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Autor Thema: Alten- und Pflegeheim Schloss Blumenfeld: Bespitzelung im Pflegeheim  (Gelesen 8701 mal)
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« Antworten #1 am: 04. Februar 2011, 21:32 »

Spitzel im Pflegeheim
Der Detektiv sorgt für Entrüstung

Wolfgang Messner, veröffentlicht am 28.01.2011


Das Alten- und Pflegeheim Schloss Blumenfeld wirkt idyllisch - umso schwerer wiegen die Vorwürfe zum Betriebsklima.  Foto: StZ

Tengen - Das Alten- und Pflegeheim im früheren Schloss des Deutschen Ordens bildet das Herz des Dorfes Blumenfeld. Und das bereits seit 1876, als 13 Gemeinden einen Spitalverein gründeten und in dem Gemäuer ein Armen- und Krankenhaus einrichteten. Die Ursprünge Blumenfelds, eines Ortsteils der Hegaugemeinde Tengen im Kreis Konstanz, gehen sogar bis ins 11. Jahrhundert zurück. Der 460-Seelen-Ort wird von dem Pflegeheim im pittoresken weißen Schloss und seinen zahlreichen Nebengebäuden dominiert. Jedes Kind im Hegau kann den Spruch hersagen, wonach "Engen, Tengen, Blumenfeld die schönsten Städt der Welt" sind.

Es ist gut möglich, dass das Sprüchlein bald abgewandelt wird und Blumenfeld bald für etwas ganz anderes steht. Nämlich für schlechte Stimmung, Kündigungen, Mobbing und die Ausspähung von Mitarbeitern. So stellt sich das dar, wenn man mit Margrit Zepf, der Verdi-Betreuungssekretärin für den Schwarzwald und Bodensee, in Konstanz spricht. Täglich führt die Juristin, Fachgebiet Arbeitsrecht, Gespräche mit Mitarbeitern aus Blumenfeld. "Die häufigste Frage, die mir gestellt wird, ist wie lange die Kündigungszeit dauert", sagt sie.

Mitarbeiter wollen nur noch weg
Viele der 150 Pflegekräfte, darunter rund 100 Festangestellte, wollten nur noch weg. Weg von einer Heimleitung, die das Personal drangsaliere und bis zur Überlastung arbeiten lasse. Weg von einer Einrichtung, in der das Mobbing von Mitarbeitern zur täglichen Übung gehöre. Margrit Zepf kann genug Beispiele anführen. Menschen, die mehr als 20 Jahre lang Nachtwachen gemacht haben, würden plötzlich in die Tagschicht versetzt. Anderen Mitarbeitern wird Urlaub verordnet, die das gar nicht wollen, wieder andere werden aus dem Urlaub zurück in den Dienst beordert. Bei Zuwiderhandlung werde mit Abmahnung gedroht. Verantwortlich sei die aktuelle Heimleitung. "Das ist eine merkwürdige Politik angesichts des großen Mangels an Fachkräften gerade im Pflegebereich", urteilt Zepf.

Bürgermeister Helmut Groß, zugleich Vorsitzender des Zweckverbandes des Pflegeheims Schloss Blumenfeld, weist die Vorwürfe pauschal zurück. Er sieht sein Haus gut aufgestellt, spricht von einer "guten Pflege" und kann keine schlechte Stimmung ausmachen. "Die Leute kommen gerne zu uns", lobt Groß. Seit 38 Jahren ist er Bürgermeister von Tengen (4600 Einwohner). In vier Jahren will der 63-Jährige "Jüngeren Platz machen". Es gibt in Tengen eine ganze Generation, die noch nie einen anderen Bürgermeister erlebt hat.

