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Autor Thema: QUALITÄT: Ärztliche Versorgung im Heim  (Gelesen 71159 mal)
Multihilde
Gast
« Antworten #3 am: 28. Januar 2007, 12:34 »

Rheinische Post: Laumann mahnt Ärzte zur Pflichterfüllung
 
26.01.2007 - 05:00 Uhr, Rheinische Post    [Pressemappe]

   Düsseldorf (ots) - NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann
(CDU) hat die Ärzte in NRW ermahnt, auch bei der Versorgung von
Altenheim-Bewohnern ihre Pflicht zu erfüllen. "Vertragsärzte dürfen
eine Behandlung nicht mit dem Verweis auf ein ,übervolles Budget'
ablehnen", sagte der CDU Politiker der in Düsseldorf erscheinenden
Zeitung "Rheinische Post" (Freitagausgabe). "Ein Heimbewohner hat
grundsätzlich - wie jeder andere Patient auch - einen Anspruch auf
ärztliche Behandlung."

   Marie-Luise Müller, die Präsidentin des Deutschen Pflegerats,
beklagte gegenüber der Zeitung, die Bewohner von Alten- und
Pflegeheimen seien medizinisch schlecht versorgt. "Immer häufiger
beschweren sich Angehörige bei uns darüber, dass sie um einen
Arztbesuch im Heim betteln müssen," sagte Müller. Es sei
"menschenunwürdig und ein Verstoß gegen den Hippokratischen Eid",
wenn die Ärzte die Senioren aus wirtschaftlichen Erwägungen "im
Stich" ließen.

   Hausbesuche in Heimen werden den Medizinern nicht gesondert
vergütet und gelten als unrentabel.

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion
 
Telefon: (0211) 505-2303


hier ist der Bericht ausführlicher und  lesefreundlich zu finden

http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/deutschland/400726



siehe auch

http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=258.0

hier im Forum, da ging es im letzten Jahr schon mal um SÄVIP (Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen)
 
« Letzte Änderung: 28. Januar 2007, 17:33 von Hilde A. » Gespeichert
Multihilde
Gast
« Antworten #2 am: 28. Januar 2007, 11:38 »

Bericht aus der Ärztezeitung ist zwar schon fast ein Jahr alt, aber nicht überholt

http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/04/19/071a0203.asp?cat=/politik/pflege/stationaer

Ärzte Zeitung, 19.04.2006

 
Betreuung von Heimbewohnern bringt viele Kollegen in die Zwickmühle von Ethik und Wirtschaftlichkeit
Von Angela Mißlbeck

Wenn Menschen pflegebedürftig werden, lassen sie sich immer häufiger in einem Heim betreuen. Das geht aus den Daten der Pflegeversicherung hervor. Die Zahl stationär betreuter Pflegebedürftiger stieg von knapp 600 000 im Jahr 2002 auf 613 000 im Jahr 2003. Zudem wuchs die Zahl der Pflegeheime, dagegen gab es weniger ambulante Pflegedienste als zuvor.
 
Heimbewohnerin und Pfleger. Viele Pflegeheime sind auf der Suche nach Ärzten, die die Betreuung von Patienten übernehmen. Foto: imago

Doch die Pflegeheime stehen vor einem gravierenden Problem, denn die ärztliche Betreuung der Bewohner liegt oft im argen. Negativ-Schlagzeilen machte vor kurzem etwa ein Cottbuser Pflegeheim. Dort starb ein Patient, nachdem es dem Heim lange Zeit nicht gelungen war, einen Hausarzt zu finden. Zuvor hatten 16 Hausärzte im Umkreis des Heimes die Betreuung der Patienten mit der Begründung abgelehnt, daß sie schon andernorts zu viele Patienten betreuten.

Manche Heimleiter suchen händeringend nach Ärzten
Auch der Hausarzt-Internist Jürgen David aus Berlin berichtet von einem Pflegeheim in seiner Nähe, das keine Ärzte zur Betreuung der Patienten findet. Das Heim will namentlich nicht genannt werden, weil es schlechte Publicity befürchtet. David sagt: "Die Heimleitung klingelt sich auf der Suche nach einem Arzt die Finger wund. Nach langem Suchen haben sie jetzt einen gefunden, der 15 Patienten übernommen hat, aber nicht mehr." Einen Grund für diese Schwierigkeiten sieht David in der mangelnden Finanzierung der zeit- und kostenintensiven Betreuung.

