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Autor Thema: Kritik an 2. Pflegequalitätsbericht des MDS  (Gelesen 11032 mal)
admin
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« Antworten #3 am: 26. Februar 2008, 00:42 »

Die Antwort des MDS auf die Kritik ließ nicht lange auf sich warten:

« Letzte Änderung: 26. Februar 2008, 00:46 von admin » Gespeichert

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"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
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« Antworten #2 am: 25. Februar 2008, 23:47 »

Zitat
MDK-Qualitätsprüfungen und  -Prüfberichte unzureichend: Sie treffen keine Aussagen zur tatsächlichen Qualität der
Pflege von pflegebedürftigen Menschen

 
Pflegewissenschaftler legen Gutachten vor und kritisieren mangelnde wissenschaftliche Basis

„Gegenwärtig liegen zur Messung von Ergebnisqualität weder wissenschaftliche Erkenntnisse noch nennenswerte Forschungsergebnisse vor“. So heißt es in einem neuen Gutachten zur Qualität des MDK-Prüfverfahrens, auf dessen Grundlage die Qualität von Pflegeeinrichtungen und -diensten beurteilt und in Berichtsform dargestellt werden soll. Die Verfasser der Studie, die Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Stefan Görres und Prof. Dr. Martina Hasseler, weisen nach, dass das Verfahren für Prüfberichte des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) zu wenig wissenschaftlich fundiert ist.

Ihre fachliche Bewertung: „Die MDK-Prüfberichte sind kaum dazu angetan, eine Orientierungshilfe für die Nutzer, also die Betroffenen selbst oder deren Angehörige, zu bieten, wenn diese etwa eine angemessene Pflege oder Betreuung suchen. Und im Folgenden: „Die Prüfberichte  treffen kaum Aussagen über die tatsächliche Lebenssituation pflegebedürftiger Menschen“.
 
Weitere wesentliche Ergebnisse sind:
- „Gute Pflege“ - von der in der öffentlichen Diskussion um Transparenz und Pflegequalität häufig die Rede ist und deren Messung und Darstellung Ziel der MDK-Berichte sein sollte - „wird an keiner Stelle definiert oder evaluiert.“

- „Der Prüfkatalog der MDKen ist insgesamt zu wenig pflegewissenschaftlich fundiert und entspricht nicht ausreichend den Gütekriterien der Objektivität und Reliabilität“ (Überprüfbarkeit), schreiben die Gutachter. Prüfverfahren ohne derartige Grundlage sind nicht aussagekräftig und vergleichbar. In den Berichten findet sich dementsprechend „ein hohes Maß an Subjektivität der Verfasser“, so die Gutachter.

- „Es besteht der Eindruck, dass das Prüfinstrument auf einem defizitorientierten Verständnis von Pflegequalität aufsetzt und sich an einem zweckorientierten und funktionalistischen Paradigma orientiert.“ „Durch das Fehlen einer logisch nachvollziehbaren Präsentation der Stärken und Schwächen bleibt unklar, inwieweit die festgestellten Mängel folgerichtig sind. Zudem erfolgt die Ableitung von vorgeblichen Schwächen durch teils problematische Schlussfolgerungen. Aus einzelnen Beobachtungen und Auffälligkeiten werden pauschalisierende Rückschlüsse gezogen.“

Hintergrund: Bereits seit einem Jahr arbeiten die Pflegewissenschaftler an einer Bewertung von Qualitätsprüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) im Auftrag der Hamburger Pflegegesellschaft, in der die Verbände der Hamburger Pflegeeinrichtungen der Arbeiterwohlfahrt, des Caritasverbandes, des Deutschen Roten Kreuzes, des Diakonischen Werkes und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sowie des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste und des Zentralverbandes Hamburger Pflegedienste zusammengeschlossen sind. Gegenstand der Studie war die Frage, wie die Aussagekraft der Prüfberichte bezüglich der Ergebnisqualität der Einrichtungen einzuschätzen ist. Außerdem prüften die Experten, wie aussagekräftig die im Prüfbericht befindliche abschließende Bewertungsmatrix ist und ob die Empfehlungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen bezüglich der festgestellten Mängel folgerichtig sind.
 
„Das Gutachten bestätigt unsere Kritik an dem defizitorientierten MDK-Prüfverfahren, weist auf die erheblichen Schwächen dieses Verfahrens hin und stellt klar: Gute Pflege ist mit diesem Instrument nicht zu ermitteln. Wir stehen nach wie vor für Transparenz in der Pflege, allerdings muss diese Transparenz die Ergebnis- und Lebensqualität der Pflegebedürftigen und deren Angehörige spiegeln und Stärken und Schwächen der Pflegeeinrichtungen gleichermaßen aufzeigen“ so Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. und des europäischen Dachverbandes ECHO.  
 
