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Autor Thema: Mobbing: Psychoterror am Arbeitsplatz  (Gelesen 15564 mal)
admin
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« Antworten #5 am: 07. Juli 2013, 18:07 »

)

Zitat
Mobbing in der Arbeitswelt

Der neue Film von Jürgen J. Köster hat seine Reise durch die Lokalkinos angetreten und kommt im August als DVD heraus: „Mobbing und nun … Mobbing am Arbeitsplatz“. Die Dokumentation beschreibt das Phänomen, klärt auf, macht Betroffenen aber auch Mut. Es ist die sechste Produktion des Waller Filmemachers, diesmal in Zusammenarbeit mit dem Niederländer Ruben van den Belt.

VON KATHARINA HIRSCH


Walle. Gemobbt zu werden, ist ein schwerwiegendes, zwischenmenschliches Problem. Und es ist etwas anderes, als ein Kollege, der nicht grüßt. Auch berechtigte Kritik an schlechten Arbeitsergebnissen gehört nicht in diese Kategorie. Selbst, wenn das Verhältnis zu einem Kollegen längerfristig angespannt ist, muss das noch längst nichts mit Mobbing zu tun haben. Zum Modewort verkommen, werden viel zu oft schon kleine Animositäten untereinander zu sogenanntem Mobbing erhoben. Das haben Jürgen J. Köster und Ruben van den Belt bei ihren Interviews und Dreharbeiten zu dem Dokumentarfilm „Mobbing und nun … Mobbing am Arbeitsplatz“ vielfach beobachten können. „Aber solche Fälle kommen im Film nicht vor“, sagt Jürgen Köster. „Da geht es um wirkliches Mobbing.“

Gut eineinhalb Jahre haben der Waller Pädagoge für Heilerziehungspflege und der aus den Niederlanden stammende van den Belt an dem Film gearbeitet. Ihre Absicht war es, damit möglichst viele Menschen anzusprechen. Sie wollten ein klares Bild davon vermitteln, worum es sich bei diesem Verhalten tatsächlich handelt, sie wollten sich die Folgen ansehen – die menschlichen, aber auch die wirtschaftlichen. Und sie wollten zeigen, wie sich die Betroffenen aus der Misere befreien können. Ihre Interviewpartner fanden sie per Anzeige oder auf der Straße. Experten aus den Bereichen Recht und Psychologie haben ihr Wissen in die Dokumentation eingebracht, Mitglieder einer Bremer Selbsthilfegruppe kommen zu Wort, und die Groninger Theatergruppe „Lovely Rita“ spielt nach, worum es geht.

Mobber will Opfer loswerden
Jemand, der gezielt mobbt, will seinem Opfer in der Regel auch schaden. Nicht selten geht es darum, einen Kollegen, Angestellten oder auch Chef loszuwerden. Ein Niederländer erzählt vor der Kamera davon, dass ihm der Schreibtisch in den Keller gestellt wurde. Das ist Mobbing. Absichtlich falsche Informationen zu geben, damit der Kollege Termine verpasst oder inkompetent wirkt – das ist Mobbing. „Wir haben aber auch gesehen, dass es ein schleichender Prozess ist, der an Schwere zunimmt und sich oft auf mehrere Personen, die gemeinsam mobben, ausdehnt“, berichtet Ruben van den Belt.

Was die Gegenwehr gegen Mobber besonders schwer mache, sei die Weigerung von anderen Kollegen oder Chefs, sich einzumischen. Oder auch die allgemeine Tendenz des sogenannten „blaming the victim“, womit dem Opfer die Schuld zugeschrieben wird. Van den Belt erklärt: „Es wird geguckt, was das Opfer an sich hat, um zum Opfer zu werden.“. In solch einem Fall würden vielfach beliebige Merkmale herangezogen: rote Haare zum Beispiel, oder dass das Opfer sich nicht gewehrt habe; vielleicht aber auch, dass es sich zu stark gewehrt hätte. Adrienne Hubert, Beraterin für Umgangsformen am Arbeitsplatz, hat in niederländischen Firmen den Fall einer Frau vorgestellt, der die Schuhe mit Schmierseife eingerieben worden waren, damit sie auf der Treppe ausrutsche. Hubert erlebte, dass keiner, der den Film gesehen hatte, fragte: „Was sind das für Psychopathen, die Schuhe mit Seife einschmieren?“

