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News: BIVA-Pflegeschutzbund warnt vor Wiederholung der Isolation vom letzten Jahr

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Autor Thema: Hartz IV Empfänger + Langzeitarbeitslose als Pflegekräfte  (Gelesen 49325 mal)
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« Antworten #15 am: 29. August 2008, 14:06 »

Mehr Pflegefachpersonal erforderlich

Der GKV-Spitzenverband hat am 19.08.2008 „Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschlossen. Sie wurden am 25.08.2008 vom Bundesgesundheitsministerium genehmigt. * Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.

Ungeachtet dieser Maßnahmen benötigen die stationären Pflegeeinrichtungen aber dringend mehr Pflegefachpersonal. Die aktuellen Personalbestände reichen nämlich nicht aus, eine uneingeschränkte angemessene Pflege und Versorgung der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen zu gewährleisten. Darüber hinaus wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in nächster Zeit deutlich zunehmen. Im Jahre 2030 wird es allein rd. 2 Millionen dementiell erkrankte Menschen geben. Bedeutsam erscheint in diesem Zusammenhang die Feststellung der Ärzteschaft auf dem kürzlich durchgeführten 111. Deutschen Ärztetag (Mai 2008), dass die Pflegebudgets um mindestens 30% verbessert werden müssen. Damit geht die organisierte Ärzteschaft noch weit über das hinaus, was diesseits seit Jahren eingefordert wird, nämlich eine personelle Verstärkung um rd. 20%.

Die jetzt mögliche Anstellung von Betreuungsassistenten löst die beklagte Pflegenot in den Heimen nicht auf, so dass die Forderung nach mehr Pflege(fach)personal aufrecht erhalten bleiben muss.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt daher für eine deutliche Verbesserung der Pflegestellenpläne (auch in den Krankenhäusern) ein, weil nur eine ausreichende Zahl von Pflege(fach)- und sonstigen Betreuungskräften die allseits gewünschte Zuwendung einschließlich Begleitung in schwierigen Situationen (z.B. palliativmedizinisch / pflegerische Betreuung, Sterbebegleitung) gewährleisten kann. Um solche Verbesserungen alsbald erreichen zu können, ist es u.a. erforderlich, im Pflegeversicherungsrecht einen neuen erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein bundeseinheitliches Personalbemessungssystem (an Stelle von regional unterschiedlichen Stellenschlüsseln) einzuführen.

Quelle: Werner Schell, Pressemitteilung vom 28.08.2008
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« Antworten #14 am: 27. August 2008, 18:29 »

Richtlinie über zusätzliche Betreuungskräfte in Pflegeheimen

Durch das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz haben Pflegeheime die Möglichkeit erhalten, unter bestimmten Voraussetzungen zusätzliche Betreuungskräfte als Unterstützung des bereits vorhandenen Personals einzustellen. Sie sollen für die bessere Betreuung demenzkranker, psychisch kranker und geistig behinderter Pflegeheimbewohner eingesetzt werden. Aufgabe der Betreuungskräfte ist es, Betroffene in enger Kooperation mit den Pflegekräften bei alltäglichen Aktivitäten wie Spaziergängen, Gesellschaftsspielen, Lesen,  Basteln usw. zu begleiten und zu unterstützen.

Der GKV-Spitzenverband hat am 19. August 2008 die Richtlinien über die zusätzlichen Betreuungskräfte in Pflegeheimen beschlossen, die deren Aufgaben und die erforderlichen Qualifikationen regeln. Das Bundesministerium für Gesundheit hat diese Betreuungskräfte-Richtlinien am 25. August 2008 genehmigt. Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen  entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.

Die Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen stehen Ihnen [hier als Download >>] zur Verfügung.

Quelle: https://www.gkv-spitzenverband.de/gesetzliche_Pflegeversicherung.gkvnet
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« Antworten #13 am: 25. August 2008, 20:21 »

Transparenz und zusätzliche Betreuung für eine bessere Versorgung in Pflegeheimen
Berlin, 20.08.2008


„Wir setzen auf die Pflege-Ampel, damit jeder auf den ersten Blick sehen kann, ob eine Pflegeeinrichtung unter dem Strich mehr oder weniger gut ist. Denn wer Grün, Gelb oder sogar Rot sieht, weiß Bescheid. Diese Klarheit sind wir den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen schuldig, denn die Entscheidung für oder gegen eine Pflegeeinrichtung ist oftmals eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben der Betroffenen“, so K.-Dieter Voß, Vorstand des GKV-Spitzenverbands.