Vielleicht kann Groß die ganze Aufregung auch deshalb nicht so ganz verstehen. Auch nicht die Sache mit dem Detektiv. Den hat Groß selbst angeheuert, einen Mann, der sein Büro in Tengen hat. Der Detektiv wurde mit der Aufgabe betraut, dem stellvertretenden Personalratsvorsitzenden Uwe Sauter auf den Zahn zu fühlen. Der staatlich anerkannte Musiklehrer erledigt morgens für das Heim Fahrdienste, nachmittags gibt er Unterricht. Die Heimleitung wirft ihm vor, er habe in seiner Dienstzeit und während er krank war, ebenfalls unterrichtet. Auch soll er sich immer kurz nach acht Uhr für gut eine Stunde unerlaubt nach Hause begeben haben.

Sauter gab an, er habe dort vertrauliche Personalratsgespräche geführt, weil sich die Mitarbeiter im Büro des Personalrates nicht sicher gefühlt hätten. Am 15. Dezember beispielsweise fiel bei einer Sitzung mit einem Mal eine Art Aufnahmegerät zu Boden, das die Polizei als "Abhörwanze" identifizierte. Der Personalrat erstattete Anzeige gegen unbekannt. Sauter aber wurde fristlos gekündigt und erhielt Hausverbot. Der Personalrat stimmte dem nicht zu. Inzwischen arbeitet der Mann wieder. Das Arbeitsgericht Radolfzell hob die Maßnahmen vorläufig auf, in der Hauptsache muss noch das Verwaltungsgericht Freiburg befinden.

Kollegen sind entsetzt
Die Ausspähaktion war ein Alleingang von Groß. Die aber nehmen ihm die beiden anderen Mitglieder des seit 135 Jahren existierenden Zweckverbandes übel. Tengen hält 80 Prozent, die Städte Blumberg und Geisingen jeweils zehn Prozent. "Das war kein Thema im Zweckverband und ist mit uns nicht abgesprochen worden", sagt Blumbergs Bürgermeister Markus Keller. Er zeigte sich "entsetzt" über Groß' Vorgehen. Ähnlich sieht es sein Kollege Walter Hengstler aus Geisingen. Beide wollen das Thema am Freitag bei einer nicht öffentlichen Verbandssitzung zur Sprache bringen.

Überdies haben Blumberg und Geisingen im Dezember ihre Mitgliedschaft im Zweckverband gekündigt. Sie betreiben selbst jeweils Alten- und Pflegeheime und sind nicht bereit, die Defizite aus Tengen zu tragen. Keller hat angekündigt, er werde bis zum Verwaltungsgericht gehen. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung ist die finanzielle Lage des Heimes besorgniserregend. Die aktuellen Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund eine Million Euro, was Groß bestätigt. Aktuell will Tengen aber nur 297.000 Euro aufbringen, um das Loch zu stopfen. 160 der derzeit 180 Betten sind noch belegt. Früher waren die 236 Betten voll. Zugleich sind die Pflegeplätze im Landkreis Konstanz in den letzten Jahren ausgeweitet worden. Aktuell gibt es einen Überhang von rund 500 Plätzen. Groß' sagt, sein langfristiges Ziel sei es, Personal abzubauen. Dann werde sein Heim schon wieder in die schwarzen Zahlen kommen.

Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de/ - Mit freundl. Genehmigung (Matthias Schmidt)
« Letzte Änderung: 04. Februar 2011, 21:48 von admin » Gespeichert

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« am: 04. Februar 2011, 09:12 »

Wanze im Pflegeheim


Geht hier nicht um die tierische Wanze http://de.wikipedia.org/wiki/Wanzen

sondern um die Abhörwanze; Verbreitungsgrad nicht eindeutig geklärt  Schockiert

= nix für den Kammerjäger, wenn Detektiv das Personal beschattet....
 Ganz schön heftig, oder?


Die Polizei ermittelt in den Pflegeheimen Schloss Blumenfeld, nachdem im Personalratsbüro eine Abhöreinrichtung entdeckt wurde. Zuvor wurde bekannt, dass ein Detektiv Personal beschattet hat

Quelle Zitat: www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz
« Letzte Änderung: 04. Februar 2011, 21:34 von admin » Gespeichert
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