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News: BGH stärkt Verbraucherrechte von Pflegeheimbewohnern

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Autor Thema: PERSONAL: Pflege ist mehr wert!  (Gelesen 5568 mal)
admin
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« Antworten #1 am: 28. Juli 2008, 14:34 »

„Pflege ist mehr wert!“
Fachgespräch mit Bundesminister Olaf Scholz


15. Jul 2008 | Die Arbeit in der Pflege muss mehr gesellschaftliche Anerkennung bekommen. Dazu gehört auch die angemessene Entlohnung aller Pflegekräfte.

Zu diesem Thema führte das Bündnis „Pflege ist mehr wert!“ am 15. Juli ein Fachgespräch mit Bundesarbeitsminister Olaf Scholz. Das Bündnis „Pflege ist mehr wert“, das vom ASB, Diakonie und Ver.di im Herbst letzten Jahres gegründet wurde, setzt sich für einen Mindestlohn in der Pflege ein. In Hamburg sind insbesondere in der ambulanten Pflege immer weniger Anbieter tarifgebunden. Nur noch die Diakonie und der Arbeiter-Samariter-Bund mit knapp 20 % der Beschäftigten zahlen flächendeckend nach Tariflohn.

Knut Fleckenstein, Geschäftsführer des ASB Hamburg:
Es darf nicht sein, dass der Wettbewerb in der ambulanten Pflege über Lohndumping und nicht über bessere Qualität und Organisation läuft. Nur mit einer angemessenen Bezahlung, regelmäßiger Weiterbildung und einem vernünftigen Betriebsklima erreicht man die hohe Motivation der Mitarbeiter und die notwendige Qualität, die in der ambulanten Pflege zu Recht gefordert wird. Auch angesichts des dramatisch zunehmenden Fachkräftemangels im Pflegebereich gibt es dazu keine Alternative.

Stefan Rehm, Vorstand Diakonisches Werk Hamburg:
Wir haben in der Pflege ein massives Refinanzierungsproblem. Immer mehr Betriebe sind nicht mehr in der Lage, nach Tarif zu bezahlen. Die Vergütungen müssen tarifliche Bezahlungen ermöglichen und Lohndumping verhindern. Die hoch motivierten Pflegekräfte brauchen die ihnen zustehende Anerkennung. Dazu gehört auch eine angemessene Entlohnung.

Wolfgang Rose, ver.di-Landesbezirksleiter:
Pflegerinnen und Pfleger leisten sowohl körperliche als auch psychische Schwerstarbeit und anstatt sie dafür anständig zu bezahlen, bekommen viele Beschäftigte in der ambulanten Pflege dafür nur einen Dumpinglohn - ohne geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten, ohne betriebliche Altersversorgung. Es muss jetzt endlich ein Mindestlohn her, denn nur ein einheitliches Tarifniveau für alle Beschäftigten kann den unsinnigen Wettbewerb über Lohndumping aufhalten. Einen Wettbewerb, der auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird.

An dem Gespräch nahmen auch Teilnehmer der Organisationen teil, die das Bündnis „Pflege ist mehr wert!“ unterstützen. Dazu gehören die AWO Hamburg, Der Paritätische Hamburg, der Sozialverband Deutschland – Landesverband Hamburg, die Arbeitsgemeinschaft der SPD 60plus, die Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen Hamburg / Schleswig-Holstein (AG MAV) und vkm - Gewerkschaft für Kirche und Diakonie.

In dem Gespräch mit dem Minister machten die Teilnehmer des Bündnisses deutlich, wo dringender Handlungsbedarf besteht. Neben einem Mindestlohn sind dies die Themen „Mehr Zeit für Pflegebedürftige“, „Qualifizierte Pflege braucht qualifizierte Pflegerinnen und Pfleger -  Ausbildung in der ambulanten Pflege möglich machen“ und „Mehr gesellschaftliche Anerkennung für Pflegekräfte“.


