Auch Helfer brauchen Hilfe - Berliner Gesundheitspreis 2010Nach wie vor kümmern sich in Deutschland vor allem Familienmitglieder um pflegebedürftige Angehörige. Ohne diese pflegenden Verwandten, Nachbarn und Freunde kann eine am Bedarf orientierte häusliche Pflege auch künftig kaum sichergestellt werden. Aber auch die Helfer brauchen mitunter Hilfe. Deshalb sucht der Berliner Gesundheitspreis, den der AOK-Bundesverband, die AOK Berlin-Brandenburg und die Ärztekammer Berlin gemeinsam vergeben, bundesweit nach innovativen Projekten, die pflegende Angehörige unterstützen.
Bis zum 31. Mai 2010 können sich Institutionen
bewerben, die eine gesundheitliche Entlastung für diese Personengruppe bieten und den Pflegenden helfen, Pflege, Beruf und soziales Leben besser vereinbaren zu können. Dabei ist nicht nur an Menschen gedacht, die ihre älteren Angehörigen pflegen, sondern auch an Eltern mit langzeit-pflegebedürftigen Kindern. Den mit 50.000 Euro dotierten Berliner Gesundheitspreis gibt es seit 1995.
Die Auswirkungen der Pflege auf die auf die Situation der helfenden Angehörigen können erheblich sein und sich in nachhaltigen Beeinträchtigungen von Gesundheit und Lebensqualität, sozialer Isolation, familiären Konflikten und finanziellen Problemen niederschlagen. Hinzu kommen weitere Faktoren wie fehlende Informationen über entlastende und unterstützende Dienste , die Tendenz zur Selbstüberforderung, das Problem von Gewalt in der häuslichen Pflege sowie eine mangelnde Wahrnehmung der Situation pflegender Angehöriger durch Politik und Öffentlichkeit. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass pflegende Angehörige einen großen Veränderungsbedarf sehen und sich vor allem einen Abbau bürokratischer Hürden, mehr Freizeit und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege wünschen.
Bundesweiter Ideenwettbewerb
Der Berliner Gesundheitspreis ist ein bundesweiter Ideenwettbewerb von AOK-Bundesverband, Ärztekammer Berlin und AOK Berlin-Brandenburg - die Gesundheitskasse. Der Wettbewerb widmet sich jeweils einem ausgewählten Thema, das eine besondere Bedeutung für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung hat. Gesucht werden innovative, praxiserprobte Projekte, Modelle oder zukunftsweisende Versorgungskonzepte, die zur Verbesserung von Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen beitragen können.
Infoflyer zum Berliner Gesundheitspreis 2010BGP 2010 - Teilnahmeschein zur BewerbungBGP 2010 - Gliederungsschema Bewerbung Auswahlverfahren:Die Entscheidung über die Preisträger trifft eine unabhängige Jury. Es werden Preise im Gesamtvolumen von 50.000 Euro vergeben: Für den ersten Preis 25.000 Euro, den zweiten Preis 15.000 Euro und für den dritten Preis 10.000 Euro. Gegen Entscheidungen der Veranstalter und der Jury ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Mitarbeiter der Veranstalter sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
Mitglieder der Jury:
* Dr. Hannelie Döhner
Leiterin des Arbeitsschwerpunktes Sozialgerontologie,
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
* Rosemarie Drenhaus-Wagner
Erste Vorsitzende der Alzheimer-Angehörigen-Initiative, Berlin
* Dr. Volker Hansen
Verwaltungsratmitglied der AOK Berlin-Brandenburg
* Dr. med. Günther Jonitz
Präsident der Ärztekammer Berlin
* Susanne Kahl-Passoth
Direktorin des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg - schlesische Oberlausitz e.V.,
Betreiber der Beratungsstelle "Pflege in Not"
* Prof. Dr. Adelheid Kulmey
Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie am Zentrum für Human- und
Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin
* Hilde Mattheis
Mitglied des Deutschen Bundestages und
pflegepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
* Fritz Schösser
Alternierender Aufsichtsratsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes
* Wolfgang Zöller
Mitglied des Deutschen Bundestages und Patientenbeauftragter
der Bundesregierung
* Willi Zylajew
Mitglied des Deutschen Bundestages und pflegepolitischer Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Quelle: http://www.aok-bv.de/aok/termine/preis/index.html