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Autor Thema: MDS: 2. Pflegequalitätsbericht vorgestellt  (Gelesen 13285 mal)
admin
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« Antworten #9 am: 25. Februar 2008, 23:49 »

Einige Institutionen und Personen üben teils heftige Kritik am Pflegequalitätsbericht des MDS.

Eine Auswahl haben wir zusammengestellt unter:
http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=896.0
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"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
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« Antworten #8 am: 08. September 2007, 23:26 »

Versorgungsmängel in Pflegeheimen:
PKV plant Initiative für Transparenz und Beschwerdemanagement


Anlässlich der jüngsten Berichte über gravierende, flächendeckende Versorgungsmängel in deutschen Pflegeheimen erklärt PKV Verbandsdirektor Volker Leienbach…

„Dass viele Heimbewohner nicht genug zu essen und zu trinken erhalten und jeder zehnte Bedürftige regelrecht „krankgepflegt“ wird, ist ein erschütternder und skandalöser Zustand, der zwingend beendet werden muss.

Wenn Politiker nun nach einem Pflege-TÜV, Ambulanz–Warentest oder ähnlichen Maßnahmen rufen, ist gleichwohl Vorsicht geboten: Schließlich haben die aktuellen Kontrollen gezeigt, dass die Qualität der Versorgung in geprüften, mit Zertifikaten versehenen Heimen genauso dürftig sein kann wie in Häu •sern ohne Plakette.

Besser als bürokratische, aufwändige und doch oft undurchsichtige Prüfverfahren des Staates sind da wettbewerbliche, transparente Lösungen unter Einbeziehung der Betroffenen. Nicht von ungefähr haben jene Heime die längsten Wartelisten, deren Qualität sich unter Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen herum gesprochen hat. Das Qualitätsurteil und die Beschwerden dieser Menschen sollten wir sehr ernst nehmen: Es gibt keinen besseren Indikator für die Qualität der Pflege als die Stimmen der Bedürftigen und ihrer Angehörigen.

Die PKV wird deshalb möglichst bald im Internet eine Plattform zur Verfügung stellen, auf der konkrete Erfahrungen über Heime hinterlegt und von jedermann eingesehen werden können. Wir sind der festen Überzeugung, dass dies neben der unabweisbar wichtigen Veröffentlichung von Qualitätsberichten ein bedeutender Baustein zur Verbesserung der Qualität in deutschen Heimen werden kann. Nur Transparenz und Wettbewerb schaffen wirkliche Qualitätsverbesserungen und vor allem ein Klima, in dem sich alle

gleichermaßen für das Wohl der Pflegebedürftigen engagieren. Und den Betroffenen muss individuell schnellstmöglich geholfen werden. Der Versorgungsmissstand macht zudem deutlich, dass sich die Pflegeversicherung angesichts begrenzter Mittel auf den Kern ihrer wirklichen Aufgaben konzentrieren muss. Für neue Leistungen wie Pflegeurlaub oder Ähnliches – so wünschenswert sie auch im Einzelfall sein mögen – ist schlicht kein Geld da, solange es in den Heimen am Notwendigsten fehlt.“

Quelle: www.carelounge.de
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« Antworten #7 am: 03. September 2007, 13:53 »

Deutschlandfunk-Kommentar vom 02.09.2007

Pflegenotfall in Deutschland

Von Rainer Burchardt

Allein schon die Sprache: "Pflegefall", "Satt und sauber", "Pflegestufe", "Pflegestützpunkte" - und so weiter und so weiter. Nein, da ist nicht viel Menschliches zu hören und zu sehen. Der zumeist alte Mensch im Räderwerk einer technokratischen Entsorgungsmaschinerie. Der Horror hat einen Namen: Altenpflege.

Die neuste Expertise des medizinischen Dienstes der Krankenkassen hat den vor allem menschlichen Notstand bei der Pflege der alten und hilfsbedürftigen Menschen in unserer Gesellschaft als ein Alarmsignal veröffentlicht. Erneut, denn bekannt ist schon seit Jahren, dass unsere Pflegeinrichtungen aber auch die häusliche Versorgung der Betroffenen katastrophal ist. Mehr als 30 Prozent der auf Hilfe angewiesenen, vor allem bettlägerigen Alten werden wie ein notwendiges vor allem aber lästiges allenfalls noch eintägliches Übel behandelt, nein, man darf es sagen: misshandelt.