„Das Gutachten leistet einen wichtigen Beitrag, um die Qualitätsdebatte zu Pflegeeinrichtungen in Deutschland neu fachlich und fundiert auszurichten. Für die Zukunft dürfen nicht mehr subjektive Aussagen der Prüfer auf Basis von wissenschaftlich nicht abgesicherten Indikatoren und eines nicht ausreichend getesteten Prüfinstrumentes darüber befinden, ob ein Pflegeheim oder ein Pflegedienst als gut oder schlecht klassifiziert wird.  Die Vertreter der Pflegewissenschaft sind jetzt gefordert, Indikatoren für ein Prüfverfahren zu entwickeln, das dem Anspruch, gute Pflege festzustellen, auch genügt. Es darf nicht mehr dem MDS allein überlassen bleiben, ein Prüfverfahren zu entwickeln. Die Pflegewissenschaft, die Pflegekassen, die Verbände der Leistungserbringer und der MDS müssen zusammenwirken, um ein wissenschaftlich anerkanntes Prüfverfahren mit verwertbaren Ergebnissen einzuführen. Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch", erklärt Klaus-Peter Stenzig, Vorsitzender der zuständigen Sozialkommission der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V., zusammenfassend.

BAGFW und bpa vertreten zusammen über zwei Drittel aller Pflegeeinrichtungen in Deutschland. Das Gutachten können Sie auf unserer Website herunterladen.

Quellen: Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V., Presse-Mitteilung vom 19.02.2008

und http://www.hpg-ev.de/document/detail.asp?id=6846 (Die Hamburgische Pflegegesellschaft (HPG) ist eine Arbeitsgemeinschaft von Trägerverbänden, die in Hamburg im Bereich der ambulanten, teilstationären und stationären Pflege tätig sind und u.a. das "Pflege-Telefon" anbieten.)




Weitere Hinweise zu den Autoren des Gutachtens finden sich u.a. hier:
http://www.iap.uni-bremen.de/
http://www.pfv-nord.uni-bremen.de/
http://www-user.zfn.uni-bremen.de/~pflewi/forschun_iap_goerres.htm
http://www.iap.uni-bremen.de/vitae/goerres.htm


Interessant dürfte aber auch folgende Information sein:

Geschäftsführender Gesellschafter der iap-expert GmbH in Bremen ist  Prof. Dr. Stefan Görres.

Zitat von: iap-expert GmbH
Die iap-expert Gesellschaft für Beratung, Begutachtung und wissenschaftliche Expertise in der Pflege mbH besteht seit April 2005 und ist eine Ausgründung des Instituts für angewandte Pflegeforschung (iap) der Universität Bremen. Mit der Universität besteht ein Kooperationsvertrag.

Die Gesellschaft führt als extern-sachverständige Prüfstelle in erster Linie Begutachtungsverfahren von Pflegeeinrichtungen nach einem eigenen Pflegequalitätssiegel (pq-siegel) durch. iap-expert ist ein Berater für Pflegeeinrichtungen in den Bereichen Entwicklung und Einsatz pflegespezifischer Softwarelösungen, Organisationsentwicklung, Management und Personalführung und erstellt entsprechende Expertisen und Gutachten. Ferner führt die Gesellschaft Fort- und Weiterbildung für Leitungskräfte und Mitarbeiter/innen von insbesondere Pflegeeinrichtungen durch.

Inzwischen hat die iap-expert GmbH eine ganze Reihe von Zertifizierungen ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen in Norddeutschland nach EFQM (European Foundation for Quality Management) durchgeführt. Zudem zählen renommierte Institutionen zu den Abnehmern der hochqualifizierten Dienst- und Beratungsleistungen der iap-expert GmbH ...

Quelle: http://www.iap.uni-bremen.de/
« Letzte Änderung: 26. Februar 2008, 00:29 von admin » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 25. Februar 2008, 23:16 »

Unternehmensberater wirft MDS-Bericht methodische Schwächen vor

In einer im Internet veröffentlichten Stellungnahme zum MDS-Bericht 2007 wirft Andreas Heiber von "System & Praxis" (Unternehmensberatung für ambulante Pflege) der Studie methodische Schwächen vor.

Bundesweit gültige Aussagen zur Qualität der Pflegeeinrichtungen könne man seriös entweder nur auf der Basis der Stichprobenprüfung (bei etwa gleich hoher prozentualer Verteilung in den Bundesländern) oder auf der Basis der Prüfungen aller Pflegeeinrichtungen treffen - die es aber garnicht gebe. Die vom MDS gewählte Vermischung der verschiedenen Prüfarten führt nicht zu belastbaren Aussagen über die tatsächliche Pflegequalität.

Den vollständigen Kommentar findet man hier:
http://blog.syspra.de/2007/09/05/methodische-schwaechen-im-mds-bericht-2007/
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« am: 09. September 2007, 23:13 »

Pflege nicht an den Pranger stellen:
bgwforum 2007 beleuchtete Zukunftsperspektiven für die Altenpflege


Eine pauschale Pflege-Schelte hilft den Pflegebedürftigen ebenso wenig wie den Pflegeeinrichtungen, waren sich Einrichtungsvertreter, Experten und Politiker auf dem bgwforum 2007 „Gesundheitsschutz und Altenpflege“ einig. Sie forderten stattdessen eine Rückbesinnung auf Sachthemen und praxisnahe Unterstützungsangebote für die Branche. Auf dem Kongress der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hatten über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 4. bis 6. September 2007 in Hamburg die Zukunftsperspektiven der Altenpflege ausgelotet.

