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News: BGH stärkt Verbraucherrechte von Pflegeheimbewohnern

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Autor Thema: ALPENLAND: Nach 2 Jahren Tarifstreit beigelegt ...  (Gelesen 18787 mal)
admin
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« Antworten #8 am: 16. Dezember 2011, 21:30 »

Alpenland: Tarifverhandlungen abgeschlossen

Am 14. Dezember 2011 konnten die seit zwei Jahren laufenden Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Alpenland Pflegeheime Berlin GmbH erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Mitarbeiter erhalten ab dem 1. Januar 2012 eine Mindesterhöhung ihrer Gehälter um 2,5 Prozent. Für die Monate September bis Dezember erhält jeder Arbeitnehmer eine Einmalzahlung in Höhe von 235,-€. Die Pflegebeschäftigten erhalten ab 1.Januar 2012 überproportionale Anpassungen; im ersten Schritt bedeutet das 5,9 Prozent für die Pflegehelfer und 8,3 Prozent für die Pflegefachkräfte. Insgesamt erfolgen Anpassungen in Höhe von 137,- € bzw. 250,- € in den ersten beiden Jahren der Laufzeit. Neben Einmalzahlung, Entgelterhöhung und Regelungen zur Besitzstandswahrung wurden Vereinbarungen über Schicht-, Wechselschicht- und Funktionszulagen, über diverse Zuschläge und auch Boni für „Holen aus dem Frei“ getroffen. Zusätzliche freie Tage, die Erhöhung des Urlaubsanspruchs, der Erhalt der Fünf-Tage-Woche als Planungsgrundsatz sowie eine Vorteilsregelung für ver.di-Mitglieder wird vor allem seitens ver.di als großer Erfolg gewertet.

Bei den Tarifverhandlungen ging es in erster Linie um den Anschluss an den Tarifvertrag von Alpenland im Westteil der Stadt. Im ersten Schritt wurde das noch nicht geschafft – so gilt noch immer die 40-Stunden-Woche und vorerst wird es auch keine Neuregelung der Jahressonderzahlung geben. „Diese Tarifverhandlungen waren, neben der grundsätzlichen Regelung von Entgelt und allgemeinen Arbeitsbedingungen, auch von einem Abwehrkampf bezogen auf die totale Flexibilisierung der Arbeitszeit geprägt. Ohne den Streik hätten wir die 5-Tage-Woche und die bisherige Definition der Nachtarbeitszeit nicht halten können“, schätzt ver.di-Verhandlungsführerin und Fachbereichsleiterin Meike Jäger das Ergebnis ein. „Dass uns dieser Erfolg gelungen ist, ist vor allem der Verdienst der streikenden Kolleginnen und Kollegen.“

Tarifverhandlungen bei Alpenland in Marzahn-Hellersdorf liefen, mit Unterbrechungen, seit mehr als fünf Jahren und mündeten ab 18. August dieses Jahres in einen 90-tägigen Streik. Hauptforderung war die Anpassung an den Tarifvertrag von Alpenland im Westteil der Stadt. Der Konflikt um den Tarifvertrag wurde über lange Zeit von vielen Protestaktionen und Demonstrationen begleitet und hat in Berlin viel Aufmerksamkeit erregt.

Quelle: ver.di Pressestelle des Landesbezirks Berlin-Brandenburg, 15.12.2011
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« Antworten #7 am: 09. September 2011, 17:21 »

Alpenland: Eskalation nach 22 Streiktagen

Berlin: Der jetzt 22 Tage dauernde Streik bei den Alpenland-Pflegeheimen in Hellersdorf-Marzahn droht jetzt zu eskalieren. „Die Arbeitgeberseite versucht, die Streikenden mit allen Mitteln unter Druck zu setzen. Auch polizeiliche Maßnahmen sind angedroht worden“, sagte ver.di-Streikleiterin und Verhandlungsführerin Meike Jäger. Als erstes wurde eine Räumung des Grundstücks angedroht. ver.di stellt sich einerseits auf weitere Konflikte ein; macht aber auch deutlich, dass man weiterhin verhandlungsbereit ist. „Wir erwarten, dass die Geschäftsführung noch einmal ihr letztes Angebot überdenkt und nachlegt, damit der Konflikt beendet werden kann“, so Meike Jäger.