Der Katalog der Mängel ist erschreckend: Nur jeder Dritte bekommt genug zu essen und zu trinken, viele Alte sind wund gelegen, sie werden selten und oft nur unzureichend gewaschen, viele dehydrieren, trocknen also aus, weil Flüssigkeit natürlich die störende Inkontinenz befördert, und das Zynische: Je höher die Bedürftigkeitsstufe ist, desto mehr können die Heime an Zuschüssen kassieren.

Zudem: Das Personal, oft überfordert und ebenfalls diesem marktwirtschaftlichen Prinzip des Kosten-Nutzen-Denkens unterworfen, ist schlecht bezahlt und bisweilen auch unzureichend ausgebildet. Der Kostenfaktor alter Mensch als ökonomischer Kollateralschaden einer inhumanen Gesellschaft. Im Krieg spricht man oft von "humanitären Katastrophen". Der Frieden liefert sie frei Haus.

Dabei wissen nicht nur Theologen und Philosophen, dass eine Gesellschaft so gut oder so schlecht ist, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder umgeht, den Kindern und den Alten. So gesehen sind wir eine Leistungsgesellschaft ohne Rücksicht auf Verluste. In diesem marktwirtschaftlichen Systemkampf sollten möglichst keine Gefangene gemacht werden. Und wenn es sich denn partout nicht vermeiden lässt, dann ab mit den Leuten in die medizinischen und psychosozialen Internierungscamps.

In der Tat wäre es in diesem Zusammenhang wichtig und richtig, wie es jetzt Politiker aus der Großen Koalition fordern, so etwas wie ein Pflege TÜV einzuführen. Nach dem Motto "Vertrauen ist schlecht, Kontrolle ist besser".

Sollten, wie etwa die SPD-Politikerin Ferner fordert, eine regelmäßige Überprüfung und Benotung von Pflegheimen stattfinden. In der Tat: Jedes Auto wird alle zwei Jahre durchgecheckt, wäre ein Instrumentarium zugunsten der Menschen nicht noch viel wichtiger.

Und so wie verkehrsuntaugliche Kraftfahrzeuge stillgelegt werden, müsste dies auch für Heime und Einrichtungen gelten, die den Ansprüchen nicht mehr genügen. Ganz nebenbei haben nicht nur die Betroffenen sondern auch die Beitrags - und Steuerzahler das gute Recht auf vernünftige Behandlung und Finanzierung im Pflegedienst.

Hinzu kommt, dass Ausbildung und Vergütung des Pflegepersonals dringend verbessert werden müssen. Es ist ganz einfach ein Armutszeugnis für eine reiche Gesellschaft wie die unsrige, wenn gerade dieser bereich im unteren Drittel der Einkommensskala rangiert. Angesichts der augenblicklichen Diskussion über die Abschaffung der Wehrpflicht ist zudem zu fragen, was aus dem Zivildienst wird. Denn gerade in diesem Sektor bedienen sich die Sozialeinrichten in einem erheblichen Umfang. Da könnte es, wenn hier keine entsprechenden politischen Sicherungssysteme eingeführt werden, eine weitere Verschärfung der jetzigen Situation geben.

Vorläufig bleibt festzuhalten: Der Pflegedienst in Deutschland, augenblicklich ein einziges und zudem noch kritikwürdiges Zwischenlager als Vorstufe zur Endlagerung - Hier sind Verschrottungsideologen am Werk.

So gehen wir mit den Menschen um, die dieses Land unter vielen Entbehrungen mit aufgebaut haben, jenen Wohlstand geschaffen haben, von dem wir alle profitieren. Wir sind ihnen einen anderen Dank schuldig, als die Berechnung von Kostenfaktoren. Das muss sich schleunigst ändern - Aber: Schämen dürfen wir uns schon jetzt.

Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/665047/

(Mit freundlicher Genehmigung von Rainer Burchardt und Deutschlandfunk)
« Letzte Änderung: 03. September 2007, 13:59 von admin » Gespeichert

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« Antworten #6 am: 02. September 2007, 21:56 »

"Was zurzeit in der Pflege geschehe, erinnere ihn an das Dritte Reich, meinte der Gesundheitsexperte."

