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News: BGH stärkt Verbraucherrechte von Pflegeheimbewohnern

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Autor Thema: Kein „Hitze-Frei“ für Pflegebedürftige  (Gelesen 10222 mal)
admin
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« Antworten #2 am: 19. Juli 2022, 00:02 »

Oft kein ausreichender Hitzeschutz im Pflegeheim

Bewohner schwitzen und leiden – trotz sehr hoher Heim- und Investitionskosten

Bremen, 18.07.2022. Durch den Klimawandel werden auch hierzulande die Sommermonate immer heißer. In den nächsten Tagen werden Temperaturen von zum Teil deutlich über 30 Grad erwartet. In der stationären Pflege sind die hohen Temperaturen für bettlägerige, kranke und behinderte Menschen besonders problematisch und können sogar tödlich sein.

Seit Jahren steigen die Temperaturen im Sommer immer stärker an. Und auch die Heimkosten schnellen weiter in die Höhe. Doch die Pflegeeinrichtungen haben oftmals nur unzureichenden Sonnen- und Wärmeschutz. Die effektivste Möglichkeit, grelles Sonnenlicht und damit die Hitze nicht in die Zimmer zu lassen, sind Außenjalousien. Die teuerste Lösung sind Klimaanlagen – die allerdings energiehungrig und umweltunfreundlich sind. Beides ist in vielen Einrichtungen der Langzeitpflege nicht vorhanden – trotz hoher und weiter steigender Heim- und Investitionskosten.

"Besonders ärgerlich sind hohe sogenannte Investitionskosten, weil der zunehmend wichtiger werdende Hitzeschutz, vor allem der einzelnen Bewohnerzimmer, nicht ausreicht oder schlicht nicht vorhanden ist", meint der Bremer BIVA-Regionalbeauftragte Reinhard Leopold. Im bundesweiten Durchschnitt sind es rund 500 Euro, die jeden Monat für Instandhaltung, Bau- bzw. Erwerbskosten, Pachtleistungen sowie die Ausstattung der Gemeinschafts- und Versorgungsräume geleistet werden müssen. In Bremen liegen diese Zusatzkosten im bundesweiten Vergleich unter den höchsten (Quelle: https://www.vdek.com/content/dam/vdeksite/vdek/daten/f_pflegeversicherung/spv_leistungszuschlag_in_eur_2022_saeulen.jpg/_jcr_content/renditions/cq5dam.web.1280.1280.jpeg).

"Es ist nicht hinnehmbar, wenn die pflegebedürftigen Menschen trotz der hohen Zusatzkosten in manchen Einrichtungen weiter unter Hitze leiden müssen oder sogar gesundheitliche Schäden davontragen. Es ist außerdem bedauerlich, dass die erst am 1. Februar 2022 in Kraft getretene neue Bauverordnung zum Bremischen Wohn- und Betreuungsgesetz keine Vorgaben zur klimatechnischen Raumausstattung enthält."




[Veröffentlichungen der Presse-Info >>]

Was das Arbeitsschutzgesetz bei Hitze vorschreibt
[News 20.07.2022 Hitze und Arbeitsschutz - Haufe Online Redaktion >>]

Das Thema Hitze in Pflegeeinrichtungen ist uralt, siehe http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=1355.0 aber leider aktueller denn je:

"Pflegebevollmächtigte fordert Schutzmaßnahmen gegen Hitze"
Quelle: https://www.carevor9.de/care-inside/pflegebevollmaechtigte-fordert-schutzmassnahmen-gegen-hitze
 
=> Leider fordert sie nicht die Heimbetreiber, sondern die Länder auf, "... Geld für Klimaanpassungsmaßnahmen in Heimen zur Verfügung zu stellen."

« Letzte Änderung: 21. August 2022, 23:22 von admin » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 19. August 2012, 19:53 »

Pflegebedürftige Menschen leiden bei Hitze extrem

Kranke und pflegebedürftige Menschen haben bei hohen Temperaturen meist grosse Probleme damit fertig zu werden. Ältere Menschen haben zudem ein vermindertes Durstgefühl und trinken deshalb und auch aus Angst sich einzunässen zu wenig. In Pflegeheimen kommt die Personalknappheit hinzu - die Gefahr der Austrocknung ist dieser Tage für Pflegebedürftige besonders gross.

Was tun bei Sommerhitze?
Hochsommerliche Temperaturen erfordern ein angepasstes Verhalten. Als Hilfestellung hat das Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) Merkblätter erstellt, die Sie im Internet unter http://www.nlga.niedersachsen.de/live/ herunterladen können.

Seit der Hitzewelle im August 2003, bei der nach Untersuchungen einer Versicherungsgesellschaft in Deutschland 3.500 Menschen ums Leben kamen, gibt der Deutsche Wetterdienstes von Mai bis August jeweils [Hitzewarnungen für die Bevölkerung >>] heraus.