Verhältnis von Aufwand und Ertrag stimmt nicht
"Für unsere Praxis ist es der Super-GAU, daß wir die Betreuung von Heimbewohnern übernommen haben", sagt der Hausarzt-Internist. Mit seinen beiden Kollegen aus der hausärztlichen Gemeinschaftspraxis im Berliner Bezirk Neukölln betreut David 60 Patienten in einem Pflegeheim. Allein eine Arzthelferin ist nach Davids Angaben halbtags mit der Organisation der Betreuung beschäftigt. Jeden Tag kämen zwei bis drei Faxe aus dem Heim. Einmal wöchentlich müsse eine Helferin bei Patienten, die Antithrombotika erhalten, Blut abnehmen.

Doch Geld für diese Leistungen gibt es nicht immer, denn das Individualbudget der Praxis ist ausgeschöpft. Und die zusätzlichen Leistungen werden nicht zusätzlich bezahlt. Weitere Schwierigkeiten fürchtet David, wenn die Bonus-Malus-Regelung kommt. "Das bringt uns noch mehr ins Schwitzen, denn die Heimbewohner brauchen viele Medikamente", sagt der Internist.

Die Betreuung von Patienten im Pflegeheim sei zu zeit- und kostenintensiv. "Die Ärzte lehnen das ab, weil ihr Budget übervoll ist", sagt David. "In dem Augenblick, in dem die Heimbetreuung extrabudgetär bezahlt würde, wäre das Problem völlig gelöst", so seine Einschätzung. Um Mißbrauch vorzubeugen, schlägt er Pauschalen vor.

Bisher gibt es nur wenige Bundesländer, in denen die Betreuung von Pflegeheim-Patienten extrabudgetär vergütet wird. Hessen zum Beispiel gehört dazu, und Bayern hat ebenfalls eine Sonderregelung. Dort wird der Besuch im Heim mit einem festen Punktwert zwischen fünf Cent und 5,11 Cent außerhalb des Budgets als Strukturvertragsleistung vergütet. Der Besuch eines weiteren Patienten bei dieser Gelegenheit fällt allerdings ins Budget.

Doch eine bessere Finanzierung allein wird nach Meinung von Dr. Hansjörg Werner, dem Geriatrie-Verantwortlichen beim Internisten-Verband BDI, die Qualität der ärztlichen Betreuung von Heimpatienten nicht verbessern. "Die angemessene Vergütung ist zwar auch nötig, aber letztlich sekundär", sagt Werner.

Die beiden größten Probleme sieht der Klinik-Geriater darin, daß vielen Ärzten die erforderliche geriatrische Qualifikation fehle und sie zudem nicht hauptamtlich für die Heime tätig seien. Werner erneuert deshalb die Forderung der Geriater nach einem hauptamtlichen Heimarzt: "Die Lösung muß sein, daß geriatrisch qualifizierte Ärzte Heimbewohner hauptamtlich in Festanstellung betreuen und dafür angemessen bezahlt werden", sagt Werner. Ein Arzt könnte für ein bis zwei Heime zuständig sein. Dieses Modell habe in Hamburg in der Vergangenheit gut funktioniert, sei aber aus Kostengründen aufgelöst worden, so Werner.

Berliner Pauschalenmodell funktioniert hervorragend
Ebenfalls gut zu funktionieren scheint zum Beispiel das Berliner Modell der Krankenheime. Bei diesem Projekt betreuen niedergelassene und angestellte Ärzte Bewohner von bisher 37 Heimen rund um die Uhr mit 24-Stunden-Rufbereitschaft. Dafür erhalten sie eine pauschale Vergütung.

Die AOK Berlin, die das Projekt initiiert hat, freut sich, daß Krankenhaus-Einweisungen von Heimbewohnern erheblich seltener geworden sind. Die IKK Brandenburg und Berlin beteiligt sich deshalb bereits seit längerem. Erst vor kurzem hat sich mit der Bahn-BKK eine weitere Krankenkasse dem Pflegeheim-Projekt angeschlossen.