Quelle: ver.di Bundesverwaltung
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« Antworten #6 am: 03. September 2011, 18:50 »

Alpenland: Der Arbeitskampf geht in die dritte Woche

Berlin-Marzahn: Familie Conle aus Sonthofen, der die Alpenlandgruppe gehört, ist nicht bereit, den Beschäftigten der drei Alpenland-Pflegeheime in Berlin-Marzahn tarifliche und faire Arbeitsbedingungen zu bieten. Die bisherigen Angebote waren eine Verhöhnung der streikenden Kolleginnen und Kollegen. Der Arbeitskampf geht deshalb weiter und der nächste Höhepunkt ist eine Solidaritätskundgebung am Berliner Alexanderplatz am 3. September 2011. Um 12 Uhr am Brunnen der Völkerfreundschaft.

Quelle: ver.di Bundesverwaltung
« Letzte Änderung: 03. September 2011, 18:51 von admin » Gespeichert

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« Antworten #5 am: 22. August 2011, 14:12 »

5. Streiktag bei Alpenland!!!!  

[Hier zum Filmbericht >>]

Alpenland: Ein Tarifvertrag muss her

Seit Donnerstag, dem 18. August, streiken die Beschäftigten der drei Alpenland-Pflegeheime in Berlin-Marzahn-Hellersdorf. Sie streiken unbefristet, mit Energie und Durchhaltevermögen. Nach jahrelangen Bemühungen um einen Tarifvertrag, endlosen Verhandlungen und dem Abbruch der Verhandlungen durch die Geschäftsführung ist ihnen jetzt die Geduld ausgegangen. Langmütig waren sie lange genug.

Bei der Alpenland-Pflegeheime Berlin GmbH arbeiten ca. 380 Menschen an mehreren Standorten der Stadt. Der kleine Unterschied dabei: Die Häuser im Westberliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf sind tarifgebunden – wie auch die Alpenland-Heime in Baden-Württemberg. Die in Ostberlin nicht. Praktisch heißt das, dass die Beschäftigten dort rund 300 Euro weniger verdienen, nämlich beispielsweise 1478 Euro brutto bei einer 40-Stunden-Woche und für eine besonders qualifizierte Fachkraft in Vollzeit 1800 Euro brutto. „Und das bei schlechteren Arbeitsbedingungen“, wie Christiane Grünwald betont. Sie ist Mitglied im Betriebsrat und in der Tarifkommission. „Wir wollen endlich eine Angleichung an die Einkommen unserer Kollegen, meinetwegen eine langsame, wir sind ja bescheiden.“

Aber klar ist auch, sagt Christiane Grünwald: „Eine weitere Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für ein paar Euro mehr, die die Geschäftsführung angeboten hat, nehmen wir bestimmt nicht freiwillig hin. Dafür stehen wir hier vor den Häusern und halten Kopf und Kragen hin. Ich hab keine Angst, vor nichts und niemandem.“

Für die Altenpflegerin Manuela Pohl, die auch zum Betriebsrat gehört, wären die drohenden Teildienste am schlimmsten, und wohl nicht nur für sie. ver.di fordert deshalb neben dem Angleichen der Einkommen unter anderem vernünftige Arbeitszeitregelungen, keine Streichung oder Reduzierung der Zulagen für Wechselschichten und Nachtschichten und 30 Tage Urlaub für alle.

ver.di-Verhandlungsführerin Meike Jäger sagt klipp und klar: „Es geht uns um einen Tarifvertrag. Und bis wir den haben, halten wir durch. Die Forderungen der Beschäftigten sind berechtigt, da lassen wir es nicht zu, dass ihre Interessen und die der Heimbewohner und -bewohnerinnen gegeneinander ausgespielt werden.“ ver.di hat der Geschäftsleitung eine Notdienstverordnung angeboten, die die Geschäftsführung bis zum Mittag des 19. August nicht akzeptiert hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte das Unternehmen einige freiberufliche Pflegekräfte und Leiharbeiter/innen eingesetzt.