Der GKV-Spitzenverband hat gemeinsam mit dem Medizinischen Dienst und den kassenartspezifischen bundesweiten Verbänden der Pflegekassen ein komplettes Transparenzkonzept für Pflegeheime entwickelt. Nach diesem Konzept zeigen die drei Ampelfarben, ob eine Einrichtung gute, ordentliche oder schlechte Qualität bietet. Zusätzlich gibt es Schulnoten, die eine stärkere Differenzierung erlauben. Für das grüne, gelbe oder rote Gesamtergebnis werden die Bereiche Ergebnisqualität Pflege/Soziale Betreuung (mit 80 %), Organisation und Struktur (mit 10 %) und Zufriedenheit der Bewohner (mit 10 %) einbezogen. Für diese drei Bereiche gibt es wiederum zahlreiche Einzelkriterien, die ebenfalls dargestellt werden können. So können einerseits Betroffene bzw. deren Angehörige sich die Punkte genauer ansehen, die für sie aus individuellen Gründen besonders wichtig sind, andererseits kann aber auch die Pflegeeinrichtung nachvollziehen, wie es zu der Gesamtnote kam. Damit werden Pflegebedürftige und deren Angehörige durch ein einfaches und klares sowie differenziertes Instrument bei der Auswahl eines geeigneten Pflegeheimes unterstützt. Hierdurch wird ein wesentlicher Beitrag zur Transparenz der Qualität der Pflegeeinrichtungen geleistet. Gleichzeitig werden so Anreize zur Verbesserung der Qualität gesetzt.

Der GKV-Spitzenverband kann die Richtlinien zur Veröffentlichung von Leistungen und deren Qualität der Pflegeeinrichtungen (§ 115 Abs. 1a SGB XI), die bis zum 30.09.2008 vorliegen müssen, jedoch nicht allein beschließen. Vielmehr muss er sie mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe, der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände und den Vereinigungen der Träger der Pflegeeinrichtungen auf der Bundesebene (ca. 12 Verbände) vereinbaren. „Wir hoffen“, so K.-Dieter Voß, „dass wir uns mit den Vertreterinnen und Vertretern der Pflegeeinrichtungen auf diese weitreichenden Transparenzkriterien einigen können. Ich glaube nicht, dass die Pflegeeinrichtungen in Deutschland diese Transparenz scheuen sollten.“ Ein Beispiel für die von uns angestrebte Form der Veröffentlichung haben wir Ihnen als Anlage beigefügt.

Zusätzliche Betreuungskräfte müssen qualifiziert sein

„Wir wollen, dass die neuen Pflege-Leistungen für Menschen mit besonderen Betreuungsbedarfen schnell zur Verfügung stehen. Dazu müssen die Betreuungskräfte im Umgang mit diesen besonderen Personengruppen geschult sein“, so K.-Dieter Voß, Vorstand des GKV-Spitzenverbands.

Die zusätzlichen Betreuungskräfte sollen sich um Menschen mit Demenz, geistig behinderte Menschen und gerontopsychiatrisch veränderte Menschen in stationären Einrichtungen kümmern. Der Einsatz dieser zusätzlichen Betreuungskräfte, die das bereits vorhandene Personal in den stationären Einrichtungen unterstützen und nicht ersetzen sollen, ist in dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz (vgl. § 87b Abs. 3 SGB XI) vorgesehen.

Die Aufgaben dieser neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeheimen sind die Betreuung bei und Aktivierung zu  Alltagsaktivitäten wie Spaziergängen, Ausflügen, Malen, Basteln, Singen usw. Die erforderliche Qualifikation wird durch ein fünftägiges Orientierungspraktikum, in dem die Eignung geprüft werden kann, einen Basiskurs (100 Stunden), ein Betreuungspraktikum (2 Wochen) sowie einen Aufbaukurs (60 Stunden) erreicht. Angeboten werden diese Qualifikationskurse von den Arbeitsagenturen, privaten Weiterbildungseinrichtungen und Pflegeheimen. Im Rahmen ihrer Qualifizierung lernen die neuen Betreuungskräfte ganz praktische Dinge, wie z. B. Grundkenntnisse der Kommunikation und Interaktion unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen an die Kommunikation und den Umgang mit diesen besonderen Personengruppen, Grundkenntnisse über Demenzerkrankungen, psychische Erkrankungen und geistige Behinderungen sowie Beschäftigungsmöglichkeiten und Freizeitgestaltung für Menschen mit Demenzerkrankungen. Bereits erworbene Qualifikationen, z. B. als Pflegehelfer oder Krankenschwester, werden angerechnet. Die neuen Betreuer und Betreuerinnen müssen die erforderliche Qualifikation grundsätzlich vor Aufnahme der Arbeit erlangt haben. Lediglich für die Einführungsphase ist es möglich, nach einem Einführungskurs von 30 Stunden die weitere notwendige Qualifikation berufsbegleitend zu erlangen. Diese Übergangsfrist endet am 31. Dezember 2009 und hat den Sinn, dass möglichst schnell möglichst viele bedürftige Menschen das neue Angebot nutzen können.[/color]
Am gestrigen Dienstag hat der GKV-Spitzenverband die „Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschlossen. Die Richtlinie liegt jetzt zur Genehmigung im Bundesgesundheitsministerium. Bei der Erarbeitung der Richtlinie wurden vom GKV-Spitzenverband die Deutsche Alzheimergesellschaft, das Kuratorium Deutsche Altenhilfe, das Institut für Gerontologie, die kassenartspezifischen bundesweiten Verbände der Pflegekassen sowie die Bundesvereinigungen der Träger vollstationärer Pflegeeinrichtungen einbezogen.


