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News: BGH stärkt Verbraucherrechte von Pflegeheimbewohnern

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Autor Thema: PERSONAL: Politik verschläft Pflegepersonalmangel  (Gelesen 8150 mal)
admin
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« Antworten #3 am: 22. April 2010, 10:28 »

Pflegekräfte braucht das Land

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk fordert Ausbildungs- und Einstellungsoffensive

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk versteht sich als Lobby für pflegebedürftige Menschen und ist daher in vielfältiger Weise aktiv, um die Pflege-Rahmenbedingungen in den Pflegeeinrichtungen (Heimen) und Krankenhäusern verbessern zu helfen. Neben der Forderung, den Grundsatz „ambulant vor stationär“ durch Stärkung der Angehörigenrechte bzw. der Ausweitung der finanziellen Leistungen zur Geltung zu verhelfen, wird eine Behebung des Pflegenotstandes im gesamten Gesundheits- und Pflegesystem als dringlich erachtet.

Allein in den letzten 20 Jahren sind in den Krankenhäusern mindestens 70.000 Pflegekräftestellen abgebaut worden, obwohl die Aufgaben und die Arbeitsverdichtungen für die Pflege deutlich zugenommen haben. In den Pflegeeinrichtungen hat die Personalnot ein Ausmaß erreicht, dass nur noch als katastrophal bezeichnet werden kann.

Der Personalmangel liegt bei etwa 20%!
Dies ist ein Fehlbedarf, der nur noch pflegerische Dienstleistungen mit Ausnahmecharakter und entsprechenden Lücken zulässt. Die Bezeichnung „Minutenpflege“ gehört mittlerweile schon zum allgemeinen Sprachgebrauch. Die allseits erwartete gute / angemessene Pflege ist nur noch mit Einschränkungen möglich.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist daher mit dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe und dem Deutschen Pflegerat der Meinung, dass dringend Maßnahmen getroffen werden müssen, die geeignet sind, den Pflegenotstand schnellstmöglich abzumildern bzw. zu beseitigen. Dabei müssen Personalbemessungssysteme geschaffen werden, mit deren Hilfe die Pflegeerfordernisse klar verdeutlicht werden können. Es muss endlich Schluss sein damit, die Pflegestellendotierung als reinen Kostenfaktor anzusehen.

Aktionen, die Billiglöhne für die Pflegebranche oder gar eine Greencard für ausländische Hilfskräfte einfordern, können nicht ernstlich als Lösung angesehen werden. Solche Maßnahmen erscheinen eher geeignet, die Pflegebedingungen weiter verschlechtern zu helfen. Es muss nämlich an dem Grundsatz festgehalten werden, dass in der professionellen Pflege mehr geeignete und ausreichend qualifizierte Fachkräfte benötigt werden. Diese können durchaus auf dem deutschen Gesundheits- und Pflegemarkt rekrutiert werden. Es müssen nur die richtigen Ausbildungs- und Einstellungsmaßnahmen getroffen werden. Pflege muss als wertvolle Dienstleistung am Menschen deutlich mehr Wertschätzung und Anerkennung erfahren, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk wiederholt damit ähnliche Erklärungen aus jüngster Zeit und fordert erneut von den politisch Verantwortlichen geeignete Reformmaßnahmen – jetzt und überall!

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk versteht sich als Lobby (Interessenvertretung) für pflegebedürftige und behinderte Menschen (Patienten) bzw. ihrer Rechtsvertreter / (pflegenden) Angehörigen und ist bei Bedarf um Beratung und Hilfe bemüht. Dabei nimmt die Selbsthilfe einen herausragenden Stellenwert ein. Die Unterstützung bzw. Veranlassung von entsprechenden Selbsthilfeaktivitäten, z.B. regelmäßige Pflegetreffs, Gesprächskreise und sonstige Gruppentreffen, ist eine wichtige Aufgabe. Dabei stellt das Netzwerk seine Aktivitäten vor allem auf die Bedürfnisse der dementiell erkrankten Personen (= geriatrische Einschränkungen) ab.

Quelle: http://www.openpr.de/news/420558.html - www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de



VERANSTALTUNGS-HINWEIS:

Pflegetreff am 27.04.2010 in Neuss mit dem Thema:

Welche Pflege wollen wir (uns leisten)?


=> siehe http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=1277.0
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« Antworten #2 am: 21. April 2010, 14:12 »

DBfK kritisiert Forderung nach Greencard in der Pflege:
vor allem schlechte Arbeitsbedingungen verursachen Fachkräftemangel


Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) wendet sich entschieden gegen die Forderung nach einer Greencard für ausländische Pflegefachkräfte. „Hier fordern ausgerechnet diejenigen  einen neuen politischen Schnellschuss, die die Ursachen für den Fachkräftemangel in der Altenpflege mit zu verantworten haben“, sagt Johanna Knüppel, Referentin des DBfK.