Zitat von: Nikolaus Nützel, Deutschlandfunk, 31.08.2007
In der Pflege ist Gesundbeten zu wenig

Vor kurzem sagte ein hochrangiger Repräsentant des deutschen Gesundheitswesens in einem vertraulichen Gespräch etwas Unerhörtes: Was zurzeit in der Pflege geschehe, erinnere ihn an das Dritte Reich, meinte der Gesundheitsexperte. So wie damals die meisten wegschauten, und hinterher sagten, sie hätten von nichts gewusst, so würden auch heute die meisten wieder wegschauen. ...

[zum vollständigen Kommentar - www.dradio.de>>]
« Letzte Änderung: 02. September 2007, 21:59 von admin » Gespeichert

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« Antworten #5 am: 01. September 2007, 00:30 »

Eine umfangreiche Sammlung zum Thema finden Sie auch auf den Internetseiten von

www.wernerschell.de

www.pflege-shv.de



siehe auch:

ver.di fordert Ende des „Sparwahns“ in der Altenpflege

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert rasche Konsequenzen aus dem Bericht des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDS) über die gravierenden Pflegemängel. „Wir brauchen eine ausreichende Personalausstattung mit qualifizierten Pflegekräften. Das ist die entscheidende Voraussetzung zur Gewährleistung einer angemessenen Qualität,“ sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke. Psychische Überforderung der Beschäftigten, permanente Arbeitsüberlastung, personelle Unterbesetzung, fehlende Qualifikationen und unzumutbare Arbeitsbedingungen prägten seit Jahren den Pflegealltag zu Hause und im Heim. Die Grenze des Zumutbaren sei längst überschritten.

Die Sicherung und Steigerung der qualitativen Versorgung in der Altenpflege könne nur mit eindeutigen verbindlichen Vorgaben zur Personalbemessung erreicht werden. Bund und Länder seien dabei in gemeinsamer Verantwortung und müssten jetzt rasch handeln. Es sei beschämend, dass frühere Berichte, wie sie jetzt vom MDS vorgetragen werden, bis heute nicht zu Konsequenzen geführt hätten.

Auch die Pflegenden selbst wollten bestmögliche Arbeit leisten, betonte Paschke, die gleichzeitig dem „grassierenden Sparwahn“ eine Absage erteilte. Mit „McPflege“ ließen sich die nötige Zeit und die erforderlichen Qualifikationen für eine menschenwürdige Pflege nicht finanzieren. „Gute Pflege gibt es nicht zum Nulltarif“, stellte Paschke klar.

Quelle: www.verdi.de - Pressemitteilung vom 31.08.2007



Albtraum Pflege
Werden schlechte Heime vom Gesetz geschützt?


Zitat von: O-Ton, Karl Lauterbach, SPD, Gesundheitsexperte
»Wir brauchen den Vergleich der Einrichtungen, die Veröffentlichung, die Verbesserung der Bewertung durch den MDK. Und wir brauchen regelrechte Empfehlungen auch. Es muss eine Pflicht geben zu veröffentlichen, und die Heime, die nicht veröffentlichen, sollten von der Pflegekasse auch kein Geld bekommen.«

[TV-Sendung vom 19.03.2007, 21.45 Uhr, Report Mainz, Das Erste - mehr >>]
« Letzte Änderung: 03. September 2007, 15:54 von admin » Gespeichert

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« Antworten #4 am: 31. August 2007, 23:36 »

Pressemitteilung Nr. 953, 31.08.2007 / Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Pflege-Qualitätsbericht zeigt: Nutzerorientierung und Transparenz
notwendig


Anlässlich der Vorstellung des zweiten Berichts des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDS) zur Qualität in der ambulanten und stationären Pflege, erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflegepolitik:

Die Pflege in Deutschland kann nur verbessert werden, wenn Missstände klar benannt und diskutiert werden. Dabei dürfen wir aber nicht stehen bleiben. Es wäre falsch, die Missstände zu pauschalieren und damit Ängste in der Bevölkerung zu schüren. Alle Akteure, natürlich auch die Politik, sind gefragt, sich für eine hochwertige und menschenwürdige Pflege zu engagieren.