„Wir haben bisher viel mehr Zuspruch zu unserem Streik bekommen, als ich erwartet hatte“, sagt Christiane Grünwald. „Nicht nur von den Kolleginnen und Kollegen, sondern auch von Bewohnern und Angehörigen. Sie sehen ja auch, dass wir unter immer höherem Druck arbeiten und ständig rennen, als wären wir auf der Flucht. Sie erleben mit, dass die Zeit in der Pflege nie reicht, weil wir zu wenige sind, und sagen, es sei gut, dass wir jetzt was für uns durchsetzen wollen.“

Quelle: ver.di Bundesverwaltung
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« Antworten #4 am: 19. August 2011, 13:05 »

Alpenland verweigert Einrichtungen im Ostteil den Tarifvertrag 

Berlin: Drei Pflegeheime im Ostteil Berlins werden ab dem heutigen Donnerstag (18.08.2011) 6:00 Uhr unbefristet bestreikt.

Bei Alpenland Pflegeheime Berlin GmbH&CoKG sind insgesamt ca. 380 Beschäftigte an mehreren Standorten in Berlin tätig. Die Einrichtungen in West-Berlin und auch die Baden-Württemberger Häuser sind tarifgebunden - den Beschäftigen an den drei Standorten im Ostteil Berlins wird seit Jahren der Anschluss an das Tarifniveau ihrer Westkollegen verweigert. Bereits im Dezember 2010 gab es einen Warnstreik in den Ost-Berliner Einrichtungen.

Mit dem unbefristeten Streik wollen die Beschäftigten ihren Arbeitgeber nun dazu bringen, ihre Forderungen zu akzeptieren und einen ordentlichen Tarifvertrag abzuschließen. „Für uns ist es völlig unverständlich, warum Alpenland den Abschluss eines Tarifvertrages blockiert. Schließlich gibt es ein Gerichtsurteil, dass Tarifverträge immer als wirtschaftlich zu betrachten und über die Pflegesätze zu refinanzieren sind“, so die ver.di-Verhandlungsführerin Meike Jäger. Insofern sei es nicht nachvollziehbar, warum für die Beschäftigten in Marzahn-Hellersdorf (Ostteil) nicht ebenso wie für ihre Kolleginnen und Kollegen in Steglitz-Zehlendorf (Westteil) ein Tarifvertrag vereinbart wird.

Zum Auftakt des Streiks war die Beteiligung aus der Frühschicht in allen drei Häusern schon gut. Der Spätdienst trifft bei „Schichtwechsel“ noch dazu. Die Kolleginnen und Kollegen sind fest entschlossen, das durchzustehen. „Wir haben die Schnauze voll. Wir machen gute Arbeit und wollen dafür gutes Geld“ vermittelte ein Streikteilnehmer die Stimmung unter den Kolleginnen und Kollegen. Erste Solidaritätserklärungen kamen gut an bei den Streikenden, die sich den ersten Durchsetzungsstreik in Berliner Pflegeheimen vorgenommen haben. 

Quelle: ver.di Bundesverwaltung bzw. ver.di Berlin-Brandenburg - Presseerklärung
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« Antworten #3 am: 07. Oktober 2009, 19:01 »

Schikane. Nichts als Schikane

Altenheimbetreiber Alpenland setzt auf Einschüchterung und beschäftigt Gerichte – ver.di: Notfalls Arbeitskampf ausdehnen

Als Lilly* das Schreiben in den Händen hält, traut sie ihren Augen nicht. Sie ist von ihrem Arbeitgeber einiges gewohnt. Aber dass er eine fristlose Kündigung androht? An diesem Nachmittag sieht sie noch einmal in ihr Postfach. Glück gehabt. Damit sieht sie das Schreiben rechtzeitig und der Betriebsrat kann – mit Unterstützung von ver.di - innerhalb der Drei-Tages-Frist reagieren. Die Kündigungsandrohung wurde damit begründet, dass die Staatsanwaltschaft gegen Lilly ermittelt. Genauer: Die Staatsanwaltschaft muss ermitteln, denn ihr Arbeitgeber hat die 33 Jahre alte Altenpflegerin aus zweifelhaften Gründen angezeigt. Dass die Staatsanwaltschaft diesem Vorwurf nachgeht, weil sie ihm nachgehen muss, nimmt der Arbeitgeber zum Anlass, beim Betriebsrat die Zustimmung zur Kündigung zu verlangen. Der Betriebsrat hat der Kündigung übrigens nicht zugestimmt.

