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| | | |-+  QUALITÄT: "Der Mensch hat im Mittelpunkt zu stehen, nicht die Kosten"
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Autor Thema: QUALITÄT: "Der Mensch hat im Mittelpunkt zu stehen, nicht die Kosten"  (Gelesen 5587 mal)
admin
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« Antworten #1 am: 31. Januar 2014, 14:08 »

Geißlers Nachschlag -  Der Ex-CDU-Generalsekretär Heiner Geißler im politischen Un-Ruhestand schreibt jede Woche im BERLINER KURIER.

Zitat
Regierung muss handeln
Gehälter in der Pflege sind eine Schande


Von Heiner Geißler

Auf dem Weltwirtschaftsforum der Reichen, Schönen und Mächtigen im Schweizer Nobelkur- und Skiort Davos wurde letzte Woche bekannt, dass 85 Menschen so viel Vermögen haben wie 3,5 Milliarden der Weltbevölkerung.

Gleichzeitig versammelten sich am Donnerstag 1000 Krankenschwestern und Pfleger der deutschen Altenpflegeheime und Sozialstationen in Berlin und diskutierten ihr monatliches Einkommen von durchschnittlich 2190 Euro, das vielleicht in diesem Jahr um drei Prozent, also ca. 60 Euro, angehoben werden wird. Wer will angesichts der Davoser Zahlen diesen Menschen weismachen, es gäbe für ihre unverzichtbaren Dienste am Menschen nicht genügend Geld? Dabei ist das schandbar geringe Einkommen der eine Million Schwestern und Pfleger nicht das einzige gravierende Problem. Noch bedrückender sind ihre Arbeitsbedingungen, die aus Kostengründen und Personalmangel sich immer weiter verschärfen.

Die Schwestern haben für die ständig ansteigende Zahl von Pflegebedürftigen nicht mehr ausreichend Zeit, um so zu pflegen, wie sie es gelernt haben und – auch wollen. Sie leiden unter dem ständigen Druck der Kassen, sinnlos kontrolliert zu werden und wertvolle Pflegezeit verschwenden zu müssen, um aberwitzige Leistungsnachweise zu dokumentieren. In den nordischen Ländern oder Holland muss eine Schwester vier Patienten versorgen, in Deutschland elf. Dies alles ist der eigentliche Pflegeskandal, unter dem die Alten- und Krankenpflege eines Tages zusammenbrechen wird, wenn die neue Regierung jetzt nicht schnell handelt.

Wir bauen die besten Maschinen der Welt. Sollten wir nicht in der Lage sein, für unsere kranken Mitmenschen die beste Pflege zu verwirklichen?
Quelle: http://www.berliner-kurier.de/geisslers-nachschlag/ - Mit freundl. Genehmigung von H. Geißler



siehe auch "Ethik statt Monetik" [>>]
« Letzte Änderung: 31. Januar 2014, 14:12 von admin » Gespeichert

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"Wir sind nicht nur für das verantwortlich,
 was wir tun, sondern auch für das,
was wir nicht tun" (Jean Molière)
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« am: 21. Februar 2007, 18:55 »

Heiner Geissler: "Der Mensch hat im Mittelpunkt zu stehen, nicht die Kosten"

Heiner Geissler fordert Wohlfahrtsverbände zu massivem Eintreten für Belange der Pflegebedürftigen auf. Wir leben in einer Gesellschaft, die sich immer mehr entsolidarisiert und das beste Beispiel hierfür ist die Pflegeversicherung", so Heiner Geissler …

Berlin - Anlässlich eines Besuches im Diakonischen Werk der EKD hat der frühere Bundesminister Heiner Geissler die christlichen Wohlfahrtsverbände aufgefordert, entschieden für die Belange der Schwachen in unserer Gesellschaft einzutreten. Die zentrale Frage habe zu sein, was hilfebedürftige Menschen brauchen, um ein menschenwürdiges Leben zu führen. Stattdessen würden viel zu sehr die Kosten diskutiert und der Mensch auf einen Kostenfaktor reduziert. "Wir leben in einer Gesellschaft, die sich immer mehr entsolidarisiert und das beste Beispiel hierfür ist die Pflegeversicherung", so Heiner Geissler in Berlin. Hier dürften nicht dieselben Fehler wie bei der Gesundheitsreform gemacht werden, die einen "schlechten, faulen Kompromiss" darstelle.

Geissler teilt prinzipiell die Auffassung des Diakonischen Werkes der EKD, dass die Bedarfe pflegebedürftiger Menschen durch die bisherige Ausgestaltung der Pflegeversicherung nicht ausreichend berücksichtigt sind.

Die Pflege habe qualitativ gut zu sein. "Das ist der Anspruch, den man nie aufgeben darf! Im Pflegebereich braucht man das qualifizierte Fachpersonal und das muss die Gesellschaft bezahlen", forderte Geissler. Dem ökonomischen Druck dürfe hier nicht nachgegeben werden.

Diakonie und Caritas befänden sich "mitten in einem Machtkampf zwischen denen, die Verantwortung tragen für das Soziale und denjenigen, die in unserer Gesellschaft die Finanzen beherrschen: Politik, Finanzindustrie, Arbeitgeberverbände und "die etwas abgeben müssten von ihren Riesengewinnen und von hohen Steuereinnahmen". Diese würden zum Teil für unsinnige Dinge verwendet und für das Notwendige eines menschenwürdigen Zusammenlebens bleibe nicht viel übrig.

Geissler, der einige Jahre von Jesuiten erzogen wurde und Philosophie und Jura studierte, forderte die Sozialverbände ausdrücklich zu "Krach und Streit" auf. Sie sollten das tun, was auch Jesus regelmäßig getan habe: "Er hat sich mit allen angelegt, die mächtig gewesen sind und es für selbstverständlich hielten, dass es den Menschen schlecht geht, und er hat diesen Streit auch durchgestanden." Das fehle heute. Im sozialen Bereich sei mit Leisetreterei nichts zu erreichen, sagte Geissler, der in maßgeblicher bundespolitischer Verantwortung die Pflegeversicherung mit auf den Weg gebracht hatte. Die Kirchen hätten sich einzusetzen "für die gerechteste und wichtigste Sache der Welt, nämlich für ein menschenwürdiges Zusammenleben aller." Sie habe sich zu wehren gegen die "Konzeption einer Zweidrittelgesellschaft."

Die Politik habe die Not der Menschen in den Blick zu nehmen und an die Solidarität mit den Mitmenschen zu appellieren. Der Wirtschaft müsse klargemacht werden, dass nicht das Kapital als egozentrisches Interesse im Mittelpunkt zu stehen habe, sondern der Mensch. Heute gebe es eine Ökonomisierung der Gesellschaft, "und das ist eine Situation, die sich in diametralem Widerspruch zum Evangelium befindet."

Jesus würde unsere gesellschaftlichen Verhältnisse nicht akzeptieren, das halte ich für völlig ausgeschlossen", so Geissler, dessen jüngstes Buch den Titel trägt: "Was würde Jesus heute sagen? Die politische Botschaft des Evangeliums".

Quelle: carelounge.de
« Letzte Änderung: 21. Februar 2007, 18:57 von admin » Gespeichert

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