„Anstatt nach Einwanderung aus dem Ausland zu rufen müssen die Arbeitsplätze in der Pflege in Deutschland konkurrenzfähig gemacht werden. Bei schneller, konsequenter und spürbarer Verbesserung der Rahmenbedingungen ließe sich auch im eigenen Land eine große Reserve ausgebildeter Pflegefachkräfte erschließen. Denn wir haben keinen Mangel an Pflegefachkräften, sondern einen Mangel an Pflegefachkräften, die in der Pflege arbeiten wollen.“ Die gestern veröffentlichte Forderung des Arbeitgeberverbands Pflege nach einer Greencard werde den Personalmangel nicht lösen.

Völlig inakzeptabel für den DBfK sei, dass Sprachkenntnisse nach Auffassung des Arbeitgeberverbandes nicht so wichtig seien.
Damit werden die pflegebedürftigen Menschen reduziert auf rein körperliche Bedürfnisse. Die Kommunikation und  Beziehung als zentrales Element und Grundlage einer guten Pflege werde damit zur Disposition gestellt, so Knüppel weiter.

Die Gründe, warum immer weniger junge Menschen einen Pflegeberuf in Betracht ziehen und ausgebildete Pflegefachkräfte ihn verlassen sind zu einem großen Teil hausgemacht. Politische Fehlsteuerung, aber auch die Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen durch die Arbeitgeber haben zu hohen und krankmachenden Arbeitsbelastungen, unattraktiven Rahmenbedingungen und geringer Wertschätzung der Leistung der Pflegenden geführt. Nicht zuletzt durch Personalabbau, Tarifausstieg und Dumpinglöhne hat man die Pflegekräfte verschlissen und um jeden Preis versucht, auch noch die kleinste Effizienzreserve zu erschließen.

Die Arbeitgeber werden nun von der selbst kreierten Realität eingeholt. Pflegende wehren sich – schlicht und einfach durch Verweigerung. Immer weniger von ihnen sind bereit, unter solchen Bedingungen zu arbeiten. Noch mehr werden in naher Zukunft aussteigen. Und dies spricht sich herum, innerhalb und außerhalb der Branche.

Die Aussicht auf frühzeitige berufsbedingte Gesundheitsschädigung, geringe Karriereaussichten, unangemessene Vergütung bei einem Maximum an Anforderung in pflegerischen Berufen ist nicht gerade motivierend für Schulabgänger. Und wenn die Arbeitgeber in der Pflegebranche glauben, im Ausland warteten qualifizierte Pflegekräfte nur darauf, nach Deutschland gerufen zu werden, ist dies ein Trugschluss.

Wer in der Ukraine, Russland, aber auch in Asien oder Afrika eine Pflegeausbildung (in der Regel akademisch) absolviert hat und mobil ist, wandert an Deutschland vorbei in solche Länder, die angemessene Bedingungen bieten: die Schweiz, Skandinavien, USA und Australien. Zumal man dort den sich abzeichnenden Fachkräftemangel frühzeitig erkannt und Maßnahmen eingeleitet hat.

Quelle: www.dbfk.de - Pressemitteilung vom 20.04.2010
« Letzte Änderung: 21. April 2010, 14:15 von admin » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 20. April 2010, 22:26 »

ver.di lehnt „Greencard“ für Pflegefachkräfte ab

Als „völlig abwegig“ hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Forderung des Arbeitgeberverbands Pflege nach einer Greencard für Pflegefachkräfte bezeichnet. „Der Fachkräftemangel in der Pflege lässt sich ganz einfach beheben: mit vernünftigen Löhnen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke. Die Forderung der Arbeitgeber nach einer Greencard solle nur von hausgemachten Problemen ablenken. „Wer Tarifdumping sät, wird Fachkräftemangel ernten“, stellte Paschke fest.

Die Arbeitgeber hatten zum Wochenbeginn die Einführung einer so genannten Greencard für den ungehinderten Zuzug von Pflegekräften aus Nicht-EU-Staaten gefordert, weil in bestimmten Regionen Deutschlands bereits ein Fachkräftemangel herrsche. Dafür sei nicht nur die alternde Gesellschaft verantwortlich, sondern auch die zunehmende Abwanderung von Fachkräften zum Beispiel in die Schweiz, wo bessere Lohn- und Rahmenbedingungen herrschten.

Angesichts der guten Gewinnsituation der Mitgliedsunternehmen im Arbeitgeberverband Pflege empfahl ver.di-Bundesvorstandsmitglied Paschke, „nicht den Beschäftigten, sondern ausnahmsweise den Anteilseignern, Aktionären oder Gesellschaftern in die Tasche zu greifen und Arbeits- sowie Entlohnungsbedingungen zu schaffen, die in Westeuropa konkurrenzfähig“ seien. Während die Arbeitgeber über den Fachkräftemangel lamentierten, erhielten selbst examinierte Altenpflegerinnen und -pfleger nach ihrer Ausbildung nur Zeit- oder Teilzeitverträge. Kaum jemand schaffe es nach der Ausbildung, ein tarifvertraglich abgesichertes Arbeitsverhältnis zu finden. Paschke: „Stellenweise kommen unsere Kolleginnen und Kollegen nur noch bei niedrig zahlenden Leiharbeitsfirmen unter, die im Auftrag der Arbeitgeber Tarifdumping betreiben.“

Paschke erinnerte daran, dass ein höherer Mindestlohn für die Pflegebranche maßgeblich vom Arbeitgeberverband Pflege verhindert worden war. „Offenbar wollen sich die Arbeitgeber nun ihre Gewinne durch die Ausbeutung schlecht entlohnter Zuwanderer langfristig absichern lassen. Diese Rechnung wird nicht aufgehen“, sagte Paschke.

