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Autor Thema: Krankenkassen sparen auf Kosten der Patienten  (Gelesen 4951 mal)
Mausli8767
Jr. Member
**
Beiträge: 13


« am: 10. April 2012, 23:47 »

FAKT | Das Erste | 10.04.2012 | 21:45 Uhr Krankenkassen sparen auf Kosten der Patienten

Krankenkassen beauftragen mitunter billige Pflegedienste mit der Betreuung kranker Menschen, um Kosten zu sparen. Dabei ist den Kassen nach Recherchen von FAKT durchaus bekannt, dass es bei einigen billigen Pflegediensten Missstände gibt. Bereits im August hatte FAKT Mängel bei ambulanten Pflegediensten aufgedeckt, die Beatmungspatienten betreuen.

Bei den Krankenkassen haben nahezu alle Leistungen einen festen Preis, etwa Augentropfen. Doch die ganztägige Pflege von Patienten gehört nicht dazu. Sie ist im Einzelfall zu vereinbaren - aus Kostengründen. Das heißt oftmals, dass der günstigste Anbieter zum Zuge kommt. Einige Kassen übersehen dabei offenbar mit Absicht, dass nicht jeder Pflegedienst qualitativ in der Lage für die vereinbarte Aufgabe ist, etwa bei Beatmungspatienten.

Das bestätigt auch ein Insider in FAKT, der sich besonders in der Intensiv-Pflege auskennt. Er möchte anonym bleiben. Dem Insider zufolge hat sich ein Mitarbeiter einer Krankenkasse ihm gegenüber mehrfach mit den Worten geäußert, dass er wisse, dass es bei manchen Pflegediensten nicht mit rechten Dingen zugehe. Solange aber nichts passiere, würden die Pflegedienste weiter Patienten von ihm zugewiesen bekommen. Fazit des Insiders: Es sei klar geworden, dass es nur um die Kosten gehe.

    Wie Pflegedienste Gesetzeslücken ausnutzen | Forum
    Krankenkassen sparen auf Kosten der Patienten | Manuskript

Keine einheitlichen Qualitätskriterien

Auch der Arzt Dr. Martin Bachmann vom Beatmungszentrum Hamburg-Harburg hat einschlägige Erfahrungen gemacht. Er ist dafür zuständig, dass Patienten nach ihrem Aufenthalt im Krankenhaus die richtige Pflege erhalten. Bachmann zufolge kommt es aber immer wieder vor, dass die Krankenkassen einen Pflegedienst vorschlagen, der dafür nicht geeignet ist. Da müsse er sich dann mit den Kassen auseinandersetzen. Der Mediziner fordert deshalb klare Qualitätskriterien für die Pflege von Beatmungspatienten.
Pflegedienst handelt ohne ärztliche Zustimmung

Was passieren kann, wenn eine Krankenkasse einen mangelhaften Pflegedienst vermittelt, zeigt ein Fall aus Bayern. Der Vater von Elisabeth Braungart liegt seit einer Operation vor zwei Jahren im Wachkoma und muss künstlich beatmet werden. Da Elisabeth Braungart ihren Vater zu Hause ambulant betreuen lassen wollte, beauftragte die zuständige Krankenkasse AOK Bayern einen Pflegedienst, der zu ihren Preisen arbeitet. Doch dann kam es zu Notfällen, die der Pflegedienst eigenmächtig regeln wollte. Wie Elisabeth Braungart berichtet, hat der Pflegedienstleiter ihrem Vater Morphin gespritzt und Infusionen gelegt, ohne einen Arzt hinzuzuziehen oder die Behandlung zu dokumentieren. Braungart meldete den Fall der AOK, doch der Medizinische Dienst der Krankenkasse stellte keinerlei Mängel fest.

    "Ich habe Kontakt aufgenommen zur AOK und denen alles berichtet. Aber sie haben mir einfach nicht geglaubt."

    Elisabeth Braungart, Tochter eines Beatmungspatienten

Geld nur bei Pflege

Ganz anders das Gesundheitsamt. Dr. Maximilian Kühnel, Amtsarzt in Schwandorf, ist bereits in einem weiteren Fall auf den betreffenden Pflegedienst aufmerksam geworden. Kühnel zufolge hat der Pflegedienst auch dort hochwirksame Medikamente wie Morphine oder Kortison- und Beruhigungspräparate gespritzt. Dabei falle diese Behandlung in die Kompetenz eines Notarztes oder des Hausarztes, aber nicht in die des Pflegedienstes. Kühnel äußert den Verdacht, dass der Pflegedienst verhindern wollte, dass der Patient ins Krankenhaus kam. Dann hätte es kein Geld mehr von der Krankenkasse gegeben. Der Pflegedienst weist die Vorwürfe zurück. Es gebe keinerlei Beweise. Doch eine ehemalige Mitarbeiterin des Pflegedienstes versichert, dass die Vorwürfe zutreffen. Und dass mehrere Krankenkassen von den Missständen wussten, sie aber ignoriert hätten. Inzwischen wird wegen Körperverletzung ermittelt. Die AOK Bayern hat Elisabeth Braungart jetzt einen anderen Pflegedienst für ihren Vater bewilligt.
Fakt_Beatmung
FAKT
Mangelhafte Pflege auf Kosten der Gesundheit

Offenbar gibt es Krankenkassen, die Angehörige von Intensivpflegepatienten regelrecht zu Billiganbietern drängen. Und das, obwohl die Kassen oft um die mangelhafte Pflege wissen.

10.04.2012, 21:45 Uhr | 06:03 min

Quelle: http://www.mdr.de/fakt/pflege152.html

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