Quelle: https://www.gkv-spitzenverband.de/Pressemeldung_2008_08_20.gkvnet



siehe auch:

https://www.gkv-spitzenverband.de/News_Anzeige.gkvnet?NewsID=113

Zitat
dpa meldet... Bundesagentur: Erste Pflegekurse für Arbeitslose erst am Jahresende

Nürnberg/Berlin, 25.08.2008 14:55:00

Die geplanten Vorbereitungskurse für den Einsatz von Arbeitslosen in der Pflege werden nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) frühestens zum Jahresende starten. Die Vergabe solcher Ausbildungsangebote sei nicht ohne Ausschreibung möglich, was in der Regel drei Monate dauere, sagte eine BA- Sprecherin am Montag auf Anfrage. Vorher sollen Arbeitslose ohne entsprechende Qualifikation nicht in Pflegeheimen eingesetzt werden.




« Letzte Änderung: 26. August 2008, 11:23 von Multihilde » Gespeichert
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« Antworten #12 am: 25. August 2008, 19:19 »

 SoVD fordert umfassende Schulung von Pflege-Helfern

Für die Betreuung von Demenzkranken sollen bundesweit 10.000 zusätzliche Pflege-Helfer in Pflegeheimen eingesetzt werden. Dabei sollen auch Langzeitarbeitslose zum Einsatz kommen, die eine Schulung von vier Wochen (160 Stunden) erhalten haben. Der SoVD hält dies nicht für ausreichend. Notwendig sind 900 Stunden, das entspricht einer Schulungsdauer von einem halben Jahr. Außerdem fordert der SoVD, dass die Arbeitslosen sich freiwillig für diese Aufgabe entscheiden und die notwendige soziale Kompetenz dafür mitbringen müssen. Zudem muss die Bezahlung der Pflege-Helfer der Aufgabe angemessen sein. Die Pflege-Helfer sollen keine pflegerischen Aufgaben übernehmen, sondern gemeinsame Aktivitäten mit den Demenz-Kranken gestalten, wie z.B. Spazierengehen, Malen, Basteln oder Vorlesen.

Quelle: http://www.sovd.de/aktuelles.0.html
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« Antworten #11 am: 25. August 2008, 14:17 »

Zusätzliche Betreuungspersonen in den Einrichtungen nicht ohne Mitwirkung der Bewohnerinnen und Bewohner
 


Die Ankündigung der Bundesagentur für Arbeit, Langzeitarbeitslose für die Arbeit als Pflegeassistenten für demenziell veränderte Menschen vermitteln zu wollen, sorgte in den letzten Tagen für sehr viel Wirbel. Das durch die Pflegeversicherungsreform geschaffene neue Leistungsangebot ermöglicht es den Heimen, für diese Personengruppe zusätzliche, speziell ausgebildete Betreuungskräfte einzustellen, für das sie mit den Pflegekassen besondere Vergütungszuschläge vereinbaren können. Über die Qualifikation dieser zusätzlichen Betreuungskräfte ist nun ein Streit entbrannt.
In der vom Spitzenverband Bund der Pflegekassen hierzu entworfenen Richtlinie ist festgelegt, in welchen Bereichen die zusätzlichen Betreuungskräfte die betroffenen Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner aktivieren und betreuen sollen. Danach kommen alle Maßnahmen und Tätigkeiten in Betracht, die das Wohlbefinden, den physischen Zustand oder die psychische Stimmung der Menschen positiv beeinflussen. Ausdrücklich werden Aktivitäten wie die Begleitung beim „Malen und Basteln“, „Kochen und Backen“ oder der „Besuch von kulturellen Veranstaltungen“ genannt. Für die Ausübung dieser Betreuungstätigkeiten soll kein therapeutischer oder pflegerischer Berufsabschluss erforderlich sein. Pflege-Experten kritisierten, dass die Betreuung von Demenzerkrankten erhebliche soziale Kompetenzen erfordere, die Langzeitarbeitslose nicht unbedingt mitbringen. Aus Betroffenensicht ist zu kritisieren, dass in der aktuellen Diskussion die Betroffenen wieder einmal zum Objekt der Auseinandersetzung gemacht werden. Es wird über sie und nicht mit ihnen diskutiert. Dabei geht es bei den zusätzlichen Betreuungskräften um Personen, die eine enge persönliche Beziehung zu den Betroffenen aufbauen und sie im Alltagsleben begleiten sollen. „Die soziale Kompetenz der Bewerberinnen und Bewerber kann am besten von denjenigen beurteilt werden, für die sie da sein wollen: Den Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. deren Vertrauenspersonen und den Vertretern im Heimbeirat“, so Katrin Markus, die Geschäftsführerin der BIVA. „Wir fordern schon seit langem, dass das Mitwirkungsorgan der Betroffenen nicht nur bei solchen Banalitäten wie der Planung eines Festes beteiligt wird, sondern auch bei Entscheidungen, die die Bewohner unmittelbar und nachhaltig betreffen wie z.B. die Einstellung von neuen Betreuungskräften. Hieran zeigt sich, wieweit die hehren Ziele von mehr Menschenwürde und Selbstbestimmung der Bewohnerinnen und Bewohner ernst genommen werden. Andernfalls bleiben sie Lippenbekenntnisse“, so Katrin Markus weiter. „Mitwirkung und Mitbestimmung in Personalfragen ist eine Forderung, die wir nicht müde werden immer wieder zu stellen. Den Verantwortlichen scheint der Mut hierzu zu fehlen, obwohl sie wissen, dass mit Personalentscheidungen Persönlichkeitsrechte der Betroffenen unmittelbar berührt werden und die Personalkosten letztlich von diesen finanziert werden.“ Näheres zur Pflegereform, insbesondere zu Maßnahmen zur Stärkung der Verbraucherrechte und der Position der Betroffenen erfahren Sie bei der BIVA.

