vom 11.09.2007
« Letzte Änderung: 13. September 2007, 02:03 von admin » Gespeichert

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« Antworten #7 am: 10. September 2007, 00:58 »

Schmidt: Für jedes Pflegeheim ein Arzt
Die Ministerin will die Forderung im Gesetz verankern.


Von Lutz Haverkamp und Rainer Woratschka
10.09.2007 00:00 Uhr


BERLIN - In der Diskussion über die skandalösen Zustände bei der Pflege in Deutschland hat sich Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) erstmals ausführlich zu Wort gemeldet. Sie kündigte im Tagesspiegel an, dass künftig alle Pflegeheime über Ärzte verfügen sollen. „Wir werden Heimärzte im Gesetz verankern“, sagte sie. Die Reform solle das möglich machen, nicht vorschreiben. Schmidt sagte, dass „die Heime große Defizite in der medizinischen Versorgung aufweisen“, und findet, es sei „ein unhaltbarer Zustand für Pflegebedürftige, dass viele Einweisungen aus Pflegeheimen in Krankenhäuser stattfinden, weil kein Arzt da war“. Die nicht vorhandene Ausstattung der Heime mit Ärzten ist bisher ein großer Kritikpunkt von Experten.

Vor wenigen Tagen hatte ein Bericht des Medizinischen Dienstes der Kranken- und Pflegekassen für Aufsehen gesorgt und die Pflegedebatte neu befeuert. In dem Bericht stand, dass in Deutschland jeder dritte Pflegebedürftige nicht angemessen mit Essen und Trinken versorgt werde. Weiter hieß es, dass rund 35 Prozent der Heimbewohner und 42 Prozent der ambulant Versorgten nicht oft genug umgebettet würden und in Gefahr seien, sich wund zu liegen.

Die Gesundheitsministerin will künftig im Gesetz auch festlegen, dass für rund 80 bis 100 Pflegefälle ein professioneller Pflegebegleiter zuständig ist. „Ideal dafür geeignet wären ausgebildete Pfleger mit sehr guten Kenntnissen des Sozialrechts“, sagte sie. Gleichzeitig gab Schmidt zu, dass es „skandalöse Zustände“ in der Pflege gebe, „die mich tief beunruhigen“. Sie warnte aber auch davor, die Arbeit der Betreuer generell zu verurteilen. Schmidt sagte: „Ich will, dass die Würde der älteren Menschen geschützt wird.“ Noch immer werde das Thema Pflege tabuisiert und sei noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dabei habe die Frage gleich große Bedeutung wie die Diskussion über die Kindergartenplätze. Schmidt: „Beides brauchen wir, damit in diesem Land weiterhin sozialer Ausgleich, ja nicht zuletzt auch Zivilisation möglich ist.“

[zum vollständigen Artikel >>]

Quelle:  www.tagesspiegel.de/zeitung/Titelseite-Gesundheit-Pflege;art692,2376226
« Letzte Änderung: 13. September 2007, 01:50 von admin » Gespeichert

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« Antworten #6 am: 19. Juli 2007, 22:03 »

Kein Königsweg bei der Heimbetreuung
Von Angela Mißlbeck

Die Bundesregierung will mit der Pflegereform einen Heimarzt einführen, der als angestellter Arzt alle Bewohner einer Pflegeeinrichtung betreut. So soll die medizinische Versorgung der Heimbewohner verbessert werden. Niedergelassene Ärzte und ihre Standesvertreter sind der Meinung, dass sie das mindestens genauso gut können, wenn nicht besser. Beide Seiten haben starke Argumente.

Leider zielen diese nicht nur auf die Verbesserung der Patientenversorgung, sondern auch auf die Wahrung von Interessen. So wundert es nicht, wenn niedergelassene Ärzte in den Regierungsplänen einen neuen Angriff auf ihre Freiberuflichkeit sehen. Dafür müssen sie sich den Vorwurf gefallen lassen, dass es ihnen um die Wahrung ihrer Pfründe gehe. Dabei besteht die Gefahr, dass das eigentliche Ziel aus dem Blick gerät.

Dass es nicht nur einen Weg zu einer verbesserten Versorgung von Heimpatienten gibt, zeigt das Berliner Pflegeheimmodell. Wichtig ist die kontinuierliche Betreuung, egal ob durch Heimärzte oder durch niedergelassene Kooperationsärzte. Welche Variante besser ist, hängt vom Einzelfall ab. So suchen manche Pflegeheime verzweifelt nach niedergelassenen Ärzten, die neue Bewohner betreuen. Hier kann ein Heimarzt sinnvoll sein. Doch in den meisten Heimen würde es sicher genügen, qualifizierten Niedergelassenen nur etwas von dem Geld zur Verfügung zu stellen, das mit ihrer 24-Stunden-Bereitschaft gespart werden kann.

Quelle: http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/07/19/133a0204.asp?cat=/politik/pflege



Mehr angestellte Ärzte in Heimen? Kollegen sind skeptisch
Niedergelassene gegen Pläne der Bundesregierung / Ärzte wären weisungsgebunden


BERLIN/MÜNCHEN (ami). Mit der Pflegereform soll der fest angestellte Heimarzt für Pflegeheim-Bewohner eingeführt werden. Niedergelassene Ärzte sind dagegen. Sie halten ihre Betreuung für die bessere Alternative.