Lilly ist nicht die Einzige, die in die Schusslinie des Altenheim-Betreibers Alpenland geraten ist. Auch Eva*, Lillys Kollegin einer anderen Alpenland-Einrichtung, muss sich wehren. Auch hier sind die Gründe an den Haaren herbeigezogen, irgendwie zusammengezimmert. Offenbar geht es Alpenland nicht darum, bei einem möglichen Gerichtsverfahren Recht zu bekommen. „Es geht um Einschüchterung“, mutmaßt Günter Busch vom ver.di-Landesbezirk Baden-Württemberg. Die Unternehmensleitung setzt offenbar vieles daran, kritische Betriebsräte kalt zu stellen. Derweil hat sie bei den laufenden Tarifverhandlungen nur ein Ziel: Die Löhne zu senken. „Beides wird Alpenland nicht schaffen“, ist sich Busch sicher.

Es war nicht immer so bei Alpenland, dem Unternehmen mit Sitz im bayerischen Sonthofen. Alpenland, das Haus für Betreuung und Pflege, wie es sich selbst nennt, führt Altenheime. Vorrangig in Baden-Württemberg, aber auch in Berlin gibt es Einrichtungen dieses Unternehmens. Noch vor einigen Jahren wollte Alpenland vor allem mit Qualität glänzen – mit überdurchschnittlicher Qualität. Auch heute steht dies noch auf dem Papier, doch inzwischen wechselte mehrfach die Geschäftsführung, auch Personal wurde abgebaut.

Nicht mit und nicht ohne Koch
Derzeit fungiert Jürgen von Wascinski als Prokurist von Alpenland. Vor einigen Jahren war er bei der Charité in Berlin, soll dabei aber keine glückliche Hand im Umgang mit Menschen bewiesen und zur Verunsicherung vieler Mitarbeiter beigetragen haben, heißt es in Medienberichten (FTD). Auch Rechtsanwalt Franz-Michael Koch war bei der Charité, allerdings einige Jahre zuvor. Koch fungierte zwischen 1993 und 1998 als Justiziar der Charité, nun berät er Alpenland. Wobei die Beratung weit geht – bis hin zu den Tarifverhandlungen. Besser: Ohne Koch scheint bei Alpenland gar nichts zu gehen. Und mit Koch auch nicht. Die Tarifverhandlungen für die knapp 500 Beschäftigten, die bei den acht Alpenland-Einrichtungen in Baden-Württemberg arbeiten, treten seit Monaten auf der Stelle. ver.di will bei den Tarifverhandlungen durchsetzen, dass die Beschäftigten Anschluss halten an die Tarife des öffentlichen Dienstes.

Alpenland dagegen hat nur eines im Sinn: Dem Unternehmen ist das derzeitige Tarifniveau zu hoch. Die Beschäftigten sollen für weniger Geld länger arbeiten. Monatelang pochte Alpenland auf einen Notlagentarifvertrag. Inzwischen machte das Unternehmen eine Kehrtwendung: Obwohl ver.di bereit ist, auch eine Notlagenregelung zu verhandeln, hat das Unternehmen bisher noch immer nicht den externen unabhängigen Gutachter mit der Prüfung der Wirtschaftsunterlagen beauftragt. Die Kosten hierfür müsste Alpenland übernehmen.

Ein weiteres Angebot von Alpenland kam ins Spiel. Die Beschäftigen sollen für drei Jahre 40 Stunden statt 38,5 Stunden arbeiten, weniger Weihnachtsgeld bekommen, und die Vorteilsregelung, dass die Beschäftigten Heiligabend und Silvester unter Fortzahlung der Vergütung freigestellt werden sollen, soll entfallen. Wohl bemerkt: Nach dem „Angebot“ von Alpenland soll das gelten, ohne dass das Unternehmen seine Notlage vor einem unabhängigen Prüfer ausbreitet. Statt alles dafür zu tun, dass die Tarifverhandlungen endlich vorankommen, hat sich Anwalt Koch darauf verlegt, kiloweise Papiere zu produzieren: Schriftsatz folgt Schriftsatz. Tarifverhandlungen werden zudem immer wieder verschoben und an neue Bedingungen geknüpft.