Quelle: https://presse.verdi.de/-/XVR - Presse-Mitteilung vom 19.04.2010
« Letzte Änderung: 20. April 2010, 22:28 von admin » Gespeichert

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« am: 09. April 2010, 00:32 »

Politik verschläft Pflegepersonalmangel
DPR Presseinformation

Mit großer Sorge beobachtet der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR), dass im Bundesministerium für Gesundheit der existierende und sich perspektivisch verschärfende Personalmangel im Gesundheitswesen ausschließlich als Mangel an Ärzten wahrgenommen wird. ,Unbemerkt von der Öffentlichkeit und ignoriert von Trägern und Politik entsteht gerade eine riesige Lücke zwischen Angebot und Nachfrage an Pflegefachkräften,‘ sagt Andreas Westerfellhaus, Präsident des DPR. Nach seinem Amtsantritt hatte der Bundesgesundheitsminister noch betont, kein Minister ausschließlich für die Ärzte sein zu wollen, sondern alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen als Leistungserbringer im Blick zu haben.

Für die Pflegeberufe drängt sich allerdings durch die bisherigen Verlautbarungen mehr und mehr der Eindruck auf, dass Herrn Röslers Augenmerk sich doch vorrangig auf die Belange der Ärzte konzentriert, so Westerfellhaus weiter. Denn das BMG befasst sich bisher nur mit Fragen zu zusätzlichen Arztstellen, besserer Bezahlung und Ausbildung der Ärzte.Der politisch gewollte Spardruck hat zu Fehlanreizen und Fehlsteuerung in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen und zu einer verfehlten Personalplanung und –entwicklung insbesondere bei den Pflegeberufen geführt.

Während die Zahl von Ärzten ständig ansteigt, sinkt in Krankenhäusern die Zahl der Pflegefachkräfte weiter und entwickelt sich in der ambulanten Pflege und stationären Altenhilfe ihre Zahl nicht analog zum steigenden Versorgungsbedarf. Verschlimmert wird dies durch einen Abbau an Ausbildungskapazitäten. Ein Indiz für fehlendes Problembewusstsein ist auch die zögerliche Annahme des Förderprogramms für Pflegestellen in den Krankenhäusern.

Der GKV Spitzenverband rechnet für 2009 mit etwa 4.000 beantragten Stellen. GKV und BMG gehen davon aus, dass über die gesamte Laufzeit das Förderprogramm voll genutzt wird. Der DPR hält diese Einschätzung für zu optimistisch.Nach Auffassung des DPR hat die Politik seit mindestens 10 Jahren wegen der ausschließlichen Betrachtung von Personal als Kostenfaktor und dem Pflegesektor als Verschiebebahnhof der Arbeitsmarktpolitik eine große Mitverantwortung bei der Misere der Pflegeberufe.

Pflegende werden ausgebeutet, denn noch nie gab es so wenige Pflegefachkräfte pro Patient bzw. Bewohner unter Berücksichtigung des Unterstützungsbedarfes. Im Krankenhaus ist der Pflegepersonalschlüssel inzwischen niedriger als 1969!

Worte des Bedauerns für die Lage der Pflegenden und der Wertschätzung ihrer Arbeit sind wohlfeil, wenn sie nicht durch Taten untermauert werden. Jede Imagekampagne muss verpuffen, wenn der Arbeitsalltag nicht mehr zu ertragen ist. Denn: wir haben derzeit (noch) keinen Mangel an Pflegefachkräften, sondern einen Mangel an Pflegefachkräften, die bereit sind unter den gegebenen Bedingungen zu arbeiten.Im Krankenhausbereich tragen häufig die Träger und in der ambulanten Pflege und stationären Altenhilfe die Kostenträger die Hauptverantwortung für die schlechte Pflegepersonalausstattung und ihre Folgen für die Versorgung.

Der DPR fordert Bundes- und Landesregierungen auf, endlich die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen. Wer Pflege als Berufswahl wirklich nachhaltig attraktiv machen will, muss in die Arbeitsbedingungen, Personalausstattung, Ausbildung, Aufgabenzuweisung, Karrierechancen und auch die Vergütung der Pflegefachkräfte investieren.

Quelle: http://www.deutscher-pflegerat.de - Presse-Info
« Letzte Änderung: 09. April 2010, 00:33 von admin » Gespeichert

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