"Ein angestellter Heimarzt ist an die Weisungen des Heimträgers gebunden. Das birgt Risiken für die Qualität der Versorgung", warnt der Münchner Geriater Dr. Albert Standl. Niedergelassene Ärzte seien aufgrund ihrer Unabhängigkeit die bessere Alternative, so der hausärztlich tätige Geriater, der in einem Münchner Projekt die ärztliche Betreuung für zwölf Heime koordiniert.

Mit der optionalen Einführung des Heimarztes soll die medizinische Versorgung der Heimbewohner verbessert werden, sagt die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium Marion Caspers-Merk (SPD). Es gebe bereits viele Möglichkeiten der Kooperation zwischen Heimen und Niedergelassenen. Sie verweist auf feste Heimsprechstunden oder die Nutzung von Behandlungsräumen. "Zusätzlich zu diesen Formen soll das Modell eines fest angestellten Heimarztes ermöglicht werden, weil sich dieses beispielsweise in Berlin bewährt hat", so Caspers-Merk.

"Das können niedergelassene Ärzte auch selbst gewährleisten", entgegnet der stellvertretende Vorsitzende der KV Bayerns Dr. Gabriel Schmidt. Zu bestätigen scheint ihn genau das von Caspers-Merk genannte Berliner Projekt. Nach Angaben der projektsteuernden AOK Berlin gibt es keine deutlichen Unterschiede bei Qualität und Wirtschaftlichkeit zwischen Heimen, die von angestellten, und denen die von niedergelassenen Ärzten betreut werden.

Quelle: http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/07/19/133a0102.asp?cat=/politik/pflege
« Letzte Änderung: 20. Juli 2007, 14:36 von admin » Gespeichert
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« Antworten #5 am: 09. März 2007, 02:16 »

WDR Fernsehen - "Westpol"

Ärzte lassen Alte allein
(aus Sendemanuskript vom 28.01.2007):

Zitat
O-Ton Dr. David Hillebrand, Hausarzt:
"Ja, das kann ich verstehen, weil es ist sehr kostenintensiv, es ist sehr zeitaufwändig. Die durchschnittliche Vergütung für die Betreuung eines Patienten beträgt 14 Euro. Egal, wie oft wir uns mit dem Patienten beschäftigen, ob ich den einmal sehe oder den 12mal besuche. Es ist auch egal ob ich den im Pflegeheim besuche oder ob der zu mir in die Praxis kommt. Es bleibt immer bei 14 Euro."

Das Problem der Unter- und Falschversorgung pflegebedürftiger Menschen drängt. Studien kommen zu erschreckenden Ergebnissen. Über die Hälfte der Heimbewohner sind dement.

Nicht mal jedem fünftem verschreiben die Mediziner entsprechende Medikamente. Ähnlich sieht es bei Depressionen aus. Der deutsche Pflegerat schlägt Alarm.

O-Ton Marie-Luise Müller, Deutscher Pflegerat:
"Scheinbar nimmt das Phänomen der schlechten Versorgung bezüglich Hausärzte zu. Es mag auch damit zusammenhängen, dass wir einen demographischen Wandel haben. Das wir immer mehr ältere Menschen haben und diese Phänomen sollten wir frühzeitig bearbeiten."

Viele Hausärzte sind offenbar mit Praxisbetrieb und gering vergüteten aufwendigen Heimbesuchen überfordert. Auch die Politik sieht Handlungsbedarf."

Quelle: wdr.de - Der Beitrag kann dort auch als Video angesehen werden.
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« Antworten #4 am: 09. März 2007, 02:13 »

Hausärztliche Versorgung in Pflegeheimen

Stationäre Pflegeheime haben sich, angesichts des hohen Eintrittsalters von durchschnittlich 86 Jahren und der relativ frühen Verlegung von Patienten aus dem Krankenhaus ins Pflegeheim seit Einführung der Diagnosis Related Groups, zunehmend zu „Krankenheimen“ entwickelt. Daraus resultieren hohe Ansprüche an die Fachkompetenz des Pflegepersonals wie auch an die ambulante hausärztliche Betreuung der pflegebedürftigen Patienten.

Die ärztliche Versorgung der Bewohner ist zwar nicht Gegenstand der Begutachtung; es ist aber offensichtlich, dass eine nicht funktionierende Zusammenarbeit zwischen behandelndem (Haus-)Arzt und Pflegekräften zu Lasten der Gesundheit des Bewohners geht. 

In einem Artikel des "Bayerisches Ärzteblatt 9/2006" stellt Dr. Ottilie Randzio, Ärztliche Leiterin Pflege des MDK Bayern die Schwierigkeiten der Zusammenarbeit der Ärzte mit dem Pflegepersonal und umgekehrt dar. Sie verweist am Schluß des Artikels darauf:

>>Eine optimale Versorgung verspricht der Ansatz der „Integrierten Versorgung“, in dem Krankenhaus, Heim, ambulante Pflegedienste und Hausärzte eng zusammenwirken. Dieses viel versprechende Projekt der AOK Bayern startet derzeit an drei Standorten.<<

Quelle: http://www.blaek.de - Download "Bayerisches Ärzteblatt 9/2006" bei der Bayerische Landesärztekammer
« Letzte Änderung: 09. März 2007, 02:16 von admin » Gespeichert

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