Eine andere Facette des Problems sind die hohen Kosten, die durch gezieltes Mobbing entstehen. Auch darauf gehen Köster und van den Belt in der Dokumentation ein. Nicht nur das Opfer wird psychisch geschwächt, kann sich oft nur schlecht auf die Arbeit konzentrieren und fällt unter Umständen wochen- oder gar monatelang aus. Auch die Täter verschwenden ihre Arbeitszeit, indem sie Attacken gegen andere am Arbeitsplatz planen, organisieren und durchführen.

Wer an einer solchen Situation etwas ändern wolle, müsse schauen: „Wie gehe ich damit um?“, betont van den Belt. Doch stattdessen hätten sie vor allem Hilflosigkeit gefunden, mit Konflikten umzugehen, erinnert sich Jürgen Köster. Im Film konnten sie diese Hürde überwinden und einen Schritt weitergehen. Gegen Ende berichtet jedes Mobbingopfer von seinem Weg aus der Not oder wo es Hilfe gefunden hat. Und so bekamen die Männer nach der ersten öffentlichen Vorführung des Films im City 46 von ihren Zuschauern Anerkennung, denn der Film behandele ein schweres Thema, mache aber auch Mut.

Der Dokumentarfilm „Mobbing und nun …? Mobbing am Arbeitsplatz“, von Jürgen J. Köster und Ruben van den Belt kommt Mitte August als DVD heraus. Bereits jetzt kann er über die Internetseite www.mobbingundnun.de bestellt werden. Für den 17. September ist eine weitere Ausstrahlung im Kommunalkino City 46, Birkenstraße 1, (Anmerk.: Bremen) geplant.
Quelle: www.weser-kurier.de, 07.07.2013


siehe auch
[Hilfsangebote für Mobbing-Betroffene >>]

[Kein Stress mit dem Stress - Lösungen und Tipps für Führungskräfte und Unternehmen >>]


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« Letzte Änderung: 22. Dezember 2014, 19:21 von admin » Gespeichert

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« Antworten #4 am: 10. August 2012, 08:42 »

Rund zwei Millionen Deutsche wurden schon einmal gemobbt

Fünf Prozent der Beschäftigten in Deutschland wurden am Arbeitsplatz schon einmal gemobbt oder schikaniert, so die Techniker Krankenkasse (TK) in Bezug auf eine Studie von Eurofound. Die Frage "Wurden Sie im vergangenen Monat verbal beleidigt?" beantwortete in der europaweiten Befragung jeder achte Bundesbürger mit "Ja". Und 4,3 Prozent bestätigten, dass sie am Arbeitsplatz sogar Drohungen und erniedrigendem Verhalten ausgesetzt sind.

Wo Menschen über viele Stunden zusammenarbeiten, gibt es Reibungspunkte und Auseinandersetzungen. "Das ist normal", sagt Heiko Schulz, Diplom-Psychologe bei der TK. "Kritisch aber wird es, wenn ein Mitarbeiter systematisch, über einen längeren Zeitraum schikaniert wird - mit dem Effekt, diese Person rauszukicken." Zur Zielscheibe kann jeder werden. Typische Charaktereigenschaften, die einen Menschen zum bevorzugten Mobbing-Opfer machen, gibt es laut Schulz nicht. Der zielgerichtete Terror kann zwischen Kolleginnen und Kollegen stattfinden, von Vorgesetzten ausgehen oder von Mitarbeitern, die ihre Chefs mobben. In etwa der Hälfte aller Fälle, so der Mobbingbericht der Bundesregierung, sind Vorgesetzte an diesen Prozessen beteiligt.