Mit Blick auf aktuelle Medienberichte zum zweiten Pflegequalitätsbericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) warnte Prof. Dr. Stephan Brandenburg, Mitglied der Geschäftsführung der BGW, vor vorschnellen Verurteilungen. „Ein Schreckensbild von den Zuständen in Pflegeeinrichtungen verunsichert in erster Linie den Verbraucher“, machte Brandenburg deutlich. Damit werde Pflegebedürftigen und Angehörigen aber weder die Wahl einer geeigneten Pflegeeinrichtung erleichtert, noch würden die Kriterien für eine „gute Pflege“ transparent.

Kontrollen alleine bewirken nichts
Brandenburg lehnte eine alleinige Verschärfung der Kontrollmechanismen als Antwort auf die im Bericht aufgezeigten Mängel ab. Eine hohe Pflegequalität lasse sich vor allem nicht ohne gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern, die sich für die ihnen anvertrauten Pflegebedürftigen mit Engagement einsetzen können, so Brandenburg weiter. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Präventionsangebote der BGW für Pflegeeinrichtungen: „Neben dem Auftrag an Politik und Verbände, zukunftsweisende Rahmenbedingungen zu schaffen, stehen Heime und ambulante Dienste auch in der Verantwortung, vorhandene Unterstützungsangebote anzunehmen.“

Dass Gesundheitsschutz für die Mitarbeiter und Qualität der Pflege Hand in Hand gehen, beweisen auch die Preisträger des auf dem bgwforum 2007 verliehenen Gesundheitspreises. Die ausgezeichneten drei ambulanten sowie drei stationären Einrichtungen setzen bewusst auf eine gesunde Arbeitsumgebung als entscheidende Stellschraube, um eine hochwertige, zuverlässige und individuelle Betreuung der Pflegebedürftigen sicherzustellen.

Neue Kultur der Altenpflege schaffen
Doch wie kann der Spagat zwischen der gewünschten Menschlichkeit in der Altenpflege, der Qualität und dem allgegenwärtigen Kostendruck geleistet werden? Dieser Frage ging auf dem bgwforum 2007 auch eine Diskussionsrunde mit den pflegepolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen und Vertretern von Management und Verbänden nach. Thema waren vor allem die bevorstehenden Reformen bei der Pflegeversicherung sowie die Neugestaltung der Heimgesetzgebung. Die Pflegepolitiker bekräftigten ihre Unterstützung für die Initiative „Aufbruch Pflege“ der BGW, die der Branche praxisnahe Lösungswege aufzeigen will. Statt mit vermehrten Kontrollen könne eine langfristige Qualitätssicherung nur mit entsprechender Beratung und Schulung erreicht werden. Ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Pflege sei es, eine neue Kultur der Altenpflege zu entwickeln, hob der Vertreter des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Dieter Hackler, hervor. Er forderte einen breiten gesellschaftlichen Konsens über das Altwerden, der dem Wert des Wohnens mit pflegerischer Unterstützung in jeder Form Rechnung trage. Das bedeute aber auch, weit über den bisherigen, vorwiegend medizinisch orientierten Pflegebegriff hinauszugehen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diskussionsrunde stimmten überein, dass der Vereinfachung der Vorgaben und ihrer Anpassung an neue Wohnformen in der Altenpflege eine besondere Bedeutung zukomme. Entsprechende Modelle alternativer Wohnformen wurden in einer eigenen Veranstaltung auf dem Kongress vorgestellt.

Beispiele und Praxistipps für einen „Aufbruch Pflege“
Das bgwforum 2007 zeigte in über 130 Programmpunkten mit konkreten Handlungsanleitungen und vielen Beispielen guter Praxis, was einen „Aufbruch Pflege“ ausmachen kann, wie ihn die BGW in ihrer gleichnamigen Initiative für die Altenpflege fordert. Deutlich wurde, dass ambulante und stationäre Dienste zwar einem hohen Leistungsdruck ausgesetzt sind, ihnen aber auch eine Reihe von Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die sich an den individuellen Bedarf anpassen lassen. Wo Wettbewerb und finanzielle Sorgen nicht auf dem Rücken der Pflegerinnen und Pfleger ausgetragen werden, schaffen sich die Einrichtungen selbst die Basis für ihren Erfolg: Damit die Altenpflege in Zukunft wieder verstärkt für eine zuverlässige, gute Versorgung im Alter steht.

Quelle: www.bgw-online.de - Presseinfo vom 06.09.2007
« Letzte Änderung: 09. September 2007, 23:15 von admin » Gespeichert

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