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Autor Thema: PERSONAL: (nur) 50 Prozent der Arbeitszeit für die unmittelbare Pflege  (Gelesen 4344 mal)
Multihilde
Gast
« am: 20. Juni 2007, 23:19 »

hib-Meldung171/2007

Datum: 20.06.2007 heute im Bundestag - 20.06.2007

50 Prozent der Arbeitszeit für die unmittelbare Pflege
Ausschuss für Gesundheit (Anhörung)


Berlin: (hib/MPI) Nach Darstellung des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe können Fachkräfte in Pflegeheimen nur rund die Hälfte ihrer Arbeitszeit für die unmittelbare Pflege verwenden. Die andere Hälfte gehe für Pflegedokumentation, Qualitätsprüfungen, Gespräche mit Angehörigen und Ähnliches drauf, sagte der Bundesgeschäftsführer des Verbandes, Michael Schulz, am Mittwoch in einer Anhörung des Gesundheitsausschusses zur Reform der stationären Pflege. Zwar betonten alle Experten in der Runde, dass es Ziel einer Reform sein müsse, möglichst viel Zeit für die Betreuung von Heimbewohnern zu haben. Wie dies zu erreichen ist, war in der Anhörung jedoch strittig. In dem der Anhörung zugrunde liegenden Antrag der FDP-Fraktion (16/672) wird eine Entbürokratisierung der stationären Pflege gefordert. Dieser Forderung schlossen sich im Hinblick auf Prüfungen der Einrichtungen etwa die Spitzenverbände der Pflegekassen und der Deutsche Caritasverband an. Die Altenpflegereferentin der Caritas, Elisabeth Fix, betonte, der Medizinische Dienst der Krankenkassen und die Heimaufsichten prüften denselben Sachverhalt oftmals innerhalb weniger Wochen mit unterschiedlichen Ergebnissen. Sie schlug vor, die Zuständigkeiten für bestimmte Prüfbereiche klar zu trennen. Das befürworten auch die Spitzenverbände der Pflegekassen. So sollte die Heimaufsicht eine so genannte Basisprüfung vornehmen, ob die Pflege und Betreuung in einem Heim fachgerecht erfolge. Aufgrund dessen solle der Medizinische Dienst dann Prozess- und Ergebnisqualität der Pflege prüfen. Dies könne den Aufwand in den Einrichtungen verringern und zu einer kompetenteren Auskunft führen, unterstreichen die Spitzenverbände in einer Stellungnahme. Der Bereichsleiter Gesundheitspolitik bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Herbert Weisbrod-Frey, stellte einen unzureichenden Personalschlüssel in den Pflegeeinrichtungen als Kernproblem dar. Die Zunahme der Belastung der Pflegekräfte sei die Hauptursache für schlechte Pflege, unterstrich Weisbrod-Frey. Die Pflegedokumentation wurde von den Experten in der Anhörung zwar von allen als unverzichtbar bezeichnet. Über Art und Umfang möglicher Änderungen bestand jedoch kein Einvernehmen. Während der Vorstandsvorsitzende der Unternehmensgruppe Johannes Seniorendienste, Wilfried Voigt, hervorhob, dass an diesem Punkt "einiges zu straffen" sei, betonte Harald Kesselheim für die Spitzenverbände der Pflegekassen, Pflegeanamnese, -planung und -durchführung müssten dokumentiert werden. Der Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen, Peter Pick, forderte, die Prüfberichte müssten den Betroffenen zugänglich gemacht werden. Dies würde die Transparenz erhöhen und einen Qualitätswettbewerb eröffnen.



Gespräche mit Angehörigen sind meiner Meinung aber doch ganz schön wichtig; oder?

Nachtrag
Warum ich der festen Überzeugung bin, dass Angehörige eine Entlastung für Pflegende und Gepflegte sind? Ich war 2006 wie auch in diesem Jahr bei der Fachtagung der BIVA dabei.

Hier die Pressemitteilung der BIVA aus dem Jahr 2006

BIVA Fachtagung „Angehörige in der stationären Betreuung“
am 10. Mai 2006 in Bonn


Handlungsbedarf angemahnt

Die BIVA packte auf ihrer diesjährigen Fachtagung ein heikles Thema an: „Angehörige in der stationären Betreuung – Last oder Entlastung für die Pflegenden und Gepflegten?“ lautete die provokante Frage, über die am 10. Mai im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn von den fachkundigen Referenten und Teilnehmern sehr engagiert diskutiert wurde. Im Ergebnis war man sich sehr schnell einig: Angehörige, d.h. die Familie und Freunde gehören eingebunden in die Betreuung der älteren Menschen. Als lebenslange Wegbegleiter dürfen sie vor den Toren der Heime nicht zurückgewiesen werden.

Einig war man sich aber auch, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Angehörigen für das Wohlempfinden ist - des Betreuten, aber auch dessen Familie und nicht zuletzt des professionell Pflegenden. Konflikte führen zu Stress und belasten sämtliche Beziehungen. Vielen Beschäftigten in den Heimen ist noch nicht klar, dass es kein „Entweder-Oder“ gib: „Entweder habe ich Zeit für die Bewohner, oder für die Angehörigen.“ Wer sich die Mühe macht, die Angehörigen in die Betreuung mit einzubeziehen, wird reichlich entlohnt, auch zeitlich.

In der Ausbildung des Personals, vor allem aber auch der Heimleitung bestehen noch erhebliche Defizite. “Soziale Kompetenz kann man lernen, aber nicht von heute auf morgen“, unterstrich Cornelia Eybisch-Klimpel, Diplom-Psychologin und Expertin aus Berlin. „In welchem Lehrplan steht schon „Persönlichkeitsbildung“?“

„Demenz wird dabei ein Hauptthema sein,“ so Rosemarie Hoevels von der Universität Heidelberg. „Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden 80% der Heimbewohner aufgrund von dementiellen Erkrankungen ins Heim kommen. Darauf müssen Pflegende und Angehörige vorbereitet werden.“

„Für die Angehörigen ist die Aufnahme ins Heim kein Teil der normalen Biografie, sondern der Beginn der Abschiedsdynamik,“ stellte Frau Prof. Dr. Katharina Gröning von der Uni Bielefeldt heraus. „Wenn die Heime mit der Angehörigenarbeit nicht gleich beim Einzug beginnen, erreichen sie die Familienmitglieder oft gar nicht mehr oder nur sehr schwer“.

Katrin Markus, die Geschäftsführerin der BIVA, zog eine zuversichtliche Bilanz: „Die Tagung war ein voller Erfolg. Sie hat gezeigt, dass Angehörigenarbeit ein wichtiges Element der Qualitätssicherung und –verbesserung ist. Leider ist dies bisher noch nicht in den Köpfen vieler Verantwortlicher angekommen.“

Wer Näheres zum Thema erfahren möchte, kann sich unmittelbar an die BIVA wenden. Eine Dokumentation der Tagung wird demnächst erscheinen.

Quelle: Pressemitteilung der BIVA auf http://www.biva.de/index.php?id=549
Ansprechpartner
Guido Steinke, Tel.: 02254-70 45; E-Mail: steinke@biva.de


Die Dokumentation (50 Seiten) kann über die BIVA bestellt werden
« Letzte Änderung: 05. Dezember 2008, 15:07 von admin » Gespeichert
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