Quelle: http://www.biva.de
« Letzte Änderung: 25. August 2008, 14:21 von Multihilde » Gespeichert
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« Antworten #10 am: 23. August 2008, 14:36 »

 Fachtagung der CDU-Landtagsfraktion

21. 08. 2008

Die Sicherung der Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - Fachtagung der CDU-Landtagsfraktion

Mehr als 200 Gäste haben sich auf einer Fachtagung der CDU-Landtagsfraktion mit der Zukunft der Pflege in Niedersachsen befasst. In ihrer Eingangsrede wies die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Heidemarie Mundlos, auf die Bedeutung dieses Themas hin: "Kaum ein anderes sozialpolitisches Thema wird so intensiv und emotional debattiert wie die Pflege. Denn es geht um den einzelnen Menschen, der einen Anspruch auf qualitativ hochwertige individuelle und humane Pflege hat. Dieses ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf bei allen Fachdiskussionen nicht aus den Augen verloren werden."

Die Niedersächsische Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann stellte in ihrem Referat die Entwicklung der Pflege in Niedersachsen als positiv heraus. So sei seit 1999 ein kontinuierlicher Anstieg der Beschäftigtenzahlen im ambulanten und stationären Bereich zu verzeichnen. Auch hielten die Pflegeeinrichtungen und ambulanten Dienste ein großes Angebot für Pflegebedürftige bereit. Die Ministerin betonte jedoch, dass der demografische Wandel deutliche Auswirkungen auf alle Bereiche der Pflege haben werde: "Die demografische Entwicklung wird uns in den nächsten Jahrzehnten in vielen Bereichen vor große Herausforderungen stellen. Letztendlich wird es nicht so sehr darauf ankommen, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden. Zukunft der Pflege heißt auch für uns alle, wie wir das Leben im Alter gestalten wollen."

Ein hochkarätig besetztes Podium setzte sich anschießend mit aktuellen Fragen der Pflegepolitik des Landes auseinander. Unter der Moderation von Dr. Konrad Deufel, dem ehemaligen Oberstadtdirektor der Stadt Hildesheim sowie ehemaligem Vorsitzenden des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, diskutierten die Vorsitzende des Niedersächsischen Pflegerates, Marita Mauritz, der Leiter der Ersatzkassenverbände VdAK, Jörg Niemann, der braunschweigische Landesbischof Dr. Friedrich Weber als Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen sowie Heidemarie Mundlos über die Herausforderungen, die die Pflege mit sich bringt.

Gemeinsam mit zahlreichen Wortbeiträgen aus dem Publikum wurden wichtige Fragen u.a. zur Pflegeausbildung, zum Inhalt des kommenden Landesheimgesetzes und zur Wertschätzung des Ehrenamtes in der Pflege diskutiert.

Einig waren sich alle Teilnehmer darüber, dass die steigenden Anforderungen an die Qualität der Pflege nur gemeinsam erfüllt werden könnten. Der sozialpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Norbert Böhlke, fasste in seinem Schlusswort zusammen: "Um Pflege auch in Zukunft menschlich und attraktiv zu gestalten, sollten alle Beteiligten die Chance nutzen, sich in die Diskussion einzubringen. Die heutige Veranstaltung hat gezeigt, dass dies ein konstruktiver und erfolgreicher Weg ist."

Quelle: http://www.cdu-niedersachsen.de




Siehe auch



http://www.epd.de/niedersachsen_bremen/niedersachsen_bremen_index_57560.html
Ministerin für Einsatz von Arbeitslosen in Altenheimen
« Letzte Änderung: 23. August 2008, 14:43 von Multihilde » Gespeichert
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« Antworten #9 am: 19. August 2008, 20:34 »

KDA: „Ein Schritt in die richtige Richtung, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind."

