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Autor Thema: verdi: Niedersachsen Schlusslicht in der Altenpflege  (Gelesen 7409 mal)
admin
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« am: 17. September 2007, 14:54 »

ver.di Pressemitteilung vom 10.09.2007:

Niedersachsen Schlusslicht in der Altenpflege
ver.di: "Soziale Arbeit ist mehr wert!"


Hannover. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert rasche Konsequenzen anlässlich der jüngsten Berichte über gravierende Mängel in der Altenpflege. "Wir brauchen eine ausreichende Personalausstattung mit qualifizierten Pflegekräften. Das ist die entscheidende Voraussetzung,
um eine angemessenen Qualität der Pflege für hilfsbedürftige Menschen zu gewährleisten," sagte ver.di-Fachsekretärin Ute Gottschaar.

Personalmangel, permanente Arbeitsüberlastung, psychisch überforderte Beschäftigte, fehlende Qualifikationen und unzumutbare Arbeitsbedingungen prägten seit Jahren den Pflegealltag in den Heimen. Die Grenze des Zumutbaren sei längst überschritten. Die qualitative Versorgung bedürftiger Menschen in der Altenpflege könne nur mit einer verbindlichen Personalbemessung gesichert und gesteigert werden. Hierbei sei das Land Niedersachsen gemeinsam mit dem Bund in besonderer Weise zum Handeln aufgefordert: "Niedersachsen ist in der Altenpflege das Schlusslicht der westlichen Bundesländer."

"Sowohl bei der Ermittlung des Personalbedarfs als auch bei den Pflegesätzen in der stationären Altenpflege liegt Niedersachsen bundesweit unter dem Durchschnitt", kritisierte Gottschaar. "Wir finden, das ist ein Skandal! Die niedersächsische Landesregierung, die Kommunen  und die Pflegekassen sehen zu und diskutieren über weitere Kostensenkungen."

Die Entwicklungen in der Altenpflege sind für die Gewerkschafterin klar: Die Zahl der Pflegebedürftigen steige ständig. Von 1999 bis 2003 stieg die Zahl der pflegebedürftigen Personen in Niedersachsen um 4,4 Prozent. 2003 erhielten 218.363 Personen Leistungen der pflegeversicherung. Laut Pflegebericht werde dies Zahl bis 2020 auf bis zu 273.750 Personen ansteigen (plus 25,4 Prozent). Aus dieser Prognose heraus hat das Land Niedersachsen selbst einen Personal-Mehrbedarf von bis zu 3.250 Fachkräften allein in der Altenpflege (ohne Krankenpflege) errechnet.     

Beim bundesweiten Vergleich der Personalrichtwerte (d.h. Verhältnis von Pflegekräften zu Pflegebedürftigen), anhand derer der Personalbedarf in stationären Altenpflegeeinrichtungen berechnet wird, liegt Niedersachsen deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Nur Hessen und
Schleswig-Holstein haben beispielsweise in der Pflegestufe III einen noch schlechteren Personaleinsatz als Niedersachsen bei den Bundesländern-West (letzte Zahlen aus 2003).

Und obwohl der Pflegebedarf unstrittig steige, sei in Niedersachsen die Zahl der Altenpflegeschülerinnen und -schüler von 2003 bis 2006 von 1.981 auf 1.698 um 14 Prozent gesunken. Hier schaue die Landesregierung tatenlos zu, so die Kritik von ver.di.

Noch schlechter schneide Niedersachsen beim bundesweiten Vergleich der Pflegesätze im Bereich der vollstationären Altenpflege ab. In der Pflegestufe III werden hier die niedrigsten Pflegesätze in den alten Bundesländern gezahlt. Mit 1.976 Euro pro Person im Monat erhalten die pflegebedürftigen Menschen in Niedersachsen 395 Euro weniger als vergleichbare Personen in Baden-Württemberg.

Deshalb fordert die Gewerkschaft  ver.di von den demokratischen Parteien im Landtagswahlkampf und von einer künftigen niedersächsischen Landesregierung:

  • dass die Höhe der Pflegesätze mindestens dem bundesweiten Durchschnitt angepasst und die Finanzierung tariflicher Personalkosten sichergestellt wird
  • dass die niedersächsischen Personalrichtwerte in den ambulanten und stationären Einrichtungen ebenfalls mindestens dem bundesweiten Durchschnitt angepasst werden
  • dass sich die Landesregierung mit einer Bundesratsinitiative für eine bundesweit einheitliche, am tatsächlichen Pflegebedarf ausrichtende, Personalverordnung einsetzt
  • dass die Finanzierung der betrieblichen Ausbildung zur Altenpflegerin/zum Alterpfleger in einem Umlageverfahren geregelt wird, an dem sich alle ambulanten und stationären Einrichtungen beteiligen.

"Wir treten für eine qualitativ hochwertige und an den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Menschen ausgerichtete Pflege ein. Wir wollen humane und tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen in der Altenpflege", betonte die ver.di-Fachsekretärin, die im Rahmen der ver.di-Kampagne "Soziale Arbeit ist mehr wert!" weitere Aktionen ankündigte.

www.soziale-arbeit-ist-mehr-wert.verdi.de
« Letzte Änderung: 17. September 2007, 14:57 von admin » Gespeichert

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"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
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