Ein spezieller Service mit Wetterwarnungen bietet der DWD ebenfalls an: [Newsletter für Pflegeeinrichtungen >>] und sonstige Institutionen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden. Das Abonnement für Privatpersonen finden Sie unter [Newsletter des DWD >>].
« Letzte Änderung: 03. Juli 2014, 15:42 von admin » Gespeichert

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« am: 09. Juli 2010, 19:02 »

Kein „Hitze-Frei“ für Pflegebedürftige
Bettlägerige Heimbewohner leiden besonders unter hohen Temperaturen


(Bremen, 09.07.2010) Wie warm darf es eigentlich höchstens in den Zimmern von Pflegeeinrichtungen sein? Gibt es eine maximale Temperatur, die als zumutbar gilt? Diese Fragen stellen sich zurzeit viele Pflegebedürftige und deren Angehörige, Betreuer - aber auch Pflegekräfte an ihrem Arbeitsplatz. Die derzeitigen hochsommerlichen Temperaturen lassen in Krankenhäusern und Pflegeheimen die Temperaturanzeigen in die Höhe schnellen. Für Menschen, die krank oder pflegebedürftig im Bett liegen müssen, kann die Hitze unerträglich bis lebensbedrohlich sein.

Das Niedersächsische Sozialministerium empfiehlt aktuell auf seinen Internetseiten: „Per E-Mail-Newsletter können alle Pflegenden Hitzewarnmeldungen des DWD kostenfrei abonnieren. Das vom Land angeregte und vom DWD technisch umgesetzte System ermöglicht eine noch schnellere Warnung sowie eine An- und Abmeldung durch die Nutzer selbst.“ Aber was nützten solch moderne Warnmeldungen, wenn in manchen Pflegeeinrichtungen keine Jalousien, Klimaanlagen oder andere  Möglichkeiten der Temperaturbegrenzung vorhanden sind?

Das Thema ist nicht neu. Und die schlauen Ratschläge, wie man den weiter steigenden Temperaturen am besten begegnen soll, nützen den Leidenden recht wenig. Besonders dann, wenn sie keine Möglichkeit haben den extremen Temperaturen in ihren Zimmern von 27, 30 oder mehr Grad Celsius zu entfliehen.

Dass hohe Temperaturen bei Arbeitskräften zu gesundheitlichen Beanspruchungen und Schädigungen führen können, ist bekannt. Dementsprechend sollen Raumtemperaturen in Arbeitsräumen 26 °C nicht überschreiten, was in Nr. 3.3 der Arbeitsschutzrichtlinie (ASR) 6/1,3 definiert wird. Verschiedene Gerichte haben in ihren Urteilen dies ist als verbindlich bestätigt.

Die Zivilgerichte sind einhellig der Ansicht, dass die ASR 6,1 keine unverbindliche Sollvorschrift darstellt, sondern dass die 26 Grad nur ausnahmsweise überschritten werden dürften - auch an Hochsommertagen nur ausnahmsweise. Selbst während besonders heißer Tage muss die Arbeitsplatztemperatur mindestens 6 Grad C unter der Außentemperatur liegen. Die Gerichte konnten Vermieter von Arbeitsstätten nur deswegen verurteilen, weil sie sich darauf stützen konnten, dass die Mieter als Arbeitgeber rechtlich zur Einhaltung dieser Vorschriften gegenüber ihren Arbeitnehmern verpflichtet waren und sind.

Für pflegebedürftige Menschen in Pflegeeinrichtungen gibt es bislang leider keine solch eindeutigen Regelungen. Hier stoßen auch Heimaufsichten und Medizinischer Dienst bei den Kontrollen an ihre Grenzen. Selbst die neuen Heimgesetze der Bundesländer und ihre – sofern schon vorhanden – Ausführungsbestimmungen blenden das Thema zulässige, erträgliche Temperaturen weiter aus. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, sich endlich des Themas anzunehmen!

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Literatur-Hinweise:

-   Arbeitsschutzrichtlinien
http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsst%C3%A4ttenrichtlinien
-   Rechtsprechung - Hitzefrei für Arbeitnehmer
http://www.hitzefrei-fuer-arbeitnehmer.de/rechtsprechung-hitzefrei-fuer-arbeitnehmer/index.html
-   „Gut vorbereitet auf hochsommerliche Temperaturen“
http://www.ms.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=5090&article_id=14341&_psmand=17
-   Merkblatt für Alten- und Pflegeeinrichtungen
http://www.nlga.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=6607&article_id=19388&_psmand=20

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Ansprechpartner für diese Presse-Info:

Reinhard Leopold c/o SHG Angehörige und
Ehrenamtliche in der Heim-Mitwirkung
- Internet & Öffentlichkeitsarbeit -   
Rembertistr. 9, 28203 Bremen
Telefon:  0421 / 33 65 91-20
eMail:     presse@heim-mitwirkung.de
http://www.heim-mitwirkung.de

Abdruck honorarfrei, Beleg wäre schön ;-)


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* Presse-Info_Heimmitwirkung100709.doc (81.5 KB - runtergeladen 851 Mal.)
* Presse-Info_Heimmitwirkung100709.pdf (60.99 KB - runtergeladen 817 Mal.)
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