"Gemobbt wurde zwar immer schon, doch die Vehemenz und Intensität ist stärker geworden. Die Konkurrenz schläft nicht, der wirtschaftliche Druck auf manche Unternehmen ist groß. Das schafft tendenziell ein raues Betriebsklima, erzeugt Verunsicherung und Stress bei den Mitarbeitern", erklärt Schulz. Wer gemobbt wird, leidet körperlich und psychisch. Am Anfang reagieren die Betroffenen mit Beschwerden wie Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und Verspannungen auf den Stress. Im fortgeschrittenen Mobbingstadium können dann ernsthafte Erkrankungen hinzukommen wie etwa Migräne, Angstzustände, Tabletten- oder Alkoholabhängigkeit, Depressionen und Herz-Kreislauf-Probleme.

Auch dem Unternehmen schadet Mobbing, unter anderem durch erhöhte Krankenstände, Qualitätsverlust, hohe Mitarbeiterfluktuation und ein schlechtes Betriebsklima. Gemobbte Arbeitnehmer reagieren vielfach mit innerer Kündigung, dadurch bleibt ihr Potenzial am Arbeitsplatz unausgeschöpft.

Doch gegen Mobbing lässt sich etwas unternehmen. "Das üble Geschwür Mobbing kann sich immer dann bequem einnisten und unkontrolliert wachsen, wenn es keine Gesprächskultur im Betrieb gibt. Eine gute innerbetriebliche Kommunikation ist also ein wichtiger Bestandteil der Prävention", sagt Schulz. Die Berufsgenossenschaften unterstützen durch Betriebsberatung und bieten Mobbingprävention durch Seminare für Führungskräfte und Betriebsräte an.

"Betroffene sollten ihren Mobber möglichst frühzeitig zur Rede stellen. Führt das nicht zur Klärung des Konfliktes, kann man den direkten Vorgesetzten einweihen. Ist er selbst der Täter, wendet man sich an dessen Vorgesetzten oder den Betriebsrat", rät der Diplom-Psychologe. Für die Intervention in konkreten Mobbingfällen ist jedenfalls der Arbeitgeber verantwortlich. In manchen Firmen gibt es einen Konfliktmanager, einen internen Anti-Mobbingbeauftragten oder das Angebot einer externen Mitarbeiterberatung. Falls nicht, kann man sich an einen externen professionellen Mediator wenden, der unparteilich sein muss. Mobbingberatungsstellen befinden sich inzwischen in jeder größeren Stadt.

Für den Fall, dass es später doch zu einem Arbeitsgerichtsprozess kommt und man beweisen muss, dass man tatsächlich gemobbt wurde, hilft ein "Mobbingtagebuch". Jeder Vorfall mit Uhrzeit, Ort und gegebenenfalls anwesenden Zeugen werden darin dokumentiert. Die Aufzeichnungen helfen auch, um im Gespräch mit einem Berater schneller auf den Punkt zu kommen.

Eine sorgfältige Analyse ist wichtig, um die Lage realistisch überblicken zu können: Welche Ursachen liegen zugrunde, wer sind die handelnden Personen, welche Interessen stecken hinter dem Konflikt, hat man selbst Anteil daran? "Möglicherweise ist man ja auch gar nicht persönlich gemeint, sondern fungiert eher als Blitzableiter für eine allgemein schlechte Stimmung im Team", gibt Schulz zu bedenken. Und natürlich muss das Ziel definiert werden: Was will ich? Die Situation verändern und den Arbeitsplatz behalten oder eine Abfindung erhalten und erhobenen Hauptes gehen?

"Manchen Betroffenen hilft eine Psychotherapie, um den Konflikt zu bearbeiten. Auch das Gespräch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen ist wertvoll", sagt Schulz. "Wichtig ist, dass man sich nicht rund um die Uhr von dem Thema gefangen nehmen lässt. Gerade in dieser belastenden Situation kommt es darauf an, Dinge zu tun, die Spaß machen, ablenken und den Blickwinkel verändern."