Köln (KDA) - 19. August 2008 - Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) begrüßt grundsätzlich die mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz geschaffene Möglichkeit, zusätzliche Betreuungskräfte im stationären Bereich einzusetzen. Die Pläne der Bundesagentur für Arbeit (BA), dafür ab September 2008 mehrere tausend Langzeitarbeitslose in die Pflegeheime zu vermitteln, waren vergangenes Wochenende in Medienberichten teilweise sehr negativ kommentiert worden. „Ich bin dagegen, diese von vorneherein zu verdammen, solange noch nicht geklärt ist, wie das Vorhaben konkret  ausgestaltet sein wird", sagt dazu KDA-Geschäftsführer Dr. Peter Michell-Auli. Dem KDA liegt bisher lediglich ein Vorentwurf der Richtlinie für die Qualifikation und die Aufgaben zusätzlicher Betreuungskräfte vor. Eine solche Richtlinie muss der  Spitzenverband Bund bis spätestens 31. August 2008 vorlegen. „Wir kennen nur diese vorläufige Version, die aus Sicht des KDA aber in die richtige Richtung geht. Denn wir brauchen mehr Personal bei der Betreuung von Menschen mit Demenz", so Michell-Auli weiter. „Aber natürlich muss die Auswahl der Bewerber sehr gewissenhaft erfolgen. Wir haben es bei

Demenzkranken mit einer sehr verletzlichen Gruppe von Menschen zu tun. Entsprechend sensibel und empathisch sollten ihre Betreuer sein. Alte und vor allem demenzkranke Menschen betreuen kann längst nicht jeder." Daher sei ein Kriterienkatalog sowie ein Verfahren nötig, das sicherstelle, dass nur solche Personen eingestellt würden, die den Aufgaben körperlich, psychisch und fachlich gewachsen seien.

Neben der persönlichen Eignung der Bewerber komme es darauf an, dass diese ein Weiterbildungsprogramm durchlaufen, das nach Ansicht des KDA nicht weniger als 200 Unterrichtsstunden umfassen sollte. Neben der Vermittlung von Grundkenntnissen zur Pflege und zum Umgang mit Demenzkranken sollte dieses auch beispielsweise eine Kommunikationsschulung sowie einen Erste-Hilfe-Kurs beinhalten. „Darüber hinaus ist es wichtig, die zusätzlichen Betreuungskräfte durch die Begleitung von Fachkräften weiter zu schulen und die Erfahrungen mit ihnen in der Praxis zu bewerten, um dann gegebenenfalls notwendige Anpassungen bei den Rahmenbedingungen vorzunehmen", mahnt Michell-Auli.

Quelle: kda.de - Pressemitteilung
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« Antworten #8 am: 19. August 2008, 20:31 »

Kahlschlag bei der Bundesagentur
Warum ausgerechnet Hilfen für Langzeitarbeitslose gestrichen werden


Wenn es um Langzeitarbeitslose geht, gibt es so etwas wie einen Ideenwettbewerb. Neuster Vorschlag: Kurze Fortbildung und dann ab ins Heim - als Pflegehelfer. Fachleute schlagen die Hände über dem Kopf zusammen.

Gänzlich absurd wird die Debatte aber, wenn man weiß, dass es durchaus Projekte gibt, die Langzeitarbeitslose schon jetzt erfolgreich wieder in den Arbeitsmarkt bringen. Aber genau denen wird der Hahn zugedreht, wie Thomas Reutter herausgefunden hat. ...

[18.08.2008, 21.45 Uhr, Report Mainz, Das Erste >>]
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« Antworten #7 am: 19. August 2008, 20:09 »

Weniger Arbeitslose wichtiger als qualifizierte Betreuung demenzkranker Menschen?
 
Berlin, 19. August  2008

Das neue Pflegeweiterentwicklungsgesetz sieht Verbesserungen in der Betreuung und Versorgung demenzkranker Menschen vor. Damit wird einer der häufigsten Kritikpunkte an der Pflegeversicherung aufgegriffen. „Mit der Initiative der Bundesagentur für Arbeit, ab Herbst eine große Zahl Langzeitarbeitsloser für die Betreuung demenzkranker Menschen zu schulen,  wird die Verbesserung der Arbeitslosenstatistik über die berechtigten Ansprüche der Pflegebedürftigen gestellt“, meint Gudrun Gille, Vorsitzende des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe e.V. „Für die Betreuung und Begleitung von demenzkranken Menschen ist eine qualifizierte pflegefachliche Versorgung erforderlich!“ so Gille weiter. „Um auf die Besonderheiten im Alltag der Pflegebedürftigen und die daraus resultierenden Probleme dieser Menschen und ihrer Angehörigen eingehen zu können, bedarf es spezieller Fachkenntnisse und Erfahrungen.“ Hier bestehe der größte Handlungsbedarf.

Eine hohe Sozialkompetenz und ein wertschätzender Umgang sind notwendig. Beides ist sicherlich auch bei einigen langzeitarbeitslosen Menschen vorhanden, die nicht über eine Berufsqualifikation als dreijährig ausgebildete Pflegefachkraft verfügen. Doch erst in der Verbindung mit der fachlichen Qualifikation wird daraus ein sinnvolles Betreuungsangebot. Umso wichtiger ist es, qualifizierte Betreuer und Pflegefachkräfte in einer angemessenen  Anzahl in Altenhilfeeinrichtungen zu beschäftigen. Dies ist aktuell in nur wenigen Einrichtungen die Realität.