Verhandlungen zwischen KV und Kassen sind problematisch
Eine Ausweitung auf weitere Pflegeheime in Berlin war geplant. Die Verhandlungen mit der KV Berlin sind jedoch vor kurzem an Differenzen bezüglich der Honorierung gescheitert. Nach KV-Angaben hätten die Ärzte in den neuen Heimen für weniger Entgelt arbeiten sollen als die bisherigen Heim-Ärzte.

Die AOK Berlin will jedoch weiter nach Lösungen suchen, um das Projekt auch auf andere Heime auszudehnen. Schließlich sind dort viele Heimbewohner versichert.

FAZIT
Für die Betreuung von Heimpatienten durch niedergelassene Ärzte steht nicht genügend Geld zur Verfügung. Viele Kollegen sehen sich deshalb einem Zwiespalt zwischen ihrer ethischen Verantwortung und wirtschaftlichen Zwängen ausgesetzt. Geriater sehen weitere Defizite bei der Qualifikation der Ärzte. Sie plädieren für hauptamtliche Betreuung. Doch vorerst konzentriert sich die Anstrengungen auf wenige Projekte.


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Multihilde
Gast
« Antworten #1 am: 28. Januar 2007, 11:20 »

http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/01/11/004a0901.asp?cat=/politik/pflege

Neues Integrationskonzept in Westfalen-Lippe soll medizinische Versorgung alter Menschen verbessern

DORTMUND (iss). Durch die strukturierte Zusammenarbeit von Hausärzten, Pflegeheimen und Kliniken soll die Versorgung von Pflegeheimbewohnern in Westfalen-Lippe verbessert werden.
 
Unkomplizierte Verständigung per Handy: Ärzte, die am Integrationskonzept beteiligen, verpflichten sich zu bestimmten Zeiten mobil erreichbar zu sein. Foto: imago
 
Das Integrationskonzept der AOK Westfalen-Lippe, in dem die Hausärzte die Lotsenfunktion übernehmen, wird zunächst in Witten von der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Witten (ÄQW), sechs Pflegeheimen und dem Evangelischen Krankenhaus umgesetzt. Ein wesentliches Ziel ist es, unnötige Krankenhauseinweisungen zu vermeiden.

"Im Kern geht es bei diesem Projekt darum, Bemühungen von Ärzten, Pflegeheimen und Kliniken so zu strukturieren, dass die medizinische Versorgung an den Schnittstellen von ärztlicher Behandlung, stationärer Pflege und akuter Krankenhausbehandlung optimiert wird", sagt Fred Nadolny, Vorstandsvorsitzender der AOK Westfalen-Lippe. Man wolle die Situation von Menschen verbessern, die selbst nicht mehr in der Lage sind, sich um ihre gesundheitliche Versorgung zu kümmern.

Eingespieltes Ärzteteam erleichtert die Organisation
Witten eignet sich wegen seiner Strukturen gut für die Pilotphase des Projekts. Dort gibt es mit der ÄQW ein eingespieltes Ärztenetz, an dem sich fast 90 Prozent der Haus- und Fachärzte der Stadt beteiligen. Am Integrationsvertrag nehmen 30 Hausärzte teil, die Patienten in Pflegeheimen betreuen, berichtete Dr. Arne Meinshausen von der ÄQW. "Wir decken 90 Prozent der Wittener Pflegeheimpatienten ab, die bei der AOK versichert sind", sagt er.

Um die Kooperation mit den Heimen zu erleichtern, sichern die Ärzte die feste Erreichbarkeit während der Sprechzeiten in der Praxis sowie die Einrichtung von Sprechstunden in den Heimen zu. "Dort können viele Dinge bereits abgeklärt werden, bevor die Situation eskaliert", so Meinshausen. Zum anderen stellen die Hausärzte außerhalb der Sprechzeiten eine Anruf- und Besuchsbereitschaft sicher. An Wochentagen ist die Erreichbarkeit von 7 bis 22 Uhr garantiert, am Wochenende von 7 bis 20 Uhr.