Im Frühjahr wurde es ver.di zu bunt. In Betriebsversammlungen wurden die Beschäftigten über die Tarifsituation informiert. Und es wurde gestreikt. In der Alpenland-Einrichtung in Sulz am Neckar dauerte der Streik exakt eine Stunde. Es sollte nur eine Warnung sein. Deshalb war zuvor ein Notdienst organisiert worden. Keine der Seniorinnen, keiner der Senioren sollten unter der Auseinandersetzung leiden. Doch seither wurde die Lage noch bizarrer: Der Arbeitgeber organisiert Aussperrungen, ver.di-Vertreter erhielten Hausverbote, Betriebsräte werden schikaniert. Anwälte müssen Beschäftigten und Betriebsräten zu ihrem Recht verhelfen.

Unhaltbare Kündigungen, dubiose Strafanzeigen
Unhaltbare Kündigungsgründe, dubiose Strafanzeigen – Alpenland setzt alles daran, nicht nur ver.di, sondern Staatsanwaltschaften und Gerichte zu beschäftigten. Auf Kosten der Steuerzahler. Da werden einer Betriebsrätin Behauptungen untergeschoben und daraus wird ein Prozessbetrug konstruiert. Fast überflüssig zu erwähnen, dass Alpenland bisher in allen wesentlichen Fragen vor dem Gericht kläglich scheiterte. Weiter wird ver.di mit Klagen gedroht und der Druck auf Betriebsräte hört nicht auf. Betriebsratswahlen geraten zu juristischen Haarspaltereien.

„Wer sich wehrt, wird sofort angegangen“, weiß Hannelore Herrmann vom ver.di-Landesbezirk Baden-Württemberg. Vor allem, wenn es sich um ver.di-Mitglieder handelt. Weit lieber als ver.di sähe Alpenland, sprich Anwalt Koch, wohl eine gelbe Gewerkschaft im Haus. Doch all die Mühen, ver.di herauszudrängen, all die Förderung des arbeitgeberfreundlichen „DHV – die Berufsgewerkschaft“, wie sich die gelbe Gewerkschaft nennt, hatten keinen Erfolg. Bei der neuen Wahl errang ver.di alle Sitze des Betriebsrates in Schwenningen.

Weder ver.di noch die Beschäftigen wollen sich diesem Druck beugen. Zu viel steht auf dem Spiel: Es geht um die Arbeitsbedingungen und die Einkommen von knapp 500 Beschäftigten.

Wenn Alpenland nicht einlenkt, wird ver.di die Streiks weiter ausdehnen.
Derzeit sieht es danach aus, als ob Alpenland, besser Anwalt Koch, ein Exempel statuieren will: Offenbar sollen die Beschäftigten aus schierer Angst auf ihre Rechte verzichten. Ohne eine wirksame Interessenvertretung kann dann Alpenland nach Gutdünken schalten und walten. So mag das Kalkül von Alpenland aussehen. Dafür ist das Unternehmen offenbar bereit, Anwalt Koch teuer zu bezahlen. Zumal Beobachter mutmaßen, dass der Anwalt für die von ihm ausgegebene harte Linie inzwischen vermutlich mehr Honorar in Rechnung gestellt hat, als eine saftige Lohnerhöhung der Beschäftigten verschlungen hätte.

Hinzu kommt: Als Folge der Kündigungsversuche, der haltlosen Anschuldigungen, des Drucks, den der Arbeitgeber nicht müde wird, auf die Beschäftigten auszuüben, hat sich auch das Klima in den Einrichtungen deutlich verschlechtert. Das entgeht auch den Angehörigen und den Pflegebedürftigen nicht. Mit Sorge sehen die Beschäftigten, dass der Ruf von Alpenland leidet – als Ergebnis einer zweifelhafter Unternehmenspolitik gegenüber ihren Beschäftigten. Und das in einer Branche, für die qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das wichtigste Pfund sind.

*Namen geändert

Quelle: ver.di - InfoPost Altenpflege 108/09
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« Antworten #2 am: 06. August 2009, 15:39 »

Alpenland lässt ver.di Sekretär durch Polizei entfernen und betreibt Kündigung einer Betriebsratsvorsitzenden

In der Tarifauseinandersetzung mit dem Unternehmen Alpenland, einer Betriebsgesellschaft für Pflege- und Altenheime mit Sitz in Sonthofen, hat sich die Situation nochmals zugespitzt.