Die TK bezieht sich auf die Ergebnisse der Europäischen Erhebung über Arbeitsbedingungen (EWCS) 2010 von Eurofound.

Quelle: http://www.tk.de/tk/pressemitteilungen/gesundheit-und-service/462732



siehe auch
[Hilfsangebote für Mobbing-Betroffene >>]
« Letzte Änderung: 10. August 2012, 08:44 von admin » Gespeichert

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« Antworten #3 am: 15. April 2011, 09:11 »

    Online-Befragung:
    Mobbing in vielen Betrieben "normal"


    Schikanen, Intrigen und Ausgrenzung gehören für viele Beschäftigte zum Arbeitsalltag. Eine Nutzer-Umfrage des deutschen Karriereportals Monster zeigt, dass 75 Prozent am Arbeitsplatz schon einmal Opfer von Mobbing waren. Das bleibt nicht ohne Folgen für das Arbeits- und Leistungsverhalten der betroffenen Beschäftigten.

    1.015 Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben im Frühjahr 2011 an der nicht repräsentativen Online-Umfrage teilgenommen. Immerhin 15 Prozent der deutschen Befragten waren zwar nicht direkt betroffen, wissen aber von Mobbingfällen gegenüber Kollegen in ihrem Unternehmen. Nur 10 Prozent der Umfrageteilnehmer aus Deutschland geben an, dass sie das Arbeitsklima in ihrem Unternehmen rundum angenehm finden.

    Unter Mobbing am Arbeitsplatz werden nach Heinz Leymann, einem Pionier der Arbeitspsychologie im Bereich Mobbing-Forschung, "negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind und die sehr oft oder über einen längeren Zeitraum vorkommen" verstanden. Typische Mobbinghandlungen sind das Verbreiten von Gerüchten, eine grundsätzlich schlechte Bewertung der Arbeitsleistung, sinnlose Aufgaben oder ständige Sticheleien und Kritik. Die Folgen für die Opfer können von Depressionszuständen, Schlaf- und Essstörungen bis hin zu Muskelerkrankungen reichen.

    Die Unternehmen leiden unter kostspieligen Ausfallzeiten. Laut "Mobbing-Report" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gaben 43 Prozent der betroffenen Personen an, infolge des Mobbings krank geworden zu sein, 20 Prozent von ihnen dauerhaft. 11 Prozent waren nach dem Vorfall langfristig arbeitslos.

    Dabei kann man aber nicht in jedem Fall von Ärger mit Kollegen auch von Mobbing am Arbeitsplatz sprechen. "Die Rechtsprechung prüft hier sehr genau, ob wirklich Mobbing vorliegt. Ist dies der Fall, können den Arbeitgeber Schadenersatz- und Schmerzensgeldansprüche treffen, wenn er seine Mitarbeiter nicht entsprechend schützt", so Urs Peter Janetz, Fachanwalt für Arbeitsrecht. "Liegt hingegen kein Mobbing vor, sondern ein alltäglicher Konflikt und kündigt der betroffene Arbeitnehmer, kann dies zu einer (längeren) Sperrzeit beim Arbeitslosengeld führen, da kein Grund für eine Kündigung gegeben ist. Der "Mobber" wiederum muss mit Versetzung, Abmahnung oder gar (fristloser) Kündigung rechnen."

    Mobbingopfer haben oftmals das Gefühl, sich in einer ausweglosen Situation zu befinden. Doch es gibt verschiedene Maßnahmen, um sich dagegen zu wehren. Einzelne Mobber können meist ausgebremst werden, indem man sie direkt auf ihr Verhalten anspricht. Auch empfiehlt es sich, den Arbeitgeber zu informieren und um Hilfe zu bitten. Um rechtliche Schritte einzuleiten, ist ein detailliert geführtes Mobbingtagebuch von großer Hilfe, denn die Beweislast liegt beim Opfer.

    Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) hat eine Reihe bundesweiter Beratungsangebote für Mobbing-Betroffene [>>] zusammengestellt.