Es gibt auch sehr viele Beispiele für gute Pflege in Deutschland, geleistet von hervorragenden Pflegekräften. Gute wie schlechte Pflege hat Ursachen, sei es in der Personalausstattung, in den internen Organisationsstrukturen oder in der Orientierung an Qualitätsmaßstäben.

Unsere Devise lautet: Nutzerorientierung und Transparenz jetzt. Verbraucherinnen und Verbraucher, also vor allem Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, müssen die Pflegequalität in Einrichtungen bewerten
und vergleichen können. Transparenz sollte im Interesse aller liegen, auch der Einrichtungen selbst. Wer gute Pflege anbietet, braucht sich vor einer Öffnung und dem Dialog mit seinem Umfeld nicht zu scheuen.
Und nur die Offenlegung von Mängeln wird helfen, sie zu beseitigen und von guten Beispielen zu lernen.

Wir müssen einen Qualitätswettbewerb in der Pflegebranche fördern. Daher werden Kontrollen auch zukünftig wichtig und notwendig sein. Dabei müssen die Ergebnisse von Pflege stärker in den Blick genommen werden. Auch die geplante Veröffentlichung von Prüfberichten ist ein Schritt in die richtige Richtung, sofern die Berichte nutzerfreundlich formuliert sind. Nicht zuletzt brauchen wir verbindliche Qualitätsleitlinien für die Pflege.

Auch die Bundesländer sind gefragt, denn mit der Föderalismusreform wurde die Zuständigkeit für das Heimrecht auf sie übertragen. Damit tragen sie große Verantwortung für die Bewahrung von Qualitätsstandards und der Weiterentwicklung pflegerischer Versorgungsstrukturen.

Beschluss "Pflege menschenwürdig gestalten" unter:
http://www.gruene-bundestag.de/cms/beschluesse/dokbin/148/148183.pdf
(http://www.gruene-bundestag.de/cms/gesundheit/dok/148/148292.htm)
« Letzte Änderung: 31. August 2007, 23:37 von admin » Gespeichert

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« Antworten #3 am: 31. August 2007, 22:16 »

WDR aktuell: Prüfbericht kritisiert Zustände bei der Altenpflege

Am Freitag (31.08.07) wurde in Berlin der aktuelle Pflegebericht der Krankenkassen vorgestellt. Allgemeines Fazit: Die Pflege in Deutschland ist nicht ausreichend, jede dritte zu pflegende Person bekommt nicht genug zu essen oder zu trinken.

« Letzte Änderung: 25. Februar 2008, 23:35 von admin » Gespeichert

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« Antworten #2 am: 31. August 2007, 22:11 »

Erneut erhebliche Qualitätsdefizite in der Pflege festgestellt
Transparenz und konsequentes Handeln gefordert


Der gerade veröffentlichte 2. Bericht des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDS) zur Qualität in der ambulanten und stationären Pflege weist, neben teilweisen Verbesserungen, erneut „zum Teil erheblich Qualitätsdefizite und deshalb deutlichen Handlungsbedarf“ aus. Der Pflegequalitätsbericht zeige, daß es neben guten auch sehr schlechte Einrichtungen gibt, heißt es. Und weiter: „Wenn die Gesundheit von Pflegebedürftigen geschädigt wird, sind Einrichtungen zu schließen.“ „Jeder schlecht versorgte Pflegebedürftige ist einer zu viel!“. Ehrenamtliche in der Heim-Mitwirkung fordern daher ebenfalls mehr Transparenz und konsequentes Handeln gegen die schwarzen Schafe der Heimbetreiber.

In diesem Zusammenhang sind unangemeldete Heimüberprüfungen als bundeseinheitlicher Standard zu fordern. Einzelne Bundesländer wie Bayern praktizieren dies bereits seit Jahren erfolgreich. Andere signalisieren mit ihrem Ansinnen, im Wechsel, also ein Jahr angemeldet und im folgenden unangemeldet prüfen zu wollen, eher Unentschlossenheit. Heimbewohner, Heimbeiräte, Heimfürsprecher und Angehörige berichten, daß vor angemeldeten Heimbegehungen immer wieder hektische Betriebsamkeit zu beobachten ist. Und auch Pflegekräfte bestätigen, daß an solchen Tagen oft mehr Kollegen als sonst anwesend sind.