In der Betriebsstätte in Öhringen waren die Beschäftigten heute Morgen zu einer Betriebsversammlung auf Veranlassung des Arbeitgebers eingeladen. Nachdem Betriebsverfassungsgesetz kann nur der Betriebsrat einladen und sind im Betrieb vertretene Gewerkschaften teilnahmeberechtigt. Für ver.di sollte ein Gewerkschaftssekretär teilnehmen, um in der Versammlung die Positionen der Beschäftigten zu vertreten. Der Arbeitgeber untersagte daraufhin ver.di den Zutritt.

Den zuständigen Gewerkschaftssekretär Anton-Eugen Schmid ließ Alpenland durch die Polizei vom Betriebsgelände entfernen.

Schmid bezeichnete diesen Vorgang als "Provokation". ver.di überlegt sich, erneut rechtliche Schritte einzuleiten. Alpenland hatte in den vergangenen Monaten mehrmals rechtliche Auseinandersetzungen mit ver.di geführt und jeweils in allen Punkten vor Gericht verloren. Schmid: "Wir lassen die Beschäftigten nicht mit diesem Arbeitgeber alleine. Alpenland kann sicher sein, dass ver.di keine Ruhe geben wird, bis wieder Vernunft das Handeln dieses Arbeitgebers bestimmt."

In der Einrichtung in Sulz betreibt Alpenland die Kündigung der örtlichen Betriebsratsvorsitzenden. Die Kollegin ist zugleich Mitglied in der ver.di Tarifkommission. ver.di vermutet, dass sie allein deshalb gekündigt werden soll. Alpenland begründet dieses Vorgehen damit, dass die Betriebsratsvorsitzende widerrechtlich und in betrügerischer Absicht Betriebsratsschulungen besucht und damit einen Vermögensschaden beim Arbeitgeber verursacht habe.

ver.di bestreitet dies vehement: Der Betriebsrat habe den Arbeitgeber sowohl über die zeitliche Lage und den Inhalt der Schulungsmaßnahmen rechtzeitig unterrichtet.

Jürgen Lippl, zuständiger ver.di Sekretär: "Wenn ein Arbeitgeber mitten in einer Tarifauseinandersetzung wegen eines solchen Sachverhaltes Strafantrag stellt und die fristlose Kündigung der Betriebsratsvorsitzenden betreibt, so kann man sich kaum des Eindrucks erwehren, dass es in erster Linie darum geht, eine unbequeme Mitarbeiterin loszuwerden und die restliche Belegschaft dadurch einzuschüchtern."

Die Altenheimkette betreibt in Baden-Württemberg acht Einrichtungen. Seit November 2005 haben die Beschäftigten von Alpenland keine Lohnerhöhung mehr bekommen. ver.di fordert rückwirkend ab 1. April 2008 eine Lohnerhöhung von 8 Prozent und für das Jahr 2009 eine Lohnerhöhung von 5 Prozent, um annähernd einen Anschluss an den öffentlichen Dienst zu erreichen.

Der Arbeitgeber hat bislang kein Angebot vorlegt und die für Freitag geplanten Verhandlungen abgesagt. In zwei Einrichtungen von Alpenland fanden am 7. Mai 2009 und am 10. Juni 2009 kurzfristige Warnstreiks statt.

Das Unternehmen schreckte dabei nicht davor zurück, seine Beschäftigten einzuschüchtern, Streikende auszusperren und rechtlich zu belangen.

Quelle: ver.di, Presseinfo vom 06.08.2009



Fernsehbeitrag des Südwestrundfunks (SWR) vom 3. August 2009 (ab Minute 2:41):

http://www.swr.de/bw-aktuell/-/id=98428/did=5031928/pv=video/gp1=5208068/nid=98428/army0d/index.html
« Letzte Änderung: 07. August 2009, 00:29 von admin » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 30. Juli 2009, 12:52 »

Zitat von: offene eMail an "ALPENLAND"
"Die Mitarbeiter sind der wichtigste Erfolgsfaktor eines Unternehmens"


Sehr geehrte Frau Conle,

was bedeutet die oben stehende Aussage? Auf der einen Seite natürlich, dass ein Unternehmen nur erfolgreich sein kann, wenn die Mitarbeiter gute Arbeit leisten, und dass man deshalb viel Wert auf qualifizierte Beschäftigte legen muss. Auf der anderen Seite bedeutet dieser Satz aber auch, dass man als Arbeitgeber seine Angestellten gut zu behandeln und ihnen gute Arbeitsbedingungen schaffen muss ==> damit sie dauerhaft gute Arbeit leisten können. Nur so ist der für den Erfolg wichtige Faktor Motivation zu erreichen.