    Betriebe können mit Präventionsmaßnahmen [>>] dem Mobbing vorbeugen.

    Weiterführende Informationen:


    Quelle: http://www.baua.de/de/Forschung/Forschungsprojekte/f2128.html
    « Letzte Änderung: 13. Juli 2013, 23:31 von admin » Gespeichert

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    « Antworten #2 am: 02. November 2008, 17:40 »

      Psychoterror am Arbeitsplatz

      BREMEN. Anpöbeln, angreifen, über jemanden herfallen - mit diesen Begriffen lässt sich das englische "to mob" am treffendsten übersetzen. Ein Fremdwort ist "Mobbing" in Deutschland längst nicht mehr, im Gegenteil: Nach einer Studie des Markt- und Sozialforschungsinstituts IFAK leidet jeder achte Beschäftigte regelmäßig unter Anfeindungen durch Kollegen oder Vorgesetzte.

      Jedes Jahr fragt das im hessischen Taunusstein ansässige Institut im Rahmen eines Arbeitsklima-Barometers unter anderem nach dem Thema Mobbing. In diesem Jahr sei die Zahl der Betroffenen im Vergleich zu 2007 sogar von zwölf auf 13 Prozent gestiegen. Besonders betroffen seien die über 50-jährigen Arbeitnehmer, den Studienergebnissen zufolge ist jeder Fünfte schon einmal Opfer von Mobbing-Attacken gewesen - mit steigender Tendenz; 2007 waren es noch 16 Prozent.

      Vielfältige Schikanen
      In der "Hitliste" der Mobbing-Formen steht nach Angaben der IFAK-Umfrage mit
      • 63 Prozent das bewusste Vorenthalten von Informationen an erster Stelle; dicht gefolgt vom
      • Schlechtmachen vor anderen Personen (62 Prozent).
      • Jeder zweite Betroffene nannte das Verbreiten von Lügen und Gerüchten als Schikane-Methode sowie
      • das bewusste "ins Messer laufen lassen".
      • Nichtbeachtung (44 Prozent) und
      • absichtliches Weiterleiten von Fehlinformationen
      wurden außerdem genannt.

      Und: "Mobbingopfern fällt der tägliche Gang zur Arbeit deutlich schwerer", so das [ur=http://www.ifak.com/de/news/jeder-achte-besch-ftigte-leidet-unter-mobbing.htmll]IFAK-Institut[/url]. Betroffene hätten mit 12,2 Fehltagen pro Jahr fast doppelt so viele wie nicht von Mobbing Betroffene (6,5 Tage pro Jahr). Insgesamt wurden 2000 Erwerbstätige ab 18 Jahren befragt.

      Warum werden manche Menschen zu Mobbing-Opfern und andere nicht? Erhöhen Erfahrungen aus früheren Lebensphasen die Wahrscheinlichkeit? Welche sind dies? Diesen Fragen wollen Traumaforscher des Universitätsklinikums Heidelberg im Rahmen einer Online-Befragung auf den Grund gehen. Menschen, die betroffen waren oder derzeit unter Schikanen durch Kollegen leiden, können sich anonym an dem Projekt beteiligen. Ein entsprechender Fragebogen steht im Internet bereit.

      "Die Befragung nimmt nur rund 20 Minuten in Anspruch, doch kann damit jeder dazu beitragen, die psychischen Folgen von Mobbing besser zu verstehen sowie deren Therapie wirkungsvoller zu gestalten", beschreibt Dr. Frank Wagner, Diplom-Psychologe am Uniklinikum Heidelberg. An dem Forschungsprojekt ist auch die Jacobs University in Bremen unter Leitung von Prof. Dr. Christian Roßnagel beteiligt.

      ZUR SACHE
      Laut Mobbing-Report des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erkrankt fast jeder zweite Betroffene psychosomatisch und auch körperlich. Angsterkrankungen, Depressionen und Kreislauferkrankungen stehen dabei ganz oben auf der Liste.