Wenn zudem Aufsichtsbehörden noch von Problemen berichten, Heime mit festgestellten gravierenden Mängeln schließen zu können, ist das kaum nachvollziehbar und muß sich dringend ändern. So ist ein Fall bekannt, in dem auch der alarmierte zuständige Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) zwar die Mängel bestätigte und formell den Versorgungsvertrag mit dem Heim kündigte - allerdings erst zum Ende des Jahres. Hier ist konsequenteres Handeln dringend geboten. Auch Pflegekräfte, die nicht mehr bereit sind, Mängel zu decken und diese den Behörden melden, können nicht verstehen, wenn anschließend kaum etwas geschieht Es gehört schon eine beträchtliche Portion Courage dazu, seinen Chef anzuzeigen und auf bestehende Mängel hinzuweisen. Schließlich setzen sie ihren Arbeitsplatz aufs Spiel. Wenn dann keine oder kaum Konsequenzen daraus wahrnehmbar sind, ist das sicher das verkehrte Signal.

Quelle: unsere Presse-Info >>
« Letzte Änderung: 31. August 2007, 23:23 von admin » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 31. August 2007, 12:58 »

Qualität der Pflege muss weiter verbessert werden
Pflegekassen und MDS stellen Pflegequalitätsbericht vor


Die Qualität der ambulanten und stationären Pflege hat sich seit der Veröffentlichung des ersten Pflegequalitätsberichts im Jahr 2003 verbessert. Zu diesem Schluss kommen der Medizinische Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) und die Spitzenverbände der Pflegekassen anlässlich der Vorlage des zweiten Berichts zur "Qualität in der ambulanten und stationären Pflege". Die Pflegeeinrichtungen haben erkennbare Anstrengungen unternommen, um die Pflegequalität in den Pflegeeinrichtungen weiterzuentwickeln.

Allerdings gibt es leider nach wie vor zum Teil erheblich Qualitätsdefizite und deshalb deutlichen Handlungsbedarf. Der Pflegequalitätsbericht zeigt, dass es neben guten auch sehr schlechte Einrichtungen gibt. Hier sind alle in der Pflege Beteiligten gefordert, um Qualitätsverbesserungen im Interesse der Pflegebedürftigen zu erreichen. Wenn die Gesundheit von Pflegebedürftigen geschädigt wird, sind Einrichtungen zu schließen.

Auch die anstehende Reform der Pflegeversicherung wird hier deutliche Anstöße geben müssen. Pflegekassen und MDS betonten, für sie gelte der Leitsatz: Jeder schlecht versorgte Pflegebedürftige ist einer zu viel!

Der MDS gibt alle drei Jahre einen umfassenden Bericht zur Situation und zur Entwicklung der Pflegequalität bei häuslicher Pflege und in Pflegeheimen ab. Der jetzt vorgestellte Bericht bezieht sich auf die Jahre 2004 bis 2006. Dafür wurden Daten aus 3.736 Qualitätsprüfungen in ambulanten Pflegediensten und aus 4.215 Qualitätsprüfungen in stationären Pflegeeinrichtungen ausgewertet. Im Rahmen der Qualitätsprüfungen wurden rund 14.950 Pflegebedürftige, die von ambulanten Pflegediensten betreut wurden, und 24.650 Bewohner von Pflegeheimen zu ihrer Versorgungssituation befragt und ihr Pflegezustand bewertet. Außerdem wurden in den Einrichtungen Pflegekonzepte, Abläufe und die fachliche Arbeit der Pflegekräfte überprüft.

Bei den MDK-Qualitätsprüfungen wird die Pflegedokumentation darauf hin analysiert, ob die Schritte des Pflegeprozesses nachvollziehbar sind. Im Vergleich zum ersten Bericht aus dem Jahr 2004 sind bei wichtigen Versorgungskriterien Verbesserungen eingetreten. Fanden die MDK-Gutachter im Jahre 2003 noch bei rund 37 Prozent der von ambulanten Pflegediensten betreuten Pflegebedürftigen und bei 41 Prozent der Pflegeheimbewohnern Defizite bei der Ernährungs- und Flüssigkeitsversorgung, reduzierten sich diese Werte auf knapp 30 Prozent im ambulanten Bereich und ca. 34 Prozent im stationären.