Die Arbeit mit demenzkranken Menschen ist eine hohe psychische Belastung. Beschäftigte mit geringerer Qualifikation können z.B. häufig Gefühle von Nähe und Distanz nicht professionell unterscheiden. Sie brauchen qualifizierte Anleitung, Begleitung und Beaufsichtigung. Die Arbeit im multiprofessionellen Team erfordert zusätzliche Strukturen und mehr Absprachen, die wiederum Zeit in Anspruch  nehmen, die der Pflege der Betroffenen verloren geht. Demenzkranke Menschen können sich nicht wehren. Nur durch die Professionalität der Akteure ist hier die menschenwürdige und qualifizierte Betreuung und Pflege zu gewährleisten.

Die Initiative der Bundesagentur für Arbeit, 10.000 Langzeitarbeitslose in Kurzkursen von 160 Std. für diese Aufgaben zu qualifizieren, lässt vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit 1-EURO-Kräften in Pflegeeinrichtungen das Schlimmste befürchten. Es werden unabhängig von der persönlichen Eignung und Motivation arbeitslose Menschen in diese Kurse gedrängt werden. Ein Scheitern im Alltag ist vorprogrammiert. Auch die vorgesehenen 160 Stunden sind in jedem Fall  zu gering für die Anforderungen. Zu befürchten ist mit der neuen Qualifikation für Langzeitarbeitslose mehr Bürokratie und Kosten. Hinweise, dass die Betroffenen tatsächlich eine bessere Versorgung erwarten können, sehen wir mit dieser Maßnahme nicht. 

Quelle: Pressemitteilung Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
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« Antworten #6 am: 19. August 2008, 00:48 »

Zitat von: stern.de-talk: soziale-gerechtigkeit



Zitat von: Rosi Hiefinger
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstreiter,

die Arbeitsagentur hat vor, Arbeitslose als Pflegekräfte und Pflegehelfer für Demenzkranke in Pflegeheimen einzusetzen....

SZ vom  16./17. August 2008   Seite  6, zu Ihrer Info.

Wohlgemerkt: Der Pflegeberuf ist eine Berufung und nicht irgendein Job, den jeder ausfüllen kann. Das sollten sich die Verantwortlichen in Berlin bewußt werden. Man spricht hier von mindestens 10.000 Arbeitslosen, was Medien in den Nachrichten bekannt gegeben haben.   

Wenn Sie dazu Leserbriefe schreiben möchten, kann ich das nur empfehlen.

Mit lieben Grüßen
Roswitha Hiefinger

Mitglied im „Forum Pflege aktuell“
Arbeitskreis gegen Menschenrechtsverletzungen an Pflegebedürftigen

In Würde alt werden, wir kämpfen dafür
« Letzte Änderung: 19. August 2008, 01:31 von admin » Gespeichert

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« Antworten #5 am: 18. August 2008, 18:57 »



Pflege: Einsatz von Arbeitslosen setzt Eignung und gute Qualifizierung voraus

Zu den aktuellen Meldungen, die Bundesagentur für Arbeit plane verstärkt Arbeitslose in Pflegeheimen zur Betreuung von pflegebedürftigen Demenzkranken einzusetzen, erklären Elisabeth Scharfenberg, pflegepolitische Sprecherin, und Brigitte Pothmer, arbeitsmarktpolitische Sprecherin:

Es ist völlig überzogen, Arbeitslosen von vornherein die Eignung als zusätzliche Betreuungskräfte in Pflegeheimen abzusprechen. Es müssen jedoch bestimmte Bedingungen erfüllt sein: Es darf nicht passieren, dass Arbeitslose von den Arbeitsagenturen gegen ihren Willen und ihre Eignung in diese Tätigkeit gedrängt werden. Es muss zudem zweifelsfrei klar sein, dass sie nicht als Pflegekräfte eingesetzt werden.

Zum anderen muss die Qualifizierung stimmen. Es geht hier um eine sehr belastende und voraussetzungsvolle Tätigkeit. Diese lässt sich nicht auf eine "Bastelstunde" reduzieren. Wir haben Zweifel, dass die geplante Grundausbildung der Pflegekassen dafür ausreicht. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Richtlinien sehr genau und sehr sensibel zu prüfen, bevor sie diese genehmigt.

Die vorgesehene Grundqualifikation muss als ein Modul einer Ausbildungsstrategie gestaltet werden, mit der sich die Betreuungskräfte langfristige Berufsperspektiven im Pflegebereich aufbauen können.

Die Kommunikation des Programms durch die Bundesregierung und die Bundesagentur für Arbeit war dilettantisch. Es wurde der Eindruck erweckt, es ginge statt um Qualität um eine "Billig-Lösung". Damit können weder die Pflegeeinrichtungen noch die Arbeitslosen zufrieden sein. Der Protest war programmiert. So wird eine Idee diskreditiert, bevor unter Beweis gestellt werden kann, ob sie funktioniert.