Olaf Scholz, Bundesarbeitsminister, verdeutlichte seine Position:
"Mit der Aufnahme der Pflegebranche in das Arbeitnehmerentsendegesetz können wir angemessene Arbeitsplätze in der Pflege sicherstellen. Das ist entscheidend für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auf ihrem Rücken darf kein Wettbewerb um die niedrigsten Löhne ausgetragen werden."
 
Weitere Ziele des Bündnisses „Pflege ist mehr wert“:
Mehr Zeit für Pflegebedürftige

Die von den Kassen bezahlten Pflegezeiten sind so knapp bemessen, dass über Leistungen wie Waschen, Medikamentenvergabe, Begleitung beim Essen im Minutentakt keine Zeit für psychoso-ziale Betreuung bleibt. Die Pflegekräfte eilen von Kunde zu Kunde. Diese Situation ist für sie fachlich und menschlich sehr belastend. Pflegebedürftige und Pflegekräfte brauchen mehr Zeit für die Pflege. Die Finanzierung der Personalausstattung durch Pflegekassen und Sozialbehörden könnte gerade für einsame alte Menschen die notwendige Zuwendung ermöglichen.

Ausbildung muss sein
Qualifizierte Pflege braucht qualifizierte Pflegerinnen und Pfleger. Eine umfassende Ausbildung können sich ambulante Pflegedienste aber kaum leisten, denn der damit verbundene Aufwand wird (anders als in der stationären Pflege) nicht refinanziert. Dies führt dazu, dass Einrichtungen, die ausbilden, höhere Preise für ihre Pflegedienstleistungen in Rechnung stellen müssen und somit einen Konkurrenznachteil auf dem Markt haben. Auch hier ist eine Korrektur erforderlich.

Mehr öffentliche Anerkennung
Pflegekräfte erbringen eine gesellschaftlich bedeutende, wichtige und notwendige humane Dienstleistung, oft genug ohne die ihnen zustehende Anerkennung. Das Bündnis wird versuchen, das Thema „Pflege“ ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, zu einer realistischen Beschreibung des Arbeitsfeldes beizutragen und so für die Beschäftigten eine angemessene Wertschätzung ihrer Tätigkeit zu erreichen.

Kontakt:
Sabine Bauer, Pressesprecherin ver.di, Tel. 040 / 28 58 1130
Angela Fürböter, Pressesprecherin ASB, Tel. 040 / 833 98 128,
Katharina Weyandt, Ref. Kommunikation Pflege, DW Hamburg, Tel. 040 / 30 620 269

Quelle: http://www.asb-hamburg.de + http://www.diakonie-hamburg.de + http://www.gewerkschaftshaus-hamburg.de
« Letzte Änderung: 05. Dezember 2008, 14:13 von admin » Gespeichert

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 was wir tun, sondern auch für das,
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« am: 06. November 2007, 20:34 »

Hamburger Bündnis gegen Lohndumping in der ambulanten Pflege  

Um den Dumpinglöhnen und Billigangeboten in der Pflege Einhalt zu gebieten, hat sich unter dem Motto  „Pflege ist mehr wert!“ ein Bündnis  aus Arbeitersamariterbund (ASB), Diakonie und ver.di in Hamburg zusammengefunden. Auf einer ersten Veranstaltung am 2. November mit der Überschrift „Angemessener Lohn und Wertschätzung für alle Pflegekräfte“ fordern sie gemeinsam eine einheitliche Tarifbindung für alle  Pflegedienste und mehr öffentliche Anerkennung der Pflegeberufe. Sie treten gemeinsam ein für das Ende der Dumpinglohnspirale.


In Würde alt werden – im eigenen Zuhause, betreut und gepflegt von gut  bezahlten, engagierten und qualifizierten ambulanten Pflegekräften – ist das in Zukunft nur noch eine Utopie?

Derzeit unterbieten sich Hamburger Pflegedienst-Anbieter gegenseitig mit Dumpinglöhnen. Nur noch knapp 20% der Beschäftigten werden nach Tariflohn bezahlt.