Die BewohnerInnen Ihrer Einrichtungen und deren Angehörigen können für das monatlich in Ihr Unternehmen "investierte" Geld eine gute Pflege und Versorgung erwarten. Das gelingt am ehesten durch gute, qualifizierte und motivierte Pflegekräfte.

Auf Ihren Internetseiten ist recht groß zu lesen: "Mit unserem Engagement stehen wir für mehr Menschlichkeit." Wenn Ihr Leitsatz ernst genommen werden soll, muss er gleichsam für BewohnerInnen Ihrer Einrichtungen, wie auch für Ihre MitarbeiterInnen gelten!

Verschiedenen Medienberichten ist zu entnehmen, dass Ihnen Ihr Leitsatz vielleicht etwas in Vergessenheit geraten sein könnte. Die schon länger andauernde Auseinandersetzung mit dem "wichtigsten Erfolgsfaktor Ihres Unternehmens" schwächt Ihre Position am Markt und gefährdet langfristig den Ruf Ihrer Einrichtungen!

Aufgrund der demografischen Entwicklung werden wir künftig immer mehr pflegebedürftige Menschen haben. Wir haben aber bereits heute einen sich verschärfenden Wettbewerb - den Sie sicherlich längst zu spüren bekommen haben. Nur diejenigen, die im sozialen Bereich mit vorgelebter sozialer Kompetenz und in der Öffentlichkeit deutlich wahrnehmbarem Verantwortungsbewußtsein überzeugen können, werden sich gegenüber Wettbewerbern durchsetzen.

Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen das gelingen möge ...

 
Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Leopold c/o SHG
Ehrenamtliche in der Heimmitwirkung


... siehe auch Forum ProPflege ...
« Letzte Änderung: 30. Juli 2009, 13:13 von admin » Gespeichert

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« am: 29. Juli 2009, 14:26 »

    ALPENLAND - Pflege-MitarbeiterInnen kämpfen für gerechten Lohn

    In der Tarifauseinandersetzung mit dem Unternehmen ALPENLAND, einer Betriebsgesellschaft für Pflege- und Altenheime mit Sitz in Sonthofen, spitzt sich die Situation immer mehr zu, berichtet ver.di. Die Altenheimkette betreibt in Baden-Württemberg acht Einrichtungen.

    Seit November 2005 haben die Beschäftigten von ALPENLAND keine Lohnerhöhung mehr bekommen. ver.di fordert rückwirkend ab 1. April 2008 eine Lohnerhöhung von 8 Prozent und für das Jahr 2009 eine Lohnerhöhung von 5 Prozent, um annähernd einen Anschluss an den öffentlichen Dienst zu erreichen. Der Arbeitgeber hat bislang kein Angebot vorgelegt.

    In zwei Einrichtungen von ALPENLAND fanden am 7. Mai 2009 und am 10. Juni 2009 kurzfristige Warnstreiks statt.

    Das Unternehmen schreckte dabei nicht davor zurück, seine Beschäftigten einzuschüchtern, Streikende auszusperren und mit arbeitsrechtlichen Sanktionen zu bedrohen. Nun hat ALPENLAND gegen drei Streikteilnehmerinnen wegen angeblich nicht korrekt ausgefüllter Arbeitszeitnachweise Strafanzeige gestellt.

    Quelle: http://gesundheit-soziales.bawue.verdi.de/tarifinfos/alpenland



    Verschiedene Medien haben berichtet, z.B.:




    Als Ursache von Mißständen in Pflegeheimen werden oftmals die nicht ausreichende Anzahl von qualifiziertem Personal sowie die Überforderung und Demotivation der Pflegekräfte genannt.

    Wer die PflegerInnen von ALPENLAND unterstützen möchte, kann sich als Zeichen der Solidarität die Word-Datei hier herunterladen und an das Unternehmen senden.

    * 090724_Hintergrund.pdf (74.42 KB - runtergeladen 830 Mal.)
    * 090507_Arbg-info_Warnstreik.pdf (689.98 KB - runtergeladen 790 Mal.)
    * 090727_Solierklaerung.doc (30.5 KB - runtergeladen 1047 Mal.)
    « Letzte Änderung: 29. Juli 2009, 14:39 von admin » Gespeichert

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