Diese Maßnahme ist jedoch so oder so ein Tropfen auf den heißen Stein. Für die bestmögliche Betreuung von Menschen mit Demenz, psychischen oder geistigen Behinderungen ist noch viel mehr zu tun. So ist die Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs längst überfällig. Damit lässt die große Koalition aber weiterhin auf sich warten. Wenn die Bundesregierung also meint, dass der Einsatz der Betreuungskräfte sie von allen weiteren Bemühungen entbindet, dann irrt sie gewaltig.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 0860 der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
18.08.2008
« Letzte Änderung: 19. August 2008, 00:47 von admin » Gespeichert

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« Antworten #4 am: 18. August 2008, 17:14 »

Interessante Beiträge zum Thema finden Sie u.a. hier:

Prof. Dr. Thomas Klie, Virginia Guerra
Synopse zu Service-, Assistenz- und Präsenzberufen
in der Erziehung, Pflege und Betreuung (Care)

Arbeitsschwerpunkt Gerontologie und Pflege an der Evang. Fachhochschule Freiburg
 
[Publikation der Robert Bosch Stiftung >>]

Anne Wächtershäuser
Konzepte für die Betreuung dementer Menschen.
Theoretische Modelle und ihre Umsetzung in der Praxis am Beispiel von Altenheimen in Marburg

http://www.we-serve-you.de/anne/index.htm?betreuungskonzepte.htm

Sandra Eisenberg, Martin Hamborg, Marco Kellerhof, Jan Wojnar
Hamburger Positionspapier zur Besonderen Stationären Dementenbetreuung
Forschungsergebnisse und praktische Erfahrungen aus dem
Hamburger Modell: Konsequenzen für die Dementenbetreuung
http://www.hamburg.de/contentblob/128356/data/dementenbetreuung-positionspapier.pdf
« Letzte Änderung: 20. Februar 2009, 13:57 von admin » Gespeichert

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« Antworten #3 am: 18. August 2008, 15:54 »

Streit über Pflegejobs für Arbeitslose

Berlin (kobinet) Die Pläne der Bundesregierung, Langzeitarbeitslose zur Betreuung von Demenzkranken einzusetzen, sind heftig umstritten, berichtet heute der Tagesspiegel in Berlin. Während Pflegeverbände die Überlegungen kritisierten, warnte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt vor "Arroganz und Misstrauen gegenüber den Arbeitslosen".

Die Arbeitsagenturen suchen derzeit unter den Langzeitarbeitslosen nach bis zu 10.000 Bewerbern, die von September an nach einer kurzen Ausbildung altersverwirrte Menschen in Pflegeheimen betreuen sollen. Die Pflegeassistenten sollen den Demenzkranken vorlesen, mit ihnen spazieren gehen oder sie füttern, zitierte der Tagesspiegel Klaus Vater, Sprecher des Gesundheitsministeriums. Sie sollten keine Pflegeleistungen übernehmen, sondern den Alltag im Heim menschlicher gestalten.

Mit der Pflegereform, die am 1. Juli in Kraft getreten ist, wurde den Pflegeheimen die Möglichkeit gegeben, bundesweit rund 10.000 neue Betreuer einzustellen. Für jeweils 25 Demenzkranke darf jedes Heim eine zusätzliche Kraft beschäftigen, die aus den Geldern der Pflegeversicherung bezahlt wird. In Deutschland leben derzeit etwa 1,1 Millionen demenzkranke Menschen.

Der Entwurf einer Richtlinie, die das Gesundheitsministerium noch billigen muss, sieht eine Schulung vor, die insgesamt 160 Stunden umfasst. Dazu gehört eine Basisschulung von 100 Stunden, in der die künftigen Pflegeassistenten mit der Situation von Demenzkranken vertraut gemacht werden sollen. In weiteren 60 Stunden soll ein Einblick in die Praxis gewährt werden.

Vertreter der Pflegeberufe stören sich an der geplanten Ausbildung, die sie als zu kurz empfinden. Die Berliner Diakonie-Chefin Susanne Kahl-Passoth warnte vor einer "sehr billigen Lösung", eine kurze Ausbildung reiche auf gar keinen Fall. Sie wies insbesondere auf die psychische Beanspruchung der Pflegenden hin. Die Arbeitslosen müssten sehr genau wissen, worauf sie sich einlassen, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst. Der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Wilhelm Schmidt, sagte, er sei selten so empört gewesen. "Der Wert der Pflege wird so gering eingeschätzt, dass nun Hilfskräfte eingesetzt werden sollen, die nach einem Kurzlehrgang auf die Menschen losgelassen werden sollen. Wer sich das ausdenkt, hat von Pflege und Menschlichkeit keine Ahnung", sagte Schmidt dem Tagesspiegel. sch