      Der Fragebogen zur Mobbing-Umfrage steht im Internet unter
      www.mobbing-studie.de.

      Quelle: www.weser-kurier.de - So., 02.11.2008



      siehe auch
      [Hilfsangebote für Mobbing-Betroffene >>]
      « Letzte Änderung: 02. November 2008, 19:48 von admin » Gespeichert

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      « Antworten #1 am: 02. November 2008, 17:15 »

      Studienergebnisse und viele Infos bei BAuA und inQa.de

      Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat sehr gute und interessante Informationen zum Thema Mobbing am Arbeitsplatz auf ihren Internetseiten bereitgestellt, z.B.:

      Zitat von: inqa.de
      Mobbing in Deutschland

      Mobbing ist kein Phänomen betrieblicher Einzelfälle. Laut dem Mobbing-Report der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) werden hierzulande rund 1,5 Millionen Beschäftigte Tag für Tag an ihrem Arbeitsplatz gemobbt. Jeder neunte Arbeitnehmer wird im Laufe seines Berufslebens mindestens einmal Opfer von dauerhaften Benachteiligungen, Schikanen und Ausgrenzung. Der Mobbing-Report wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes der BAuA erstellt. Die Studie lieferte erstmals empirisch gesicherte, repräsentative Daten über die Situation in der Bundesrepublik. Die Repräsentativerhebung wurde vom Forschungsinstitut Sozialforschungsstelle Dortmund und der Infratest Burke Sozialforschung GmbH durchgeführt.

      • 2,7 Prozent der Befragten gaben an, aktuell, d.h. konkret im Befragungszeitpunkt, von Mobbing betroffen zu sein. Damit liegt Deutschland im Mittelfeld in Europa. 5,5 Prozent der Befragten gaben an, im Verlauf eines Jahres mindestens einmal betroffen gewesen zu sein. 11,3 Prozent der Befragten bestätigen, während ihres Arbeitslebens schon einmal "gemobbt" worden zu sein.
      • Eine Auswertung der Daten in Bezug auf unterschiedliche Merkmale wie Geschlecht, Alter oder betriebsbezogene Kriterien ergab, dass grundsätzlich jeder zum Mobbingopfer werden kann. Dabei ist das Risiko jedoch nicht für alle gleich. Es gibt Beschäftigtengruppen, die ein höheres Risiko tragen, gemobbt zu werden. Frauen haben im Vergleich zu Männern ein um fünfundsiebzig Prozent höheres Mobbingrisiko. Am stärksten betroffen ist die Altersgruppe der unter 25-Jährigen mit 3,7 Prozent, gefolgt von den 55-Jährigen und älteren Mitarbeitern mit 2,9 Prozent.

      Mobbing hat für die Opfer oft weitreichende Konsequenzen, die sich auf die Gesundheit, die berufliche oder private Situation auswirken können. Für 98,7 Prozent der Betroffenen übte Mobbing auf das Arbeitsverhalten einen negativen Einfluss aus, was sich in Demotivation, Misstrauen, Nervosität, Verunsicherung und sozialem Rückzug äußerte. Krankheitsausfälle, Arbeitsplatzwechsel im Betrieb, Kündigung sowie Erwerbsunfähigkeit können die Folgen sein.

      Die Studie zeigte auf, dass Mängel in der Arbeits- und Betriebsorganisation sich als Mobbing begünstigende Faktoren erweisen und dass das Verhalten der Führungskräfte eine wesentliche Rolle spielt, als Ursache ebenso wie als wichtiger Präventionsansatz.

      Offensiver Umgang
      Nach Meinung der Forscher ist ein offensiver Umgang mit dem Phänomen "Mobbing am Arbeitsplatz" sowohl betrieblich als auch gesellschaftlich längst angezeigt.

