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Autor Thema: Transparency: Medizinische Sachverständige und Berater müssen unabhängig sein  (Gelesen 5421 mal)
admin
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« am: 19. November 2011, 01:17 »

Transparency fordert angesichts der Grippesaison Unabhängigkeit von medizinischen Sachverständigen und Beratern

Berlin, 18.11.2011 - Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland fordert die Bundesregierung auf, bei medizinisch folgenreichen Entscheidungen für die Bevölkerung für die Unabhängigkeit der medizinischen Berater und Sachverständigen zu sorgen, die solche Entscheidungen beeinflussen oder treffen. Hier darf es keine Interessenkonflikte geben. Dass qualifizierte unabhängige Experten für Arzneimittelfragen ausreichend verfügbar sind, haben seit Jahren die Arbeiten der International Society of Drug Bulletins (ISDB), von Health Action International (HAI), und in Deutschland der Arzneimittelkommission der Ärzteschaft (AkdÄ) und anderer Einrichtungen wie das Institut für Qualität und Wirksamkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) oder der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bewiesen.

Anke Martiny, Vorstandsmitglied von Transparency Deutschland: "Die horrenden, aber völlig unnötigen Kosten der Schweinegrippe-Schutzimpfung wurden durch WHO-Berater mit Interessenkonflikten induziert. Jetzt besteht aufgrund der herannahenden Grippesaison Handlungsbedarf."

Die Zusammensetzung des saisonalen Grippeimpfstoffes wird jährlich von der Weltgesundheitsorganisation WHO anhand der Verbreitung von Grippeviren weltweit festgelegt. Bisher hat die WHO ein Schreiben von Transparency Deutschland vom 11.01.2011 nicht beantwortet, in dem gefordert worden war, nach dem Skandal mit der Schweinegrippe-Impfung für die Zukunft sicherzustellen, dass keine Mediziner mit finanziellen Verbindungen zu den Impfstoffherstellern als Sachverständige dienen dürfen.

Die WHO und die nationalen Aufsichtsbehörden, die für Zulassung und Qualität der Impfstoffe zuständig sind, haben es außerdem bisher versäumt, den Impfstoffherstellern die Erstellung von Studiendaten zur Auflage zu machen, die hinsichtlich der Wirksamkeit des Impfstoffs dem Stand der Kenntnis entsprechen. Damit wird der Öffentlichkeit der Sachverhalt einer möglicherweise fragwürdigen Wirksamkeit der Grippeimpfung durch die verantwortlichen Behörden vorenthalten. Das dient bestenfalls der Absatzförderung von Impfstoffen, nicht aber dem kritisch-bewussten Umgang der Menschen mit ihrer Gesundheit und erst recht nicht der Glaubwürdigkeit von amtlichen Sachverständigen-Entscheidungen.

Europaparlament geht mit gutem Beispiel voran
Im Mai 2011 hatte das Europäische Parlament den Haushalt der Europäischen Arzneimittelagentur EMA für das Jahr 2009 zurückgewiesen, weil es schwere Bedenken wegen der Interessen-Abhängigkeit von Experten hatte, die von der EMA als Berater, Mitarbeiter oder Leiter von Entscheidungsgremien bei Zulassungen und regulatorischen Entscheidungen eingesetzt werden. Eine Untersuchung durch den Europäischen Rechnungshof wurde angeordnet. Erst Ende Oktober 2011 hat der Ausschuss für Haushaltskontrolle dem Budget zugestimmt, weil die Agentur Verbesserungen vorgenommen hat, die Interessenkonflikte ihrer Experten künftig nicht nur nachprüfbar, sondern auch verhinderbar machen sollen. Die neuen Regeln ermöglichen allen Interessierten die Internet-Recherche über „direkte“, „indirekte“ oder „keine“ Verbindungen der medizinischen Experten zu Herstellerfirmen. Bisher wurde dies nur auf Anfrage mitgeteilt.

Etlichen Europaparlamentariern reicht dies aber nicht, und sie fordern eine genaue Überprüfung der Experten auf ihre Unabhängigkeit bereits vor ihrer Ernennung zu Projektleitern bei der Evaluation von Arzneimitteln durch die EMA. Außerdem fordern sie eine intensivere Suche nach unabhängigen Experten und eine bessere Information des Parlaments über die Ergebnisse dieser Suche.

Transparency Deutschland unterstützt das Europäische Parlament in seinen Forderungen. Darüber hinaus fordert Transparency für Europa wie auch für Deutschland, dass die Europäische Zulassungsbehörde, aber auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM und das Paul-Ehrlich-Institut PEI sicherstellen, dass beratende Experten mit Interessenkonflikten effektiv aus allen Entscheidungsprozessen und -gremien ausgeschlossen werden, die mit der Zulassung und Maßnahmen zur Patientensicherheit bei Arzneimitteln wie auch mit Anwendungsempfehlungen wie bei Impfstoffen zu tun haben. Eine Offenlegung von Interessenkonflikten im Internet ist lediglich ein erster Schritt.

Quelle: http://www.transparency.de/2011-11-18-Unabhaenigkeit-medi.2015.0.html, Pressemitteilung vom 18.11.2011
« Letzte Änderung: 19. November 2011, 01:21 von admin » Gespeichert

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