Die festgestellten Mängel sind nicht gleichbedeutend mit einer bereits eingetretenen Unterversorgung, sondern zeigen an, dass pflegerische Standards nicht erfüllt waren. In vielen Fällen wurde etwa der Gewichtsverlauf des Pflegebedürftigen nicht ausreichend kontrolliert oder der individuelle Kalorienbedarf nicht berücksichtigt. Angemessen war die Umsetzung des Pflegeprozesses in Hinblick auf die Ernährung und die Flüssigkeitsversorgung bei etwa 70 Prozent der untersuchten Pflegebedürftigen, die von einem ambulanten Pflegedienst betreut wurden, und bei knapp 66 Prozent der Pflegeheimbewohner.

Bei den pflegerischen Maßnahmen zur Vorbeugung von Druckgeschwüren (Dekubiti), bei der Inkontinenzversorgung und bei der Betreuung von Menschen mit Demenz stellt sich die Situation ähnlich dar: Trotz der eingetretenen Verbesserungen erfüllen nach wie vor viele Einrichtungen nicht die notwendigen Anforderungen einer guten pflegerischen Arbeit. Hier besteht weiterer großer Verbesserungsbedarf.

Bei zehn Prozent der untersuchten Heimbewohner (2003: 17,4 Prozent) stellten die MDK-Gutachter allerdings gesundheitliche Schädigungen und damit einen akut unzureichen-den Pflegezustand fest. Dies sind inakzeptable Zustände, die durch entsprechende Maßnahmen zu beseitigen sind. Im ambulanten Bereich war nach den Feststellungen des Medizinischen Dienstes der Pflegezustand bei immerhin noch 5,7 Prozent der untersuchten Pflegebedürftigen unzureichend (2003: 8,8 Prozent). Beim Pflegezustand geht es u. a. um grundlegende Kriterien wie Hautzustand, Mundzustand und die Versorgung mit Sonden, Kathetern und Inkontinenzprodukten.

Transparenz erhöhen
Die Ergebnisse des übergreifenden MDS-Prüfberichts hätten deutlich gemacht, dass externe Qualitätsprüfungen weiter nötig sind. Ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und Verbraucherschutz wäre die Offenlegung der MDK-Prüfergebnisse. Diese Veröffentlichung ist derzeit aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Die Spitzenverbände der Pflegekassen und MDS fordern die Politik auf, die Weichen dafür zu stellen, dass zukünftig die Prüfergebnisse des MDK, aber auch die der Heimaufsichten in verständlicher Form – für Laien – veröffentlicht werden können.

Quelle: http://www.mds-ev.de/index2.html
Gemeinsame Presseerklärung vom 31.08.2007
Spitzenverbände der gesetzlichen Pflegekassen

AOK-Bundesverband, Bonn
BKK-Bundesverband, Essen
IKK-Bundesverband, Bergisch-Gladbach
Knappschaft, Bochum
See-Krankenkasse, Hamburg
Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Kassel
Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V., Siegburg
AEV – Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e.V., Siegburg
Medizinischer Dienst der Spitzenverbände
der Krankenkassen (MDS), Essen

[DOWNLOAD: 2. Bericht des MDS nach § 118 Abs. 4 SGB XI
Qualität in der ambulanten und stationären Pflege >>]
(PDF ca. 4 MB)

[DOWNLOAD der Statements >>
« Letzte Änderung: 31. August 2007, 23:58 von admin » Gespeichert

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« am: 31. August 2007, 12:04 »

Pressekonferenz zur Pflegequalität in Deutschland

Wie steht es aktuell um die Versorgung und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen in Deutschland? Hat sich die Pflegequalität in Heimen und Pflegediensten in den letzten Jahren verändert? Auf diese Fragen gibt der zweite Pflegequalitätsbericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) Antworten, der am 31. August 2007 veröffentlicht werden wird.

Im Abstand von drei Jahren berichtet der MDS über den Stand und die Entwicklung der Pflegequalität und der Qualitätssicherung in deutschen Pflegeeinrichtungen. Grundlage sind die Qualitätsprüfungen der Medizinischen Dienste in den Bundesländern. Der aktuelle Bericht basiert auf den Ergebnissen von 3.736 Qualitätsprüfungen in ambulanten Pflegediensten und 4.217 Qualitätsprüfungen in Pflegeheimen aus den Jahren 2004 bis 2006.

Quelle: http://www.mdk.de/1585.htm

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Weitere Infos folgen ...
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