      • Die betrieblichen Rahmenbedingungen sollten so gestaltet sein, dass mobbingbegünstigende Faktoren minimiert werden. Dazu gehören das Schaffen klarer arbeitsorganisatorischer Strukturen, das Festlegen von Aufgaben und Verantwortlichkeiten, offensive Information sowie das beteiligungsorientierte Gestalten von Planungs- und Entscheidungsprozessen.
      • Defizite im Führungsverhalten von Vorgesetzten können durch Schulungen zur Mitarbeiterführung, Kommunikation und Kooperation sowie Konfliktmanagement abgebaut werden.
      • Die betrieblichen Akteure müssen für das Thema sensibilisiert und im Umgang mit Mobbing geschult werden.

      In mehr als 50 Prozent der Fälle ging Mobbing von Führungskräften aus bzw. findet unter ihrer Mitwirkung statt. Der durchschnittliche Täter ist laut Mobbing-Report ein Mitglied der Stammbelegschaft mit Personalverantwortung, männlich und zwischen 35 und 54 Jahre alt. Er erhält mit zunehmender Dauer des Mobbingprozesses häufig Beihilfe von Kollegen, die dem Opfer ebenfalls zusetzen. Ein einmal in Gang gesetzter Mobbing-Prozess endet in mehr als der Hälfte der Fälle erst durch Kündigung bzw. Auflösung des Arbeitsvertrages.

      Weiterführende Informationen:

      - Wenn aus Kollegen Feinde werden (Stand: 2010)
      - Der Mobbing-Report (Kurzfassung - Stand: 2002)
      - Der Mobbing-Report (Volltext - Stand: 2002)

      Quelle: © INQA http://www.inqa.de
      « Letzte Änderung: 15. April 2011, 08:53 von admin » Gespeichert

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      « am: 02. Oktober 2007, 18:32 »

      Mobbing

      Jeder Erwerbstätige kann das Opfer von Mobbing werden. Eine Befragung von ArbeitnehmerInnen im Rahmen der Arbeit für den Mobbing-Report der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ergab, dass Mobbing kein Phänomen ist, dass nur in Einzelfällen auftritt. Zahlreiche Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen erleben es Tag für Tag an ihrem Arbeitsplatz: Sie werden schikaniert, ausgegrenzt, schlimmstenfalls sogar körperlich bedroht und angegriffen. Das Fatale an Mobbing: Es ist ein schleichender Prozess, der ohne Hilfe von außen kaum zu stoppen ist.

      Zu den Faktoren, die das Auftreten von Mobbing besonders wahrscheinlich machen, gehören plötzliche innerbetriebliche Veränderungen, unsichere Arbeitsplätze, ein schlechtes Betriebsklima zwischen den Beschäftigten und der Geschäftsleitung sowie mangelnde Zufriedenheit mit den Führungsqualitäten der Verantwortlichen. Darüber hinaus kann Mobbing auch durch extrem hohe Arbeitsanforderungen, durch Rollenkonflikte und ein generell hohes Maß an arbeitsbedingtem Stress entstehen.

      Niemand sollte Mobbing im Arbeitsumfeld tolerieren, denn die Folgen von Mobbing sind für die Opfer gravierend: Stress, Depressionen, mangelnde Selbstachtung, Schlaf- und Verdauungsstörungen sind die Folge. Zu den weiteren Folgen gehören auch soziale Ausgrenzung, familiäre Probleme und finanzielle Schwierigkeiten durch Fehlzeiten am Arbeitsplatz oder Kündigung. Auf betrieblicher Ebene können sich die Kosten des Mobbing in Form höherer Krankenstände und stärkerer Mitarbeiterfluktuation und geringerer Produktivität bemerkbar machen. Nicht nur die Opfer von Mobbing leiden unter dem negativen psychosozialen Klima am Arbeitsplatz, sondern auch andere Kollegen.

      Siehe auch:
      Mobbing in Deutschland

      Quelle: www.inqa.de - Initiative Neue Qualität der Arbeit



      siehe auch
      [Hilfsangebote für Mobbing-Betroffene >>]
      « Letzte Änderung: 15. April 2011, 08:54 von admin » Gespeichert

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