Die Mediziner, die in Rufbereitschaft sind, haben die Handy-Nummern sämtlicher Hausärzte, die am Vertrag teilnehmen. "Der diensthabende Hausarzt kann die Kollegen bei Unklarheiten anrufen, die sich durch die Dokumentation nicht klären lassen", erläutert er. Auch Fachärzte der ÄQW hätten sich bereit erklärt, die Hausärzte bei Problemfällen in ihren Fachgebieten zu unterstützen und haben ebenfalls ihre Handy-Nummern hinterlassen, so Meinshausen.

Für ihren zusätzlichen Aufwand erhalten die Hausärzte pro Quartal und Patient eine Pauschale von 22,50 Euro. Hinzu kommen zweimal im Jahr 15 Euro für die Hausbesuche zu Unzeiten. Man werde prüfen, ob diese zusätzliche Vergütung adäquat ist und gegebenenfalls aufstocken, sagt AOK-Chef Nadolny. Im Zusammenspiel von Ärzten, Heimen und Kliniken könne an vielen Stellen die Kommunikation verbessert werden, sagt Dr. Ulrich Weitkämper, Chefarzt der Geriatrischen Klinik des Evangelischen Krankenhauses. "Die eigentliche medizinische Versorgung ist oft nicht das Problem."

AOK will weitere Partner für das Projekt gewinnen
Die gezielte Information über die Lebenssituation und die bisherige Behandlung der Patienten werde es den Klinikärzten leichter machen, eine individuelle Therapie zu gewährleisten. "Wir haben bereits gute Kontakte zu Hausärzten. Was uns aber fehlt sind die Informationen, wenn der Hausarzt einmal nicht zu erreichen ist", so Weitkämper. Die AOK führe im Münsterland und in Südwestfalen bereits Gespräche, um das Projekt auszuweiten, kündigte Nadolny an. Auch anderen Kassen werde man die Beteiligung am Integrationsvertrag anbieten, sagt er. "Ich glaube, dass wir damit Erfolg haben werden. Denn es ist ein Modell, das nicht wettbewerbsrelevant ist."

Quelle: www.aerztezeitung.de (11.01.07)

 
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« am: 28. Januar 2007, 02:56 »

Engere Absprache verbessert die ambulante Heimversorgung

Von Jürgen Stoschek

Die ambulante Betreuung in bayerischen Pflegeheimen soll sich für gesetzlich krankenversicherte Bewohner weiter verbessern. Das ist das Ziel eines neuen Vertrages, den die KV Bayerns (KVB) mit der AOK Bayern geschlossen hat. Durch die Vereinbarung, die Modellcharakter hat, sollen Ärztekooperationen in Praxisverbünden oder -netzen gefördert werden. Auch sollen ein regelmäßiger Arzt-Besuchsdienst und eine Rufbereitschaft gewährleistet werden.

Der Vertrag ermöglicht bei einem Praxisverbund eine engere Absprache der Ärzte untereinander und auch mit dem Pflege- und Heimpersonal. Außerdem verpflichtet sich jeder teilnehmende Praxisverbund, außer Hausärzten auch weitere Facharztgruppen, vor allem Psychiater, Nervenärzte und Neurologen, einzubinden.

19 Praxisverbünde haben sich auf Initiative der KVB gegründet

"Wir sind davon überzeugt, dass wir damit den betagten Pflegeheimbewohnern unnötige Krankenhausaufenthalte ersparen können und so nicht nur ihre medizinische Versorgung, sondern auch ihre Lebensqualität deutlich verbessern können", erklärte der Vize-Chef der KVB Dr. Gabriel Schmidt. Nach seinen Angaben haben sich im vergangenen Jahr auf Initiative der KVB bayernweit bereits 19 solcher Praxisverbünde mit einem heimbezogenen Versorgungsauftrag gegründet.

Insgesamt werden Versicherte in 57 bayerischen Pflegeeinrichtungen versorgt. Ziel der neuen Vereinbarung sei nicht nur die Zahl der kostenintensiven und für die Pflegeheimbewohner belastenden Krankenhauseinweisungen spürbar zu verringern, sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Platzer.