Quelle: http://www.kobinet-nachrichten.org/
18.08.2008 - 09:46


Die Richtlinien sind veröffentlicht; vgl. Antwort # 13 http://www.heimmitwirkung.de/smf/index.php?topic=980.0
hier im Forum......

per Übergangsregelung bis Ende 2009 reichen danach 30 Stunden Ausbildung (berufsbegleitend) teilweise.....
« Letzte Änderung: 14. September 2008, 09:39 von Multihilde » Gespeichert
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« Antworten #2 am: 18. August 2008, 13:52 »

Einige Stimmen dazu haben wir hier gesammelt:

[tagesschau 20:00 Uhr, 16.08.2008]

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt verteidigt BA-Pläne
Pflege von Demenzkranken "Wiedereinstieg in den Beruf"

http://www.tagesschau.de/inland/demenz106.html

Die Bundesagentur für Arbeit will mehrere tausend Langzeitarbeitslose in Pflegeheime vermitteln. Sie sollen sich dort vorwiegend um Demenzkranke kümmern, für sie einkaufen oder etwas vorlesen. Helmut Wallrafen-Dreisow von der Deutsche Altenhilfe bezeichnete das Vorhaben als eine Unverschämtheit.
http://www.welt.de/finanzen/arti2335776/Arbeitslose_sollen_Demenzkranke_pflegen.html#vote_2336555

Die Bundesagentur für Arbeit will offenbar mehrere tausend Langzeitarbeitslose in Pflegeheime vermitteln. Einem Zeitungsbericht zufolge sollen sie Demenzkranke versorgen. In Frage komme jeder, der sich für die Arbeit in einem Heim interessiere - und eine Kurzausbildung absolviert.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,572450,00.html

Pflegevertreter kritisieren die Pläne der BA scharf. „Man kann nicht jeden in so einen Beruf schicken“, sagte der Münchner Pflegeexperte Claus Fussek der „Süddeutschen Zeitung“.
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1912564&newsfeed=rss
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/82840

Wohin mit den Langzeitarbeitslosen?
Auf diese Frage hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) eine neue Antwort gefunden: Sie sollen in Pflegeheime vermittelt werden und dort Demenzkranke versorgen. Ein umstrittener Plan! Dennoch: Union-Fraktionschef Volker Kauder (58, CDU) begrüßt diese Maßnahme.

http://www.bild.de/BILD/news/politik/2008/08/16/volker-kauder/arbeitslose-sollen-demenzkranke-pflegen.html
« Letzte Änderung: 18. August 2008, 14:59 von admin » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 18. August 2008, 11:45 »

Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen


Mehr als eine Million Menschen in Deutschland leiden an Demenz. Und es werden immer mehr. Viele altersverwirrte Menschen werden von ihren Angehörigen gepflegt. Und die sind nicht selten mit der Situation überfordert.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will mehrere tausend Langzeitarbeitslose in Pflegeheimen einsetzen. Sie sollen unter anderem bei der Pflege von Alzheimer-Patienten helfen. Ein Sprecher der Bundesagentur bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung".

Die Pflege von Alzheimer-Patienten erfordert viel Einsatz und Engagment.Lehrgang plus Praktika
Die Nürnberger Behörder sucht bundesweit derzeit nach geeigneten Bewerbern. Nach einer Weiterbildung könnten die Langzeitarbeitslosen dann den pflegebedürftigen Menschen vorlesen oder für sie einkaufen. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat einen Entwurf für die Ausbildung der Langzeitarbeitslosen erarbeitet, der in der kommenden Woche beschlossen werden soll. Für die Teilnehmer sind danach insgesamt 160 Unterrichtsstunden plus Praktika vorgesehen.

Die Ausbildung des zusätzlichen Personals wird durch das im Juli in Kraft getretene neue Pflegegesetz möglich. Danach dürfen Pflegeheime künftig pro 25 Demenzkranken eine zusätzliche Pflegekraft einstellen. Die Kosten dafür soll die Pflegeversicherung übernehmen. Die Bundesregierung schätzt, dass dadurch 10.000 neue Stellen entstehen könnten.

Zustimmung und Ablehnung
Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) hat die
Pläne der Bundesagentur für Arbeit grundsätzlich begrüßt. "Wenn die Menschen für diese Aufgabe qualifiziert sind, ist das in Ordnung", sagte Kauder der "Bild am Sonntag".

Der Vorstoß der Bundesagentur rief aber auch Skepsis hervor. Demenz gleichzusetzen mit Basteln, Vorlesen und Spazierengehen, sei eine Unverschämtheit, sagte Helmut Wallrafen-Dreisow vom Kuratorium Deutsche Altenhilfe. Die Pflegeexpertin und Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg (Bündnis 90/Die Grüne) sagte, man müsse sich für diesen Beruf entscheiden und könne nicht hinein-entschieden werden."


Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/5700136.html



Auf der MDR-Seite gibt es eine Umfrage zu dem Thema und wie immer weitere Informationen

« Letzte Änderung: 18. August 2008, 11:48 von Multihilde » Gespeichert
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