Und die Pflegedienste, die ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlen, geraten immer stärker unter Druck, denn die Konkurrenzfähigkeit steht auf dem Spiel. Für die Beschäftigten in der ambulanten Pflege bedeutet dies neben wachsendem Zeitdruck und steigender psychischer Belastung deutlich sinkende Stundenlöhne, keine geregelten Arbeits- und Urlaubszeiten und keine betriebliche Altersversorgung.

Stefan Rehm, Vorstand Diakonisches Werk Hamburg:
„Es muss mehr Geld ins System. Mehr Geld, damit für Pflegebedürftige mehr Zeit da ist und mehr Geld, damit tarifliche Vergütungen abgesichert werden. Durch die Leistungssteigerungen im Zug der Reform der Pflegeversicherung wird zwar die finanzielle Situation der Pflegebedürftigen verbessert bzw. wird der Sozialhilfeträger entlastet. Auf der anderen Seite müssen auch die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte verbessert werden - durch bessere Stellenschlüssel in der stationären Pflege im Heim und durch eine Erhöhung der Punktwerte im ambulanten Bereich. Nur durch eine Erhöhung dieser Punktwerte können die Pflegekräfte aus der Motivation den Beruf ausüben, aus der heraus sie  ihn gewählt haben: Menschen zu helfen und sie nicht nur zu verwalten.“

Knut Fleckenstein, Geschäftsführer des ASB Hamburg:
„Wenn die Pflegerinnen und Pfleger nur für das reine Handwerk bezahlt werden und keine Sekunde Zeit mehr für persönliche Zuwendung bleibt, stimmt etwas nicht. Wer will noch diesen Beruf erlernen, wenn all das Schöne, das damit verbunden ist, systematisch kaputt gespart wird? Wie menschlich unsere Gesellschaft ist, zeigt sich gerade auch am  Umgang mit den Pflegebedürftigen. Sie haben keine Lobby und sind darauf angewiesen, dass ein Umdenken stattfindet. Die erste Frage darf daher nicht sein ‚Was kostet das?‘, sondern ‚Was für ein Leben wollen wir Pflegebedürftigen ermöglichen?‘".

Wolfgang  Rose,  ver.di-Landesbezirksleiter:
„Das heutige Pflegeforum ist die Auftaktveranstaltung der Initiative „Pflege ist mehr wert“. Wir wollen nicht länger hinnehmen, dass der Wettbewerb in der Ambulanten Pflege über Lohndumping entschieden wird, und nicht über bessere Qualität und Organisation. Tarifverträge dürfen nicht zum Konkurrenznachteil werden. Wir wollen ein einheitliches Tarifniveau für alle Beschäftigten: Der „Kirchliche Tarifvertrag Diakonie“  (KTD) soll für alle öffentlichen, gemeinnützigen und privaten Träger die verbindliche Untergrenze setzen. Diese Forderung richten wir an die Stadt und die Kostenträger.
 
Für Michael Imbusch, ambulante Pflegekraft, muss Pflege neu bewertet  werden.
„Für uns ist Pflege mehr als standardisierte Verrichtung von Handgriffen. Deshalb muss sie unter der Maßgabe, dass sie sensible Arbeit mit dem Menschen darstellt, auch neu bewertet werden. Wir wollen  keine Pflege  im Minutentakt, bei der es nur um „satt und sauber“ geht. Persönliche Gespräche und psychosoziale Betreuung gehören zu einer humanen Pflege und müssen in den Leistungskatalog aufgenommen werden. Wir fordern ein angemessenes Gehalt, das in der Tarifpartnerschaft für alle verbindlich ausgehandelt wird, um endlich der Konkurrenzspirale auf Kosten der Beschäftigten ein Ende zu setzen.“

Kontakt zum Pflegebündnis Hamburg:
Norbert.proske@verdi.de
 
Mehr Informationen unter:
http://gesundheit-soziales.hamburg.verdi.de/pflege_ist_mehr_wert


Quelle: www.verdi.de - Infopost64/2007
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