Bayern ist nicht das erste Bundesland, in dem die Versorgung in Pflegeheimen durch niedergelassene Ärzte durch einen speziellen Vertrag organisiert ist: Bereits im April 1998 startete in Berlin das Projekt "Ärztliche, pflegerische und therapeutische Betreuung Schwerstkranker in stationären Pflegeeinrichtungen". Kooperationspartner sind die KV Berlin, die AOK Berlin, die IKK Brandenburg und Berlin, die Berliner Krankenhausgesellschaft sowie der Verband der Privaten Krankenanstalten Berlin-Brandenburg. Das ursprünglich bis 2006 befristete Projekt wurde nun bis 2010 verlängert. Im vergangenen Jahr ist die Bahn-BKK, zu Jahresbeginn 2007 die BKK Siemens dem Berliner Projekt beigetreten.

Mindestens eine wöchentliche Regelvisite ist vorgesehen

Das Projekt bietet nach Angaben der KV Berlin eine "ganzheitliche Rund-um-die-Uhr-Betreuung und intensive Pflege von chronisch kranken, multimorbiden und psychisch kranken Menschen in Pflegeeinrichtungen". Anders als in üblichen Senioren- und Pflegeheimen gibt es in dem Projekt Einrichtungen, die mit fest angestellten Ärzten sowie Einrichtungen, die mit niedergelassenen Ärzten über Kooperationsvereinbarungen zusammenarbeiten.

Die niedergelassenen Ärzte verpflichten sich über diese Vereinbarung, rund um die Uhr erreichbar zu sein. Zudem hinaus nehmen sie mindestens eine wöchentliche Regelvisite und Fallbesprechungen mit dem Pflegepersonal vor. Ärztliche, therapeutische und pflegerische Betreuung werde somit effizient verzahnt, sagte eine Sprecherin der KV Berlin.

Wesentlicher Vorteil für die Bewohner der Pflegeeinrichtungen seien die regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen. Dadurch können Verschlechterungen im Gesundheitszustand schnell erkannt werden. Zudem könne das Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflegepersonal individuell auf den einzelnen Bewohner eingehen und Krankheitsfälle ausführlich besprechen.

Nach Angaben der KV Berlin ist das seit fast neun Jahren laufende Projekt wegen der Vermeidung von teueren Krankenhauseinweisungen und -aufenthalten auch wirtschaftlich ein Erfolg: Die Anzahl der Krankenhauseinweisungen in den teilnehmenden Pflegeeinrichtungen sei um mehr als die Hälfte niedriger als bei nicht teilnehmenden Einrichtungen. Zur Zeit nehmen 37 der vollstationären Häuser im Land Berlin an dem Projekt teil. Davon arbeiten 26 Einrichtungen mit angestellten, elf mit niedergelassenen Ärzten.

In einigen anderen Bundesländern ist die hausärztliche Versorgung oftmals Bestandteil der Hausarztverträge, andere Länder haben keine speziellen Vereinbarungen. So sind im Hausarztvertrag der KV Nordrhein mit den Primärkassen vergleichbare Regelungen wie in Bayern enthalten. Es wird allerdings nicht speziell auf Patienten in Pflegeheimen abgehoben, sondern auf Patienten ab der Pflegestufe 2. Die Leistungen seien vergleichbar denen des Bayern-Vertrages, nur schließen sie auch Patienten, die zu Hause leben, mit ein, teilte die Sprecherin der KV Nordrhein, Ruth Bahners mit.

FAZIT

Von einer Verbesserung des Pflegedienstes und einer organisierten Rufbereitschaft erhoffen sich Krankenkassen eine deutliche Verringerung unnötiger Krankenhauseinweisungen. Ein seit 1998 in Berlin laufendes Projekt hat gezeigt, dass dieses Ziel auch erreichbar ist. Die KV Bayerns hat mit der AOK Bayern eine Vereinbarung getroffen, die einen vergleichbaren Ansatz wie in Berlin wählt. In anderen KVen im Bundesgebiet ist die Thematik mehr oder weniger expliziter Bestandteil der jeweiligen Hausarztverträge. (sto)

Quelle: Ärzte Zeitung, 26.01.2007
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"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
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