Bremer Demenzheim hat Zertifizierung bestanden
Haus O’land derzeit weltweit einzige Altenpflegeeinrichtung, die
mit dem Qualitätslabel Validation® nach Naomi Feil ausgezeichnet
istIn einer Pressemitteilung vom 23.10.2007 teilt die Presseagentur des Heimbetreibers mit:Am letzten Sonnabend in Bremen-Obervieland: Prüfungstag für ein ganzes Seniorenpflegeheim, die Stimmung ist noch ein wenig angespannt. Vicki de Klerk-Rubin, die aus New York stammende Validations-Lehrerin und Vorsitzende der European Validation Assoziation, kurz EVA, ist angereist, um im Haus O’land mit ihrem Kriterienkatalog zu prüfen, inwieweit die Methode der Validation in der Altenpflegeinrichtung tatsächlich umgesetzt wird.
Validation heißt „wertschätzen“ oder „anerkennen“ und ist eine Methode, die Menschen in die Lage versetzt, besseren Zugang zu alten, desorientierten Menschen zu finden, mit Ihnen zu kommunizieren und Ihnen so zu mehr Verständnis, Erleichterung und Würde zu verhelfen vermag. Seit Inbetriebnahme arbeitet das Haus O’land erfolgreich mit Validation, allen voran die stellvertretende Heimleiterin Sabine Greulich, die selbst Validations-Lehrerin ist.
Doch das Leitungsteam vom Haus O’land wollte noch viel mehr – Anfang des Jahres stand der Entschluss, die gesamte Einrichtung nach der Validationsmethode auszurichten. Heimleiter Philipp Nat: „Diese Entscheidung haben wir wohl überlegt. Einen so weit reichenden Prozess kann man nur mit dem gesamten Team einleiten.“ Neben den Demenzpatienten selbst profitieren auch die Pflegekräfte von der Orientierung an den Bewohnern: „Die Ausrichtung an den Bedürfnissen der Bewohner trägt nämlich entscheidend dazu bei, dass sich die Mitarbeiter in ihren Tätigkeiten unterstützt, statt überfordert und gestaltend statt passiv fühlen können “, so Nat.
Und um die Bedürfnisse der dementen Bewohner geht es bei der Validation. „Eine empathische Grundhaltung ist Voraussetzung. Eine Einrichtung, die sich ganz der Validation verschrieben hat, ist geprägt von Akzeptanz, ertrauen und Respekt und zwar im ganzen Haus, vom Hausmeister bis zum Pflegepersonal“, erklärt Sabine Greulich, „denn hier kommt die Validation nicht bloß als einstündige Therapiestunde die Woche zum Einsatz.“ Und ebenso gründlich wie dieser Ansatz ist auch der Kriterienkatalog der Zertifizierung: Angefangen mit dem Pflegeleitbild, dem Pflegepersonal, dem Teamprozess über die Räumlichkeiten bis hin zur Dokumentation wird jeder Bereich geprüft.
Vicki de Klerk ist die Tochter von Naomi Feil, der Begründerin der Validations-Methode und eine charismatische Botschafterin dieser Lehre. Neben aller Theorie zeigt sich der Gewinn durch die Validation in erster Linie durch die praktische Erfahrung: Entlastung für den dementiell Erkrankten, Entlastung auch für den P?egenden. „Man kommt durch Validations - Techniken relativ schnell zu dem zentralen Anliegen, zu dem momentanen Bedürfnis des Bewohners, und das ist es, worum es geht. Wenn man das fassbar machen kann, kann man helfen.“ Ihr Aufenthalt im Haus O’land ist mehr als eine Prüfung.
Vicki de Klerks Integrität, ihre intensive Ausstrahlung und ihr Humor machen Sie zu einem guten Lehrer, zu jemandem, der durch seine Anwesenheit das Team anregt und motiviert. „Sie lehrt nicht einfach Techniken, sie überzeugt mit der praktischen Anwendung“, sagt Sabine Greulich. Die Vorsitzende der EVA beobachtet und analysiert die Prozesse im Haus O’land an diesem Tag, aber sie nimmt auch selbst Kontakt zu den Bewohnern auf und validiert.
„Unglaublich beeindruckend war das“, erzählt Liane Bollmann, Leiterin einer der Wohnbereiche der Einrichtung und erzählt von ihrer Begegnung mit Frau de Klerk: „Ich war dabei, als Sie eine unserer schwierigeren Bewohnerin validierte. Die Dame weinte, es ging ihr sehr schlecht. Sie kamen sich ganz nahe und saßen dann miteinander Stirn an Stirn.“ Innerhalb weniger Minuten hatte Vicki de Klerk Kontakt zu der ihr völlig fremden, alten Dame aufnehmen können – die Pflegekräfte wissen, was für ein Erfolg so eine Begegnung in der Betreuung von schwer Demenzerkrankten bedeutet.
Zugang zu diesen Menschen zu finden, Ihnen Vertrauen zu vermitteln, sich in sie hineinzuversetzen – keine einfache Aufgabe. Aber doch erklärtes Ziel des Haus O’land. Den Beinamen „ein Haus für Menschen mit Demenz“ trägt es nicht umsonst: „Das Besondere hier in diesem Haus“, so Vicki de Klerk, „ist das Vertrauen, dass das Team zu den O’ländern hat. Die Pfleger und Pflegerinnen lassen den Menschen zu, so wie er ist. Die Haltung innerhalb der ganzen Einrichtung zeugt von großem Respekt füreinander, die Bewohner sind auch körperlich so frei, das ist ganz ungewöhnlich.“
Ungewöhnlich auch der Erfolg, den das Haus mit seinen Anstrengungen, ein Validationshaus zu werden, erreicht hat: Momentan ist das Haus O’land nämlich die einzige Einrichtung auf der Welt, die mit diesem Qualitätslabel ausgezeichnet ist.
Quelle: Pressemitteilung Haus O'land
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